„Wenn Aeolus gegen dich ist, opfere ihm eine Jungfrau” (CS)
#23.11.08 Segelnd auf See nach Neukaledonien
#day3
»Wie es aussieht, hat Aeolus etwas gegen uns.« Meinte Kate, wegen unserem mühsamen Aufkreuzen nach Nordost.
»Yep der Windgott scheint gegen uns zu sein. *schiefgrins* Da ich sonst fast immer Glück mit dem Wind habe, muss es an einem Crewmitglied liegen. Wir müssen also herausfinden, welche von euch es ist, um diese Jungfrau dann Aeolus zu opfern.«
»Ahaha… als ob es noch eine Jungfrau an Bord gäbe…« lach- prustete die freche Crew los. »…wir behaupten einfach, der Captain hat den doofen Gott irgendwie verärgert und schmeißen dich über Bord. Wir sind schließlich alle viel zu schön und sexy, als das wir irgendeinen Mann verärgern könnten; auch keinen Gott!« Plapperten sie quer durcheinander und übertrumpften sich gegenseitig mit möglichst gemeinen Vorschlägen, wie der arme Schiffsführer am sinnvollsten geopfert werden könnte. *lach*
Ich schloss mich sicherheitshalber in der Kapitänskajüte ein, machte die Bordwaffen scharf, und kam erst wieder zum Mittagessen vorsichtig heraus. *grins* Nein ich arbeitete Online am Laptop und schaute auch noch mal genau nach den Windprognosen. Doch egal wie man sie dreht und wendet, dieses dämliche Hoch südöstlich von unserer Position, klebt dort ungewöhnlich lange fest und sorgt für uns für ungünstige Winde, verdammt.
Vor dem Mittagessen bekamen wir noch einige Zeit eine Delphin Eskorte, was man im Allgemeinen eigentlich als Glück verheißendes Vorzeichen betrachtet. Natürlich kreischten die Girls gleich „DOLPHINS!!!“ los und stürzten zur Reling, um das stets beeindruckende Schauspiel dieser faszinierenden und intelligenten Tiere zu beobachten. Ich auch, aber deutlich langsamer, meine Kapitänswürde wahrend.
Kein Foto und auch kein noch so gutes Video, kann die Faszination eines solchen Erlebnisses wirklich gut wiedergeben, dass muss man mal in real erleben. Meist zischen die Delphine mit unglaublichem Tempo sehr elegant durch die Bugwelle eines Bootes, surfen diese sozusagen und vollführen manchmal auch tolle Kunststücke, Sprünge und scheinen dich dabei die ganze Zeit freundlich anzulächeln. Leider gelangen mir keine wirklich guten Schnappschüsse, dafür waren sie zu schnell und nicht lange genug an unserem Boot. Entweder gelingt einem ein glücklicher Zufalls- Shoot oder man muss viel Geduld haben und es immer wieder versuchen.
Zu Mittag gab es dann lecker Ochsenschwanzsuppe als Vorspeise, eine würzig- scharfe Kebab- Reis- Pfanne mit Pilzen, Kräutern und Gemüse als Hauptgang, sowie einen fruchtigen Müsli- Obstsalat mit Hafermilch und etwas Joghurt; vor allem für mich natürlich auch noch eine „Käse schließt den Magen“ Auswahl auf Salzcrackern mit Weintrauben. *yummy*
Wir sprachen vor allem darüber, dass wegen der ungünstigen und schwachen Winde des dämlichen Aelous, unsere Reise wesentlich länger dauern könnte. Luftlinie wären es nach Noumea etwas über tausend nautische Meilen. Gesegelt sind wir nun bereits fast 400 Seemeilen, dem Ziel jedoch nicht wesentlich nähergekommen. Das ist halt segeln, mit einem von Wind und Natur abhängigen Segelboot. Mit Pech brauchen wir womöglich zwei Wochen, statt der geplanten knapp eine Woche.
Aiolos ist der von Zeus als Herrscher über die verschiedenen Winde eingesetzte Günstling der Götter. Zu den Haupt-Winden gehören Boreas, Euros, Notos und Zephyros. Wikipedia
Die Laune ließen wir uns davon natürlich nicht verderben, was mich betrifft sogar ganz im Gegenteil. Schließlich liebe ich das Segeln generell, bin sehr gerne auf hoher See unterwegs und mit einer derart entzückenden, sexy Crew toller Schönheiten, macht es noch mehr Spaß. Die jungen Frauen verbreiten nicht nur reizvoll ihr Sexappeal, sondern auch unbeschwerte, gute Laune, sind lustig, haben Humor und sind auch absolut keine launenhaften Tussies oder Spaßbremsen.
Nach dem Essen machten wir z. B. lustige Gesellschaftsspiele, Laine gewann haushoch eine Runde Monopoly, bei Mau Mau (für Erwachsene) gab es jede Menge zu kichern, lachen und kreischen, wenn kleine, sexuelle Frechheiten fällig wurden. Ungünstig war natürlich, dass nur ein Mann an Bord war, so was spielt man am amüsantesten, wenn z. B. zwei Männer und zwei Frauen spielen. Aber wird hatten dennoch einen Mordsspaß dabei, vor allem die jungen Schönheiten. *schmunzel*
Da nun garantiert Nachfragen kommen, wie und nach welchen Regeln wir dieses MMfE spielten, will ich mal ein bisschen erklären. Da es uns nicht um Plus / Minus Punkte sammeln, gewinnen oder verlieren geht, sondern um möglichst lange andauernden Spielspaß, spielten wir mit zwei vollen 52er Kardendecks, plus 6 Jokern, also 110 Karten.
Eine musste immer als Wache Instrumente, Wind, See und möglichen anderen Schiffsverkehr, oben am Steuerstand im Auge behalten. Unabhängig von den eingeteilten Wachen, wechselten sich die Schönen dazu alle ca. Viertelstunde oder gespielte Runde ab. Ich wurde von der Wache ausgenommen, da der einzige Mann an Bord, sonst hätten sie nur unter sich spielen müssen.
