#19.12.2 Kola Halbinsel, Winter Dream
Hollydays #1
Dezember 2019
Donnerstag, 5. Dezember 2019
Nach
wenigen Stunden Schlaf, schnell frühstücken, duschen und fertig machen; dann
fuhren wir zum Flughafen, damit ich in den Business Jet einsteigen konnte,
der von London kommend auf die Kola Halbinsel zum Khibiny Airport flog. Die Maschine gehört dem Unternehmen eines
befreundeten, russischen Bankers, der dort mit seinem Bruder eine Art
Bauernhofsiedlung für Aussteiger, Nudisten, Winter Urlauber usw. unterhält.
Sein
Bruder arbeitete viele Jahre im Betrieb mit und war ein erfolgreicher,
typisch russischer, knallharter Geschäftsmann und vielfacher Millionär. Dann
beschloss er urplötzlich und völlig überraschend, aus dem täglichen ‚Business
War’ auszusteigen und fortan mit seiner Familie ganz altmodisch und
vergleichweise primitiv, auf diesem klassischen, russischen Bauernhof, wie
vor 150 Jahren zu leben.
Über die
Jahre weiteten sie den Betrieb aus, weil es immer mehr Leute gab, die sich
dafür interessierten. Inzwischen ist es eine Aet kleine, verstreute Datscha
Siedlung, im kalten, lange verschneiten Norden Russlands. Neben dem Haupthaus
des Bruders als großen Bauernhof, gibt es diverse Datschen; nahe dran für
Gäste wie mich, die aus privat- beruflichen Gründen nicht völlig abgekapselt
von der modernen Welt sein können. Weit entfernte Hütten in der subarktischen
Wildnis, wo es tatsächlich weder Strom, fließend Wasser, noch Internet oder
ein Funknetz gibt, man also wirklich ganz ursprünglich und abgelegen lebt.
Letzteres
ist das, was Gigi so liebt und schon einige Male mit Freunden in Finnland
gemacht hat, dafür hat sie ganz klare Vorstellungen und will wirklich völlig
abgelegen und ursprünglich Winterurlaub machen. Diesbezüglich macht sie keine
Kompromisse und ist nur scharf drauf, wenn folgende Bedingungen erfüllt
werden:
-kein
Strom
-kein
Internet / twitter
-kein
fließend Wasser
-keine
Besucher / Verwandte
-keine
Nachbarn
-kein
Telefon
+nur wir
+meterhoher
Schnee
+wilde
Tiere
+Natur
Pur
+viel
Liebe
+Eisbaden
+Banja /
Sauna
Nur weil
dieses mal meine Wenigkeit und Leute mit ähnlichen Präferenzen dabei sind,
wir hier auch Nudistenfreunde treffen wollen und werden, lies sie sich
überreden nicht wie üblich nach Finnland zu gehen. Gigi, Charlie, Stefan,
weitere Freunde und einige der Nudisten, sind bereits seit einigen Tagen
hier. Der noch geschäftlich aktive Bruder der zwei Russen, denen das hier
alles gehört, bleibt nur kurz und fliegt dann weiter seine Geschäfte in St.
Petersburg, Moskau und was weiß ich wo noch erledigen; er wird erst du den
russisch orthodoxe Weihnachten Im Januar, für ein oder auch zwei Wochen hier
Winterurlaub machen.
Nika-chen
holte mich strahlend schön und als russische Winterprinzessin gestylt, mit
Fahrer und einem gepanzerten Riesen Gelände- Spezialfahrzeug russischer
Bauart ab, was natürlich bei Minus 5° und in leichtem Schneefall, erstmal zu
einer Begrüßungs- Kuss- Orgie führte; verdammt lange sahen wir uns nicht
mehr, vermissen uns also schon länger voller Sehnsucht. *smile*
Vom
Flughafen aus ging es etliche Kilometer über noch gut befahrbare Straßen,
dann aber auch noch viele Kilometer über verschneite Wege tief in die
nordische Winter Natur. Dort können sogar für so was ausgelegte, russische
Geländer- und Winterfahrzeuge durchaus mal stecken bleiben, müssen dann mit
Winden oder durch andere Wagen heraus gezogen werden.
Auch in
unserer Kolonne aus drei Fahrzeugen, blieben die zwei leichteren, Jeep
ähnlichen Allradautos zweimal stecken, bis wir das Ziel, den abgelegenen
Bauernhof erreichten. Ja das macht auch Spaß, zumindest wenn du nicht ständig
hier lebst, sondern als Tourist kommst und ist sozusagen ein ‚Special Event’
Urlaubsabenteuer und eine spannende Abwechslung.
Aber man
darf die Gefahren keinesfalls unterschätzen und sollte man genau deshalb,
möglichst nie alleine mit nur einem Wagen unterwegs sein. Wenn du hier an
einer abgelegenen Ecke stecken bleibst und verloren gehst, kein Handy Netz
hast und somit keine Hilfe rufen kannst, ist dass Risiko hoch elendig zu
erfrieren, bis dich jemand vermisst und ein Suchtrupp dich findet.
Die Kola
Halbinsel und der Oblast Murmansk, ist
144.902 qkm groß, also mehr als ein Drittel von Deutschland, mit aber
nur unter 800.000 Einwohnern, was 5,5 Einwohner pro qkm entspricht. Davon
leben jedoch allein über 300.000 in Murmansk Stadt & Umgebung, sowie
insgesamt rund 2/3 in den Städten der Verwaltungsbezirke. Auf dem Land und in
abgelegenen Gegenden, kannst du also tagelang über viele Kilometer auf keinen
einzigen Menschen treffen und bist somit völlig auf dich alleine angewiesen.
„Die Halbinsel Kola liegt im äußersten
Nordwesten Russlands
und ist Teil der Oblast Murmansk. Da sie auf dem Nördlichen Polarkreis
liegt, gehört die Halbinsel zum sogenannten Arktischen Kreis. Sie
grenzt im Norden und im Nordosten an die Barentssee
sowie im Osten und im Süden an das Weiße
Meer und die Kandalakscha-Bucht. Geologisch betrachtet gehört
die Halbinsel zum Baltischen Schild. Die nördliche Küste fällt
zum Wasser hin steil ab; das Relief der Südküste ist hingegen überwiegend
flach. Der Westen des Halbeilandes ist von den Gebirgsketten der Chibinen und
der Lowosero-Tundra geprägt. Der höchste Punkt der
Halbinsel ist der 1120 m hohe Berg Angwundastschorr in der
Lowosero-Tundra. Das Gebirgsrelief der Murmanischen Küste und der der
Khandalakschanischen Küste erstreckt sich vom Südwesten bis nach Nordwesten.“
Wiki>>>
Zeitlich
liegen wir hier übrigens zwei Stunden vor MEZ Mitteleuropa, weshalb wir das
hiesige Mittagessen verpassten und es schon guter Nachmittag war, als wir
endlich zum Ziel kamen. Aber selbstverständlich bekamen wir trotzdem gutes,
fettiges, russisches Futter in Massen, denn um die Kälte auszuhalten muss man
hier den Körper auch ordentlich mit Kalorien versorgen.
Danach
machten wir einen ausgiebigen Verdauungsspaziergang durch die wunderschöne,
verschneite Winterlandschaft und hatten sogar das Glück, dass es aufhörte zu
schneien, aufklarte und eine tief stehende Sonne diese auch noch malerisch
beleuchtete.
Charlie
hatte frech Lust auf eine Schneeballschlacht, was mit dem aktuell sehr
luftigen Pulverschnee aber kaum möglich war; dennoch tobten wir lachend
hindurch und ich bekam von den gemeinen Weibern ordentliche Ladungen davon
ins Gesicht, rieselte mir auch etwas an meiner Haut tauendes, eiskaltes
Schneewasser in den Kragen…, gemeine Biester! *lach*
Die
Hübsche wirkte hier übrigens fast noch glücklicher aufblühend, als im
Odenwald oder ihrer Heimat. Bezaubernd natürliche Weiblichkeit in sehr
abgelegener, ländlicher Natur, was sie definitiv viel mehr liebt als Städte.
