Montag,
1. Dezember 2014
Kurz
nach Sonnenaufgang liefen wir in die Bucht von Oran ein; bei nur
halbbewölktem Himmel beleuchtete die Morgensonne ankernde Frachtschiffe und
ein näher kommendes Lotsenboot der Hafenpolizei. Unsere neuen Bekannten der
„wichtigen Sorte“ aus Algier haben dafür gesorgt, dass wir bevorzugt
behandelt zu einem Anleger geleitet wurden, wo wir Steuerbords anlegten und
fest machten. Tja, solche Beziehungen sind doch immer recht nützlich! *grins*
Leider
zog sich der Himmel immer mehr zu und ist auch für die nächsten Tage
regnerisches Wetter vorhergesagt; aber zumindest mir und Alice war das
zunächst egal, denn wir waren fast die ganze Nacht wach und nun
dementsprechend müde, wollten erst mal Schlaf nachholen. Ich hatte Samstag
Abend noch ein Schläfchen gemacht und übernahm erst um 20 Uhr die Wache von
Javier; dann lies ich mich jedoch um Mitternacht nicht von Mandy ablösen, da
ich wieder mal Schlafstörungen hatte; wenn ich sowieso nicht schlafen kann,
bleibe ich halt weiter im Steuerhaus und übernehme die Wache, was auch um 04
Uhr noch so war, als eigentlich Aria mit der Wache dran gewesen wäre. *seufz*
Alice
war sogar ununterbrochen wach geblieben, so aufgedreht und aufgeregt war sie
über dieses Abenteuer. Die Süße war bisher nur am Strand und mal in einem
kleinen Paddelboot, aber noch nie auf einem richtigen Schiff auf einer
Seefahrt. Sie ist immer zwischen Frankreich und Algier hin und her geflogen
und hat nie die eigentlich gute Fährverbindung von Marseille aus genutzt;
logischerweise fand sie also alles extrem spannend und hätte beim besten
willen nicht schlafen können. Meine Girls hatten sie schon überall auf der
DRAGON herum geführt und ihr alles gezeigt, sogar den Maschinenraum. Danach
verbrachte sie die meiste Zeit im Ruderhaus, was für einen Neuling an Bord
natürlich ähnlich Aufregend sein musste, wie der Besuch im Cockpit eines
Verkehrsflugzeuges. *schmunzel*
Tatsächlich
sind heutzutage mit all der modernen Technik die Unterschiede zwischen einem
Flugzeugcockpit und einer Yacht Brücke nicht mehr so groß. Überall flimmern
Bildschirme, dreht sich das Radarbild, unzählige Knöpfe und andere
Einrichtungen blinken oder leuchten vorwiegend in nächtlichem Rotlicht,
während das gesamte Ruderhaus ansonsten natürlich möglichst Stockdunkel
gehalten wird, damit der Wachgänger nicht Nachtblind ist. Neugierig und
erstaunt schaute sie sich alles an, stellte nicht nur unwissende, etwas
dämliche, sondern auch kluge Fragen und lauschte aufmerksam meinen
Erklärungen.So was freut mich immer, denn es verrät eine wache Intelligenz. Also
einige von der Crew schauten sich ein bisschen die Umgebung an, ansonsten
blieb es ein eher fauler Sonntag an Bord, wobei es aber auch erhebliche, ein
bisschen versteckte und geheimnisvolle Vorbereitungen zu treffen galt, denn
genau um eine Minute nach Mitternacht ging es los mit:
Montag,
1. Dezember 2014 Jenny hat Geburtstag!
Meine
bildschöne Liebesgöttin hatte sich gegen 22 Uhr ein bisschen zum ausruhen und
schlummern hingelegt, wusste aber natürlich ziemlich genau was auf sie
zukommt…
…als
angeführt von mir die gesamte Crew plus Gäste unsere Kabine stürmte und mit
einer wilden Gratulations-, Küsschen-, Umarmungs- und Kitzelattacke,
loslegte, welche Jenny so überwältige, dass sie schließlich nur noch
glückstrahlend ein bisschen heulen konnte. *schmunzel* Die Mädels hatten
schon seit Tagen mehr oder weniger heimlich schier unglaubliche Mengen an
Geburtstagskuchen, Küchlein und Cupcakes gebacken, mit welchen die arme Jenny
jetzt geradezu gemästet wurde und natürlich von allem probieren sollte /
musste.