Regeln wie bekannt: 8 = aussetzen, 7 = zwei Karten nehmen, Bube = Wunsch- Farbwechsel, wobei die Runde im Grunde endlos lief, da abgelegte Karten wieder unter des Kartendeck gemischt werden, sobald der Stapel zu Ende geht. „Mau“ Ansage mit zwei Karten auf der Hand, vor dem Ablegen und wer das vergisst, muss zwei Strafkarten nehmen, sowie ein Kleidungsstück ablegen.
Sonderregeln (für Erwachsene): die Joker haben keinen Einfluss auf das Spiel, sondern erlauben dem / der Ablegenden „Special Events“ Spielunterbrechung. Wer den Joker ablegt, kann von einem anderen Spielteilnehmer, in Art des besonders unter Teenagern beliebten „Wahrheit oder Pflicht“ Spieles diese Wahl verlangen. Hat dieser Spielteilnehmer selbst einen Joker auf der Hand, kann er damit kontern und sich davon freikaufen.
Wenn nicht muss er / sie eben Wahrheit oder Pflicht wählen und bei Wahrheit, jede noch so unangenehm peinliche Frage absolut ehrlich beantworten. Wählt er / sie Pflicht, muss er / sie tun, was auch immer der den Joker Ablegende verlangt, und darf sich auf keinen Fall weigern. Natürlich wird dabei vorausgesetzt, dass niemand etwas wirklich Unschönes, Gefährliches, Ekeliges oder sonst wie Unpassendes verlangt. Meist läuft es auf „kleine“, lustig- sexy- sinnliche Frechheiten hinaus, jedoch nicht immer, was ich wohl nicht näher beschreiben muss, dass kann sich jeder in seiner Fantasie ausdenken. *grins*
Jedenfalls hatten wir damit wirklich einen Mordsspaß und gerieten dabei mehrmals in regelrechte Lachkrämpfe. Zack… schon ging es auf Sonnenuntergang zu und nach dem Abendessen gönnte ich mir ein Schläfchen auf Vorrat; ab Mitternacht muss ich ja wieder die Hundewache übernehmen. Josie welche mit Laine die Wache bis 24 Uhr hat, weckte mich etwa 20 Minuten vorher... und kam ich schließlich frisch und munter, deutlich verspätet zum „Dienst“ meiner Wache. Becky war schon “im Dienst” und scherzte mit Laine, dann stichelten beide frech über meine Verspätung.
#day4
Beckys und meine Nachtwache verlief wie gehabt; mühsames aufkreuzen unter Code Zero und vollem Groß, immerhin mit einem Schnitt von um die 7 kn SOG (Speed over Ground). Nach der Ablösung um 04 Uhr, legten wir uns schlafen und ich wurde gegen 0730 Uhr wieder wach. Beim wohligen Räkeln, Strecken und Gähnen im kuschelig warmen Bett, vernahm ich typische Duschgeräusche aus der Badkabine und beschloss gleich mal nachzuschauen, welches sexy freche Crew Mitglied es wagte, die Luxusdusche seiner Kapitänsherrlichkeit zu benutzen?! *grins*
Nein natürlich dürfen alle jederzeit alles an Bord benutzen, wie es halt gebraucht wird. Alle drei Kabinen haben eigene Bäder, aber bei sechs Personen kommt es logischerweise vor, dass drei Duschen belegt sind und die anderen Drei warten müssen. Kate und Mika hatten noch Wache, waren es wohl eher nicht…, doch durch die durchsichtigen Glastüren meiner deutlich größeren Duschkabine als die vorne in den beiden Gästekabinen, sah ich doch das es sich um den sexy- süßen Nackedei Mika handelte; also hatte Kate sie wohl schon vorzeitig unter Deck geschickt, da ohnehin nichts zu tun war.
Hm, hmm…, solch entzückende Anblicke am frühen Morgen, können die Augen eines genießenden Captn doch nur erfreuen! Mika shampoonierte sich gerade die Haare, hatte auch das liebreizende Gesicht voll Schaum und die Augen fest geschlossen. Eine perfekte Gelegenheit um sich als um das Wohlergehen der Crew besorgter Captn geschwind in die Dusche zu schmuggeln, natürlich nur um zu kontrollieren, dass es dem Seifenschaummonster wirklich gut geht. Schließlich liegen Hygiene, Sauberkeit und wohlbefinden der Crew, auch in meinem Verantwortungsbereich. *breitgrins*
»Moin Mikachen… mmmh… wenn das nicht die wunderschönsten, süßesten Brüste sind, die sich ein armer Captn am Morgen wünschen kann, weiß ich auch nicht!«
»Aaaahhh…« erschrak sie »…morning du Schlawiner hihihi…« »Warte, bis ich mir das Shampoo ausgewaschen habe.«
»Nö das dauert mir zu lange!«
»Aaaahhhihihi… du Gauner du…« wir hatten Hunger und verlangten nach einem kräftigen Frühstück.
Wir sprachen natürlich auch wieder über die Wind- und Wetterbedingungen. Endlich kamen wir mit im Schnitt 6,8 kn Nordwärts voran und sollten, nach den Vorhersagen, vermutlich bald sogar NOzN (Nordost zu Nord) steuern können. Dabei passieren wir bald westlich Lord Howe Island, die wir an sich gerne besucht hätten. Aber wenn jetzt bald endlich der Wind nicht mehr so gegen uns arbeitet, wir flott in die richtige Richtung vorankommen können, wollten wir das auch nutzen. Womöglich können wir sogar demnächst direkten Kurs auf Noumea nehmen. Zwar immer noch Upwind, also möglichst hart am Wind mit dem Code Zero Vorsegel und bei den aktuellen Windstärken, voraussichtlich mit 6 -7 kn Bootsgeschwindigkeit über Grund (SOG).
