Maine: Beinbruch und erstaunliche Fortschritte




Maine, USA; Beinbruch und erstaunliche Fortschritte
Samstag, 25. Juli 2015
Wirklich erstaunlich diese moderne Medizin. Schon bei Jenny´s Ankunft am Mittwoch konnte ich doch tatsächlich bereits vorsichtig auftreten und ein bisschen laufen. *staun* Sehr vorsichtig natürlich, denn ein ausrutschen, umknicken, ein zu heftiger Schritt oder mit der gebrochenen Stelle an eine Kante stoßen, wäre selbstverständlich gar nicht gut!
Der sehr nette, kompetente Doc Chris meint, dass ich wahrscheinlich schon nach etwa zwei bis drei Wochen fast normal laufen kann. Aber da er als Küstenbewohner auch sehr genau weiß wie wackelig es grade auf Segelbooten zugeht und wie leicht man dort eine falsche Bewegung machen kann, rät er mir auch noch mindestens sechs, besser sogar 8 und mehr Wochen mit der Rückkehr auf das Segelboot zu warten und ich gedenke mich daran zu halten!
Segeln ohne auch heftige Bewegungen mit unangenehmen Anstoßen ist eigentlich nahezu unmöglich! Und nach Murphys Gesetz wäre es nur zu typisch, wenn mir genau mit der empfindlichen, heilenden Stelle etwas passieren würde. Nein, da sollte man schon vernünftig genug sein und unnötige Risiken vermeiden! Ansonsten geht es mir Prima und werde ich von dem sehr netten Personal, insbesondere der entzückenden Sandy ganz toll und geradezu liebevoll umsorgt. *smile*
Da wir inzwischen der Einfachheit halber vereinbart hatten, dass ich im Grunde wie ein Gast im großen Haus des Doktor wohne, anstatt umständlich in eine Hotelpension oder ähnliches zu wechseln, habe ich hier sozusagen eine Art leicht behinderten Landurlaub mit „Familienanschluss“ in sehr netter Gesellschaft, wie es besser eigentlich gar nicht sein könnte. Auch Frau Doktor und deren 3 Kids von 9 bis 12 sind reizend und ich fühle mich sauwohl hier!
Jenny stichelt schon ständig belustigt, dass ich hier in so guten Händen bin, dass ich sie gar nicht brauche und sie genauso gut auch wieder ihren sonstigen Beschäftigungen nachgehen könne, anstatt bei mir „Pascha“ die umsorgende Krankenschwester zu spielen. *lach* Tatsächlich überlegten wir uns das genauer, denn Jenny ist ja nicht nur eine dekadent im Luxus verwöhnt und nutzlos vor sich hin lebende Lady! Längst engagiert sie sich auch in ihrer momentanen Wahlheimat Austin sozial, kümmert sich neben Mandy, Claire, Saria und Shari noch um dies und das, wollte schon länger auch in ihrem Haus in Istanbul mal wieder nach dem Rechten sehen usw.


Deshalb vereinbarten wir schon Freitag, dass sie bereits Samstag wieder abreist und sich in ihrem geliebten Istanbul Zeit gönnt. Immerhin ist sie dort die wichtigste Zeit ihres jungen Lebens sozusagen Erwachsen geworden, hat viele Jahre dort gelebt und dementsprechend auch eine Menge Freunde in der faszinierenden Bosporus Metropole. Ich als schon fast süchtiger Globetrotter mit dem ständigen Drang umherzureisen habe vollstes Verständnis dafür und es ist ja tatsächlich so, dass ihre Anwesenheit hier nicht unbedingt nötig ist…, natürlich abgesehen davon, dass wir schon gerne zusammen sind, leben und lieben usw.! *smile*
Sandy und „ihr“ Onkel Doktor Chris, sowie deren Familie und das ganze, sonstige Praxis Personal waren natürlich, wie könnte es bei Jenny anders sein, sehr beeindruckt von meiner geliebten Lady und verabschiedeten sie am Samstag fast so herzlich wie ich. Herrlich wenn man mit einer sehr klugen, wunderschönen Frau eine so völlig vertraute Beziehung mit völliger Freiheit für den jeweils anderen führen kann. Ich als der wesentlich ältere und erfahrenere freue mich natürlich noch viel mehr darüber, als Jenny mit ihren 23. Aber auch sie genießt das sich nicht aneinander klammern, sondern sozusagen „freie“ Leben durchaus!
Diese recht irrationale Idee so vieler, ein verliebtes Paar müsse unbedingt so viel Zeit wie nur möglich aneinander kleben, liegt ihr auch nicht wirklich. Es ist ein wunderschönes Gefühl sicher zu wissen, dass da immer und zu jeder Zeit eine geliebte Person ist, der man blind vertrauen kann und mit welcher man auch ganz nach Wunsch als Paar zusammen Leben könnte!
Jeder der schon mal eine längere, gleichberechtigte Paarbeziehung geführt hat weiß (oder sollte wissen), dass dies auch zwangsläufig unvermeidliche Negativmomente mit sich bringt. Mann muss viele Kompromisse aus Rücksicht aufeinander schließen, auf manches verzichten, gelegentlich kommt es auch zu frustrierenden Momenten und Streit usw.; alles völlig normal wenn zwei eigenständige Menschen zusammen Leben!
So wie wir das handhaben, wird an sich unnötiger Frust aber sehr vermieden, ist es in vielem viel angenehmer! Natürlich geht das nur wenn man sich wirklich sehr vertraut und nicht egoistisch liebt, nicht eifersüchtig wird usw.; das können tatsächlich nur sehr wenige. Die Allermeisten „ticken“ diesbezüglich doch ganz anders!
Na gut, lassen wir das! Ich verzettle mich schon wieder mit Themen, welche eigentlich nicht in diesen Blog passen! *grins*
Nach langer, etwas vorsichtiger Liebesverabschiedung vor dem Frühstück, packte Jenny also ihre Sachen in den Mietwagen und fuhr zum Airport. Letzte Nacht war ein Regenunwetter durchgezogen und auch heute Vormittag war es noch stark bewölkt, bei ca. nur 16°. Nach der Sommerhitze mit an die 30° der letzten Tage, empfand ich die frische Luft geradezu als angenehm.


