#22.10.01 Sailing, Saltlife, Karibik, Martinique Der neue Tag begrüßte (oder bedrohte?) uns mit einem weiteren, heftigen Tropengewitter plus Regen wie aus Kübeln. Es blitzte und donnerte melodramatisch zum Frühstück, dann wurden die Wolken wieder heller und kam kurzzeitig sogar mal die Sonne durch. Aber nicht sehr lange und nach der aktualisierten Wettervorhersage wird es wohl nichts, mit der Wetterbesserung zum Wochenende. Weiterhin sollte es viel Regnen, auch mit gelegentlichen Gewittern und nur selten mal die Sonne scheinen. Hurrikan Ian, der in Florida massive Zerstörungen angerichtet hat und einer der bisher stärksten Hurrikane seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war, schwächt sich derzeit entlang der US Ostküste ab. Aber er verursacht weiterhin Störungen der Wetterlage über dem Atlantik, welche bis hier runter reichen. Letzte Nacht hatten wir Zeitweise fast Südwind, aktuell bläst es schwach aus Südost; Ungewöhnlich in einer Weltregion, wo sonst äußerst zuverlässig ein stetiger Nordost Passat weht, aber auch so was ist letztlich normal und kommt immer mal wieder vor. Wäre es nicht noch zu früh im Jahr, die Hurrikan Saison geht bis Ende November, wäre das eine prima Gelegenheit um mit Rückenwind nordwärts zu segeln. Aber wie schon beschrieben steigt während der Saison mit jeder Seemeile nördlich, dass Risiko in einen weiteren Hurrikan zu geraten. Besser noch möglichst weit im Süden des karibischen Inselbogens bleiben, wo Hurrikane so gut wie nie hinziehen. Wir nutzten die momentane Wetterbesserung mit zumindest ab und zu etwas Sonnenschein ohne Regen, und machten uns auf den Weg zum Markt. Ein paar frische Lebensmittel einkaufen, vor allem Obst, Wassermelone, aber auch Fleisch, Gemüse, Kartoffeln usw. Regen oder nicht, Gewitter oder nicht, die Menschen hier sind das alles gewohnt und das bunte, karibische Leben geht stets weiter. »Auaaa…« piepste ein süßes, hellblondes Mädchen, dem ich im Gedränge, natürlich unbeabsichtigt, ein bisschen auf das Füßchen trat. »Hallo Schwedenprinzessin, entschuldige bitte; seid ihr auch hier?« Begrüßten wir lachend die Skandinavische Seglerfamilie, die wir vor einiger Zeit in der Blue Lagoon kennengelernt hatten. Papa und Ehemann war irgendwo bei einem Ausrüster, auf der Suche nach irgendwelchen Teilen für ihre Yacht. Mama und Töchterchen auf dem Markt. Nach kurzem kichern und Küsschen geben, zerrte die Süßmaus gleich wieder an Muttern, weil sie in kindlicher Neugierde hierhin und dorthin wollte, keine Lust hatte bei den Erwachsenen still zu stehen, die sich miteinander unterhielten. Dimi spielte den gefährlichen Süßmaus Jäger, vor dem das kreischende Mädchen begeistert zwischen uns hindurch und unter Marktstand- Tische flüchtete. *lach* Schon zog die nächste dunkle Wolkenfront herbei; also beeilten wir uns die Einkäufe an Bord zu bringen und schafften es noch halbwegs trocken gerade so zur 50er, bevor es erneut schüttete, als hätte jemand im Himmel sämtliche Schleusentore geöffnet. Na gut die größere Yacht konnten wir ja auch schon mit frischen Lebensmittel Vorräten bestücken; Kathi und ich wollten ohnehin auf diese umziehen, damit wir uns schon mal ein bisschen auf der schicken Yacht einleben, bevor wir weiter segeln. Wir hatten bereits etliche Sachen herüber auf die 50er gebracht, das Iridium Certus NEXT (ex Pilot) und ähnliche Neuerungen installiert; darunter auch einen neuen, maritim optimierten Mini Bord PC, Extra Laptop, externe TB Festplatten zum abspeichern, Back Up System, 2 Tablets, neues PACTOR Modem für den SSB Funk, NMEA Multiplexer usw. usf. Alles noch nicht perfekt konfiguriert und eingerichtet, das wird in den nächsten Tagen geschehen, aber teils schon funktionstüchtig. Kathi interessiert natürlich vor allem der „Haushalt“, also die Küche, die Waschmaschine / Trockner Kombi, welche Schalter zu betätigen sind um welche Elektrik mit Saft zu versorgen usw. Im Prinzip alles ähnlich wie auf der älteren 423 von Dimi, aber teils halt doch ein bisschen anders, so dass sie sich erst daran gewöhnen und es verstehen muss. Wie Frauen nun mal sind, müssen auch hübsche Deko Einrichtungen her, praktische Dinge für die „Küche“ / Galley. Die vorhandene Ausstattung ist umfangreich, aber teils auch etwas altmodisch / Spießbürgerlich, denn die / der Vorbesitzer sind ja schon ältere Semester. Im großen Ganzen findet sie aber alles toll und schick, freut sich besonders über die kleine Geschirrspülmaschine, was wiederum Lyn ein bisschen neidig machte; mussten sie doch auf der 423er per Hand spülen. *schmunzel* Es gäbe also genug zu tun, während es draußen regnete und regnete und regnete…; stattdessen beschlossen wir jedoch zu feiern, denn es gab einen neuen, erfreulichen Anlass für die Ukrainier. Mit der Einkesselung tausender russischer Truppen