Das gelang im Tagesverlauf und nach inzwischen gesegelten 600 Seemeilen, befanden wir uns bereits weit nördlich von Lord Howe, mit Kurs 030°, knapp 11 kn Wind aus fast genau Osten und Wellenhöhen der langen, pazifischen Dünung um 1,3m. Die AMELIA schaffte im Schnitt an die 7 kn, was für solche Verhältnisse wirklich nicht übel ist. *freu*
Becky und ich übergaben an Kate und Mika, welche die 16 bis 20 Uhr Wache haben. Alle hatten gute Laune, niemand langweilte sich oder war sonst aus irgendwelchen Gründen frustriert. Erstaunlicherweise hatte in den vier Tagen auf See, keine auch nur ein bisschen mit der Seekrankheit zu kämpfen, was wirklich ungewöhnlich ist; insbesondere bei fünf weiblichen Wesen an Bord, die dafür bekanntlich deutlich empfänglicher sind als die meisten Männer.
Wir tranken frischen Café im Cockpit, mit etwas Obst und Gebäck, plauderten über dies und das, freuten uns tatsächlich immer nordöstlicher steuern zu können. Genossen auch die letzten, wärmenden Sonnenstrahlen des Tages und dieses kaum beschreibbare Gefühl, auf einer vergleichsweise winzigen Nussschale, weit weg von allem irgendwo auf hoher See zu sein. Das Boot zog seine Bahn durchs Meer, ständig schwankend im Seegang und Wind, der in den Segeln für unseren Vortrieb sorgt. Unter uns tausende Meter Wasser bis zum Meeresgrund, in einer weitestgehend immer noch unbekannten, maritimen 3D Welt. Tatsächlich weiß die Menschheit mehr über die Oberfläche des Mars, als was unterhalb der Meeresoberfläche bekannt ist.
Wenn sich völlig locker unbeschwert sexy gekleidete Crew Schönheiten an Bord räkeln, erfreuten sie zusätzlich Herz und Hirn hinter meinen genießenden Männeraugen. Lustiges scherzen und plaudern, mal ernsthafter über irgendwas, mal einfach nur blödsinnig zum Spaß machen, sorgte für prima Stimmung. Eindeutig fühlen sich auf diesem Törn alle miteinander wohl, was ja auch nicht selbstverständlich ist. Als Skipper fragte ich auch ernst gemeint nach, ob irgendeine irgendwas ernsthaft stört, es Verbesserungs- oder Veränderungs- Vorschläge gibt, jemand etwas vermisst oder sonst was anliegt?
Doch keine hatte ernsthaft irgendwas zu beklagen. Alle fanden diesen nicht ganz leichten Segeltrip spannend und interessant. Es gab auch noch genügend gutes, frisches Essen an Bord und obwohl keine der fünf Schönen wirklich gerne in der Kombüse arbeitet, sorgten sie dennoch für leckere Gerichte, buken Gebäck und Kuchen oder frisches Brot. Sechs Personen verbrauchen natürlich eine ganze Menge, aber unsere Vorräte an Bord, reichen locker ca. 4 bis 5 Wochen. Dank ausreichender Tiefkühl- Kapazitäten sogar mit aufgetaut Lebensmitteln von nahezu frischer Qualität. Beispielsweise Tiefkühlgemüse ist heutzutage ja oft sogar von besserer Qualität und Frische, als auf dem Markt Gekauftes.
Es gibt jede Menge Unterhaltungsmöglichkeiten an Bord. Alleine im großen Datenspeicher des Bord- Entertainment Center, tausende E-Bücher, hunderte Filme und Musiktitel. Gesellschaftsspiele, echte Bücher, zudem haben alle Fantasie und Humor, kann man sich über Iridium Online einwählen, wenn auch mit vergleichsweise lahmen Datenraten und hohen Kosten. Als Männlein und Weiblein haben wir auch viel Spaß miteinander, obwohl es natürlich besser wäre, gäbe es 3 Männer und drei Frauen, oder wenigstens 2 & 4.
Obwohl wer weiß, vielleicht auch gar nicht unbedingt. Manchmal gibt es dann noch mehr Anlass für Reibereien. Jedenfalls scheinen sich die fünf jungen Frauen verblüffend wohl mit mir als Skipper und einzigem Mann an Bord zu fühlen, harmonieren wir bisher erstaunlich gut miteinander.
#day5
Nachtwache…, nicht mit Becky, sondern mit Josie, die miteinander für heute ihre Wachschicht getauscht hatten. Inzwischen können wir tatsächlich einen direkten Nordost- Kurs nach Noumea halten, zumindest derzeit. Zwar nur mit 9 bis 13 kn Wind und einer aktuellen Bootsgeschwindigkeit von 6,7 kn, aber egal. Wir waren froh darüber und wunderten uns, dass dieses Hochdruckgebiet, welches uns die ersten und 550 sm erschwerte, immer noch dort unten über der Südinsel von Neuseeland festklebte, einfach nicht weiterziehen wollte.
Die Australierin Josie hat zwar seit Kindheitstagen viel Segel Erfahrung, aber vor allem an der Westküste, wo sie mit ihrer Familie in Perth aufgewachsen ist. Auch sie fand diese Wetterlage ungewöhnlich, aber wir hatten auch keine Lust, in den langjährigen Wetterstatistiken nachzuschauen, ob es nun wirklich ungewöhnlich ist oder hier um diese Jahreszeit doch öfter vorkommt. Wozu auch? Das Wetter ist nun mal, wie es ist, man muss es nehmen, wie es kommt, kann es sowieso nicht ändern, ergo egal.
»Und das ohne Aiolus eine Jungfrau opfern zu müssen…, wäre ein echtes Problem geworden! An Bord eine Jungfrau zu finden, meine ich.« Zwinkerte Josie.