Ja sie strahlte wirklich sehr zufrieden, sichtlich froh das sie sich von Gigi
hatte überreden lassen mitzukommen.
Im Wald
und bei langsam einsetzender Dämmerung, trafen wir noch auf Anya beim
Holzsammeln. In sehr altmodischer, dicker, warmer Winterpelz- Kleidung, auch
eine sehr hübsche, völlig natürliche, junge Frau beim Holzsammeln.
Irgendwelche Zentralheizungen oder moderne Öfen, gibt es hier selbstredend
mit Absicht auch nicht. Alles ist bewusst so altertümlich einfach gehalten,
als nur möglich; also werden auch mit gesammeltem Holz die ‚Kanonenöfen’ und
/ oder Kamine / Kaminöfen, die Küchenherde und die russische Banja Sauna beheizt.
Eine der
Banjas, es gibt mehrere, besuchten wir durchgefroren nach der Rückkehr auch
gleich und trafen darin auf zwei russisch / ukrainische Nudistenfamilien mit
Kindern, die sich nach einem Eisbad im See oder Fluss, ebenfalls aufwärmten.
Wirklich verfroren war sowieso nur ich; Nika, die Russen und auch Charlie,
genießen die Kälte. Nudisten rennen manchmal verblüffend lange bei tiefen
Minusgraden, im Schnee nackig herum, sind kerngesund und scheinen fast nie
mal auch nur zu frösteln…, wenn ich schon glaube das mir längst die Glieder
abgefroren sind und ich bald sterbe. *grins*
Seit
Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden genetisch der Kälte angepasste Russen,
halten unglaublich viel aus, genießen die Kälte sogar. Ich dagegen mache so
was wie Eisbaden und nackt im Schnee herum tollen, gerne mal kurzzeitig aus
Spaß mit und denke auch das es wirklich gesund ist, sich so quasi abzuhärten,
den Kreislauf in Schwung zu bringen usw.
Aber
wirklich scharf bin ich auf so was nicht, sondern bekanntermaßen eher der
Wärme liebende Typ. Wenn ich schon bibbere wie Espenlaub und bald elendig zu
erfrieren fürchte, fängt bei Russen der Spaß gerade erst an und kommen sie
richtig in Fahrt. *schmunzel*
Freitag, 6. Dezember 2019
In der
Nacht musste ich mal dringend für kleine Jungs auf Toilette und bemerkte
durch das Fenster grandiose Aurora Borealis Nordlichter. Also weckte ich Nika
und wir mummelten uns schnell warm ein, um draußen dieses fantastische
Schauspiel am Sternenhimmel zu bewundern. Da vergisst und bemerkt man einige
Zeit sogar die aktuell Minus 8° kaum, starrt staunend nach oben und ist ein
bisschen wie in Trance.
„Wie
romantisch…, das sind die ersten Nordlichter, die ich sehe; das muss ein
Zeichen für unsere Liebesnacht sein hihi…“ säuselte ‚meine’ stets so
gefühlvolles, liebes, schönes Nikachen und kuschelte sich rücklings an mich.
„Ein
Zeichen des Himmels, dass er gut findet, was wir die letzten Stunden gemacht
haben.“ Schmunzelte ich und nahm sie in eine feste Bärenumarmung.
„Oh ja
mein Geliebter.“ Seufzte sie tief.
Nika ist
zwar klug und auch nicht besonders gläubig oder so was, aber ein totaler
Gefühlsmensch mit riesengroßen, lieben Herzen. Mit ihr kann, sollte, darf man
nicht auf intellektueller Basis über solch grandiose Naturschauspiele
diskutieren. Von Wissenschaft, Astronomie, Naturgesetzen oder des schützenden
Magnetfeldes um unseren Planeten, wodurch diese Nordlichter an den Polen
entstehen, versteht sie absolut nichts und will das auch gar nicht wissen.
Auf eine
sozusagen unbestimmt göttliche Art sind das für sie Naturwunder, die sie
einfach nur gefühlsmäßig bestaunen möchte. Ein bisschen so ähnlich, wie ein
Kind doch gar nicht wissen möchte, dass es keinen Weihnachtsmann gibt, an den
es doch so gerne glauben und diesen mit kindlicher Naivität bestaunen möchte.
Für kopfgesteuerte Menschen wie mich, immer kaum verständlich, dass
Erwachsene quasi freiwillig auf fundiertes Wissen verzichten und es lieber
gefühlsmäßig bestaunen oder gar an göttliche / übernatürlich Wirkungen
glauben wollen.
Aber so ist
Nikachen nun mal und da sie ansonsten einer der herzlichsten, gütigsten
Menschen ist die ich kenne, akzeptiere ich halt einfach ihre diesbezügliche
Art und Einstellung. Ihr väterlicher Freund und Mentor, der alte Prof und
auch mein Freund Gavri, wie sie aus der Ost Ukraine um Dnpro, ist übrigens
auch hier, was mich persönlich sehr freute. Inzwischen hat er die Universität
pensioniert verlassen und führt zusammen mit Nika und Jana, als eine Art
Senior Manager, unsere GC Residenz auf Oligarch Vladis Privatinsel im Dnepr.
Natürlich
ist er, bei den mageren Renten und Pensionen der armen Ukraine, sehr froh und
dankbar darüber. Auf diese Art verdient er soviel wie noch niemals zuvor und
kommt z. B. auch in den Genuss von erstklassiger, privatärztlicher Versorgung,
wovon die allermeisten Einwohner des Landes nur träumen können. Ein hoch
gebildeter, hoch intelligenter, sehr guter Mensch mit viel russischem Herz
und Seele ist er natürlich auch und vor allem für Nika als bester,
ehrlichster, treuester Freund, Mentor und Aufpasser, quasi unersetzlich.
Ohne
Gavri könnte ich Nika kaum alleine lassen; ihre überwältigende Herzensgüte
und ihr glauben an das Gute im Menschen, würde sie sonst ständig in
Schwierigkeiten bringen. Wir geben in und um Dipro ja auch eine Menge Geld
für Arme und Bedürftige aus und es gibt viel zu viele korrupte Menschen, in
diesem immer noch sehr korrupten System & Staat, die Menschen wie Nika
nur zu gerne gnadenlos ausnützen würden.
Wir
gingen dann noch einige Stunden schlafen und bestaunten nach dem Aufstehen einen
auch sehr malerischen, eiskalten Wintermorgen Sonnenaufgang, mit farbigem
Schauspiel, leichtem Dunst und sich schnell auflösendem Nebel. Nach dem
Frühstück, bei inzwischen sehr klarer Luft um die -5° und etwas Sonnenschein,
rannten wir lachend nackig durch den Schnee und dann zur Banja, um uns wieder
aufzuwärmen, was deinen Kreislauf wirklich in Schwung bringt. *bibber*
Auch der
alte Gavri ist diesbezüglich eher ein bisschen verfroren und weniger der
kälteangepasste Russe. Aber Nika bewegte sich völlig nackig, nur mit Fell Stiefeln
an den Füßen, wieder mal so ungerührt und im wahrsten Sinne des Wortes ‚cool’
durch die Kälte, als liefe sie über einen tropischen Strand. Bevor sie auch
nur eine Gänsehaut bekommt, sind andere ‚Weicheier & Warmduscher’ wie
ich, schon so gut wie erfroren. *lach*
Später
lernte ich im Haupthaus des russischen Patrons, auch dessen bezauberndes
Töchterchen Lika kennen; eine ca. 11 jährige, sehr aufgeweckte Hübsche, die
gerade anfängt sich fraulicher zu entwickeln, mit ihrem liebreizenden Charme
zu spielen und Männer jedweden Alters um die Fingerchen zu wickeln.