und der Befreiung von Lyman, gelang den ukrainischen Streitkräften erneut ein beachtlicher, wichtiger Erfolg im Osten und das keine 24 Stunden nachdem Putin die illegale Annexion der besetzten Gebiete verkündete. Selbst ich der das völlig korrupte, unfähige, mörderische und verbrecherische Mafia System in Putin Russland sehr gut kenne hatte nicht erwartet, dass das an sich so gewaltig überlegene Riesenreich derart unfähig ist. Würden wegen den Kreml Arschlöchern nicht zehntausende Menschen sterben, Hunderttausende verletzt werden und Abermillionen flüchten müssen, was viel Leid und Elend verursacht, müsste man fast wie über einen schlechten, unglaubwürdigen Witz lachen. Was für ein fürchterliches Trauerspiel für all die armen Menschen; besonders natürlich die bedauernswerten Ukrainer, welche auch 20 Jahre völlig verfehlter Russlandpolitik des Westens und insbesondere Deutschlands ausbaden, mit Blut bezahlen müssen. Aber auch für die dämlichen Russen, die sich von diesem menschenverachtenden Nazi System Putin Russlands verheizen lassen. *seufz* Wir bereiteten also Drinks und Party Snacks als Abendessen vor, luden einige Saltlife Freunde von anderen Yachten ein, die natürlich auch alle Essen und Getränke mitbrachten. Am Abend gegen Sonnenuntergang hörte sogar der Regen endlich wieder auf und kam noch eine halbe Stunde die Sonne durch, was mal wieder einen romantischen Sundowner Effekt erschuf. Die sozusagen „Lyman Party“ mit klasse Typen, wurde dann eine sehr lustige Abendgesellschaft, bei der alle viel Spaß hatten und sich prima vergnügten. Es wurde lecker gegrillt, tolle Drinks angerührt, über Gott und die Welt und natürlich besonders das Saltlife Leben geschwätzt; Geschichten und Anekdoten wurden erzählt, worüber es viel zu lachen gab, selbst wenn die beschriebenen Ereignisse eigentlich ernst waren. Schmissige, laute Musik verlockte vor allem die Frauen, auch in den dafür eigentlich völlig ungeeigneten Verhältnissen auf so einem Segelboot zu tanzen. Kurz: allerbeste Stimmung und nüchtern war bald niemand mehr. *lächel* # Bis auf ein paar vereinzelte Regentropfen, hatte es die ganze, letzte Nacht nicht mehr geregnet. Zum Frühstück um 08 Uhr gab es zwar wieder ein bisschen leichten Regen, was uns bei gut 28° aber ganz sicher nicht störte. Wir begannen den Tag trotzdem mit einem Sprung ins Meer, stärkten uns und dann kamen auch noch zwei Crew Frauen anderer Boote einfach direkt zur 50er rüber geschwommen; sie wollten beim Aufräumen der typischen Party Rückstände von gestern helfen, was wir alle zusammen dann in kaum mehr als einer halben Stunde erledigten. Schon war wieder alles blitzblank sauber, aufgeräumt und wir sprachen darüber, gemeinsam mit weiteren Yachties einen Bade- und Schnorcheln- Ausflug an die Küste zu machen. Eigentlich hatte ich anderes vorgehabt, aber warum nicht? Es hatte längst wieder aufgehört zu regnen, blieb zwar überwiegend stärker Bewölkt, ansonsten aber schön und es kam auch immer wieder die karibische Sonne durch. Das könnte schnell wieder umschlagen, doch zumindest derzeit sah die Wetterlage nicht schlecht aus. Also los! Kurz entschlossen packten wir und zwei andere Yacht Crews alles notwendige in drei Tender, mit denen wir zu einem hübschen Strand an der Außenküste Martniques düsten. Bis auf mich, Dimi und noch einen Segler, alles jüngere Leute in den Zwanzigern, mit hübschen, gut gebauten und sehr ungenierten Frauen. Nur ganz wenige behielten doch noch eine Badehose oder einen Bikini Slip an. Die große Mehrheit machte sich völlig locker ganz nackig und genoss das natürliche Leben und die Plantscherei im herrlichen, karibischen Meer. Wir waren hier zwar nicht allein und die anderen Badegäste hatten alle Badesachen an oder waren höchstens Topless. Aber absolut niemand störte sich an unserem nackigen Badevergnügen oder beachtete uns auch nur besonders. Martinique ist ein Stück Frankreich, ein sogenanntes Übersee Departement, mit dementsprechend sehr französisch geprägter Kultur und Lebensart. Die ehemals auch sehr lockeren Einheimischen wurden zwar, wie überall in ehemaligen Kolonien, von Missionaren religiös stark indoktriniert (verdorben), so dass von ihnen sich nur wenige trauen würden nackt baden zu gehen. Aber ansonsten geht es vor allem dort, wo schon lange viele Touristen unterwegs sind, doch sehr locker zu. Beim Schnorcheln oder schwimmen an den Außenriffen, bestaunten wir mal wieder die stets so faszinierende, tropisch- bunte Unterwasserwelt. Eine große Seeschildkröte knabberte scheinbar ganz vorsichtig, geradezu zärtlich an Korallen und lies sich von uns zweibeinigen Eindringlingen in ihre Welt kaum stören. Keine Ahnung was genau sie da machte, bekanntlich stehe ich mit Biologie auf dem Kriegsfuß und verstehe nichts davon. Ganz schwach glaubte ich mich