Viel Arbeit & viel
Freude
Freitag,
20. Februar 2015
Jenny
postete heute Nacht bei IG:
„Drei Wochen Schmutz,
Dreck und Arbeit! Aber jetzt ist es fertig: Pool, Spa, Sauna und Massage
Bereich, sowie das Fotostudio und die Schlafzimmer sind neu und bereit. Ein
zweiter Doppel Carport fehlt noch, das Grundstück muss aufgeräumt und
gesäubert werden und tausend Kleinigkeiten sind noch zu erledigen. Aber das
Wichtigste ist erledigt. Yiiihaaa!“
„Yiiiihaaaa“
(Jenny liebt diesen vielfach verwendbaren, typisch texanischen Jubelruf!) ist
ein recht treffender Begeisterungs- Ausdruck. Es ist wirklich ein sehr
hübsches, gemütliches Häuschen in einer malerisch natürlichen Umgebung, wo
man sich so richtig schön geborgen und Zuhause fühlen kann! *smile*
Eigentlich erstaunlich, dies alles in nur drei Wochen geschafft zu haben!
Mandy
und Jenny steckten viel Herzblut hinein und mir gefällt es zwar auch sehr
gut, doch wie schon mal geschrieben: „ausgerechnet Austin?“ Eine Stadt weit
weg vom Meer und unserem ansonsten gewohnten Umfeld?! Ok, wir sind ja nicht
festgenagelt hier! Es gibt weiterhin die Möglichkeit auf Yachten
auszuweichen, weitere Häuser z. B. Jenny´s in Istanbul oder das erst letztes
Jahr gekaufte in Florida am Meer, die schöne Villa nahe Monaco usw.! Austin
in Texas war garantiert nie in irgendeinem Plan oder sonst wie in meinem
Kopf.
Die
typisch texanische Kultur, Land und Leute entsprechen eigentlich auch so gar
nicht unserem bevorzugten Umfeld. Irgendwie ziemlich merkwürdig dass wir
anscheinend ausgerechnet hier zumindest zeitweise hängen bleiben! *schmunzel*
Mandy und Jenny scheinen sogar die Absicht zu verfolgen in „ausgerechnet
Austin“ (Achtung: Weiberverschwörung!) richtig heimisch zu werden und mich
mit Tonnengewichten hier fest zu setzen?! *lach*
Nun
ja, es ist ein nettes Fleckchen Erde; ein Heim ziemlich Ideal für Kinder und
Haustiere (planen diesbezüglich gewisse Weibchen etwa auch noch mehr?) und
Donnies tolles Trainings- und Ernährungsprogramm tut mir fraglos auch gut;
der hiesige Kardiologe betreut mich ebenfalls ausgezeichnet. Also warum nicht
länger bleiben als je gedacht? Wenn es mich irgendwann doch zu sehr nervt und
mir das Meer fehlt, kann ich jederzeit woanders hin!
A
pro pro Donnie: wegen den Umbauarbeiten hatten Jenny und ich die letzte Zeit
immer in ihrem Studio trainiert und sie war seit über einer Woche nicht mehr
hier. Aber heute kam sie zum Frühstück vorbei und hatte wegen dem
krankheitsbedingten Ausfall eines Kunden sogar über zwei Stunden Zeit. Mandy
hat heute einen freien Tag von ihrem Praktikum in San Antonio und führte sie
begeistert herum. Natürlich gefiel Donnie alles supertoll; der Kellerpool mit
Spa Bereich, vor allem aber unser neues, prächtig eingerichtetes
Hauptschlafzimmer machten sie glatt sprachlos! *schmunzel*
Eigentlich
ist es wirklich gar nichts so besonderes, auch wenn es sehr schick aussieht.