Dann
begann die Geschenke Überreichungs- Orgie. Ich hatte alle angewiesen sich
nicht in Unkosten zu stürzen! Erstens hat Jenny ja alles und zweitens legt
sie wie ich keinen Wert auf teuere Geschenke, sondern freut sich viel mehr
über mit Liebe überreichte Kleinigkeiten, welche zeigen das sich der
Schenkende sich auch Gedanken gemacht hat! Natürlich waren trotzdem ein paar
ganz schön teure Sachen dabei, vorwiegend Mode und Schmuck. Jenny heulte
schon wieder vor dankbarer Freude und knutsche alle ab…
…
und fiel fast ihn Ohnmacht als ich ihr mein Geschenk als letzter Überreichte.
Ich weiß, es ist ein bisschen verrückt und eigentlich mag ich so übertriebene
Geschenke gar nicht…, aber es ist ja auch sozusagen eine Art Geldanlage,
Reserve für Notzeiten, wenn man so will. Nämlich ein 2,5 Karat Diamantring
erster Qualität, über dessen Preis ich lieber gar nichts sage. *grins*
Prompt
erklärte mich Jenny für total verrückt geworden und das ich ihr doch um
Himmels Willen nicht derart teure Geschenke machen sollte…, das allergrößte
Geschenk sei doch meine / unsere Liebe! *seufzerchen*schmunzel*
„Nö,
muss ich nicht…, aber es war eine Gelegenheit, womit ich gleich drei Fliegen
mit einer Klappe schlagen konnte und somit in Wahrheit sogar etwas spare…“
grinste ich sehr verschmitzt, in einem Tonfall welcher ihr sofort verriet, sie
kennt mich ja in und auswendig, dass da noch etwas nachkommt.
„Wie
Bitte…, was hast du wieder ausgeheckt, mein geliebtes Kapitänchen?“ Hing sie
mit Tränen in den Augen an meinem Hals und hätte mich wohl am liebsten so
lange geküsst, bis ich keine Luft mehr bekäme und in Ohnmacht fiele! *lach*
aber alle anderen standen ja auch um uns herum und bestaunten mit vielen
„Ah´s und Oh´s“ den dezenten, aber dennoch prächtigen Diamantring, deshalb
hielt sie sich etwas zurück.
„Ach
ich dachte dein Geburtstag ist eine günstige Gelegenheit mir die nächste
Ausgabe zu sparen, wenn ich noch extra einen Verlobungsring kaufen müsste…“
spracht ich in völlig neutralem, sozusagen unschuldig doofem Tonfall so vor
mich hin, als ob es gar nichts bedeuten würde, lies mich dabei gewissermaßen
„unauffällig“ aus ihren Armen nach unten auf ein Knie rutschen, hielt ihre
Hand und meinte ähnlich lustig in diesem Tonfall:
„…
ich wollte dich nämlich sowieso demnächst fragen, ob du dich offiziell mit
mir Verloben und meine zukünftige Frau werden möchtest? Wäre nett wenn du ja
sagst und mir weitere Ausgaben ersparst!“ Grinste ich mit unterdrücktem
Lachen, denn ich wusste natürlich genau, dass Jenny ebenfalls ganz genau
verstand warum ich mich so benahm, amüsant in scheinbar völlig „harmlosen“
Tonfall ernsthaft um ihre Hand anhielt. *breitgrins*
Plötzlich
wurde es sehr still, als die Anwesenden Personen bemerkten, wie sich die
Stimmung veränderte und was hier vorging…
„Was…,
Du…, also….“ Stotterte Jenny, was bei dieser sehr klugen, gebildeten Frau,
welche sich stets ausgezeichnet und damenhaft auszudrücken weiß äußerst
ungewöhnlich ist, während ihr die Tränen nun heftig übers Gesicht kullerten
und sich der Ausdruck ihrer bildschönen Gesichtszüge zu einer fast schon ein
bisschen hässlichen, total ungläubigen Fratze verzogen. *schmunzel*
Todesstille
herrschte in unserer Suite und man hätte eine Stecknadel fallen hören können,
so hochkonzentriert achteten erwartungsvoll alle Anwesenden auf Jennys
Antwort. Ein magischer Moment, insbesondere natürlich für Frauen, wie wir ja
alle wissen. *schmunzel* Vor allem die Gefühlsmenschen Shona, Manda und Mila
begannen selbst schon unterdrückt zu schluchzen.
