Montag
- Dienstag, 12. August 2014
Ach,
das ist hier mal wieder so ein Fleckchen Erde…; das Fischer- und Bauerdorf
liegt in einem Tal, welches nach Süden in die umgebenden, bis zu über 700 m
hohen Berge einschneidet. fruchtbare Vulkanerde Böden sorgen für eine
blühende Vegetation und versorgen die sehr freundliche Bevölkerung mit
landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Die Landschaft ist sehr reizvoll, richtig
hübsch und z. B. derzeit herrschen im Tal etwa 33° C bei kühlenden Winden um
Nord; mehr Erfrischung kann man sich bei einer gemütlichen Wanderung in die
Berge holen, wo alle hundert Höhenmeter die Temperaturen spürbar sinken. An
schattigen Stellen mit viel für kühlende Verdunstung sorgender Vegetation,
kann man durchaus Plätze mit herrlich kühlen 20° C finden; in der brennenden
Mittelmeersonne wird es natürlich schnell wieder heiß, vor allem auf der
Haut, auch wenn man auf dem Gipfel steht. Sonnenschutzmittel nicht vergessen!
doch ja, dass ist so eine Ecke wo man manchmal auf den Gedanken kommen
könnte, hier einen Altersruhesitz zu errichten… *smile*
Ausgerüstet
mit festem Schuhwerk, auch wärmenden Wind- und Regenschutz- Jacken (Wichtig
falls ein Unwetter aufzieht!), vielen Fressalien und allem was man für so
eine Tour braucht, inklusive zur Sicherheit zwei Iridium Sattelitentelefonen,
machten sich die Gäste, die drei junge Freunde und die gesamte Crew auf zu
einer ganz Tages Wandertour. Da wäre ich natürlich auch gerne mit, schon um
die teils fantastischen Aussichten über die Gesamte Gegend zu genießen, doch
solch anstrengende Klettertouren auf teils doch sehr steilen Wegen, sind
natürlich ganz und gar nicht gut für mein krankes Herz! Nach 100 bis 200
Höhenmetern wäre ich schon völlig platt und würde den anderen nur den Spaß
verderben.
Da
nützen auch die genialen E Bikes nichts; die Dinger sind zwar durchaus stark
genug um mit Tretunterstützung recht steile Abschnitte zu schaffen, doch
werden dabei die Akkus natürlich schnell leer und außerdem würden die Reifen
auf den meist nur aus Geröll bestehenden Wegen kaum richtig fassen können.
Mit einem stinkenden und lärmenden, motorgetrieben Bike / Quad ginge es zwar,
aber das versaut ja das Naturerlebnis erheblich! Einer muss ohnehin als Wache
an Bord bleiben, also übernahm ich das und die anderen versprachen mir
hübsche Fotos mitzubringen. Also ein gemütlich „Captain allein an Bord“ Tag.
*schmunzel* Wobei ich hoffte, nicht wie „Kevin allein Zuhause“ Probleme zu
bekommen! *lach*
Ach
herrlich! Ich bin ja eigentlich ein Typ und noch dazu in einem Alter, wo ich
ohnehin permanenten Trouble an Land und an Bord, was mit vielen teils viel
jüngeren Crewangehörigen unvermeidlich ist, gar nicht so mag. Ich persönlich
würde mich am allerliebsten ganz allein oder mit höchstens zwei – drei guten,
auch sehr ruhigen Freunden, auf ein kleines Segelboot oder einen Motortrawler
setzen und damit gemütlich unterwegs sein. Auch einer der Gründe weshalb ich
so große „ständig was Los“ Yachten wie derzeit nicht wirklich mag. Nur Jenny
zuliebe und auch weil mich diese Aufgabe, das neue Club Flaggschiff zum
problemlosen Laufen zu bringen reizte, lies ich mich darauf ein. Ansonsten
wäre ich lieber mit meiner 15 m BELLIWONA oder dem 17 m Trawler „Living
aboard“ auf Tour; das würde mir deutlich mehr liegen als „Superyacht High
Life“! Ich schätze aber ich werde das nur so lange machen, bis diese DRAGON
hier wirklich reibungslos funktioniert und dann von einem anderen Captain
übernommen werden kann.