Aber das liebe Girl, welches sich übrigens ungeheuer schnell zu einer tollen
Frau entwickelt, kommt ja aus ziemlich einfachen Verhältnissen und hatte
gerade die letzten Jahre jede Menge Probleme und auch finanzielle Sorgen
wegen ihrer kranken Eltern. Natürlich war sie schon zu Gast oder als
Trainerin in viel schickeren, größeren, eleganteren Häusern; aber hier bei
uns darf sie sich ja auch wie Zuhause und so geborgen fühlen, wie schon lange
nicht mehr. Kein Wunder also das die Süße begeistert reagierte und sogar ein
bisschen Tränen in die Augen bekam. *schmunzel*
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Yiiiihaaaa
Austin: Häuser und Hunde & ein Missgeschick
Austin: Häuser und Hunde & ein Missgeschick
Montag,
9. Februar 2015
Samstag
hatte der Händler die Ummeldung in fixer, amerikanischer Servicequalität
tatsächlich schon fertig, Mandy und Jenny waren den ganzen Tag auf Girls Shopping
und „weiß der Geier was Mädels immer so treiben?“ Tour mit dem neuen GLA
unterwegs. Ich ruhte mich Hauptsächlich immer noch aus und erledigte viel
Schreib- und Routinekram im hübschen Büro des noch hübscheren Hauses, welches
mir wirklich sehr, sehr gut gefällt!
Was
für eine himmlische Ruhe! Meine Blicke schweiften durch die Fenster über das
hintere Grundstück, mit seinem hübschen Zedernwäldchen Bewuchs; rechts sieht
man noch den hölzernen Carport in dem immer öfter und stärker durch
kommenden, wärmenden Schein der texanischen Sonne. Sonntag soll es bereits
wieder um die 20° und Montag sogar deutlich darüber angenehm warm werden;
toll!
Am
Abend gingen wir alle zusammen erst essen, dann auch zum Tanzen in Live Musik
Clubs, wofür Austin ja berühmt ist. Donnie lotste uns ins „Mohawk“ 912 Red
River Street. In diesem Hardcore Rock n Roll Schuppen in einem alten
Backstein- Fabrikgebäude steppt sozusagen der Bär und geht es oft brutal
rund! Eigentlich gar nichts für einen alten Knacker wie mich! Auch nicht die
überlaut dröhnende Musik! Aber den Mädels zuliebe hielt ich einige Zeit
durch, meist möglich weit von der „Lärmquelle“ der Life Band entfernt.
*grins*
Lustig
ist es natürlich trotzdem und sei es auch nur die auf „Wild & Hard“
machenden Typen zu beobachten. Nach alter Rock n Roll Tradition wird sich von
der Bühne ins extrem eng gedrängte Publikum fallen gelassen, etwas auf der
Bühne zerstört usw. *grins* Den meisten ist selbstverständlich gar nicht
bewusst, wie lächerlich sie sich teilweise machen und aussehen, sondern
halten sie sich für Ultra Coole Hard Rocker und spielen ihre Rollen
verbissen.
Donnie
kennt zwar einige der urigen Typen, aber insgesamt passt das natürlich weder
zu ihr und noch weniger zu Mandy und Jenny, von mir ganz zu schweigen. Aber der
Laden ist halt ein Original, ein bisschen berühmt für seine manchmal sehr
wilden Partys und eine Location, die man mal gesehen haben sollte; deshalb
hat Donnie uns hergeführt, aber wir blieben nicht lange.
Wir
besuchten noch zwei gesittete Clubs, einer davon mit ziemlich guten Jazz Life
Musikern; ich bin zwar kein großer Jazz Fan, aber die Jungs und eine Sängerin
waren ziemlich gut, man konnte gemütlich sitzen und das Publikum war auch
deutlich interessanter!
Sonntag… machten wir einen Ausflug in die Umgebung,
leider ohne Donnie, weil diese eine volle 12 Stunden Schicht von 09 bis 21
Uhr im Pflegeheim ihrer Mutter jobbte. Jenny und Mandy tobten mit dem
Energiebündel Shari ziemlich wild am Colorado River herum und es gab auch
eine Menge zu lachen, mit unserer Haushündin! Briard Zottelhunde sehen zwar
oft „unmöglich“ aus und schleppen mit ihrem langen Fell unglaubliche
Schmutzmengen an, sind also alles andere als pflegeleichte Hunde…, aber egal!
Shari ist eindeutig ein sehr liebes Tier mit gutem Charakter, auch bereits
gut erzogen und schleicht sich sozusagen ganz unauffällig in das Herz jedes
einigermaßen Tierlieben Menschen.