Schließlich
wurde Jenny bewusst, mit welch unterdrückter Spannung sie von allen
erwartungsvoll angestarrt wurde und riss sie sich heftig zusammen; sie
schaffte es sogar ihr schluchzendes Heulen zu unterdrücken, zog mich mit
sanftem Zug ihrer von mir gehaltenen Hand zu sich hoch und als wir uns
Nasenspitze an Nasenspitze tief in die Augen schauten, flüsterte sie
natürlich:
„Ja…,
JA, OH JAAAA!!! Du mein verrückter, geliebter, einzigartiger, unglaublicher
Captain meines Lebens!“ und unter dem sehr lauten Jubel und klatschen der
Umstehenden küssten wir uns in einem mal wieder schier unglaublichen,
himmlischen Jenny Kuss! So wie nur sie mich küssen kann und so das man
tatsächlich glaubt schwerelos davon zu schweben, mit den Füßen nicht mehr auf
dem Boden zu stehen! *schmunzel* Alleine hätten wir uns wahrscheinlich noch
schier endlos so weiter geküsst, bis wir verdursten und verhungern *lach*,
genauer gesagt wären dann zu einem himmlischen Liebesspiel direkt ins Bett
und übereinander her gefallen!
Aber
nun stürzte die anwesende Bande mit tausend Glückwünschen und sehr lautem,
aufgeregtem Geplapper sich auf uns und wurde es derart Chaotisch das ich
überhaupt nicht dazu kam Jenny den Ring überzustreifen, nicht mehr wusste von
wem ich gerade von allen Seiten abgeknutscht, umarmt, Schulter beklopft usw.
wurde?! Ob die Brust welche ich da gerade an mir spürte nun zu Aria, Elena,
Jenny, Mandy oder sonst einer gehörte…
…
und tatsächlich war das Chaos derart groß, das wir danach zunächst noch nicht
mal den Ring wiederfanden. Eine große Suchaktion brach aus und jeder
zermarterte sich betroffen lachend das Hirn, wer den Ring denn zuletzt in der
Hand gehalten und bewundert und wo hingelegt hatte? *lach* Schließlich fand
er sich unter einem Haufen verrutschtem Geschenkpapier, der von Jenny bereits
ausgepackten Geschenke der anderen stammte und niemand konnte sich mehr
erinnern, wie um Himmels Willen er ausgerechnet dorthin gekommen war?! *lach*
Vollgefressen
mit tausend Köstlichkeiten der „Midnight B Party“ gingen schließlich erst
gegen 0315 Uhr nach und nach alle noch mal Schlafen oder wenigstens
Schlummern, denn der Tag würde natürlich noch ziemlich lang werden! Jenny und
ich verzichteten bewusst auf ein heißes Liebesspiel und sparten uns das
voller Vorfreude für die kommende Nacht auf. Auch redeten wir kaum, sondern
schauten uns vor allem nur in dieser schier unglaublichen, telepathischen
Verbindung zwischen uns in die Augen. Jenny hätte auch unmöglich mit Worten
das pure Glück und die überwältigende Freude ausdrücken können, welche sie
empfand. Aber ihre Augen drückten so laut wie ein startender Düsenjet alles
wortlos aus…, bis sie es nicht mehr schaffte wach zu bleiben und ihr in
meinen Armen ihre so ausdruckstarken, schönen, großen Augen einfach zufielen.
Auch
ich konnte noch mal einschlafen und gegen 0915 Uhr versammelten wir uns nach
und nach zu einem großen Geburtstagsfrühstück im Saloon; eigentlich war ich
noch Pappsatt von all den nächtlichen Köstlichkeiten der Nacht und auch sonst
hatte keiner so richtig Hunger. So wurde hauptsächlich aufgeregt und
aufgedreht geplaudert, während sich alle nur Kleinigkeiten zu Gemüte führten;
ich erfreute mich an etwas leichtem, geräucherten Fisch in Art von
Lachsforelle auf Salzkräckern, sowie mit ein bisschen Käse und Früchten.
Jenny stöhnte bereits dass sie in kurzer Zeit eine dicke, hässliche Matrone
sein wird, wenn sie von allen weiterhin mit so vielen Delikatessen gefüttert
wird. Vor allem die extrem kalorienhaltigen, orientalisch honigsüßen
Küchlein; selbst gebacken von Hania und Shona schmeckten zwar köstlich, sind
aber wirklich heftig „einschlagende“ Kalorienbomben!
Zu
allem Überfluss schoben wir vor dem Beginn von Jennys „offizieller“
Geburtstagsparty um 16 Uhr am Hafen, noch eine Art Verlobungs- Mittagessen im
örtlichen Touristen Luxushotel ein. Das Meridien hat fünf Sterne Standard und
überschütte uns ebenfalls mit einer schier endlosen Speisefolge zwischen 13-
und 15 Uhr. Pure Verschwendung, denn wir schafften es wohl noch nicht mal ein
Drittel davon zu verzehren! *seufz*
Jenny
erwartete dann eher eine „kleine“ Geburtstagsparty unter uns vom Schiff, denn
wir hatten ihr natürlich nicht verraten das vor allem Hania es organisierte,
dass auch viele der neuen Freunde von Algier über Land angereist waren und
hier in Oran bereits andere Freunde und Verwandte in dieser Stadt, ein
ziemlich großes, aber dennoch elegant dezentes Event vorbereitet hatten!