»Ich fürchte, da hast du recht hoho. Aber vielleicht wäre dem Meeresgott ja ohnehin eine erfahrene Unterwasser- Sexsklavin lieber gewesen.«
»Wenn er clever ist…«
»Götter sind gemeinhin nicht besonders clever, sondern genauso dämlich wie die dummen Menschen, welche sich etwas so irrationales wie Götter ausgedacht haben.« Postulierte ich sozusagen dozierend.
»Eine absolut typische „Steve der Atheist“ Antwort haha.«
»Aber klar doch! Sag bloß, eine so kluge Frau wie du, glaubt an so etwas völlig irrationales wie Götter oder einen Gott?«
»Hm… nicht wirklich. Aber irgendwie glaube ich schon, dass es da noch irgendwas geben muss. Das Universum ist so gigantisch und unerklärlich…« grübelte Josie.
»Ja das ist es wirklich, wie ich selbst nur zu gut weiß. Aber so ist die Natur des Universums nun mal. Nur weil wir kleinen, dummen Menschen vieles nicht verstehen, obwohl die Wissenschaft in unglaublichem Tempo Fortschritte macht, ist das für mich noch lange kein Grund, deshalb an so einen Quatsch wie einen Weltenschöpfer zu glauben. Ich akzeptiere einfach, dass es Dinge gibt, die unser Verstand bisher nicht erklären kann.« Lächelte ich freundlich. Für mich ist es immer sehr erfreulich auf Menschen zu treffen, mit denen man solche Themen überhaupt intellektuell besprechen kann, denn die sind verdammt selten.
Wir diskutierten hin und her… und schon war die Wache rum, erschienen Kate und Mika, um uns abzulösen. Trotz der frühen Stunde gut gelaunt und munter, scherzend und erfreut, dass der Wind inzwischen mit an die 14 kn von Backbord querab einigermaßen günstig stand. Die AMELIA schoss inzwischen mit teils über 8 kn durch die Wellen, was wirklich nicht übel ist. Der Kursvektor zeigte schon fast genau auf Noumea und die Hoffnung war berechtig, dass wir doch nicht doppelt so lange brauchen werden, um unser Ziel zu erreichen. *freu*
Das kombinierte Radar / AIS (Automatisches Identifikations- & Positionierung System), vermeldete ein großes Frachtschiff, dass hinter dem Heck unseren Kurs kreuzte. Also völlig ungefährlich und weit entfernt. Immerhin das erste Schiff, dem wir seit Tagen nahe genug kamen, um es in Radar, AIS und Fernglas zu registrieren. Laine reichte mir von der Reling aus das Fernglas zurück ins Cockpit, hockte sich an Deck hin, wirkte auf mich etwas müde und nachdenklich.
»Na, du schaust müde aus; zu wenig Schlaf?« Gesellte ich mich zu ihr und zündete mir eine Zigarette an.
»Bin ich auch…, habe mir noch ein paar Folgen True Blood reingezogen, statt zu schlafen.« Wie ich später kurz recherchierte nicht die Fernsehserie, sondern eine typisch US-amerikanische, dämliche Streaming Serie, mit vielen, völlig unlogischen Blood & Sex Szenen. Hauptrolle eine Bedienung namens Sooki, die auch Telepathin ist; sich mit einem attraktiven Vampir einlässt und verrückte Abenteuer erlebt. Totaler Schwachsinn, aber wohl auch unterhaltsam und, na ja, Laine ist noch jung.
»So was gefällt dir?«
»Ich finde die Serie amüsant… und manche Szenen erinnern mich an Erlebnisse in meinen Bedienungs- Jobs.«
»Na warum nicht? *schmunzel* Aber auf See, wenn du auch Wachdienst hast, solltest du darauf achten genug schlaf zu bekommen.«
»Ist doch sowieso nichts zu tun Steve, läuft fast von alleine.«
»Stimmt Laine, aber was, wenn plötzlich doch etwas passiert, du möglichst fit und munter schnell und richtig reagieren musst?« Wand ich durchaus freundlich ein. Laine hat neben Josie wohl die meiste Segel Erfahrung und weiß das alles selbst, ist aber halt noch jung und es ist richtig, dass die zwei Personen Wachen derzeit so gut wie nichts zu tun haben. Eine Person die Instrumente, Boot, Wetter und umgebende See im Auge behält, würde völlig ausreichen.
»Jaaa… weiß ich doch…«
Dennoch ist sie nun mal zur Wache eingeteilt und so unwahrscheinlich es auch sein mag, so selten es vorkommt, auf so einem Törn kann tatsächlich jederzeit ganz überraschend etwas Gefährliches passieren. Wie gesagt weiß sie das alles selbst, ist auch recht clever und vernünftig, aber halt auch noch eine Teen Frau. Selbst wesentlich Ältere machen manchmal solche Dummheiten, jedoch muss man (als Skipper) auch kein Drama daraus machen. Eine freundliche Erinnerung genügt bei ansonsten sehr guten Crew Mitgliedern völlig. *smile*
»Schon gut Laine…, und sonst, wie geht’s dir, wie fühlst du dich so?«
»Supi eigentlich… ich genieße den Törn voll und…, ähm… bin dir so dankbar, dass du mit uns hinsegelst. Meinst du mein Bruder könnte dort wirklich untergetaucht leben?« Lehnte sie sich leise seufzend an mich, wie üblich mit der Sehnsucht nach freundlicher Zuneigung, ein bisschen Zärtlichkeit und Geborgenheit.
»Ich habe ehrlich keine Ahnung Laine; wie ich dir schon sagte, halte ich es eher für unwahrscheinlich, aber dennoch möglich. Denk daran, dass ich deinen Bruder doch überhaupt nicht kenne und ihn deshalb auch nicht einschätzen kann.« Streichelte ich ihr über die Schultern und drückte sie freundlich aufmunternd ein bisschen.