Mal
sehen wie es dann mit Jenny weiter geht? Wie schon mal beschrieben ist sie
als „High Society Perfect Lady“ eigentlich völlig ungeeignet für das Leben
auf der alten BELLIWONA; aber auf dem hochmodernen Trawler könnte es gehen,
wäre dieser sicherlich der passende Kompromiss zwischen ihrer und meiner Art.
Als alter, erfahrener und kopfgesteuerter Realist denke ich auch manchmal,
trotz aller umwerfenden Liebe zwischen uns darüber nach, ob es für sie
wirklich auf Dauer gut sein kann sich an einen alten, herzkranken Mann wie
mich zu hängen?! Momentan sind zwar auch Kinder kein Thema, aber eigentlich
ist sie doch der geradezu perfekt dafür geschaffene, sehr weibliche Muttertyp
und da ist es nicht schwer zu erraten, dass der Wunsch nach Kindern in ihr
irgendwann übermächtig werden wird; auch das wäre mit mir aber praktisch
unmöglich. Ich habe sechs Kinder großgezogen und weiß nur zu gut wie
anstrengend das werden kann; kaum denkbar das ich so was mit meiner
Herzkrankheit noch mal schaffe und außerdem könnte ich sehr wahrscheinlich,
wegen der vielen, starken Herzmedikamente mit dem entsprechenden
Nebenwirkungen, gar keine Kinder mehr zeugen. Nein, es wäre für mich sehr
unvernünftig noch mal eine Familie zu gründen… und nebenbei bemerkt wäre es
auch für die Kinder nicht gut; vor allem Jungs brauchen einen „starken“
Spielgefährten und ein positives Vorbild! Ein kranker alter Mann der da nicht
mehr mithalten kann, ist wirklich nicht Ideal für die Vaterrolle!
Gerade
hatte ich mir ein frühes, einfaches und leichtes Mittagessen gegönnt,
Fisch-Reis-Pfanne mit Zuckerschoten und Paprika und saß rauchend im Schatten
auf dem Achterdeck, da hörte ich plötzliche das typische, plätschernde
Geräusch und ängstliches Mädchenkreischen, nicht weit entfernt von unten aus
dem Meer. Natürlich stand ich sofort auf um nachzuschauen und gegebenenfalls
zu helfen. Ziemlich nahe unserer achteren Badeplattform lag ein altes
Catamaran Bade Tretbötchen mit Holzplattform; eines von der ziemlich
altmodischen Sorte, wie man sie heutzutage nur noch selten sieht. Und direkt
dahinter kreischte Wassertretend ein offenbar Junges Teenager Mädel von
vielleicht um die 13 im Meer. Ein Krampf im Bein vielleicht? Ich wollte schon
kopfüber hinein springen, in drei Zügen zu ihr schwimmen und die Süße retten,
da bemerkte sie mich und wurde sofort ruhiger, hörte auf zu kreischen,
paddelte an ihr kleines Bötchen und wollte offenbar hoch klettern.
„Hey,
was ist los? Brauchst du Hilfe?“ Rief ich ihr fragend zunächst mal auf
Englisch zu. Es kommt gar nicht so selten vor, das Schwimmer von einem
Badestrand und gerade Kinder oder Jugendliche, zu einer ankernden Yacht
schwimmen um sich diese genauer anzuschauen und aus purer, jugendlicher
Neugierde und Abenteuerlust natürlich. Und wie so oft, jedes Jahr an jedem
Meerstrand immer wieder zu beobachten, unterschätzen dabei viele immer wieder
die Gefahren der See, wenn man weiter hinaus schwimmt; oder sie überschätzen
ihre Kräfte, sieht es doch so Nah zum ankernden Boot aus; Jedes Jahr ersaufen
dann immer wieder selbst erwachsene Dummköpfe, die es besser wissen müssten
und schwimmen sogar hinaus, wenn rote Flaggen am Strand Schwimmverbot
anzeigen. *seufz*
Das
Mädel hielt sich im Wasser an der Holzplattform ihres Bötchen fest und
antwortete schnaufend, ebenfalls englisch aber mit deutlichem, italienischen
Akzent, wobei sie gar nicht erschreckt oder ängstlich wirkte, nur so ein
bisschen verlegen. „Nein, es geht schon, danke…“
„Wirklich
nicht? Es ist ein gutes Stück zurück zum Strand (ca. 150 m quer zum Schwell
und leichter Strömung)! Ruh dich erst mal aus, bevor du zurück paddelst!