zu erinnern, mal irgendwo und irgendwann gelesen oder gehört zu haben, dass manche Seeschildkröten Parasiten, Bakterien oder so was von Korallen zupfen, während ihre sozusagen Leibspeise wohl am liebsten Quallen sind; sicher war ich mir aber nicht und interessiere mich auch nicht wirklich dafür. Die Wunder der Evolution zu beobachten und zu bestaunen genügt mir. Natürlich könnte man das in modernen Zeiten des Internets, Google, Wikipedia und Co. leicht recherchieren… aber es lenkte mich ohnehin eine Luftblasen blubbernde, entzückend geformte und reizend nackige Seejungfrau ab… *grins* Wir hatten uns Picknick Snacks mitgenommen, die wir zu Mittag am Strand gemütlich verputzten, während viel geplaudert, gescherzt und gelacht wurde. Ach ja das karibische Lebensgefühl, mit meistens gut gelaunten Menschen, wenn nicht gerade etwas Ernstes passiert oder ein Hurrikan droht. Sonne, Wärme, tropisch blühende Natur, lockere Menschen, für Touristen und fremde Besucher wie uns relativ sorgenfreies, schönes Leben…, das kann man doch eigentlich nur gut gelaunt genießen. Im Laufe des Vormittags hatte es zwei Mal leichte Regenschauer gegeben, was bei 29° und auch lauen Regentropfen aber eher wie eine willkommene, erfrischende Dusche begrüßt wurde. Im Schatten von Palmen gönnte ich mir ein Siesta Nickerchen nach dem Essen. In anschmiegsam- verschmuster Laune schloss sich mir auch Kathi an, während die Anderen gleich wieder Strandspiele machten oder im Meer plantschten. Im Schatten und umfächelt von einem lauen Windchen um 10 kn aus NO, lies es sich sehr gut aushalten und kam man bei körperlicher Berührung auch nicht gleich ins schwitzen. »Mmmmhhh…« seufzte sie wohlig, ihren Kopf auf meine Brust gebettet, während ich ganz leicht über ihre zarte, weiche Frauenhaut streichelte. »Mmh?« »Mmmhh… so schön! Bei uns daheim frieren sie schon wieder und sterben im schrecklichen Krieg; und wir liegen hier am tropischen Strand in der Wärme und alles ist… äh… einfach schön.« Schnurrte die hübsche, mit einem für ihre Verhältnisse schon fast erstaunlich tiefgründigen Gedankengang. Natürlich verstand ich sie gut und lächelte, sie weiterhin hauchzart sinnlich streichelnd. »So ist das leben und diese furchtbar ungerechte, unfaire Welt. Während wir hier ein so angenehmes Leben führen, verhungern unzählige Kinder und Menschen in vielen Regionen der Welt, verrecken Menschen elendig, ersaufen Flüchtlinge im Meer beim Versuch nach Europa zu kommen usw. usf., die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Freu dich und sei ein bisschen Dankbar dafür, zumindest derzeit so leben zu können und nicht auch in deiner Heimat frieren zu müssen.« »Ja…« seufzte sie nur mit leicht slawischer Melancholie und küsste meine Brust, mir dann auf den Mund. »…dank dir!« »Nein Kathi; Du, Lyn und Dimi hab das auch ohne mich geschafft und wärt vielleicht auch alleine klargekommen, auch wenn es sicherlich nicht so ganz leicht geworden wäre. Du bist noch jung, gesund, hübsch und kräftig genug, um notfalls auch alleine klar zu kommen u…« »Das glaube ich nicht!« Unterbrach sie mich sanft. »Klar ich würde überleben… irgendwie. Aber… hmm…« »Aber?« Wusste ich schon was kommt und knetete streichelnd ein bisschen ihren schönen, weichen Busen. »Ohne gute Männer wie dich oder Dimi, komme ich nicht wirklich gut klar.« Meinte Kathi im Grunde nur die Wahrheit aussprechend; so sind Frauen ihrer Art nun mal und können nichts dafür. »Mag sein Kathi, so ist es wohl, aber vielleicht solltest du dir auch ein bisschen mehr zutrauen. Du bist doch nicht blöde oder so!« »Danke du bist ein echt lieber Gentleman Steve…, aber für dich ist scheinbar alles so leicht, was ich überhaupt nicht verstehe.« Seufzte sie prompt wie erwartet. Langsam schlummerten wir ein und zumindest ich rutschte ein gutes Stündchen in richtigen Schlaf; Kathi schlummerte wohl nur ein Viertelstündchen und war bereits wieder mit den Anderen aktiv, als ich wach wurde. Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen, trank Iso Wasser, aß ein Stück Obst und rauchte eine. Dann bestaunte ich eine große Sandburg Festung, welche ein Teil unserer Gruppe, zusammen mit Segler- und einheimischen Kindern gebaut hatten. Ein beeindruckend großes, gelungenes Werk, was sie wegen ihrer großen Anzahl an „Baumeistern“ aber offensichtlich in weniger als der Stunde meines Schlafes erschaffen hatten. *staun* Die Kinder, alle so etwa zwischen Drei und Zehn, fanden es natürlich ganz toll und sicherlich überschlugen sich in ihren Köpfen kindliche Fantasien, z. B. vom Dasein als Schlossherren oder Prinzessinnen. Sah wirklich toll aus, was sie da unter Anleitung und zusammen mit Erwachsenen erschaffen hatten. Das war viel zu perfekt und symmetrisch, als das es nur planlos spielende Kinder so gebaut haben konnten. Die