»Ja ich weiß… umso lieber von dir, den Trip mit mir, mit uns zu machen.«
»Ach du weißt doch, ich überlegte sowieso nach Neukaledonien zu segeln. Und mit einer so schönen Crew, ist es doch auch für mich ein reizvolles Abenteuer hoho.«
»Aaaach du… hihi!« Schmunzelte sie ein bisschen und schmiegte sich noch enger an mich. »Der große, tolle Captain, mit einer Harems Crew voller schöner Girls, wie?!«
»Genau! Welchem Mann würde das nicht gefallen?« Grinste ich, kitzelte sie ein wenig an der Seite. »Du vermisst deinen Bruder sehr, stimmts?«
»Mmmhhh… hihi…« zuckte Laine »…ja klar! Er war nicht einfach nur irgendein Bruder. Auch ein Vaterersatz, kümmerte sich toll um mich, war immer da, wenn ich ihn brauchte, beschützte und versorgte mich…; in was auch immer für kriminelle Geschäfte er verwickelt gewesen sein mag, zu mir war er immer nur voll gut der sich sorgende und kümmernde ältere Bruder. Selbst wenn ich ihn mit schlimmen Teenie Launen nervte.« Seufzte sie auf ihre leise Art. In solchen Situationen verschwindet ihre sonstige Bemühung „voll cool“ zu sein und zu wirken völlig.
Im Tagesverlauf kamen wir sehr flott voran, hatten endlich Aiolus auf unserer Seite. Bei Halbwind von Steuerbord mit 14 bis 19 kn, in Böen bis 23 kn, preschte die AMELIA öfters mal mit über 9 kn SOG durchs Meer. Aus Sicherheitsgründen hatten wir den Code Zero durch eine 125% Genua ersetzt, was zusammen mit dem vollen Groß die Yacht auch schon gelegentlich weit überliegen lies. Dazu viel Sonnenschein mit bis zu 23°…, so macht Segeln richtig Freude! *lächel*
Bis 18 Uhr hatten wir doch tatsächlich bereits 920 Seemeilen geschafft. Ein sehr beachtliches Etmal / 24 h Tagesschnitt, bei zunächst schwierigen Windbedingungen in den ersten Tagen, was viel über die Leistungsfähigkeit dieser modernen, eleganten Yacht aussagt. Wirklich beachtlich und natürlich auch erfreulich. Alle fanden das Segeln unter diesen Bedingungen toll und freuten sich, dass wir so wahrscheinlich schon übermorgen Noumea erreichen können, also doch nicht wesentlich länger unterwegs sein müssen.
»Bedankt euch bei eurem genialen Captn!« Grinste ich mit arrogantem Blick und erhobener Nase.
»Ahaha… hört euch den eingebildeten Gauner an!« Konterte prompt sofort Kate.
»Noch nicht mal eine Jungfrau musste er Opfern… gnihihi.« Kicherte die süße Mika und von dieser frechen Art musste sich die bedauernswerte Schiffsführung weitere Unverschämtheiten anhören. Kein Respekt, diese jungen Hühner! *grummel*lach*
Ich ging eine Runde auf Vorrat schlafen und Laine schloss sich mir an, wollte Schlaf nachholen…, sowie typischerweise zärtliche Geborgenheit in starken Männerarmen spüren.
Laine kam etwas verspätet zu 20-24 Uhr Wache mit Josie, aber es war ja ohnehin nichts zu tun. Wir Anderen aßen mit der aktuellen Wache im geschützten Cockpit zu Abend, plauderten, scherzten und eindeutig fühlten sich alle sauwohl. Bis zu Beginn von Beckys und meiner Wache ab Mitternacht, arbeitete ich etwas am Laptop und die Freiwächter beschäftigten sich nach Lust und Laune oder legten sich pennen.
#day6
Becky und Josie bereiteten noch den sogenannten „Mittelwächter“ zu. Mittelwächter bezeichnet die um Mitternacht während der Seefahrtsphasen ausgegebene Mahlzeit für seefahrendes Personal, vor allem in Marinen und der Handelsschifffahrt. Da wir erst kurz vor 21 Uhr gut zu Abend gegessen hatten, gab es nur leichte, leckere Snacks und selbst ich begnügten mich mit einer kleinen Schüssel Obst- Müsli- Joghurt plus Hafermilch, sowie ein paar Happen Räucherwurst und Käse auf mit Butter und Avocado belegten Salzcrackern.
Im Schnitt rauschten wir mit deutlich über 8 kn, durch die mit 22° angenehm milde Nacht. Ab etwa 03 Uhr begann Becky ziemlich viel zu gähnen und ich schlug vor, dass sie ruhig schon schlafen gehen könne.
Kate werkelte bereits in der Kombüse unter Deck, kurz darauf unterstützt vom süßen Frechdachs Mika und kurz vor 04 Uhr erschienen sie mit frischem Café und Sandwich zur Stärkung, im Cockpit. Das Boot rauchte immer noch mit meist über 8 kn durch die See, direkter Kurs auf Noumea lag an und es befand sich kein anderes Seefahrzeug in gefährlicher Nähe. Der Wind kam stabil aus Osten bis OzS, meist mit 14 bis 19 kn, in Böen auch mal über 20.
Die Segel standen gut, brauchten nicht angepasst werden und wir sind sowieso keine „Schotenzupfer“, sondern Fahrtensegler. Als solche ist es uns ziemlich schnuppe, ob wir nun 0,2, 0,3 oder auch einen halben Knoten schneller oder langsamer unterwegs sind. Schotenzupfer nennt man die Sorte Segler, meist Regattasegler, welche die Segelstellung praktisch ständig zu optimieren und perfektionieren suchen. In einer Regatta ist das durchaus sinnvoll und notwendig, aber doch nicht auf einer Fahrtenyacht bei einem langen Törn auf hoher See. Da wäre dieses ständige rumzupfen eher was für nervöse, hyperaktive Typen, denen schon langweilig wird, wenn sie auch nur eine Minute stillsitzen müssen.