Magst du etwas zu trinken oder einen kleinen Imbiss zu Stärkung? Oder soll
ich dich mit unserem Boot zurück schleppen?“ Hakte ich nach, denn sie kann
wirklich kaum älter als 13, höchstens 14 sein und da besteht natürlich die
Gefahr, dass sie eine jugendlich dumme, leichtsinnige Entscheidung trifft!
„Etwas
zu trinken wäre fein… und vielleicht ein bisschen Obst…?“ blinzelte die
hübsche, braun gebrannte, schwarzhaarige „Wasserratte“; mit Beinen und Füßen
schob sie ihr Badebötchen zur achteren Badeplattform unserer Yacht. Ich fing
das Teil ab und machte es mit dessen kurzer Festmacherleine seitlich an der
Plattform fest. ; das Ding scheint direkt aus den 80 ziger Jahren zu stammen,
ist aber gut gepflegt und funktionstüchtig. Mit frisch gepressten Säften und
dem Rest von meiner Fischpfanne gestärkt, fühlte sich das hübsche Mädchen
nach rund einer Stunde wieder in der Lage, allein zum Strand zu Tretbooten
und natürlich passte ich startbereit auf, bis sie tatsächlich an Land angekommen
war. Wollen wir Wetten das sie ein bisschen getrickst und geschwindelt hat,
um abenteuerlustig so an Bord einer Superyacht zu kommen? *schmunzel* Nun ja,
ich gönne ihr das Vergnügen und für sie sicherlich sehr aufregende Abenteuer,
denn sie war ja keineswegs nervend oder unverschämt, sondern ein sehr hübsches,
nettes Mädel mit italienischem Charme. Ich schätze mal, daheim sind viele
Jungs verliebt in die süße Maus!
Gegen
Sonnenuntergang kamen die Ausflügler, erschöpft und müde aber offenbar bester
Laune und aufgeregt palavernd zurück an Bord und brachten auch schöne Bilder
von ihrer Tour mit. Natürlich hatten alle einen Bärenhunger und wir schmissen
den Grill an. Mal wieder ganz klassische, gute Rib Eye Rindersteaks mit viel
Salat und Pommes versorgten die müden Wanderer mit Proteinen, Vitaminen und
Kalorien… und schon bald nach 22 Uhr verdrückten sich die meisten Müde in
ihre Kojen. *schmunzel* Jenny hatte sichtlich noch Lust ein bisschen
„rumzuspielen“, war aber derart geschafft und Müde, dass sie schon tief
eingeschlafen war, bevor ich aus dem Bad kam. Also lies ich sie pennen und
erledigte noch Routinekram im Ship Office, saß danach noch zum rauchen auf
der Flybridge und genoss die laue Nachluft, die Seebriese, das Plätschern der
Wellen am Rumpf, den Sternenhimmel und Mondenschein.