*schmunzel*
Ihre
Cleverness merkst du auch daran, dass sie schon jetzt nahezu perfekt Deutsch
und Englisch spricht und versteht; außerdem kann sie ganz gut Französisch und
auch ein bisschen Spanisch. Blicke und Körpersprache verraten
Selbstbewusstsein, Willenskraft und auch das sie auf typisch russische Art
sehr wohl gerne ein Weibchen ist, schon weiß oder zumindest ahnt, welche
Wirkung sie damit auf das andere Geschlecht ausüben kann… und ihr gefällt das
dem so ist.
Au weia,
wenn sie sich so weiter entwickelt, in fraulichen Formen aufblüht und so
schön wird wie es sich bereits andeutet, dürfte die Süße noch für eine Menge
Unruhe in der Männerwelt sorgen und so manches Herz verwirren, wenn nicht gar
brechen.
Ihren
Vater, den Ex Banker und jetzigen Gutsherren, fand ich hinter dem Haus, auf
dem Weg in einen Stall. Slava könnte man mit „Alter, sehr erfahrener Bauern-
und Natur Philosoph“ umschreiben, der ganz genau weiß wie diese brutal
kapitalistische Welt funktioniert und sich dann bewusst dazu entschlossen
hat, als guter Mensch sehr einfach zu leben und zu wirken.
Und das
obwohl er ein sehr erfolgreicher Profiteur dieses Systems war, mit vielen
Millionen im Luxus leben könnte. Eine beeindruckende Persönlichkeit, den ich
nun auf seinem Weg durch diverse (stinkende) Tierställe begleitete, ein
bisschen mithalf, mich auch schmutzig machte und sehr gut über viele Dinge
des Lebens unterhielt.
Frisch
geduscht nahmen Nikachen und ich, im Kreise der Familie, allen Bediensteten
und anderen Gästen des Hauses, am ebenfalls sehr bodenständigen, üppigen
Bauern Mittagessen teil. Slava besteht darauf das Alle, von ihm als
Patriarch, über die Hausgästen, bis hin zum niedersten Stallknecht, das
Gleiche in gemeinsamen Mahlzeiten bekommen und essen. Die Gäste der
umliegenden Datschen und Bewohner der Nudisten Kolonie, können sich
selbstverständlich auch eigenständig versorgen.
Die Gäste
der entfernten Datschen / Berghütten, wie die welche Gigi und Stefan
bewohnen, müssen sich sogar selbst aus eigenen Vorräten versorgen. Leute mit
Jagtschein / Jagterlaubnis dürfen auch Wild zum eigenen Verzehr schießen oder
Eisfischen. Eben bewusst alles so, oder zumindest sehr ähnlich so, wie es vor
100 oder 150 Jahren war. Mit Holz oder Kohle gefeuerten Kanonenöfen, Kaminen
und Herden; ebenso angeheizten Banja / Saunas usw. Sozusagen Bauern Urlaub,
wobei Urlaub auch nur eingeschränkt gilt, da alle mithelfen müssen, plus
Zeitreise in die Vergangenheit. Und siehe da: es funktioniert und viele
finden es toll. *smile*
Natürlich
muss man das Ganze realistisch- objektiv dennoch auch als eine Art Selbstbetrug
einschätzen. Beispielsweise im Falle von Unfällen, schlimmeren Krankheiten
usw., greifen auch Slava und die dauerhaft hier lebenden Leute, auf die
moderne Zivilisation zurück (genauer voraus), lassen sich dann notfalls mit
Rettungshubschraubern abholen oder in Krankenhäusern der Städte behandeln.
Für
Solche und ähnliche Fälle, gibt es Telefon, Strom, Notgenerator, Funk,
Satteliten Telefon, Geländefahrzeuge, Hubschrauberlandeplatz und was der
Segnungen moderner Zivilisation mehr sind. Dennoch zeigt es auch die
Sehnsucht moderner Menschen nach der sogenannten „guten, alten, einfachen
Zeit“, die in Wahrheit selbstverständlich alles andere als ‚Gut’ war, sondern
allzu oft eine verdammt harte Zeit, mit viel Elend und Hunger, Seuchen und
Krankheiten, ausgebeuteten, unterdrückten Bauern, brutalen Herren &
Herrschern usw.
Samstag, 7. Dezember 2019
Beim
Morgenspaziergang mit Nikachen, stark bewölkt in Minus 10°, gab es gleich
eine lustige Szene zu betrachten, wie du sie wohl nur in Russland und / oder
bei Hardcore Nudisten des Nordens zu sehen bekommst. Eine in warmen
Wintersachen rauchende Gruppe, plauderte locker mit einer nur in hochhackigen
Stiefeln ebenso lockeren nackten Frau, als wäre es das selbstverständlichste
von der Welt, bei 10° Minus nackt durch den Schnee zu laufen. *lach*
Wir
gingen hin und plauderten ebenfalls mit den sympathischen Menschen; vor allem
Nika mit den Frauen auf so schnellem, vermutlich auch Dialekt gefärbten
Russisch, dass ich kaum ein Wort verstand. Keine Ahnung warum nur Natija,
eine blond gefärbte, attraktive Frau mit toller Figur und von ca. Mitte- Ende
20, als Einzige nackig rum lief… und sich nebenbei bemerkt zu meiner Freude,
auch gerne völlig ungeniert locker von mir fotografieren lies.
Da
unterhielt ich mich natürlich gleich mal gerne mit ihr, über ein mögliches
Akt Shooting a la „Crazy Nude Russian Beauty in Snow & Ice“ und die
Schöne war sofort Feuer und Flamme dafür. Wie ich erfuhr sind alle vier
Frauen und die zwei jungen Männer, aus der Unterhaltungsbranche;
Gelegenheitsschauspieler, Tänzer usw.; alle ziemlich clever, auch nicht
ungebildet, völlig locker- tolerante, ungenierte Russen. Wirkliche
Schönheiten im Model Sinne oder besonders talentierte Künstler sind sie
definitiv nicht. Einfach ansonsten ganz normale, noch junge Menschen in
coolen Branchen, die sich eben durchs Leben schlagen und es gewiss nicht
immer einfach haben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Wir
verstanden uns gut, alle sprechen auch ausreichend Englisch und gingen später
gemeinsam mit noch anderen Gästen Eisbaden, hatten Spaß miteinander. Danach
ab in die Sauna zum Wieder warm werden und diese eisigen / heißen
Vergnügungen, bringen dich und deinen Kreislauf wirklich in Schwung. *brrrr*
Es folge
ein wieder mal unendlich gefühlvolles, zärtliches Liebesstündchen mit Nika.
Frisch geduscht, munter und bester Laune trafen wir uns wieder zum
gemeinsamen Mittagessen mit anderen. Dabei beschlossen einige als Gruppe
einen Schneemobil Ausflug zu machen, wobei Nika und ich auch die abgelegene
Berghütte mit Gigi und Stefan besuchen wollten.
Natürlich
hatten wir auch dabei viel Spaß und ich durfte ein paar tolle, sexy Fotos mit
nackigen Schneeköniginnen schießen, was ein besonderes Vergnügen war. Wieder
mal konnte ich nur mit staunendem Respekt die Schönheit und kälteresistente
Lockerheit von russischen Frauen bewundern, die ungeniert reizvoll nackig im
Schnee posieren. Während mir in dicker Winterkleidung schon ein bisschen kalt
wurde, bekam z. B. Nika als Schnee- / Eiskönigin noch nicht mal Gänsehaut.