Die Wind- und Wettervorhersagen sahen weiterhin gut aus und nach einer schnellen Dusche, warf ich mich gleich ins Bett. Bis zum Frühstück noch 3 -4 Stunden Schlaf tanken, wird mir guttun; Laine lag auch schon wieder darin und ich kuschelte mich an die duftende, weich- verlockende „Wärmflasche“, ihres wunderschönen Körpers. *schnarch*
Kurz nach 08 Uhr stärkten wir uns mit einem lecker- gesunden Frühstück in der Art, wie es vor allem die sportlich Kate und Model Becky, aber auch die sonstigen Frauen besonders lieben. Ich schloss mich aus Sympathie an und gebe gerne zu, dass mir vegetarische Wrap Teigtaschen mit viel Salat, Gemüse, etwas Obst, Avocado und Zaziki ähnlicher Soße, gelegentlich durchaus auch richtig gut munden.
Das Boot rauschte immer noch mit meist deutlich über 8 kn durch die See, gelegentlich sogar mit über 9 kn. Der Wind kam mit 18 – 22 kn aus OzS von Steuerbord querab und diese rauschte Fahrt erfreute unsere Seglerherzen. Wie üblich wurde dabei munter geplaudert und gescherzt, auch ernsthafter persönliche und Bord- Angelegenheiten besprochen. Speziell auch das Einlaufen in die Lagune vor Noumea, ein betriebsamer Hafen mit vielen Marinas. Dort müssen wir zunächst in französisch Neukaledonien Einklarieren, bevor wir Tage später an der Küste entlang dorthin schippern, wo Becky damals mit Laines Bruder Urlaub machte.
Wenn wir schon mal in Noumea sind, wollen wir uns Stadt und Gegend natürlich auch ein bisschen anschauen. Laines Bruder ist seit inzwischen rund 7 Monaten verschwunden, da kommt es auf einige Tage mehr oder weniger auch nicht an. Wer weiß, vielleicht gibt es sogar dort schon nützliche Hinweise. Durch meine guten Beziehungen in Frankreich und Paris, auch zu höheren Gesellschaftsschichten und Behörden, habe ich in Noumea ein paar Ansprechpartner empfohlen bekommen.
Wenn Laines Bruder in größere, kriminelle Aktivitäten und Drogenschmuggel verwickelt war, woran ich eigentlich nicht mehr zweifelte, dann haben vielleicht auch die dortigen Sicherheitsbehörden eine Akte über ihn oder überwachen ihn sogar. Einen Versuch, das zu klären war es auf jeden Fall wert, um womöglich wichtige Hinweise zu bekommen. So was macht man am besten im persönlichen Kontakt, denn offiziell würde mir als Außenstehenden, nicht dazu gehörenden Fremden, natürlich keine Behörde / Sicherheitsdienst irgendeine Auskunft erteilen. Da muss man raffiniert vorgehen und sicherlich auch Bakschisch verteilen. *zwinker*
»Wie kommts, dass du solche Beziehungen hast?« Wunderte sich Kate, wie immer klug und logisch analysierend mitdenkend.
»Na ja, darüber kann ich euch nicht wirklich viel verraten…« und werde ich auch nicht öffentlich im Blog darüberschreiben. Wie so viel in meinem Leben, ergab sich auch das als eher ungeplanter Zufall, durch einen Studienfreund welcher zum uralten, französischen Adel gehört, dessen Angehörige seit Jahrhunderten überwiegend Soldaten und sonstige Staatsbedienstete stellen. Dann natürlich auch aus meiner aktiven Zeit als Profifotograf im Fashion Model und generell geschäftlichem Business, z. B. durch den Pariser Gold Club, in dem auch viele „hohe Tiere“ Frankreichs und Paris Mitglied sind.
Ansonsten verging der Segeltag, mit der üblichen, inzwischen gut eingespielten Bordroutine. Josie beschäftigte sich z. B. äußerst fleißig in ihrer Freizeit auch mit lernen & Weiterbildung, was die Anderen in dieser Art nicht machen. Ich hatte ja schon in der Sydney Marina festgestellt, dass diese junge Frau sehr kompetent ihren Job machte und ordentlich was auf dem Kasten hat, wie man so sagt. Dabei würde ich sie noch nicht mal als wirklich ehrgeizig und schon gar nicht karrieregeil bezeichnen.
Aber sie hat intellektuelle Interessen und ist sich darüber im Klaren, dass man sich in der heutigen, modernen Welt eine Menge Wissen und Fähigkeiten aneignen muss, um einigermaßen unabhängig gut durchs Leben zu kommen. Was genau sie eigentlich anstrebt, ist mir noch nicht klar; vielleicht ihr selbst auch noch nicht. Sie redet auch nicht so gerne darüber, was genau sie da alles lernt. Aber sie hat einen verflixt cleveren Kopf und wird sicherlich ihren Weg machen, wo auch immer der hinführen mag. *smile*
Day#7
Kate hatte mit Becky getauscht und übernahm mit mir die „Hundewache“ ab Mitternacht. Von Nov 26 bis Dec 7, 2023 findet ein QS1000 Surfer Wettbewerb statt, die „The Hawaiian Islands HIC Haleiwa Pro“, auf Oahu, Hawaii, an welchen sie gerne teilnehmen möchte. Das wollte sie nun in der ungestörten Ruhe der Nachtwache, mal genauer mit mir besprechen. Dabei geht es nicht nur ums Surfen, sondern auch Kontakte knüpfen, Beziehungen warmhalten, mögliche Auftraggeber für Promo / Werbung Jobs für attraktive, gute Surfer usw.