Süßmaus der Schweden war auch dabei und alle Kids kicherten über meine staunenden Lobpreisungen ihrer Schaffenskraft. *schmunzel* Amüsiert lächelnd ging ich mich erstmal im Meer erfrischen und schwamm mit Power ein gutes Stück hinaus aufs Meer. Allerdings vorsichtig und die Zeichen der Natur genau beobachtend, da ich nichts über die Strömungsverhältnisse hier wusste. Im näheren Strandbereich bis 100 oder 200 m oder noch weiter hinaus offenbar harmlos, sonst wäre es kein öffentlich gerne frequentierter Strand und hätte es wegen Unfällen mit Ertrunkenen schon Sperrungen oder so gegeben. Aber wenn jemand wie ich so richtig sportlich weit hinaus krault, könnte ich auch von Meeres- Unterströmungen erwischt werden, von denen man im Strandbereich nichts bemerkt. Aber ich sah keine zu Vorsicht mahnenden Bewegungen der Meeresoberfläche und Wellen und da war auch noch das schützende Riff, wo wir vorhin Schnorcheln waren. Einige, wenige Kite Surfer waren noch weiter draußen unterwegs, denen dank der Kraft ihrer Segel auch keine Gefahren drohen; zumindest nicht wenn sie das Surfen beherrschen. Gegen 1530 Uhr gab es einen weiteren Regenschauer, der uns jedoch überhaupt nicht störte. Eher im Gegenteil wusch mir das Regenwasser etwas das Meersalz ab, war gleichzeitig erfrischend, weil von oben kommend etwas kühler als das Meer und die Lufttemperatur, welche identisch bei 29° lagen. Der Regen dürfte schätzungsweise nur etwa 22 – 23° gehabt haben. Kathi, Lyn, zwei hübsche Seglerfrauen und einige Kinder hatten auch gerade im Meer geplantscht und sich gegenseitig komplett mit dem feinen Sand eingerieben, was sie sich soeben abwuschen. Ich ging grinsend etwas auf Distanz und sozusagen in Deckung, bevor irgendein Frechdachs auf die Idee kam, mich auch mit Sand oder Meerwasser zu bespritzen. Gemütlich eine rauchend schaute ich amüsiert dem vergnüglichen Treiben zu und fiel auch nicht auf lockende Sirenenklänge der Frauen herein. Stattdessen plauderte ich mit dem schwedischen Seglervater der blonden Süßmaus; ein sehr erfahrener, richtig guter Fahrtensegler mit einigen Zehntausend Seemeilen auf dem kräftigen Buckel. So ein bisschen ein Wikinger Typ der, wie schon beim kennenlernen beschrieben, wie ein brutaler Schlägertyp aussieht, dem man Nachts nicht auf der Straße begegnen möchte. Aber unter dieser Schale steckt ein herzensguter, lieber Mensch. Sehr fähig, kompetent und wie so viele Langzeit- Fahrtensegler ein echtes Multitalent. Es gibt fast nichts, was er nicht mit Köpfchen und geschickten Händen auf seiner Nordia Yacht selbst erledigen könnte. Da Fahrtensegler oft über Jahre in abgelegenen Weltregionen unterwegs sind, nicht mal eben so schnell einen Fachmann oder Spezialisten herbeirufen können, falls es Probleme auf dem Boot gibt und häufig auch mit eher knappen Reisekassen unterwegs sind, sich teure Spezialisten also nur ungern leisten können, findet man in der Cruiser Community viel öfter als sonst, unglaublich fähige Leute. Die meisten haben sich alles selbst beigebracht, beherrschen nicht nur Segeln, Seemannschaft, Navigation usw. hervorragend, was alles schon kompliziert genug ist, sondern sind auch handwerklich bis in noch kompliziertere Bereich wie Elektrotechnik, Mechatronik, Elektronik usw. sehr bewandert. Ein Blauwasser Langfahrtboot ist ein ziemlich komplexes Zusammenspiel ganz unterschiedlicher Techniken, wobei das gekonnte segeln eines solchen Bootes an sich, nur einen recht kleinen Teil der geforderten Fähigkeiten ausmacht. Wir blieben fast alle bis gegen Sonnenuntergang an diesem schönen Strand; einige gingen schon etwas früher. Wir von der Anfangsgruppe düsten erst in bereits beginnender Dunkelheit mit den gut motorisierten Tendern zurück zu unseren ankernden Yachten. Mit 20 bis 25 PS erreichen diese Bötchen an die oder auch etwas über 30 kn, also waren wir flott unterwegs und bald wieder an Bord. Dort duschten wir natürlich erstmal, zogen frische Sachen an und trafen uns wieder im Ti Sonson, dass uns kürzlich so gut gefallen hatte. In romantischer, karibisch lauer Dunkelheit, mit all den unzähligen Lichtern der zu hunderten ankernden Yachten und Gebäuden rund um die schöne Bucht, bestellten wir Neun köstliches Futter und schlemmten ausgiebig. Sie schließen offiziell um 2230 Uhr, ließen unsere ordentlich Umsatz machende, nette Gruppe aber problemlos locker bis weit nach 23 Uhr sitzen. Wieder waren wir sehr zufrieden mit allem was aufgetischt wurde, verstanden uns alle Prima und hatten miteinander Spaß. # Fit, munter, ausgeschlafen und guter Laune, frühstückten wir kurz nach 07 Uhr. Dimi kümmerte sich danach um typische Wartungsarbeiten auf beiden Yachten. Die Frauen unternahmen ebenso typisches Provisioning, vor allem für die 50er, um die Grundausstattung an länger haltbaren Lebensmitteln an