Wirklich verblüffend wie lange sie 10° Minus und eisigen Wind aushalten
können, ohne ernsthaft zu frieren oder gar gefährlich zu unterkühlen. *staun*
Zurück
bei unserer Datscha, mussten wir zunächst eine Katzen Königin mit Futter und
Streicheleinheiten versorgen. Auf dem gesamten Gutshof Gebiet und den
Datschen, gibt es natürlich auch nicht wenige Katzen, die auf ganz natürliche
Art Mäuse, Ratten usw. von den Vorratskammern fernhalten. Gern gesehene
Streichel- und Schmusekatzen, sind sie bei den Dauerbewohnern und besonders
den Gästen, speziell den Kindern, selbstverständlich auch. *schmunzel*
Um diese
Jahreszeit und so weit in den nördlichen Breiten, gibt es übrigens gar keine
‚richtigen’ Sonnenauf- & Untergänge mehr. Nur um die Mittagszeit schafft
es die Sonne für wenige Stunden ein Stück über den Horizont. Je nach
Bewölkung, Nebel oder Dunst usw., herrscht auch tagsüber also oft ein mehr
oder weniger hell- dunkles Dämmerlicht. Nachts ist es logischerweise so
stockdunkel, wie es sich Stadtbewohner kaum mehr vorstellen können.
Beil
klarem Himmel gibt es fast nur Sternenlicht, es sei denn die fantastischen Nordlichter
der Aurora Borealis zaubern ihr überwältigendes Schauspiel an den Himmel und
der Sternehimmel selbst funkelt natürlich auch so grandios, wie man es in den
Lichtverschmutzten Zivilisationen Westeuropas kaum je zu Gesicht bekommt.
Sonntag, 8. Dezember 2019
Am Morgen
gab es erst mal eine sehr ausführliche Kuschel- und Liebesrunde, mit einem
wie immer herzerweichend gefühlvollen Schmusekätzchen Namens Nika. Dann
rannten wir lachend und Blödsinn machend nackig durch den Schnee, zum
Eisbaden, in dem stets dafür freigehaltenen Loch im See, wo bereits einiger
Betrieb herrschte.
Schnell
weiter in die heiße, russische Banja zum aufwärmen und weiter zum Frühstück
im Haupthaus; dort trafen wir uns auch mit Charlie und Gavri, stärkten uns
ausgiebig mit kräftigen Leckereien. *yummy*
Nikachen
ging mit einigen neuen, russischen Freundinnen irgendwelchen Weiberkram
bequatschen / machen. Gavri war mit einem ähnlich alten, gebildeten Gast aus
Murmansk, wie verabredet Schach spielen. Eigentlich würde mich das auch reizen,
aber ich bin in Schach inzwischen derart aus der Übung, spiele es viel zu
selten kaum noch, dass ich für die Beiden oder ähnlich gut Schach spielende
Russen, nur ein sehr langweilig einfacher Gegner wäre.
Außerdem
brauchte Charlie sichtlich ein bisschen Gesellschaft und so ging ich gerne
mit ihr durch den verschneiten Wald spazieren. Die so natürliche, junge Frau
sah bezaubernd natürlich frisch- frech aus und bedachte mich auch mit einigen
seelenvollen Blicken. Irgendwas scheint sie zu beschäftigen oder fühlt sie
sich unter all den Russen, sie spricht / versteht nur ganz, ganz wenig
russisch, ein bisschen einsam? Beim spazieren gehen wirkte sie aber auch so
normal- unkompliziert nett, wie ich sie aus Mannheim und dem Odenwald kenne.
„Was
ist?“ Blinzelte sie zu mir hoch, hatte mit weiblichem Instinkt meine
forschenden Blicke bemerkt.
„Nix…, du
siehst einfach so bezaubernd hübsch aus.“ *lächel*
„Ach
Duuu…“
„Ja ich.
Sag Charlie, fühlst du dich wohl hier oder bereust du es mitgekommen zu
sein?“
„Ich
finde es ist ein tolles Abenteuer; alleine hätte ich mich nicht her getraut,
aber mit euch ists voll cool. Ja ich fühle mich wohl, wieso fragst du?“
„Ach ich
hatte einfach so den Eindruck, dass dich irgendwas beschäftigt.“ Streichelte
ich ihr eine Haarsträhne von den Augen und über das frische, zarte, kalte
Bäckchen.
„Dir
entgeht auch nichts wie? Ja es ist was, aber das hat nichts mit unserem
Schneeurlaub hier zu tun.“
„Ah so…,
magst du darüber reden Charlie?“ Zündete ich mir eine Zigarette an und paffte
genüsslich in der ca. Minus 5° kalten Luft.
„Vielleicht…,
aber nicht im Moment Steve.“
„Ganz wie
du möchtest Hübsche.“ Stapften wir weiter durch den Schnee, genossen die
Kälte, die Natur und verschneite, romantische Landschaft und auch unsere
Gesellschaft.
„Aah
verflixt…“ stolperte sie sozusagen elegant über eine im Schnee verborgene
Wurzel oder einen Ast und griff reflexartig nach mir, um sich festzuhalten
und abzustützen.
„He was…“
machte ich dabei aber auch gerade einen weiten Schritt, stand nur auf einem
Bein fest, also nicht sicher und so verloren wir beide das Gleichgewicht und
fielen lachend seitlich in den weichen Schnee.
„Ahahaha…
tschuldige Steve…hihihi…“ prustete Charlie mitreißend, auch über ein paar
sicherlich lustige Schneeflocken, die mir beim Sturz irgendwie auf die Nase
geraten waren, von der Hautwärme kitzelnd schmolzen und mich vermutlich ein
bisschen doof aussehen ließen. Charlie ist ja noch jung und lacht wie üblich
in diesem Alter, begeistert über solche Missgeschicke, Aber auch ich fand so
was schon immer lustig, so lange nichts ernsthaftes passiert und so lachte
ich genauso erheitert gerne mit. Dadurch gerieten wir in einen regelrechten
Lachkrampf und bewarfen uns gegenseitig noch zusätzlich mit Schnee.
Als wir
uns nach diesem blödsinnigen, aber echt lustigen und gute Laune machenden
herum Geblödel wieder beruhigt hatten und hoch rappelten, warf mir die
Hübsche einen Seitenblick aus ihren lieben, warmen Augen zu, den ich
unbedingt schnell knipsen musste. Wer etwas von (weiblicher) Körpersprache,
Blicken und Ausdruck versteht, dem muss ich wohl nicht mehr viel erklären;
dass Foto zeigt es überdeutlich, nicht wahr?!
„Nicht.“
Säuselte sie leise und bremste mich sozusagen mit ihrer flachen Hand sanft an
meiner Brust. Nach dem hoch rappeln standen wir nämlich so nahe beieinander
und lasen gegenseitig unsere ziemlich vielsagenden Blicke so, dass ich quasi
automatisch versucht war mich so zu ihr zu beugen, dass sich unsere Lippen
treffen und ich sie küssen kann.
Obwohl
ich noch gar nichts davon getan hatte oder auch nur angedeutet hatte, war es
so eindeutig und verstand oder ahnte sie die Absicht bereits genügend, um
mich zu stoppen bevor ich überhaupt anfangen konnte. Dabei verriet ihr Blick
jedoch so viel Zuneigung und Wärme, das eigentlich klar war, sie wünschte
sich das auch, wollte es jedoch trotzdem nicht. Worte waren völlig
überflüssig, wir verstanden uns beide auch wortlos ganz genau.
Wir
spazierten plaudernd und gelegentlich miteinander lachend weiter, erreichten
gegen Mittag eine schöne, modernde Datscha, die nicht zu Slavas Betrieb
gehört. Während wir das hübsche, verschneite Datscha Haus noch von außen
neugierig betrachteten, kam ein älterer Bewohner mit irgendeiner Gerätschaft
aus dem Eingang nahe zum Zaun und selbstverständlich begrüßten wir uns
freundlich.