Vorsichtig machte ich einen kleinen Spaziergang zur Küste und zurück zum Haus des Doktor, wobei ich auch an der sehr großen, zur Parkhalle umgebauten, ehemaligen Scheune dieses Gebäudekomplexes vorbei kam. Ein Schiebetor stand halb offen; erstmals sah ich, wie groß die Scheunenhalle wirklich ist und warum?
Neben anderen, bereits auf den Hof hinaus gestellten Fahrzeugen, birgt die Halle einen Stellplatz für eines dieser riesigen, amerikanischen „RV Motorhome“ Wohnmobile, mit ausfahrbaren Seitenteilen. Mit an die 14m Außenlänge sind diese Ungetüme größer als große Überland Reisebusse, die man auch von unseren Autobahnen her kennt und natürlich mit unglaublich viel Luxus und Technik vollgepackt. So ein Teil kostet gewöhnlich deutlich über eine halbe, nicht selten sogar um eine Million, je nach Ausstattung und Verarbeitungsqualität.
„Wow, da hast du aber ein Prachtstück!“ Lachte ich zu Doc Chris, welcher am heutigen Samstag tatsächlich mal ein bisschen Zeit für sich und seine Hobbys zu haben schien. Als typischer, sich um seine Patienten wirklich bemühender Landarzt ist er ja quasi rund um die Uhr im Dienst und hat nicht gerade selten 14- 18 Stunden Arbeitstage!
„Ein Newmar London Aire; kennst du dich damit aus? Leider steht er fast nur rum und hat gerade mal 1.500 Meilen auf dem Tacho; ich komme einfach nie dazu mit ihm zu verreisen.“ Seufzte er.
„Etwas…, nicht so gut wie mit Booten, aber doch so einigermaßen. Ja, das ist das Problem mit solchen Wohnmobilen und Yachten, wenn man noch voll im Job steht; eigentlich hat man nie Zeit diese tollen Teile wirklich zu nutzen!“ Bestätigte ich ihm auf die gleichgestellte Mann zu Mann Art und bestaunte das Riesenteil. Newmar als hervorragende, ähnlich hoch wie Winnebago bewertete Firma ist sogar mir ein Begriff.
Baujahr 2015 entdeckte ich auf einer Plakette, als er mich herum führte und mir „das Ding“ zeigte. Damit dürfte das Riesenteil schätzungsweise neu eine dreiviertel Mio. gekostet haben, Wow! Zwar bin aus dem Yacht Bereich ganz andere, noch viel höhere Summen gewöhnt, aber dennoch ist dieses Mobilhome ein sehr beeindruckendes Fahrzeug; auch schick eingerichtet, nicht so überladen Pompös wie man es in Amerika gemeinhin liebt.