Bord zu schaffen. Für Notfälle in abgelegenen Regionen sollte man als Fahrtensegler stets nicht so knappe Vorräte dabei haben. Das alles in tropischen Regionen, wo Lebensmittel gerne deutlich schneller verderben als z. B. in Mitteleuropa, ordnungsgemäß und sachgerecht so zu kaufen, transportieren und zu verstauen, dass man kein Ungeziefer an Bord einschleppt und es auch bei heftigen Bootsbewegungen nicht kaputt geht, erfordert deutlich mehr Aufwand als Einkäufe daheim an Land. Inzwischen sind die Beiden in solchen Dingen ziemlich versiert und wissen was sie tun, benötigen dazu keine Hilfe von Dimi oder mir. Ich erledigte zunächst einigen Routinekram Online am Laptop und traf mich danach mit Pierre, unserem Schiffsgagenten. Die komplette, offizielle Übernahme, Umregistrierung usw. der 50er zu erledigen, hatte letzte Woche dann doch nicht mehr geklappt; aber heute sollte eigentlich alles fertig werden, falls nicht irgendein Behörden Sturschädel noch wegen irgendwas ärger macht, womit aber nicht zu rechnen war und was auch nicht passierte. Leider gab es auch heute wieder ziemlich viel Regen, so dass wir aufpassen mussten, dass die Schiffspapiere nicht durchnässt wurden. Pierre hatte ansonsten gute Vorbereitungsarbeit gemacht und wir schafften es noch vor Mittag, alles Notwendige zu erledigen. Notar, Anwalt und natürlich auch Pierre freuten sich über ihre Honorare für ihre Dienstleistung. Die französischen Behörden selbst, sind hier mit ihren Gebühren eher preiswert. Auch relativ freundlich und hilfsbereit, weil sie auf diese Art den kleinen Küstenort zu DEM karibischen Yachtzentrum aufgebaut haben, von welchem im Grunde ein Großteil der hiesigen Bevölkerung lebt und profitiert. Zu praktisch jeder Jahreszeit befinden sich in Marina und Bucht mindestens deutlich über 1.000 Yachten; angefangen vom kleinen Ausflugbötchen, über Fahrten- und Chartersegler-, bis hin zu großen Super- und Megayachten der High Society. Das Martinique de Jure als französisch- europäisches Land mit dementsprechend zivilisierter Rechtssicherheit gilt, hat dabei logischerweise auch sehr geholfen. Das ist nicht nur für die Yachties, sondern auch für Unternehmen, Charterfirmen, Werftfilialen, Zulieferbetriebe und was es alles rund um das Yachtbusiness herum an weiteren Dienstleistungen gibt, sehr vorteilhaft. Ein großer Erfolg für die Insel insgesamt, von dem sehr viele Menschen leben und profitieren und natürlich gibt es auch noch weitere Marinas und Yachtzentren, aber Le Marin ist das Größte. Im L'îlot Vins Marin>>>, einem Delikatessen- und Tabakwaren Geschäft, kaufte ich einige Spezialitäten, exzellente Weine und einen größeren Vorrat meiner bevorzugten Zigarettenmarke. Freundlich- hilfsbereites Personal, gute Auswahl, angemessene Preise, Parkplätze vor dem Haus, 200 m vom Ufer, also auch mit Tendern leicht zu erreichen. Prima und empfehlenswert. Die Karibik ist generell kein billiges Pflaster für Touristen und Yachties, außer in den ganz armen Gegenden wie Kuba. Speziell von Yachties, gleich ob Charter- oder Fahrtenseglern, wird gern so viel als Möglich abkassiert, was ja durchaus verständlich und nachvollziehbar ist. Wer alles wie aus Europa gewohnt und Wohlstandsverwöhnt verfügbar haben will, sollte halt auch daran denken, dass vieles davon aus den USA und Europa erstmal teuer hierher transportiert werden muss, wo die Händler dann noch mal ihre Marge draufschlagen. Und nicht ganz zu Unrecht gehen die Leute automatisch davon aus, dass alle die sich ein Leben auf schönen Yachten leisten können, keine ganz armen Leute sein können, sondern Geld haben müssen. Übrigens kann man beim großen Discounter Leader Price>>>, kaum 100 m von einem Dinghy Dock Anlegesteg, für karibische Verhältnisse ziemlich günstig einkaufen. Deutlich günstiger als bei Carrefour und anderen Supermärkten der Gegend. Insbesondere typische Standard Verbrauchsgüter und Lebensmittel, etwa auf deutschem Marktkauf / Kaufland und ähnliche Discounter Niveau, mit vielen Eigenmarken, also durchaus nicht schlecht. Wer hochwertige. besondere Delikatessen oder auch nur deutlich teurere Markenartikel sucht, ist dort logischerweise falsch. Dort hinein flüchtete ich mich vor einem heftigen, tropischen Regenschauer, bemüht die gekauften Tabakwaren und Delikatessen nicht nass werden zu lassen und schaffte es eben gerade so. An einem Automaten zog ich mir Cafe, rauchte draußen unter dem schützenden Vordach zwei Zigaretten und wartete bis der heftige Regen schwächer wird oder aufhört. Tatsächlich war es nach einer guten halben Stunde auch schon wieder vorbei und blinzelte sogar die Sonne durch Wolkenlücken. So schaffte ich es mit den Einkäufen trocken aufs Boot, wo wir die Sachen schnell verstauten und etwas zu Mittag futterten. Da es gerade sonnig und trocken war, gönnten