Direkt
am Wasser der Bucht liegt ein alter, ehemaliger Lagerraum Gewölbekeller, mit
einer neu gebauten Schwimmterrasse davor; dieser wird von der örtlichen
Oberschicht schon seit längerem als Partykeller genutzt und hat somit alle
dafür nötigen Einrichtungen; wir konnten sogar direkt von der DRAGON mit
einem unserer dafür zweimal fahrenden Beiboote dorthin und an der Terrasse
anlegen. Zeitweise dürften schätzungsweise an die hundert Personen dort mit
uns gefeiert haben, von denen mir über die Hälfte völlig unbekannt war
*schmunzel* Macht aber nichts, so geht das auf solchen Partys oft zu; Leute
kommen und gehen, Eingeladene bringen noch fremde Freunde mit usw.; da
zufälligerweise auch noch die ziemlich große Yacht eines arabischen „Mr.
Wichtig“ im Hafen lag, hatten wir dessen Besatzung natürlich auch eingeladen
teilzunehmen.
Besonders
auffällig war eine sehr sexy herausfordernd gekleidete Promo Hostess von
MOET, welche ihre gewaltige Oberweite und sehr weibliche Formen in ein
knappes, dünnes, weißes Hotpants / Shirt Outfit gezwängt hatte und natürlich
die Gäste zum kauf der teuren Champagner Flaschen animieren sollte. *grins*
Irgendjemand unserer Bekannten hatte es so organisiert, dass eine Art
„Grundausstattung“ von 36 Flaschen kostenlos als Werbung zu Verfügung
gestellt wurde, während jede weitere Flasche sündhaft teuer bezahlt werden
müsste. Entweder ist der geschäftstüchtige Gauner selbst ein Importeur und
Vertreiber von Moet oder er arbeitet für einen.
Also
die Party verlief bis in die frühen Morgenstunden so gut, wie eine Party nur
laufen kann und eine glückliche Jenny überstrahlte einfach alles und jede(n)!
Sie bezauberte alle anwesenden mit
ihrem damenhaften Charme und manchmal auch mit ziemlich wilden Tanzeinlagen.
Jeder und jede, ob sie diese nun kennt oder nicht, eher sympathisch oder
unsympathisch findet…, alle kamen in den Genuss ein bisschen etwas von ihrem
Glück abzubekommen. Jenny tanze mit jedem der tanzen wollte mindestens ein
Mal, küsste und knutschte reihum alle ab und behandelte jeden wie einen
Ehrengast auf ihrer Geburtstagsparty. *schmunzel* Das es eigentlich auch ihre
Verlobungsfeier war, erzählte sie nur wenigen, aber es sprach sich natürlich
dennoch herum.
Kurzum:
eine rundum gelungene Party mit einer wirklich sehr glücklichen Jenny; nach
nun aber insgesamt an die 20 Stunden auf den Beinen, dem vielen Tanzen,
feiern und auch trinken, war mein Jennilein morgens um fünf, als wir endlich
zurück an Bord kamen, aber doch derart kaputt und Müde, dass wir nur noch
schnell duschten, sofort ins Bett gingen und schon einpennten, bevor noch
jemand auf die Idee kommen konnte ein Liebesspiel zu beginnen. *grins*
Es
wurde Mittag am Dienstag, bis wir endlich wieder einigermaßen fit und munter
wurden… und dann erst mal ein wunderschönes, sehr zärtliches Liebesspiel
begannen. Allerdings fühlte ich mich dabei ein bisschen wie Softeis, welches
von einer Eis liebenden Jenny komplett aufgeschleckt und eingesaugt wird, bis
nichts mehr übrig ist! *lach* Die Intensität und „Tiefe“ des eigentlich
relativ kurzen, noch nicht mal eine Stunde dauernden Liebesspiels ist
unmöglich in Worten zu beschreiben! Wir waren immer noch viel zu Müde und
Kaputt um eine sehr lange Liebesorgie zu machen; doch was der „schönsten
Nebensache der Welt“ heute an Dauer fehlte, wurde durch kaum zu erklärende
Inbrunst mehr als wett gemacht… und wie immer mit Jenny, war es himmlisch.
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Oran: Ankunft & Jennys Geburtstag
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