Was
kannst du z. B. schon anderes tun als höchst belustigt herzhaft zu lachen und
dich köstlich zu amüsieren, wenn du mal ins untere Gästebadezimmer gehst… und
dort ein Hundemädchen in schier unglaublichen Positionen in der Badewanne
liegend vorfindest? *lach* Weiß der Himmel wie sie sich mal wieder ins Haus
und ins dieses Bad geschlichen hat? Der Anblick ist einfach göttlich und es scheint
ihr einen Riesenspaß zu machen, in dem glatten Email der alten Wanne herum zu
rutschen, dich treudoof anzugucken, weitere schier unmögliche Positionen
einzunehmen und sich sozusagen selbst zum Affen zu machen… *pruuuust*
Wohlweislich
haben wir die Treppe ins Obergeschoss mit den Schlafzimmern und Bädern
bereits mit so einem Hunde Sperrgitter- Klapptür gesperrt, damit sie dort
nicht hinein kommt und wer weiß was für eine Sauerei anstellt. Auch hat ihr
Mandy ganz aus eigener Tasche eine richtige Luxus Hundehütte aus Massivholz
gekauft. Dort soll Shari eigentlich „wohnen“ und die Rolle des Hofhundes
übernehmen, wobei sie auf dem teilweise ein bisschen verwilderten Grundstück
viel Platz zum spielen und austoben hat. Aber natürlich schleicht sich ein so
junges, verspieltes und neugieriges Hundemädchen auch nur zu gerne mal zu uns
ins Haus, möchte gestreichelt, gekrault und gefüttert werden, faxen aufführen
und Blödsinn anstellen.
Aber
sie ist auch ein ganz schön cleveres, aufgewecktes Hundemädchen! Mandy und
Shari haben sich ja sozusagen gegenseitig gefunden und adoptiert; Mandy ist
also ihr Frauchen und kümmert sich fleißig um alles, spielt viel mit ihr
usw.; dennoch hat Shari mit sicherem Hundeinstinkt sofort erspürt, wer der
eigentlich „Alphatier“ Anführer im Haus ist (meine Wenigkeit *grins*). Sie
bemüht sich eindeutig „überlegt“ darum nichts anzustellen, was mich verärgern
könnte, es im Haus nicht zu übertreiben mit ihren Faxen und solche Sachen.
Wie bei einem Kind das so was alles erst noch lernen muss, schlägt sie
natürlich trotzdem manchmal über die Stränge und stellt verbotene Sachen an
*grins*
Da
ich selbst auch schon immer sehr Tierlieb war, fällt es mir nicht selten
ziemlich schwer, dann ausreichend Ernst die Alpha Herrchen Rolle streng zu
spielen. Viele machen den Fehler ihre Haustiere zu vermenschlichen. Doch
gerade Hunde wollen überhaupt nicht als „Gleichgestellte“ behandelt werden!
All ihre Instinkte erwarten und verlangen geradezu danach, dass ihr Herrchen
die Alphatier Rolle des imaginären Rudels übernimmt; nur dann respektieren
sie dich und können ganz fantastisch liebe Haustiere sein, die einem viel
Spaß machen.
Behandelst
du sie in falscher Tierliebe vermenschlicht falsch, bekommt das den armen
Tieren meistens überhaupt nicht gut. Das sind die irgendwann die
bedauernswerten Tiere welche irgendwann verzweifelt von ihren „Besitzern“ in
Tierheime abgeschoben werden, weil sie einfach nicht mit ihnen klar kommen
und sie sich zu unerträglichen Biestern entwickeln. *seufz* Nun ja, man
könnte noch sehr viel darüber schreiben, aber ich schweife jetzt schon viel
zu weit ab!