wir uns Rindfleisch Patties vom Grill, ganz klassisch mit Pommes, Gemüse und viel Salat; danach noch etwas Obst, dann machte ich mich fertig, um zum Aéroport International Martinique Aimé Césaire>>> zu fahren, respektive mich von einem bestellten Taxi dorthin fahren zu lassen. Heute kommen Olga und Vitali hier an, junge Ukrainer unter 20, die über unsere GC Hilfs- und Förderprogramme… ähm…, nun eben gefördert werden. Sie interessieren sich für die Möglichkeit, sich zu einer professionellen Yacht Crew ausbilden zu lassen, um als solche zukünftig in der GC Yachtflotte zu arbeiten. Beide haben bereits ein bisschen Erfahrung im Segeln an den Küsten des Schwarzen Meeres. Noch ziemlich wenig, aber immerhin zumindest seemännische Grundkenntnisse und es sind aufgeweckte, junge Menschen die das an sich relativ leicht lernen könnten, wenn sie es denn wirklich wollen. Die Sache oder das Problem besteht darin, dass es eigentlich bereits genügend, ja sogar zuviel Personal dafür gibt und sie nicht wirklich gebraucht werden; zumindest nicht von der Gold Club Yachtflotte; aber es gibt ja auch einen weltweiten Markt für gut ausgebildete Crews. Die typische Ausbildung in Yachtmaster und Bord Stewardessen Lehrgängen, bezahlen daran interessierte Leute normalerweise selbst, wenn sie nicht bereits in Jobs auf Kreuzfahrt- oder Handelsschiffen einen dementsprechenden Background mit guter Ausbildung haben. Als Nachwuchs in Vorausplanung für die Zukunft, währen sie sicherlich gut geeignet, immer Vorausgesetzt das sie es wirklich wollen. Profi Yachtcrews werden zwar sehr gut bezahlt, aber dieses Leben ist wahrlich nicht einfach. Als Crew lebt man da häufig sehr beengt, wenn es nicht einer der sehr begehrten Jobs auf Super- und Megayachten sind; sie sind praktisch ununterbrochen rund um die Uhr im Dienst, müssen sich ständig dienstbereit um ihre verwöhnten Bordgäste kümmern usw. Das ist wahrlich nicht Jedermanns / Fraus Sache. Aber die Chance sollen sie gerne bekommen und zu diesem Zweck hatte ich sie eingeladen, mal einige Zeit bei mir mitzusegeln. Dabei kann ich sie mir genau anschauen, sie wirklich kennenlernen und dann entscheiden ob sie dafür geeignet sind. Natürlich hatten sie sofort begeistert zugesagt und freuten sich darauf. Welcher junge Mensch würde nicht zu gerne in die Karibik kommen, um dort auf einem Segelboot umher zu schippern? Insbesondere als Ost Menschen aus einem Land im Krieg mit schwierigen Lebensverhältnissen. Vitali ist der Einberufung zur Armee entgangen, weil er körperlich nicht wirklich der Typ junger Mann ist, der für das harte Soldaten Los geeignet ist und weil die Ukraine über ausreichend besser passende Männer verfügt. Ehrlich gesagt habe ich nach dem, was ich über die Beiden bisher an Informationen bekommen habe auch Zweifel, dass sie und vor allem er, als Profi Yacht Crew geeignet sind. Aber jungen Menschen sollte man, wenn man die Möglichkeiten dazu hat, halt auch einfach mal eine Chance geben und schauen wie sie sich machen. *smile* Es sollen auf jeden Fall clevere, aufgeweckte, sympathisch- nette junge Menschen sein, die wie gesagt auch schon ein bisschen Seglerleben- Erfahrungen gesammelt haben. Insofern wird es sicherlich lustig mit den Beiden und ich werde sie natürlich auch ausbilden. Typisch für so viele Ost Männer / Jungs ist Vitali handwerklich begabt und scheut sich auch nicht vor Arbeit. Mal schauen wie er sich macht und für mich wäre es quasi eine Erleichterung, wenn ich mich nicht selbst um jeden Kleinkram auf so einer Fahrtenyacht kümmern muss, sondern ihn das machen lassen kann. Natürlich begrüßten sie mich sehr begeistert und konnten sich gar nicht satt sehen an all den tropisch- karibischen Anblicken, Gerüchen, Farben usw. Olga ist recht hübsch und offensichtlich gut gebaut, wirkt für einen noch so jungen Menschen erstaunlich ernst- nachdenklich, zurückhaltend und lächelt meist nur verhalten. Das könnte natürlich an Kriegserlebnissen oder generell der nicht leichten Lage ihrer Heimat und seiner Menschen liegen. Vitali ist eher der Typ unbeschwerter junger Bursche, ziemlich gut aussehend und in der Frauenwelt sicherlich ziemlich beliebt… was er wohl auch gerne auf typische Art junger Männer ausnutzt. *schmunzel* Zurück in Le Marin benahmen sie sich im Umgang mit dem für Landratten arg wackelig auf dem Wasser wirkenden Beiboot schon mal recht geschickt. Viele Sachen hatten sie, auch ganz typisch junge Menschen, nicht mitgebracht und benötigen sie ja auch nicht beim Segler Saltlife. Natürlich bekommen sie die professionelle Sicherheitsausrüstung von mir und bezahle ich auch sonst alles, wenn sie etwas benötigen; den Flug und die Anreise hierher hatte ich selbstverständlich auch übernommen, denn woher sollten sie auch das Geld dafür nehmen?! Insgesamt hatte ich zunächst