Prompt
führte das dazu, dass wir mit überwältigender, russischer Gastfreundschaft
zum Mittagessen eingeladen wurden. Da merkten Charlie und ich erst, wie lange
wir schon in der reizvollen Schneelandschaft unterwegs waren und das es
tatsächlich bereits Mittag war. Natürlich ist genau solches kennenlernen von
Einheimischen das, was man sich auf solchen Reisen wünscht und lehnt man eine
solche Einladung nicht ab.
Inzwischen
spürten wir auch die Kälte dieses langen Spaziergangs und gingen nur zu gerne
mit in die Datscha, um uns mit sofort angebotenem heißen, russischen Tee auch
innerlich aufzuwärmen. Die sehr sympathische Familie ist aus Kandalakscha,
eine Hafenstadt in der Oblast Murmansk, mit 35.654 Einwohnern. Wikipedia
Diese liegt mit dem Auto 219 km / ~3 Fahrstunden südlich, an der
gleichnamigen Bucht des weißen Meeres.
Die
Eltern dürften so etwa Ende 40, höchstens Anfang der 50er sein, haben
also noch als junge Teenager &
Erwachsene die schweren Zeiten in und nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion
miterlebt. Drei ihrer schon erwachsenen Kinder über 20 waren ebenfalls
anwesend und offensichtlich gute Typen. Nur Nachzüglerin und Nesthäkchen
Alina, eine bildhübsche 16 Jährige fehlte. Aber ich sah die Fotos der Kinder
auf einem Sideboard, daher wusste ich das sie wirklich eine junge,
naturblonde Schönheit sein muss; so was entgeht meinen geschulten
Fotografenaugen natürlich nicht. *grins*
Erst
gegen 15 Uhr verabschiedeten wir uns herzlich von den lieben Menschen und
spazierten langsam durch den verschneiten Winterzauberwald zurück. Jetzt auf
dem normalen Zugangsweg, in den Autospuren im Schnee, wodurch wir deutlich
schneller voran kamen; nur die letzten etwa 1,5 bis 2 km mussten wir wieder
quer durch den Schnee stampfen, was Spaß macht aber wesentlich langsamer
geht.
„Was für
ein schöner Ausflug…, dank Dir Steveee…“ lächelte Charlie, in deren
brustlangen, seidig- braunen Haaren sich so einige Schneeflocken verfangen
hatten; dadurch sah sie noch bezaubernder nach blühend- frischer, hübscher
Winter Fee aus.
„Was
dankst du mir? Ich danke dir!“ Lächelte ich ebenso zurück.
„Das
reimt sich hihi… was dankst du mir? Ich danke dir… waaaahahahaha.“ Hatten wir
schon wieder was zu lachen. Denn als sie sich ihrem Cowboy Filzhut aufsetzte
berührte sie einen Ast stark genug, dass dadurch eine Schneelawine von vielen
Ästen über uns ausgelöst wurde und eine ordentliche Ladung auf der Hübschen
ablud.
„Hohoho…
siehst du lustig aus…“ musste ich mit ihr los prusten.
„Ich
hahaha? Und was ist mir dir Duuu…“ schlug sie absichtlich an Geäst neben mir,
so das nun weiterer Schnee auf mich und meine russische Winter- Fellmütze
herunter rutschte; allerdings weniger als bei ihr.
„He das
ist unfair!“ Schnappte ich mir eine Handvoll von dem schön pulvrigen Schnee
und warf es ihr sanft ins hübsche Gesicht, mit dem warm funkelnden, braunen
Augen.
„Gemeiner
Kerl, na warte…“ konterte sie mit einer weiteren Ladung, verfehlte mich
jedoch halb, fluchte und lachte volle Freude an diesem dämlichen, aber
lustigen Kinderspiel… und schon steckten wir in einer kleinen, wilden, sehr
amüsanten Schneeschlacht. *lach*
Zurückgekehrt
machten wir uns fertig für die Sauna und wärmten und darin, zusammen mit
einem sympathischen Gäste Paar, genüsslich gut auf. Abendessen nahmen wir
alle im großen Gemeinschaftsspeiseraum und ich staunte ein bisschen darüber,
wie viele nicht- Russen aktuell Gäste bei Slava waren. Gut zwei Dutzend Leute
futterten hungrig von den Tagsaktivitäten, an mit vielen Leckereien
überladenen Tischen.
Natürlich
wurde dabei auch munter geplaudert; vor allem einige Russen hatten eindeutig
auch schon ordentlich Wodka getankt und war die Geräuschkulisse
dementsprechend laut. Die Meisten blieben so etwa bis 22-23 Uhr im
Gemeinschaftsraum, wo Geschichten erzählt wurden, wir Blödsinn machten und in
der Gemeinschaft Spaß hatten.
Nikachen
und ich gingen gegen 2240 Uhr ins große, einfache, aber auch sehr bequeme
Bauernbett, mit sehr dicken Daunenfeder Kissen und Bettdecken, sehr dicker,
für meinen Geschmack etwas zu weicher Matratze. Ein Bett in dem du regelrecht
versinkst… und man ganz wundervoll kuscheln und schmusen kann. Wir liebten
uns noch zärtlich ein gutes halbes Stündchen, dann schlummerten wir bald in
Löffelchen Stellung ein; Nika wundervoll weiblich- weich vor mir…. *schnarch*
Montag, 9. Dezember 2019
Nach
einem kräftigen Frühstück, fuhren wir in einer Gruppe zum kleinen Provinz Ort
Lowosero, einem Dorf in der Oblast Murmansk mit gerade mal 2871 Einwohnern. Wikipedia
Dort kauften wir auf einem Markt frische, schon von der Luftkälte tief
gefrorene Lebensmittel ein und hatten Spaß beim schwätzen mit Marktfrauen und
anderen Käufern aus der Region.
Dann
unternahmen wir dick eingemummelt gemeinsam eine lustige ‚Schlitten’ Fahrt,
in einfachen, mit Kufen versehenen Holztrögen, die von einem alten russischen
Traktor gezogen wurden, der auch bei Minus 50° noch zuverlässig arbeitet.
Natürlich schluckt das Ding auch Unmengen an Diesel stößt wenig
umweltschonend dicke, schwarze Russwolken aus. Ein Umweltbewusstsein ist in
Russland bei den Meisten immer noch äußerst schwach ausgeprägt, respektive
gar nicht vorhanden.
Später
futterten wir aus einer riesigen Goulaschkanone, heißen russischen Eintopf
mit vermutlich allen Zutaten die sie finden und dieser Verwertung zuführen
konnten…, aber es schmeckte köstlich und wärmte uns von innen gut auf.
Wir
hatten eine Menge Spaß als Gruppe und zurück bei Slava, gingen wir auch
wieder Eisbaden, danach in die Sauna. Vielen Russen und andere Fans von
Eisbaden & Sauna schwören darauf und machen das mindestens einmal
täglich. Viele Kinder lernen das hierzulande von klein auf, halten es somit
auch für völlig normal und fraglos ist das auch gesund, wenn du ansonsten
ebenfalls körperlich gesund bist.
Leute mit
Kreislauf- oder Herzproblemen, wie ich sie ja auch etwas habe, dürfen das
aber nur mit Vorsicht und Überlegung betreiben. Es kann dabei helfen das es
einem besser geht, Kreislauf und Herz wieder Fitter werden, kann aber auch
gefährliche Anfälle auslösen, wenn man zu leichtsinnig damit umgeht. Bist du
durch regelmäßiges Eisbaden oder gar von Kindheit an daran gewöhnt, spricht
sicherlich absolut nichts dagegen, solange man ansonsten auch gesund ist.