Ihre und meine Surfer Freundin Patty, wird ebenfalls dort sein. Gerade diese beiden schönen, sexy Frauen, wollten sich dazu auch schon gerne deutlich früher auf Hawaii treffen und überall, wo man für die Surfer Pros wichtige oder nützliche Typen, oder auch nur Freunde treffen kann, unterwegs sein. Im Grunde wie in der Model Branche, ist es wichtig sich sehen zu lassen, Leute zu treffen usw., um gerade bei möglichen Auftraggebern nicht in Vergessenheit zu geraten; denn typischerweise wimmelt es von Surfern jeden Alters, guten und Mittelmäßigen, die genau das Gleiche wollen.
Wer nicht vor Ort ist, sich nicht regelmäßig auf den vielen, weltweiten Surfer Events sehen lässt, verliert wichtige Kontakte und wird vergessen. Solche und ähnliche Wettbewerbe, finden ständig überall auf der Welt statt. Surfer könnten permanent rund um den Globus fliegen und an einem Event nach dem anderen teilnehmen, was aber natürlich nicht wenig Geld kostet und was sich nur die Wenigsten leisten können. Die QS 1.000 bis 10.000 Kennung hinter solchen Wettkämpfen geben dabei an, wie viele Punkte sie für ihre Weltrangliste sammeln können.
Ähnlich wie bei Tennis Tournieren und der Weltrangliste, sollte man mindestens unter den ersten 100 stehen, um auch nur eine kleine Chance zu haben, damit Geld verdienen zu können, wobei Tennisspieler wesentlich mehr kassieren als Surfer. Zehntausende wenn nicht gar Hunderttausende Surfer versuchen das zu erreichen, der Konkurrenzkampf ist sehr hart; die ersten 20 kassieren am meisten, können auch durch Sponsoren davon leben. Die Meisten darunter müssen froh sein, ab und zu mal ein paar Krümel abzubekommen und finanzieren sich entweder durch vermögende Eltern oder durch Nebenjobs.
»Tja was soll ich dazu sagen Kate. Das ist dein Leben und deine Leidenschaft. Wenn du es für richtig hältst nach Hawaii zu fliegen und das zu tun, unterstütze ich dich selbstverständlich.« Meinte ich überlegend. »Du hast doch inzwischen Josie gezeigt, wie die Bordkasse funktioniert, damit sie diese Aufgabe von dir übernehmen kann?«
»Ja habe ich Steve, Josie macht das mindestens so gut wie ich. Ehrlich gesagt weiß ich selbst nicht so genau, ob ich das wirklich tun will. Inzwischen bin ich aus den Top Hundert geflogen und wenn ich mich sehr anstrenge, in mehreren Wettbewerben in die oberen Punkteränge komme, schaffe ich es mit Mühe und Not vielleicht irgendwo in die Neunziger. Damit komme ich dann auch nicht wirklich weiter. Meine beste All Time Platzierung lag vor einigen Jahren knapp unter 50. Vielleicht sollte ich einsehen, es doch nie in die Top Liga zu schaffen und meiner Leidenschaft eher privat frönen…, was meinst du?«
»Puh… schwer zu beantworten Kate. Wie gesagt ist es deine Leidenschaft und dein bisheriges Leben. Hmm… vielleicht nimmst du noch mal an dem Hawaii Event teil, auch wenn es nur ein QS 1000er ist und schaust, wie du dabei abschneidest. Schaffst du es unter die ersten Drei, hast du es noch drauf und könntest weitermachen. Erreichst du nur ferner liefen Plätze im Mittel- oder Hinterfeld…, tja würde es wohl eher wenig Sinn machen, noch so viel Zeit und Energie hineinzustecken, ohne Aussicht jemals eine lohnende Position zu erreichen. Da du und Patty ungewöhnlich sexy- attraktiv seid, könnte ich euch sicherlich ein paar Model Jobs vermitteln, aber auch das wäre letztlich ja nur relativ weniges, kurzfristiges Überbrückungsgeld und nichts wovon ihr längerfristig euer Leben finanzieren könnt. Wenn ich Patty richtig verstanden habe, hat sie das für sich selbst schon realisiert und macht nur noch dabei mit, weil das Surferleben nun mal auch ihre Leidenschaft ist, erwartet jedoch schon länger nicht mehr damit wirklich genug Geld zu verdienen, um davon leben zu können.« Überlegte ich. Schon war es 04 Uhr, Becky und Mika lösten uns ab und wir gingen duschen.
»Gut überlegt Steve…, ich denke, ich werde noch zwei- drei Tage darüber nachdenken und dann eine Entscheidung treffen. Aber auf jeden Fall schon mal Danke, dass du mich unterstützen möchtest, wenn ich mich dazu entschließe.« Schmiegte sie ihre entzückende, sportlich durchtrainierte Nacktheit an mich, küssten wir uns und begannen gleich in der Dusche ein schönes Liebesspiel. Dann noch ein zärtlich- verspieltes Liebesspiel im Bett, wonach wir wohlig befriedigt einschlummerten und bis 08 Uhr Schlaf nachholten. *smile*
Wach geworden und kurz frisch geduscht, stolperten wir im Kombüsen- Durchgang von der Achterkabine zum Saloon, über Mika. Wie immer im süßen Frechdachs- Modus gab es sofort etwas zu kichern, scherzen und lachen, versorgte sie uns gleich darauf mit leckerem Futter. Josie und Laine hatten gerade die Wache übernommen und die Yacht preschte mit bis zu über 9 kn durch die gut 2,3 m Wellen. Der Wind blies mit 21 bis 29 kn aus SOzO und wir segelten aktuell mit 80% Selbstwende Fock und ebenfalls etwas gerefftem Groß.