einen recht guten Eindruck von den Beiden und lies ihnen erstmal Zeit, sich an Bord in der Vorschiffskabine einzurichten, sich alles anzuschauen und ihre Neugierde zu stillen. Kathi hatte sie selbstverständlich auch ganz freundlich, ja herzlich begrüßt; Lyn und Dimi ebenso und er wird die beiden, vor allem ihn, natürlich auch unter seine Fittiche nehmen, ihnen beibringen was sie können müssen, wollen sie als vollwertige Crew Mitglieder gelten. Heute fühlte ich ihnen ebenfalls nicht weiter auf den sprichwörtlichen Zahn, sollen sie sich erstmal ein, zwei, drei Tage einleben und klar kommen. Olga half aber sofort ganz von sich aus Kathi in der Galley, oder bei der üblichen „Hausarbeit“. Vitali wollte auch sofort mit anpacken und Dimi bei Routinearbeiten helfen, während ich mich an den Laptop setzte und meine Angelegenheiten erledigte. In die offiziellen Crew Liste sind sie schon eingetragen und natürlich auch mitversichert. Alles lief ganz locker- unkompliziert und machten die Neuen schon fast den Eindruck, als würden wir uns gut kennen und sie einfach dazugehören… sehr gut. Logischerweise waren die zwei Neuen natürlich auch ziemlich überwältigt von all den neuen, überwältigenden Eindrücken, dem riesigen „Feld“ schöner Yachten in der Marina und ankernd in der Bucht, tropischen Temperaturen in der bunten Inselwelt, strahlend blauem Meer und… und… und…; ist doch klar, auch wenn sie sich bemühten, es sich nicht so arg anmerken zu lassen. *schmunzel* Dimi brauchte mir gar nichts zu sagen, ich sah ihm sofort an, dass er recht zufrieden damit war, wie Vitali mit ihm arbeitete, anpackte und auch eigenständig gestellte Aufgaben erledigte. Kathi und Olga kamen offensichtlich auch richtig gut miteinander klar, verstanden sich und hatten auch Spaß. Aus Rücksicht auf die Neuen trugen wir momentan alle Kleidung, aber bei quasi nebenbei gemachten Bemerkungen darüber, gaben sie und vor allem Olga auch zu verstechen, dass sie absolut kein Problem mit Nacktheit und einem oft ziemlich nudistischen Lebensstil haben, wie wir das häufig machen. Auf dem Rückweg von einem Schnorchel Ausflug an den Riffen, kamen Seglerfreunde einer anderen Fahrtenyacht, auf ein Schwätzchen und Drinks vorbei. An sich hätten sie, wir und andere Crews, am Abend ganz gerne eine Beach BBQ Grillparty gemacht. Aber die Wetterlage ist dazu derzeit einfach zu unsicher. Beim Grillen am Strand von heftigen, tropischen Regengüssen überrascht zu werden, ist dann doch nicht so lustig; insbesondere nicht beim Grillen. Deshalb treffen sich derzeit die Crews meist bei gegenseitigen Besuchen auf den jeweiligen Yachten oder halt in einem Lokal an Land. Gerade Fahrtensegler sind aber häufig auch nicht so üppig mit Finanzen versorgt, dass sie es sich leisten könnten oder wollten, jeden Tag teuer in Restaurants zu essen. Blauwasser Fahrtensegler treffen sich ohnehin gerne auf ihren Yachten und machen privat Partys. Hier in der großen Bucht von Le Marin gibt es oft so viele, dass man gar nicht alle kennt oder kennenlernen kann. Manche leben auf ihren schwimmenden Wohnungen auch lieber eher etwas zurückgezogen und wollen gar nicht dauernd bei irgendwas mitmachen. # Heute machten wir wieder, zusammen mit anderen Yachties, einen tollen Schnorchel- Ausflug an die Westküste Martiniques, beziehungsweise zu vorgelagerten Riffen. Darunter auch zwei freche 12 und 14 jährige Teenager Töchter einer Seglerfamilie, über die ich viel schmunzeln musste. Diese strahlenden jungen Augen voller neugieriger, begeisterter Abenteuerlust mit überschäumender Lebensfreude, war einfach mitreißend. *schmunzel* Die kleine Süßmaus von den Schweden war auch dabei und plantschte in einem Schwimmring total begeistert an der Oberfläche. Mama passte gut auf sie auf und lies sie gelegentlich durch eine Taucherbrille ins Wasser zu der bunten, maritimen Unterwasserwelt schauen, was das Mädchen sehr faszinierte und mit ebenfalls begeistertem quietschen und plappern quittierte. Angst hatte die Süße keine Spur, so weit weg vom Land in einem Schwimmring im Wasser zu hängen. Ein sehr goldiges Mädel! Zwei Jungs von 10 und 12 waren natürlich genauso begeistert, dabei aber sichtlich bemüht schon „voll cool“ als Männer zu gelten, die sich das nicht so anmerken lassen. Der 12 Jährige war eindeutig auch ziemlich an dem gleichaltrigen Teengirl interessiert und daher ganz besonders darauf aus, einen möglichst coolen Eindruck zu machen und so zu tun, als wäre sie ihm völlig gleichgültig. *lach* Also eine nicht nur mal wieder faszinierende Schnorcheltour zur bunten Unterwasserwelt, sondern auch eine ziemlich unterhaltsame und amüsante. Eigentlich unternehme ich so was gerne alleine oder nur in kleiner Gruppe, um das stets fantastische Erlebnis in Ruhe aufnehmen und auf mich einwirken lassen zu können. Aber