Aber
Anfänger oder Leute wie ich, die das nur selten machen, sollten sich immer
erst langsam und kurz daran gewöhnen, dabei genau auf die Reaktionen ihrer
Körper achten. Nach und nach kann man die Dauer und Intensität steigern, also
im Grunde wie in jedem anderen Training auch. Nur leichtsinnige Idioten
kommen auf die Idee, gleich zu Anfang ins Eiswasser zu springen, was einen
heftigen Schock auslösen kann, der schlimmstenfalls sogar zum Tode führt.
Da ich
früher, vor Beginn meiner inzwischen gut unter Kontrolle befindlichen
Herzprobleme, zwar nicht viel Eisbaden war, aber gerne auch bei kühler
Witterung in Seen schwamm, Sauna liebte usw., ein kopfgesteuerter,
vernünftiger Mensch bin, kann ich gut damit umgehen. Noch vor vier- fünf
Jahren, als meine Herzprobleme, Vorhofflimmern, Rhythmusstörungen usw.
schlimmer waren, hätte ich das nicht riskiert.
Auch
jetzt bin ich immer noch vorsichtiger als die Meisten, übertreibe nicht und
halte mich meist auch wesentlich kürzer im Eiswasser oder den oft extrem
heißen, russischen Banjas auf, als andere. Dann ist es Ok, bringt deinen
Kreislauf in Schwung, steigert die körperliche Fitness, Widerstandskraft usw.
Also mache ich dabei auch gerne begrenzt mit. *smile*
Natia zum
Beispiel, die toll gebaute Nackedei Nudisten Blondine schwört auch darauf,
dass es gut für ihre Haut und Figur ist. Bedenkt man (betrachtet Mann sich)
das sie sich tatsächlich bereits der 30er Marke nähert, aber eine so knackige
Figur und Aussehen wie eine 20 Jährige hat, kann und will Mann ihr schwerlich
widersprechen. *grins*
Danach machten
Nika und ich einen romantischen Spaziergang durch die Winterlandschaft, zu
einem hübschen, klassizistischen Pavillon, wo wir ein bisschen in der
Eiseskälte schmusten. Ich rauchte genüsslich eine und als es uns, vor allem
mir zu kalt wurde, gingen wir in unsere Datscha. Wir tranken heißen,
russischen Tee mit etwas Gebäck und sprachen ausführlicher über die
Entwicklungen in Dnipro. Wird Zeit das ich dort auch mal wieder hinkomme und
mir genauer anschaue, was sich im vergangenen Jahr so getan hat.
Dienstag, 10. Dezember 2019
Noch vor
Sonnenaufgang kletterten wir gähnend aus den Federn, duschten, frühstückten
und machten uns fertig für einen Hundeschlitten Ausflug. Da eine erhebliche
Strecke geplant war, östlich in die verschneite Tundra Richtung Krasnoshchelye,
wollten wir so früh als Möglich starten.
Richtige
Straßen oder auch nur verschneite Feldwege, gibt es dort nicht mehr; nur noch
mehr oder weniger stark zugeschneite Wildnis und vielleicht noch erkennbare
Spuren von Schneemobilen oder Hundeschlitten, mit denen Einheimische oder
Touristen mit Führern unterwegs waren oder sind.
Für
arktische Verhältnisse passend dick eingemummelt, mit Vorräten und für den
Notfall auch mit zwei Iridium Satelliten Telefonen ausgestattet, ging es bei
Minus 8° los und freuten wir uns schon sehr auf dieses Abenteuer. Ein
erfahrener Führer von Slava begleitete uns natürlich auch, denn für Ortsfremde
kann das durchaus schnell gefährlich werden.
Die
Schlittenhunde, keine Ahnung ob die in Russland auch Huskys heißen oder der
selben Rassen entsprechen, legten mit der typischen Lust solcher Tiere am
Laufen los und das mit beachtlichem Tempo. Zunächst ging es länger über einen
flachen und natürlich tief zugefrorenen See, wo es für die tollen Hunde nur
den Reibungswiderstand der Schlitten, plus das Gewicht der darauf befindlichen Menschen und
Ausrüstung zu überwinden galt. Trotzdem beachtlich welche Kraft diese schönen
Tiere haben und wie lange sie das durchhalten können.
Rundum
wunderschöne Winterzauber Landschaften und keine Menschenseele weit und
breit, nur tiefe Wildnis. Bären gibt es in der Gegend auch, aber die liegen
jetzt im Winterschlaf, also haben wir zur Sicherheit Gewehre dabei. Aber
normalerweise braucht man wilde Tiere nicht zu fürchten. Die hören oder
wittern uns schon lange im Voraus und gehen sozusagen aus dem Weg.
Auf dem
Land, wo die Schlitten und Hunde deutlich langsamer voran kamen, es sei denn
es geht mal über eine flache, verschneite Ebene oder sogar etwas Bergab,
pausierten wir gegen 1030 Uhr zum ersten Mal. Hunde und Menschen bekamen
Futter zur Stärkung; wir Zweibeiner auch noch gut heißen Tee zum aufwärmen,
aus für die Arktis optimierten Thermoskannen.
Wir
Menschen vertraten uns die Füße und die Bewegung nach längerem stillsitzen in
den Schlitten, tat richtig gut und wärmte zusätzlich. Aus Spaß an der Freude,
schoss ich auch ein paar reizend schöne ‚nackige Schneekönigin’ Pics mit der
wunderschönen Nika. Fantastisch wie fotogen sie immer ist und wie umwerfend
schön weiblich sie posieren kann. Auch FFN (Full Frontal Nude), wie es in der
Fachsprache heißt, wirkt sie niemals primitiv- pornografisch, sondern einfach
immer total schön bezaubernd als frauliches Aktmodel.
Natürlich
hatten praktisch alle auf diesem Ausflug ihre Kameras oder guten Smart Phones
dabei und durften begeistert mit knipsen. Das ergab dann fast so eine Art
kleinen Kursus in schöner Aktfotografie, was allen sehr gefiel… und den
Männern gefiel natürlich besonders Nika, wie könnte es anders sein?!
*schmunzel*
Der
erfahrene Führer, ein echter Naturpark Ranger und sympathischer Naturbursche,
drängte ein bisschen und mahnte uns, nicht zulange herum zu trödeln. Wir
hatten noch ordentlich Strecke vor uns und deshalb packten wir dann auch
gleich zusammen und fuhren weiter.
Da die
Strecke jetzt deutlich schwieriger wurde, durfte nur noch max. eine Person im
den von je sechs Hunden gezogenen Schlitten sitzen; der jeweils Andere musste
hinten auf die Kufen, lenken helfen, notfalls mitlaufen und schieben, sonst
wären auch diese energiegeladenen Hunde zu schnell erschöpft und kämen nicht
mehr voran.
Das
übernahm ich sogar gerne, denn dadurch hatte ich etwas Bewegung, konnte mich
leichter warm halten und wirklich anstrengend war es für uns Zweibeiner
nicht; die meiste Arbeit machten unverändert die Hunde. Nur wenn man mal
steckenbleiben oder in ähnliche Schwierigkeiten kommen würde, müssten auch
wir heftiger anpacken. Allerdings ging es jetzt auch nur noch in gemütlichem
Schritttempo voran, denn das Gelände wurde rauer.
Kaum noch
flache Abschnitte, oft in das Mittelgebirge ansteigende Strecken,
zwischendurch auch mal flott Abwärts in Senken und Täler. Machte mir echt
Spaß, wobei man aber auch nicht zu leichtsinnig werden sollte. Und es
empfiehlt sich auch, immer gut auf die treuen Laufhunde zu achten. Die zeigen
es kaum wenn sie z. B. kleinere Verletzungen haben sollten oder erschöpft
sind; die Tiere rennen sozusagen bis sie tot umfallen, wenn ihre
menschlichen Schlittenhundeführer
nicht auf sie aufpassen.