Montag, traf ich nach dem
Frühstück mit Jenny, den Anwalt und Mr. Mike in der Kanzlei. Mandy ist schon
um 07 Uhr früh in ihrem neuen GLA losgefahren, um mit Zeitpolster Pünktlich
um 09 Uhr in San Antonio, auf ihrer neu vereinbarten Praktikumsstelle zu
sein. Sie freut sich ein bisschen aufgeregt sehr darauf, weshalb wir mit ihr
früh gegessen und sie moralisch unterstützend verabschiedet hatten. Dann
kuschelten wir noch ein bisschen und ich fuhr los. Jenny wollte mit Shari im
Haus bleiben und sich mal in aller Ruhe alleine alles ansehen; garantiert
heckt sie dabei auch die eine oder andere, größere oder kleinere Veränderung
mit weiblichem Geschmack aus! *grins*
Mein
Anwalt referierte über den aktuellen Stand der Ermittlungen, sowie über die
Kontaktaufnahme zur Staatsanwaltschaft; der Chef dieser örtlichen
Anwaltskanzlei kennt auch den Polizeichef des APD (Austin Police Department),
Art Acevedo persönlich und hat mit dieser Lokal wichtigen Persönlichkeit auch
schon eine gewisse Absprache getroffen. Das APD wird auf seine Anweisung
verstärkt Streife nahe unserem Haus fahren, wo sonst eigentlich nie ein
Polizeiwagen hinkommt. Außerdem werden sie die Augen nach dem Betrüger
Manager offenhalten; dieser ist seit der Konfrontation letzten Mittwoch
nämlich unauffindbar und verbirgt sich irgendwo.
Mike´s
inzwischen drei Private Detective in Austin suchen ihn natürlich auch, neben
ihren normalen Ermittlungen. Nach wie vor ist ungeklärt, wer, wo wie die
ganzen fehlenden Baumaterialen und Einrichtungs- Gegenstände entwendet hat.
Alles können keine reinen Luftbuchungen auf dem Papier gewesen sein, da
inzwischen natürlich diverse Lieferanten überprüft wurden und gut die Hälfte
davon zweifelsfrei nachweisen konnten, die Sachen auch tatsächlich
angeliefert zu haben.
Also
ist das was ich bei meinen ersten, eigenen Erkundigungen damals erfahren
hatte offenbar der Hinweis darauf, dass die beiden Lieferwagen im Dezember
diese Dinge spät in der Nacht mitgenommen haben. Doch wer war diese
Diebestruppe damals und wer hat sie organisiert und geschickt? Betrüger John
höchst selbst? Und wie hat er das gemacht? Alleine oder zu Zweit wäre das
kaum möglich gewesen. Da müssen schon mindestens vier bis sechs kräftige
Männer am Werk gewesen sein! Ok, aber welcher „normale“ Geschäftsmann /
Manager mit einem bis dato eigentlich recht guten Ruf, die Club Leute hatten
ihn natürlich im Voraus gut überprüft, bevor er diesen Job bekam…, also
welcher normale Mensch kennt eine Truppe offensichtlich gut organisierter,
professioneller Diebe, mit denen so etwas durchzuziehen wäre? Und das so
geschickt das es bis heute nicht möglich war sie zu ermitteln? Es können also
auch keine normalerweise ziemlich doofen Zufallsdiebe gewesen sein. Die
hätten längst versucht das Zeug zu verscherbeln, so das einiges davon wieder
aufgetaucht wäre und man damit eine Spur zum verfolgen hätte?!
Was
haben sie mit dem Zeug überhaupt vor, wenn es nicht zu Geld gemacht wird;
immerhin dürfte alles zusammen gut 300 K wert sein, den Dieben bei einem
guten Hehler also noch 50 bis 100 K einbringen?! Wozu es klauen, wenn es dann
nicht versetzt und zu Barem gemacht wird? Auch das ist so eine der Merkwürdigkeiten,
mit welchen wir uns herumärgern müssen! Bei einer „normalen“ Geschichte von
Diebstahl, Betrug und Veruntreuung, wäre das alles doch ziemlich anders
abgelaufen und die Angelegenheit vermutlich schon längst geklärt! Irgendwas
läuft hier noch, was wir bisher nicht herausfinden konnten.
Mittag & Essenszeit
oder: warum passiert immer mir „so was?“
Huch,
so spät schon? Ich rief Jenny an um zu fragen, wo wir essen wollen? Im Haus
oder ausgehen, wozu ich sie abholen kommen würde. Doch meine geschickte, elegante
Lady hat inzwischen Kontakt zu einigen Nachbarn aufgenommen und wurde bei
einer Familie zum Essen eingeladen. Dort ist sie jetzt und natürlich hätte
ich auch kommen können. Doch mir brummte der Kopf von all den komplizierten
Sachverhalten und Überlegungen; Typisches Nachbarn Small Talk konnte ich gar
nicht gebrauchen und beschloss daher allein in der Stadt etwas zu essen.