es war wirklich sehr amüsant und die Seglerkinder waren auch durchaus erfahren genug, um nicht nur wild herum zu plantschen oder gar Korallen zu beschädigen. Die hübsche 14 Jährige interessiert sich sogar ernsthaft dafür und überlegt, vielleicht mal Meeresbiologie oder so was zu studieren. Wie üblich musste man bei all den faszinierenden Farben und Formen maritimen Lebens aufpassen, nicht die Zeit zu vergessen und zu lange im fast 30° warmen Meer auszukühlen. Zweimal gab es im Laufe des Vormittags kurze Regenschauer, aber sonst zum Glück Sonnenschein, was die Farben noch viel strahlender und das Erlebnis einfach schöner macht. Das Wasser war glasklar, so das man weite, ungetrübte Sicht hatte… einfach wunderschön. *smile* Als ein Teil unserer Gruppe auf dem Rückweg zu den Yachten war, nutzten die Verblieben sozusagen die Gelegenheit, auch herrlich natürlich nackig in den Fluten zu plantschen, ohne irgendwelche Schamgefühle zu verletzen. Eine hübsche, gut gebaute Seglerfrau traute sich sogar, dies erstmals so zu machen. Die sehr weißen Stellen ihrer ansonsten Braun gebrannten Haut, welche sonst vom Bikini verdeckt sind, verrieten das sie bisher anscheinend noch nicht mal alleine auf dem Boot oder an einem einsamen Strand nackig in die Sonne gegangen war. So was finde ich ja immer wieder ziemlich unverständlich, aber auch amüsant. Jetzt sozusagen von diesen bescheuerten Konventionen verklemmter Moralvorstellungen befreit, wurde sie schnell völlig locker ungeniert und genoss es eindeutig sehr, nackig im tropischen Meer zu plantschen. *schmunzel* Olga und Vitali waren natürlich ganz besonders fasziniert von diesem Erlebnis, hatten sie so etwas doch noch nie zuvor gesehen. Beide haben auch noch hellere Flecken von Badekleidung, benahmen sich aber völlig locker kaum oder gar nicht geniert. Wir sechs und drei ähnlich lockere Segler, fuhren mit den Beibooten noch zu einem abgelegenen Strandabschnitt, um uns in der Sonne aufzuwärmen und zu Mittag ein Picknick einzunehmen. Inzwischen hatten wir deutlich mehr Sonnenschein, als Bewölkung und bist auf vereinzelte Tropfen gab es auch keinen Regen mehr. Etwas später kamen noch weitere Yachties an unseren kleinen Privatstrand, darunter auch wieder die Schweden, mit ihrem goldigen Süßmaus- Töchterchen. Alle vergnügten sich mit typischen Strandspielen, plantschen im herrlichen Meer und ich gönnte mir auch ein Siesta Nickerchen im Schatten von Palmen. Wieder wach nahm ich einen Happen Obst, stillte meinen Durst und rauchte eine. Die Anderen hatten sich teilweise getrennt über den ganzen Strand verteilt und auch ich wollte ein bisschen herum spazieren, mich umschauen. Ein Stück den Hügel hinauf, gab es von irgendeiner lange verlassenen Steinhütte eine schönes Aussicht nach Westen übers Meer. Dort lief mir Olga über den Weg, die sich offensichtlich auch neugierig ein bisschen umschaute. »Hei… ach übrigens: habt ihr eure erste Nacht auf einem schaukelnden Boot gut geschlafen? Kommt ihr zurecht?« Lächelte ich freundlich. »Ja danke Steve, erstaunlich gut. Alles Prima wenn auch noch sehr neu und ungewohnt für uns. Gerade habe ich von hier oben weit übers Meer geschaut… und überlegte ob ich träume, oder wirklich in der Karibik bin.« Gab sie leise schmunzelnd zurück. »Kann ich mir gut vorstellen; muss alles sehr aufregend für euch sein wie?!« »Eher wie leicht betäubend, ein Traum beim schlummern.« Ihre Blicke könnte man im Moment sogar als ein bisschen kokett verlockend bezeichnen. Wir plauderten ein bisschen über dies und das, auch über meine Fotografen Leidenschaft und sie war nicht nur einverstanden, sondern auch richtig interessiert daran, mir auch als Model zu posieren. »Wenn du mich für hübsch genug hältst?!« Blinzelte sie weibliches Fishing for Kompliments. *schmunzel* »Aber ja Olga; auf deine offenbar sehr natürliche Art bist du hübsch und hast eine tolle, sehr schöne Figur.« Lächelte ich. »Danke… freut mich wirklich, wenn ich dir gefallen. Ja und wirklich ganz lieben Dank dafür, dass wir überhaupt herkommen durften. Ihr seid alle supernett, lieb und freundlich.« Gab sie mir prompt ein schnelles Küsschen auf die Backe, nicht ohne dabei absichtlich dafür zu sorgen, dass ich dabei viel von ihrer jungen, weichen Weiblichkeit fühlen konnte. »Ach so schön hier…« seufzte sie Ich nahm Olga mal freundlich in den Arm, wir genossen noch etwas die Aussicht, dann spazierten wir zurück zu den Anderen am Strand. Wir sechs verabschiedeten uns dann bald und kehrten zu unseren Booten zurück, die wir klar zum Auslaufen machten. Wir wollten über Nacht und den morgigen Tag wieder hinunter zu den Tobago Cays segeln; das dürfte nach der Wind- und Wettervorhersage etwa 16 bis 18 Stunden dauern und wir somit am Nachmittag ankommen.
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