Gegen
1315 Uhr pausierten wir zum zweiten Mal, stärkten uns und die Tiere. Mit
einem arktisfesten Campingbrenner wurde frischer, heißer, starker und ebenso gesüßter
Tee zubereitet, was dir in solcher Kälte Energie zuführt und dich herrlich
von innen wärmt. Warmes Essen gibt es erst an unserem Ziel, einem
klassischen, zweistöckigen Blockhaus, sehr malerisch in einem tief
verschneiten, kleinen Tal gelegen. Dort gibt es sogar eine sprudelnde, heiße
Quelle, mit kleinem Teich und Bach, der erst irgendwo weiter entfernt genug
abgekühlt ist, um zuzufrieren. Das Wasser soll etwa 35° haben, also ideal für
ein heißes Nacktbad zum aufwärmen, nach einem langen, tollen Tag in
subarktischer Kälte. *freu*
Aber erst
stürmten wir das schon auf unsere Ankunft vorbereitete Blockhaus, verteilten
unsere Sachen in den einfachen Schlafstätten und feuerten den Kamin kräftig
an. Die Tiere wurden zuerst mit Futter versorgt und in der bald immer
dunkleren Dämmerung futterten wir selbst köstliche Fleischspieße, von einem
Grill über dem Kaminfeuer. Dazu eingelegtes Gemüse, gegrillte Kartoffeln und
weitere, typisch russische, kräftige Leckereien. *yummy
Bestens
gelaunt stürmten danach alle für ein himmlisch erholsames, ungeniertes
Nacktbad in den heißen Tümpel. Ein perfekt schöner und besonders in der Nacht
mit funkelndem Sternenhimmel darüber romantischer Natur- Whirlpool, wie man
ihn sich besser auch nicht planen und bauen könnte. Leider hatten wir recht
starke Bewölkung, so das von Sternen, Vollmund oder Nordlichtern nichts zu
sehen war.
Trotzdem
war es in dem diffusen, wenigen Licht der Nacht, umgeben von der verschneiten
Winterzauber- Wildnis und in klirrender Kälte von etwa 12° Minus, sehr
romantisch. Da muss man sozusagen unvermeidlich mit der Geliebten schmusen
und zwei andere Paare setzten sich mit eindeutigen Absichten etwas weiter in
die Dunkelheit ab, machten fraglos richtig Liebe. *grins*
Auch ich
bekam vom knutschen im herrlich warmen Wasser einen heftigen Ständer, was
Nikachen natürlich auch erregend schön fand und lächelnd machten wir es den
Anderen nach. Romantischer und erregender als hier in dieser Situation, kann
man kaum Liebe miteinander machen und so liebten wir uns gleich zwei Mal sehr
intensiv und kurz hintereinander. *smile*
Zurück in
dem urgemütlichen, bewusst einfach gehaltenen Blockhaus, hockte unsere Gruppe
noch bis knapp 2200 Uhr zusammen. Es wurde gelacht, geplaudert, Geschichten
erzählt und natürlich floss auch der Wodka in nicht geringen Mengen, in
etliche Kehlen. Sogar Nika und Charlie hatten einen ordentlichen Schwips und
bezauberten die Anwesenden auf besonders liebreizende Art. Der Führer tat
sich als waschechter Russe auch keinen Zwang an und hielt mit; nur ich war
mal wieder der einzig Nüchterne.
Dann
gingen wir alle, müde vom Tag schlafen und bald darauf hörte man in der
ganzen Hütte nur noch Schlaf- und Schnarchgeräusche… *schnarch*
Mittwoch, 11. Dezember 2019
Vor dem
Frühstück, gingen wir bei eisigen Minus 14° noch mal in dem kongenialen
Natur- Heißwasser- Whirlpool baden. Dann wurden die Hunde gefüttert und
danach stärkten wir uns mit sehr kräftigem Futter, Bratkartoffeln mit Speck,
Zwiebeln, Kräutern, Rentierfleisch und dazu das typische, eingelegte,
russische Gemüse, für den kalten Winter Tag.
Nun
trennte sich unsere Gruppe; 4 Schlitten mit 7 Gästen und dem erfahrenen
Führer, starteten für eine Etappe weiter Nordöstlich in ein
Naturschutzgebiet. Nika, Charlie und ich, werden mit zwei Schlitten und einem
weiteren erfahrenen Ranger, der im Laufe des Vormittags hier ankommen wird, Richtung
Süden zum weißen Meer starten. Das sind Luftlinie 120 km, über Land also
deutlich mehr und somit schaffen wir das nicht an einem Tag, mit
Hundeschlitten durch weglose Wildnis.
So hatten
wir Vier also noch Zeit, uns in dieser wunderschönen, subarktischen
Winterzauber Landschaft umzuschauen und einsame Einsiedler zu spielen. Vor
Mittag wird es der andere Tourführer wohl kaum hierher schaffen, braucht dann
für sich und seine Hunde Erholungspause und gutes Futter zur Stärkung.
Vielleicht
wäre es sogar angebracht, wenn wir noch eine weitere Nacht hier verbringen und
erst Morgenfrüh starten. Wir haben ja keinerlei Eile, dieser Platz hier ist
sehr bezaubernd, der Naturpool mit Heißwasser ist ein Traum und die nächste
Etappe nur mit uns, wird ja ausschließlich von mir bezahlt; also richtet sich
der Führer sicherlich gerne nach unseren Wünschen.
Zunächst
spazierten wir dem ablaufenden Wasser der heißen Quelle entlang nach; dort wo
es den steil eingeschlossenen, schnell fließenden Bachlauf verlässt und
wieder einen flachen Tümpel bildet, ist es auch genügend abgekühlt um schnell
zuzufrieren. ‚Spazieren’ ist dabei ein bisschen euphemistisch, denn es geht
ja durch natur belassene Wildnis, teils ziemlich tiefem Schnee und viel
Geäst.
Zwecks
Produktion schöner Fotos der reizenden Frauen, dick eingemummelt in arktische
Kleidung könntest du sonst Männlein nicht von Weiblein unterscheiden und kaum
erkennen, dass es sich überhaupt um Menschen handelt, knipste ich Charlie
noch nahe der Hütte in hübscher, ansonsten viel zu dünner Kleidung.
Nika
sowieso wieder bezaubernd nackig, aber besser auch noch in Hüttennähe. So
konnten sie sich dann ausreichend aufwärmen und gut einpacken. Bei 14° Minus
und einem Windchill der es wie gefühlte 18-20° Minus wirken lässt, darf man
nicht Leichtsinnig werden. Selbst eine so waschechte, kälteresistente Russin
wie Nika, kann da doch verdammt schnell gefährlich unterkühlen.
„So ein
wunderschöner, romantischer Wintertraum Platz; meinetwegen können wir
Wochenlang hier bleiben!“ Lächelte die so natürlich Charlie begeistert, die
Natur und einfaches Leben wirklich liebt.
„Meinetwegen
auch; ist doch himmlisch mit dieser heißen Quelle als Whirlpool vor der
Datscha. Kannst du uns als Jäger ernähren, beschützen und durchbringen
Steve?“ Strahlte Nikachen gleich mit Charlie um die Wette und die zwei
frechen stichelten süß- lieb- anzüglich über meine Qualitäten als Mann, Jäger
mit großem ‚Speer’, Beschützer vor wilden Tieren und Ernährer. *lach*
„Das
solltet ihr euch gut überlegen! Wenn ihr hier frech werdet, schmeiß ich euch
raus in die Kälte und lass es erst wieder rein, wenn ihr ganz brav und
gehorsam darum bettelt, den großen Jäger und Herren nach Strich und Faden
verwöhnen zu dürfen!“ Grinste ich und warf pulvrigen Schnee nach den Frechen.