DIENSTAG…
…legten
wir wieder einen faulen Badetag ein und einige, darunter Jenny und Romana
jammerten über leichte Muskelkater, vom gestrigen Wandern und klettern über
teils sehr steile Wege. Edgar und ich
bemühten uns nach Kräften den Diven mit Beinmassagen Erleichterung zu
verschaffen, woran Massierte und Massierende gleich viel Vergnügen hatten
*grins*. Abends gab es ein festliches Captain´s Dinner zum Abschied unserer
Gäste, welche morgen abreisen müssen; also hatten Manda und die Stewardessen
am Nachmittag eine Menge zu tun, denn es gab am Abend viel zu viele
Köstlichkeiten und auch einige „komplizierte“ Luxusgerichte. Es wurde eine
schöne Bordparty, auch wieder mit den drei jungen Leuten von Land. Die zwei
aus Bandirma werden morgen früh mit einem Sammeltaxi zurück fahren; Esme bat
darum nach Istanbul mitgenommen zu werden, was wir natürlich gerne zusagten.
Viel
machten wir ansonsten wirklich nicht mehr und gingen erneut relativ früh
schlafen, da wir Mittwoch früh Anker auf gehen und zurück nach Istanbul
schippern. Für die rund 60 Seemeilen sind fünf Stunden zu veranschlagen.
Ankunft also gegen Mittag und die neuen Gäste sind schon seit Freitag in
Istanbul, weil sie diese tolle Metropole und ihr berühmtes Nachleben
unbedingt kennen lernen wollten, bevor sie mit uns auf der Yacht zu einer
Kreuzfahrt starten. Sie können also sofort an Bord kommen, sobald die
aktuellen Drei zum Flughafen starten um Heim zu fliegen.
John
ist wieder so ein junger Internet Millionär von kaum Mitte 20 und seine
aktuelle Flamme Heather scheint eine „ vollblonde Sexbombe“ mit
beeindruckender Oberweite zu sein, nach ihren Fotos zu schließen. Er ist erst
seit kaum einem halben Jahr Gold Club Member und war noch nie auf einer
unserer Yachten, sondern bisher nur in der Club Dependance in LA an Land. Er
soll ein sehr cleverer und auch netter Typ sein, der irgendetwas für
unsereins völlig unverständliches für Smart Phones erfunden hat, was ihm beim
Verkauf seiner kleinen Firma an einen Big Player einen hohen, zweistelligen
Millionenbetrag einbrachte, und das mit 24 (sic!). Verrückte Welt!
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Kapidag Halbinsel, Wandertour & Bordbesuch
Marmarameer: Kapidag Halbinsel, Turan Bay
Sonntag,
10. August 2014
Irgendwie
war ich am Samstag total verschlafen und pennte sogar noch gegen 10 Uhr, was
andererseits den Vorteil hatte, dass mich Jenny mit vielen Küsschen wecken
kam. *schmunzel* Eine gute Möglichkeit mir meine Liebesgöttin zu greifen, sie
ins Bett zu zerren und für diese unverschämte Respektlosigkeit gegenüber
meiner Kapitänswürde, kräftig zu „bestrafen“. Komischerweise schien ihr diese
„Strafe“ aber sehr willkommen zu sein und jauchzte sie bald vor Freude…
Ich
war aber nicht der einzige Spät aus dem Bett kommende; Summer und Kristel
waren ja erst nach Sonnenaufgang zurück an Bord gekommen und pennten immer
noch. Wir legten einen ziemlich faulen Tag ein; einige gingen Schwimmen,
andere besuchten später wieder Bandirma, ich faulenzte die meiste Zeit an
Deck und lies mich von den jeweiligen Wachhabenden bedienen, sprang
zwischendurch auch ab und zu mal über Bord, in die Marmarameer Badewanne,
usw.; Am Abend trafen wir wieder die drei jungen Leute von gestern, gingen
Essen und in Clubs, wo die Girls auch tanzen konnten.
Die
reizende Esme war immer noch ein bisschen verlegen wegen dem gestrigen
Geschehen, aber im Großen und Ganzen unverändert eine vor Charme sprühende,
lebenslustige, bezaubernde Gesellschaft, welche sich besonders gut mit Jenny,
Mandy und Erika verstand; andere junge Leute und auch ältere, lernten wir
natürlich ebenfalls kennen und es wurde erneut ein schöner Abend; aber heute
setzte ich mich schon vor Mitternacht ab und ging mit Mandy, Edgar und Ramona
gemütlich zum Schiff. Mandy verschwand gleich in ihrer Koje, wir Drei „Alten“
plauderten noch gemütlich auf der Flybridge, die beiden mit Drinks, ich mit
Mineralwasser.