Ich
hatte Lust etwas zu „sündigen“ *grins* und eine hübsche, junge
Anwaltsgehilfin empfahl mir das „Franklin Barbecue“ in der 900 East 11th
Street.
„Dort
gehe ich oft essen; superlecker, Riesen Portionen für wenig Geld, gemütlich
wie bei Muttern daheim!“ Lachte die ca. 22 jährige Tia.
„Na,
dann lassen sie sich von mir einladen und führen mich hin!“ Schmunzelte ich;
„zu zweit Essen macht doch deutlich mehr Spaß als allein!“ Außerdem kann ich
mit ihr sogar offen Reden, da sie die Sachverhalte ganz gut kennt. Sie ist
zwar offenbar nur eine junge Aushilfskraft, hatte aber z. B. auch an dem Tag
der Konfrontation mit Mr. John Papiere zugereicht usw. Ich hatte sie also
schon mehrmals in der Kanzlei gesehen und auch einige Worte mit ihr
gewechselt. Tia ist keine auffällige Schönheit, aber offenbar ein fleißiges,
natürliches, durchaus hübsches Girl, auch sehr nett und aufgeschlossen.
„Da
sag ich doch mit Vergnügen ja!“ Lächelte sie erfreut; wenn sie lächelt ist
das Mädel richtig hübsch; lustig, locker und charmant scheint sie auch zu
sein…, also ich hätte es deutlich schlechter treffen können! *smile*
Wir
fuhren die kurze Strecke zu dem sehr einfach wie ein Imbiss gehaltenen Laden,
in meinem Tia sichtlich beeindruckenden ML; sie schmiegte sich geradezu
genießerisch in die tollen Sitze und streichelte über die Mercedes typische,
hochwertig wirkende Innenverkleidung. Soweit ich weiß wird gerade die ML
Modellreihe eigentlich nur noch in amerikanischen Werken Produziert, also
auch die deutschen Fahrzeuge. Aber dennoch ist die Verarbeitungsqualität
eindeutig eher Mercedes Deutsch, als Amerikanisch!
Selbst
jetzt zur verspäteten Mittagszeit war das „Franklin Barbecue“ noch gut
besucht und köstliche Fleischdüfte ließen mir schon von außen das Wasser im
Munde zusammen laufen! Ich mag solche einfache „Schuppen“, in welchen aber
ein gutes Team mit Liebe und Spaß am Job sehr leckeres Essen, eben wie bei
„Muttern Zuhause“ kocht und vor allem brät! Gigantische Portionen zu
vergleichsweise winzigen Preisen machen jeden mehr als Satt und zwar mit
wirklich ausgezeichneten Gaumenfreuden!
„Na,
hab ich zuviel versprochen?“ Lachte Tia amüsiert über meine Begeisterung.
Fürs Herz sind diese fettigen Fleischmengen natürlich nicht gerade das
richtige! Aber für Geschmack und Bauch ist es ein Genuss! *grins*
„Nein,
hast du nicht! Köstlich!“ Lachte ich mit.
Wir
futterten mit Genuss und gesunden Appetit, aber die Portionen sind unmöglich
zu schaffen, will man sich nicht so vollfressen, dass einem schlecht wird!
Tia plauderte zwar scheinbar ganz locker süß- frech- nett und unbeschwert mir
mir, doch merkte ich ihr auch deutlich an: so ein bisschen eingeschüchtert
fühlt sie sich gegenüber einem doch offenbar so reichen, europäischen
Gentleman schon. Und noch mehr verrieten mir vor allem ihre hübschen, klaren
graublauen Augen: weiblich junge Abenteuerlust und Interesse! *schmunzel*
„Wie
lange bist du bei XXX eigentlich schon Anwaltsgehilfin?“ fragte ich.