In fröhlicher Vorfreude segelten wir mit rauschender Fahrt das letzte Teilstück dieses Hochsee Törns, bis sich um die Mittagszeit am Horizont der Phare Amédée zeigte; das ist ein Leuchtturm auf einer Insel am Außenriff der Lagune vor Noumea, Neukaledonien. Durch den Passe de Boulari, eine etwas südwestlich gelegene Pass Durchfahrt im Riff, liefen wir dann mit Motorkraft und gesetzten Gastland- sowie Q Flagge in die Lagune ein.
Die Q Flagge wurde früher in den alten Zeiten der Segelschifffahrt als Quarantäne Flagge gesetzt, wenn es Krankheiten an Bord gab und die Landbehörden die Crew erst medizinisch checkte, bevor diese an Land durfte. Da es in den damaligen Zeiten, mit sehr mieser Bordverpflegung ohne ausreichende Vitamine usw. praktisch immer Kranke gab, wurde die Q Flagge zum Standard beim Anlaufen eines Hafens und verkündete vor der Zeit leicht verfügbarere Funkgeräte, dass das ankommende Schiff einklarieren möchte.
„An Bord alles gesund, ich bitte um freie Verkehrserlaubnis“.
Die Signalflagge „Q“ wird als Zollstander benutzt, heißt aber auch Quarantäneflagge. Zusammen mit dem 1. Hilfsstander bedeutet sie „Ich benötige Gesundheitsabfertigung“, früher drastischer: „Mein Schiff ist seuchenverdächtig“ Wiki>>>
Einklarieren = Erledigung der Einreise-, Zoll- und Gesundheitsformalitäten beim Besuch eines anderen Landes. Die Prozedur zum Einklarieren ist in Neukaledonien wesentlich einfach als in vielen anderen Ländern und gratis. Nur ein Beamter kommt gewöhnlich an Bord, erwartet freundlich einen Snack, guten Cafe oder einen Drink…, und wird dann hoch erfreut die sexy Crew Schönheiten zu Kenntnis nehmen. *grins*. Allerdings war es Sonntag, die Behörden also im Wochenende, offizielles Einklarieren also erst Montag. Theoretisch heißt das, man darf so lange nicht an Land gehen; praktisch…, nun ja, halten sich wohl die wenigsten Segler daran. Hier im öffentlichen Blog behaupte ich, dass wir uns gesetzestreu darangehalten haben. *fingerkreuz*zwinker*
Positiv zu vermerken ist auch, dass die Infrastruktur von Straßen, Geschäften und Seezeichen auf europäischen Standard sehr gut ausgebaut ist. Es gibt z. B. ein gutes und günstiges Busnetz, die medizinischen Einrichtungen arbeiten auf hohem Niveau und was Geschäfte, Restaurants, Märkte usw. betrifft, gilt natürlich das typische „Leben & Speisen wie Gott in Frankreich“ Lebensmotto.
Eine nette Reisebeschreibung von Noumea & Neukaledonien kann man z. B. auch hier von Seglern lesen>>>
Neukaledonien, früher Neue Hebriden genannt, ist ein an Frankreich angeschlossenes Territorium 1200 km nordöstlich von Australien gelegen. Geographisch gehören die Inseln zu Melanesien. Die zigarrenförmige Hauptinsel Grande Terre, etwa 400 km lang und 50 km breit, ist selbst auf kleinmaßstäbigen Landkarten gut erkennbar. Zu Neukaledonien gehören noch eine Handvoll weiterer Eilande: die Loyalitäts-Inseln Maré, Lifou und Ouvéa, die Ile des Pins und die Belep-Inseln. Geologisch gesehen sind Grand Terre und die Iles des Pins Fragmente des Urkontinents Gondwanaland. Die Loyalty Islands dagegen sind gehobene Atolle (wie auch Niue, über das wir schon berichtet haben). Grand Terre wird von einem riesigen Korallenriff umgeben, das bis zu 10 km vom Festland entfernt liegt. Das kommt daher, dass Neukaledonien auf der Indo-australischen Kontinentalplatte liegt, die Jahr für Jahr etwas mehr unter die Pazifik-Platte im Osten rutscht. Neukaledonien geht ganz langsam, cm für cm, unter. Das weit vom Inselufer entfernt liegende Riff zeugt davon, wie groß die Insel in Urzeiten einmal war.
Innerhalb der riesigen flachen Gewässer der Lagune liegen dutzende kleine Inseln, die Segler mit zahllosen Ankerplätzen locken. Die mittlere Temperatur liegt das ganze Jahr zwischen 20 und 30 °C, das gemäßigte Klima ist dem Südfrankreich ähnlich. Von Mitte Mai bis Mitte September ist es relativ trocken, von Mitte November bis April herrscht Regenzeit und Hurrikan-Gefahr. Neukaledonien wird regelmäßig von Hurrikanen getroffen. Amtssprache ist natürlich Französisch und für Europäer ist die Einreise einfach. Gezahlt wird mit französischen Pazifik-Francs, der Währung, die wir in Französisch-Polynesien schon einmal hatten. Die Hauptstadt Nouméa wird in Reiseführern oft als "Paris des Pazifiks" bezeichnet. Dieses Attribut wirkt zweifelsohne sehr anziehend… siehe auch hier von Seglern lesen>>>
Wir liefen zunächst einen schönen Ankerplatz bei der Île Uéré an, den wir gegen 16 Uhr erreichten. Dort fiel der Anker auf 6 m Tiefe, die AMELIA schwoite in den Wind und wir klarten das tolle Boot erstmal auf; nach sechs See tagen gab es so einiges aufzuräumen, Salzwasser- Spritzer abzuwaschen, Leinen und Segel ordentlich aufzurollen usw. Dann nahmen wir alkoholisierte Einlauf- & Ankern- Drinks, prosteten uns zufrieden und auch ein bisschen Stolz zu, denn ich lobte diese klasse Frauen- Crew für ihren richtig guten Job, den sie gemacht hatten. *smile*
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