„Aaahhh…
na warte…, auf ihn Charlie!“ Führte das natürlich zu einer wilden Schnee
Schlacht, wobei wir lachend geradezu durch Schneewehen kugelten und danach
völlig weiß voller Schnee wie Schneemenschen aussahen.
Zurück an
der Blockhaus Datscha zogen wir uns aus, sprangen nackig durch den Schnee zum
himmlischen Natur Pool ins heiße Wasser und wärmten uns wieder herrlich
entspannend auf. Genial wirklich ein wundervolles Plätzchen.
Gerade
waren wir abgetrocknet und umgezogen zurück im Haus, es war kurz vor 12 Uhr
und begannen mit den Vorbereitungen für Mittag, da traf auch unser neuer
Führer mit seinem Hundeschlitten ein. Juri ist ein sympathischer junger Mann
von ca. 25; so ein richtig kerniger, russischer Naturbursche, auch ziemlich
gut aussehend, der hier aufgewachsen trotz seiner Jugend sehr viel Erfahrung
in arktischer Schnee- und Eiskälte hat.
Großes
Hallo und Begrüßung, auch mit den begeistert jaulenden Schlittenhunden, die
selbstverständlich als erstes mit Futter versorgt wurden. Unsere hier
gebliebenen Hunde begrüßten ebenso jaulend und begeistert ihre Artgenossen
und das Futter, was zu einer menge Radau führte. Diese schönen Tiere sind
sehr genügsam; selbst im schlimmsten, arktischen Schneesturm bleiben sie
angebunden mit wenigen Metern Bewegungsspielraum im freien.
Manchmal
findet man sie dann kaum wieder, weil sie völlig zugeschneit nicht mehr von
der Umgebung zu unterscheiden sind und sie nur durch kleine Löcher nach außen
atmen. Das Einzige was sie verlangen, ist ausreichend Futter und möglichst
viel laufen zu können, sowie ab und zu ein bisschen menschliche Aufmerksamkeit
und Zuneigung. Dann sind sie dir als zweibeinigem Rudelführer oder Alpha
Tier, sehr treu und rennen vor Schlitten gespannt, wie schon erwähnt, nahezu
bis sie tot umfallen.
Dann
kochten wir gemeinsam im Blockhaus für uns kräftiges Futter und Juri war
sichtlich beeindruckt von der Schönheit und dem Liebreiz Charlies und Nikas.
Wir besprachen mit ihm seine eigene Zeitplanung , um abzuklären wie viel Zeit
er für und mit uns verbringen könnte, bevor er z. B. der Pflicht nachkommen
müsste, sich um eine andere Gruppe zu kümmern. Damit wir wissen, ob wir
wirklich noch etwas länger hier bleiben können usw.
Er
meinte, dass er eigentlich Samstag in Luvenga, an der Kandalakscha Bucht sein
müsse, um eine Touristengruppe ins Naturschutzgebiet der Kandalaksha State
Nature Reserve zu führen. Aber wenn wir das wirklich und ihn länger als
Führer wünschten, könne er versuchen über Funk eine Vertretung für die andere
Gruppe zu organisieren. An sich gäbe es immer genug Kollegen, die nur zu
gerne solche Touren übernehmen, weil sie damit deutlich mehr Geld und
Trinkgelder bekommen.
Da uns
Juri gut gefiel, er ein sympathisch- cleverer Typ ist und ich ihn mit meiner
Menschenkenntnis auch als vertrauenswürdig und zuverlässig einstufte, meinte
ich er solle es versuchen und vereinbarte mit ihm ein ordentliches Salär für
seine Dienste. Als sehr welterfahrener Mann, auch in abgelegenen
Weltgegenden, könnte ich auch hier fraglos alleine zurecht kommen, ohne allzu
leichtsinnig zu große Risiken einzugehen.
Aber hier
bin ich völlig fremd und meine Erfahrungen beziehen sich eher auf tropische
Weltregionen. Wozu also unnötige Risiken eingehen? Außerdem dient so ein
hilfreicher Führer quasi auch der eigenen Bequemlichkeit, denn er übernimmt
die meiste, anfallende Arbeit. Juri kennt sich hier seit seiner Kindheit aus,
wie in der sprichwörtlichen, eigenen Westentasche und nicht zuletzt wäre so
ein Extra Salär für ihn fraglos auch ein sehr willkommenes Zusatzeinkommen.
Und es dient auch dem von mir stets bevorzugten ‚echten’ Kontakt zu Einheimischen.
Mit Hilfe
meines Iridium Satelliten Telefons klappte der Kontakt von Juri zu seiner
Zentrale schnell und leicht und schon nach dem Mittagessen wussten wir, dass
er uns weiterhin zur Verfügung stehen kann.
Also
ließen wir es ganz ruhig angehen und beschlossen zunächst, noch mindestens
eine weitere Nacht hier an diesem verzauberten Wintertraum Platz zu bleiben.
Den ganzen Tag blieben die Temperaturen unter 10° Minus; erst am Abend drehte
der Wind und führte leicht ‚wärmere’ Luft herbei, so das es ‚nur’ noch Minus
7° hatte, wobei auch leichter Schneefall einsetzten. Kalt genug für meinen
Geschmack, aber doch auch spürbar anders, als die eisigen Minus 14° zuvor.
Nach
einer weiteren Wanderung durch die zauberhaft verschneite Umgebung und
Wildnis, stiegen wir am frühen Abend natürlich vergnügt wieder nackig in den
himmlischen Natur- Whirlpool und entspannten in dem heißen Wasser aus der
Quelle. Das brachte den sympathischen Naturburschen Juri etwas in
Verlegenheit, weil er körperlich instinktiv auf die wunderschönen, weiblichen
Reize von Charlie und Nika reagierte. Aber wir schmunzelten nur darüber, ist
ja schließlich wirklich ganz natürlich und verständlich und so lachten wir
gemeinsam ohne falsche Scham über Juris Reaktion.
Letztlich
ist er dann ja doch auch ein typischer, nordischer Russe und somit auch an
gemischte Banjas und den Anblick nackter Frauen usw. gewohnt. Nur solch
umwerfende Schönheiten wie Nika, sind da halt normalerweise nicht dabei und
die Russen reagieren gewöhnlich auch ganz locker natürlich darauf, wenn sich
ein junger Mann nicht so ganz unter Kontrolle hat.
Die
jungen Frauen fanden das und besonders seine leichte Verlegenheit auch nur
süß und nahmen es ihm nicht im Geringsten krumm. Und er es den Frauen nicht,
dass sie ihn auf typisch weibliche Art frech ein bisschen damit aufzogen und
darüber kicherten. Juri ist übrigens ethnisch halb Same und dieser nordischen
Kultur verbunden.
Nach
Mitternacht, bei einer Pinkel- Schlafunterbrechung, stellte ich fest dass der
Schneefall aufgehört und der Himmel aufgeklart hatte. Außerdem gab es
kurzzeitig mal wieder unglaublich faszinierende Nordlichter zu bewundern.
Aber leider waren sie so schnell wieder vorbei, dass ich nicht mehr dazu kam
Nika und Charlie zu wecken.
Immerhin
gelang mir noch ein Foto…, aber kein auch noch so gutes, hochauflösendes
Foto, kann auch nur annähernd wiedergeben wie Beeindruckend es ist, als
winziger Mensch unter dem Himmelsgewölbe zu sehen und das zu sehen, ja zu
spüren! Andererseits liegen viele Lichtfrequenzen von Nordlichtern oft in
Bereichen, die man mit menschlichen Augen nur schwer oder gar nicht
wahrnehmen kann. dann zeigen moderne Digitalkameras oft viel mehr, als man
mit den Augen zu sehen bekommt.
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