„Bin
ich gar nicht; nur seit einem guten halben Jahr Büro Aushilfe; leider kam ich
nie zum Studieren. Na ja, ist wahrscheinlich gut so; ich glaube kaum das ich
clever genug für ein Jurastudium gewesen wäre.“ Lächelte sie bescheiden.
„Na,
du scheinst doch ziemlich aufgeweckt und fleißig zu sein? und so wie sie dich
anscheinend beschäftigen, machst du doch nahezu den Job einer
Anwaltsgehilfin!“ Meinte ich aufmunternd.
„Haha,
ja fast…, aber bezahlt werde ich eher wie eine Putzfrau. Ich beschwere mich
nicht und bin sehr froh über den Job! Sie behandeln mich gut und geben
manchmal auch nen anständigen Bonus für Überstunden und Extraarbeiten.“
„Schön;
macht dir der Job auch Spaß?“ Wollte ich neugierig wissen.
„Inzwischen
schon, ja. Ist zwar oft völlig unverständliches, trockenes, juristisches
Zeug, aber manchmal auch ziemlich interessant, so wie bei ihnen jetzt! Ist
fast wie in einem Krimi mitspielen zu dürfen; Spannend!“ Erzählte sie
lebenslustig mit fuchtelnden Händen…
…und
schlug dabei ungewollt so an unsere ziemlich leer geputzte Fleischplatte,
dass leider eine ordentlich Menge Fett und Fleischsaft auf meine (teuere)
Kleidung spritzte.
„Oh
Gott…, ich doofer Schussel…, au weia…“ richtete sie sichtlich entsetzt fast
noch mehr Schaden an, als sie sofort versuchte mir mit jeder Menge Servierten
die Spritzer abzuwischen. Eine ziemlich amüsante und auch ganz schön
„Zweideutige“ Szene. Wie aus einem Slapstick Film; denn da wischte diese
junge Frau sozusagen „auf Knien“ mir altem „Boss“ auch ziemlich nahe an
intimen Stellen, wie eine unterwürfige Sklavin um Köper rum. *lach* Einige
der anderen Gäste grinsten bereits ziemlich breit und etwas schmierig!
„Stopp!
Halt!“ Bremste ich Tia mit festem „Fesselgriff“ und vielleicht auch etwas zu
scharfem Tonfall, denn sie guckte wirklich sehr eingeschüchtert, ja
regelrecht ängstlich.
„Oh
je o je…, das tut mir so leid! Oh Gott, sie sagen doch bitte nicht meinem
Chef, was ich dämliche Kuh bei einem so wichtigen Kunden wie ihnen
angerichtet habe… Oh je o je…!“ schien sie sich schon fristlos Entlassen auf
der Straße zu sehen.
„Hey
Tia, jetzt beruhige dich mal wieder! Ich lebe doch noch!“ Musste ich
schmunzeln.
„Gott
bin ich dämlich…, ich…, ich hab jetzt eigentlich frei und wohn nicht weit von
hier! Bitte, bitte, kommen sie mit und lassen mich schnell ihre Sachen
waschen, trocknen und bügeln! Ich mach das immer selbst und kann es ganz gut!
Haben sie ne Stunde Zeit…“ überrollte sie mich mit einem geradezu bettelnden
Redeschwall und schien wirklich allen Ernstes zu befürchten, ich könnte sie
in der Kanzlei anschwärzen und verlangen, dass man dieses dusselige
Schusselchen raus schmeißt. *seufz*
Es
ging noch einige Zeit hin und her, bis sie sich einigermaßen beruhigt hatte
und nur ihr zuliebe ging ich mit. So kann sie einigermaßen ihren Stolz
wahren, weil sie auch selbst wieder den von ihr angerichteten Schaden gut
macht. Lieber wäre mir gewesen einfach schnell Heim zu fahren, zu duschen,
die Kleider zu wechseln und die verschmutzten einfach in eine Reinigung zu
geben oder auch noch simpler wegzuschmeißen. Ich meine, es sind doch nur
Klamotten; relativ teure Stoffe ja, aber auch nicht so teuer das es tragisch
wäre! Und selbst wenn: mein Gott,
solche Dinge passieren halt manchmal; kein Grund ein Drama daraus zu
machen!
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