Die
Zwei sind verheiratet seit sie kaum 20 waren und bauten sich gemeinsam mit
harter Arbeit an 16 – 18 Stunden Tagen ein kleines, Mittelständisches
Unternehmen auf. Jetzt endlich genießen sie auch die Früchte ihrer
Anstrengungen und gönnen sich auch viel, wie z. B. auch die Club
Mitgliedschaft und das Leben auf unserer Yacht. .
SONNTAG…
…
verlegten wir rund 20 Seemeilen um die Kapidag Halbinsel zur schönen Turan
Bay; die ca. 1 km breite und 2 km tiefe Bucht wird an drei Seiten von
hügeligem Land umschlossen, ist nach Nord aber leider so weit offen, dass der
vorherrschende Wind aus nördlichen Richtungen doch manchmal unangenehmen
Schwell herein laufen lässt; unsere große Yacht mit Zero Speed Stabilisatoren
störte das aber wenig; der Hafen des kleinen Fischer- und Bauerndorfes am
Südende der Bucht hat kaum 150 x 100 m, ist auf der Landseite sehr Flach und
bietet wenig Platz; die Pier ist zwar rund 200 m lang, doch liegen dort
natürlich viele Fischerboote und dient sie auch als Anleger für Fähren und
Versorgungsschiffe. Wir ankerten lieber in der malerischen Bucht und ließen
die Stabilisatoren laufen.
An
Land gibt es nur zwei Lokale und kein Touristenhotel, nur kleine, private
Unterkünfte, weshalb diese Ecke wohl als ruhiger (und billiger) Geheimtipp
gelten kann. Wie eigentlich immer in der Türkei ist die Bevölkerung sehr
Gastfreundlich, so lange man ihre Lebensart und Kultur auch respektiert. Bei
Touristen übersieht man zwar wohlwollend vieles, aber sollte man trotzdem z.
B. keinesfalls in Sichtweite Nackt baden oder in Bikini / Badehose ein Lokal
betreten, von der kleinen Moschee ganz zu schweigen. Eigentlich sollte dieses
Verhalten ja selbstverständlich sein, aber leider gibt es doch immer mal
wieder dumme, arrogante Touristen welche keinerlei Rücksicht nehmen und sich
aufführen, als wären sie in ihrem eigenen Hinterhaus Garten. *seufz* Zu
manchen Zeiten verirren sich durchaus auch mal einige hundert Touristen
hierher, viele auch aus Istanbul.
Dieses
traumhafte Fleckchen Erde ist sicherlich schon seit tausenden von Jahren
besiedelt, hat fruchtbare Lavaböden und auch das Meer bietet immer noch so
einige Meeresfrüchte als Nahrung. Ausländische Reisende sparen die Region
häufig aus, weil die Wasserqualität des Marmarameeres vielerorts bedenkliche
Werte aufweist. Man sollte sich nach verlassen immer sorgfältig abduschen und
auch möglichst kein Wasser verschlucken. Allerdings sollte man es aber auch
nicht zu eng sehen! In Deutschland kenne ich nicht gerade wenige Leute, die
z.B. selbst mit kleinen Kindern im Rhein baden gehen und der ist garantiert
noch viel dreckiger! Trinken sollte man aber wirklich nur Mineralwasser aus
Flaschen, wobei man auch das hinterfragen könnte; schließlich Essen wir auch
alle Speisen, welche aus örtlichen Quellen das Wasser zur Zubereitung
entnehmen, genauso Fische usw. und nicht alles davon ist wirklich 100%
durchgekocht; von Speiseeis usw. ganz zu schweigen.
Wer
aber wirklich nichts anderes als Badeurlaub im Sinn hat, der kann natürlich
auch gleich ans schwarze Meer oder die Ägäis, respektive die Mittelmeer Küste
gehen, wo die Wasserqualität meist deutlich besser ist. jedoch darf man auch
dort zumindest in Touristenhochburgen hinterfragen, ob all die Abwässer aus
den Bettenburgen unzähliger Hotels, von Millionen von Urlaubern, nicht
zumindest in Küstennähe ebenfalls eine eher bedenkliche Verschmutzung
verursachen? Ich wäre bereit darauf zu wetten, dass Wasserproben am Strand
vom z. B. so beliebten Antalya nicht gerade erfreuliche Ergebnisse erbringen
würden!
Esme,
Lomi und Machmud waren übrigens auch mit uns auf dem Boot gefahren, worauf
sie natürlich sehr neugierig waren; Esme hat allerdings auch in Australien
sogar schon Megayachten besucht und ist das für sie nicht völlig neu. Da sie
so freundlich und hilfsbereit waren, uns sympathisch und nette Typen sind,
hatten wir sie zu diesem Ausflug und einem Essen an Bord eingeladen, was sie
sehr freute. Über Land sind es außerdem gerade mal gut 30 km zurück nach
Bandirma, was sie in einem Sammeltaxi sehr billig in einer Stunde schaffen
könnten. Wenn sie wollen können sie aber auch an Bord übernachten; wenn wir
die Halbinsel auf der Westseite besuchen und bis zum Flaschenhals runter
fahren, dann könnten sie sogar zu Fuß die kaum drei Kilometer hinüber laufen.
Oder wir besuchen die Marmara Insel und sie nehmen von dort aus eine Fähre;
alles kein Problem, sie sind ja junge, fitte Menschen und in diesem Alter bin
ich sogar bedenkenlos hunderte Kilometer verreist und hatte kaum ein Shirt
zum wechseln dabei! Na und? Eine Lösung findet sich in diesem Alter immer und
schlafen kann man auch problemlos nahezu überall ohne Schwierigkeiten.
Nachmittags
vertrieben wir uns bedenkenlos die Zeit mit baden im Meer und nutzten auch
die Wassersport Spaß und Spielgeräte; Sara lies sich auf Skiern übers Wasser
ziehen, andere benutzten den Waverunner Jetski, schnorchelten usw. Dank dem
Sichtschutz der großen Yacht und wenn man erst mal im Wasser ist, waren auch
kurze Nacktbadezeiten möglich. Gegen Sonnenuntergang heizten wir den großen
Grill an und bereiteten ein schönes, gemütliches Bordfest vor. Wegen dem
vielen, guten Futter der letzten Zeit, ich habe drei Kilo zugenommen,
beschloss ich heute nur relativ wenig zu essen; ein bisschen Lammfleisch
Geschnetzeltes mit Gemüse, Salat und Reis und fertig! *smile*
Jenny
hat auch vom vielen, guten Essen etwas zugenommen und machte sogar noch etwas
Gymnastik nach dem Essen. Man sagt zwar, Sex verbrennt mehr Kalorien als
jeder Sport und insofern machen wir ja seit Wochen sehr viel „Sport“ *grins*
Aber dennoch, so viele Köstlichkeiten wie wir nun seit bald zwei Monaten
futterten, kann man gar nicht ab arbeiten. Sie wünschte sich auch noch eine
schöne, sinnliche Massage; in letzter Zeit ist sie ein bisschen zu kurz
gekommen, da ich ja gewöhnlich maximal eine zwei Stunden Sitzung pro Tag
mache (machen kann)! So schaffte ich es gar nicht alle zu „bedienen“, welche
Massiert werden wollten, da wir die letzte Zeit auch viele an Bord hatten
welche das kaum kennen und es unbedingt erleben wollten.
Nun,
wie heißt es bei den Pfadfindern? Jeden Tag eine gute Tat! *grins* Mein Soll
ist damit heute schon wieder übererfüllt…
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