Sandy, die ihm beim putzen und saubermachen half und fast mit dem ganzen Körper lustig anzuschauen in einer Luke steckte, kroch heraus und gesellte sich schmunzelnd zu uns.
„Puh…, wann fährst du endlich mal mit mir damit herum, damit ich von der ganzen Arbeit auch etwas habe?!“ Stupste sie ihren Onkel liebevoll an und wand sich mit einem „Hi Captain, wie geht’s mit dem Bein?“ Freundlich an mich.
„Danke, ganz gut Sandy; sehr hübsch schauste aus!“ Lächelte ich ebenso freundlich.
„Ich fürchte, mit dem Ding werde ich erst dann zum Reisen kommen, wenn ich meine Praxis an einen Nachfolger übergeben habe und sozusagen Rentner bin!“ Lächelte Chris ebenfalls sehr freundlich zu Sandy, welche er sichtlich fast so gern hat wie eine eigene Tochter.
„Also noch ein paar Jahre putzen, putzen, Wartungsarbeiten machen und putzen…, wenn du überhaupt jemals deine Praxis aufgibst Onkelchen…“ seufzte die Süße, aber keineswegs frustriert oder gar verärgert, sondern einfach nur lieb seine aus ihrer weiblichen Sicht „Verrücktheit“, als typisch männlichen Quatsch belustigt zu akzeptieren. So in dem Sinne: „was kauft er schon heute für unglaublich viel Geld ein Fahrzeug, dass er vermutlich erst in Jahren wirklich benutzen kann, wenn überhaupt jemals?! Männer und ihre Hobbys!“ *lach*
„Mach doch einen Führerschein ausreichender Stufe und dich mit der Technik vertraut, dann lasse ich dich mal damit verreisen!“ Schmunzelte Doc Chris mit ihr und über sich selbst. Er besitzt auch die seltene Fähigkeit über sich selbst lachen zu können, welche ich sehr schätze.
„Ich? Ich kleines Mädchen in diesem…, diesem… Giganten? Neeee…, da hätte ich Angst in irgendein Loch zu fallen und alleine nicht mehr heraus zu kommen, oder mich darin zu verirren… hahaha“ Lachte die Süße.
Wir setzten uns drinnen an die kleine, bequeme Dinette mit guten Sessel- Bänken, welche zu einem Gästebett umgebaut werden können. Dort konnte ich mein Bein hochlegen, während uns Sandy flink Cafe aus der natürlich ebenfalls hochwertigen Maschine in der Pantry machte.
„Ich weiß wie es dir geht Chris; auch ich kaufte mir schon Yachten, als ich zeitlich noch gar nicht in der Lage war diese wirklich zu nutzen. Immerhin konnte ich wenigstens so drei- vier mal im Jahr einige Wochen Urlaub machen; aber du als Landarzt…, du kommst wahrscheinlich nie weg, weil du deine Patienten pflichtbewusst nicht zurück lassen kannst und willst, stimmts?!“ Meinte ich aufmunternd, während wir beide mit wohl ziemlich ähnlichen, genüsslich- männlichen Gesichtsausdrücken „sexy Sandy“ zuschauten. *grins*
„So schauts aus! Es wäre vernünftiger gewesen mit einem Kauf so lange zu warten, bis mein Ruhestand wirklich Nahe ist! Aber dieses Traumteil, größer, schöner und besser als ich es mir ausgemalt hatte, war aus verschiedenen Gründen ein günstiger Kauf, weit unter Marktwert. Dieser Versuchung konnte ich einfach nicht widerstehen…, was der Verkäufer vermutlich genau wusste!“ Grinselte er wieder so sympathisch, mit Selbsthumor. 


„Ich verstehe dich besser, als du dir vermutlich vorstellen kannst!“ Lachte ich mit ihm, als Sandy den Cafe servierte.
„Soll ich ein bisschen Gebäck aus dem Haus holen? Wollt ihr?“ Wir nickten erfreut und die Süße, welche eindeutig noch mehr Lust darauf hatte als wir, lief los.
„Ein lieber Schatz das Mädel!“ Lächelte Chris vor sich hin.
„Oh ja, eindeutig!“ Stimmte ich ihm zu und er schaute mich ein bisschen streng „väterlich“ an.
„Du wirst doch nichts unschönes…, du weißt was ich meine, mit ihr tun?“
„Aber nein, selbstverständlich nicht! Ich bin ein alter Casanova und Frauenliebhaber…, aber ich tue niemals etwas, was die Mädels nicht selbst wollen; im Gegenteil sage ich manchmal zu sich bietenden Gelegenheiten Nein, selbst wenn das Girl zeigt das es möchte, wenn ich den Eindruck habe das es nicht gut für sie wäre!“
„So hatte ich dich eingeschätzt und hoffe mich nicht zu täuschen, sonst hätte ich dich nicht hierbehalten. Sie mag dich offensichtlich und erhofft sich von dir auch einiges; hätte sie als Model echte Chancen?“ Meinte Chris in neutralem Tonfall so, dass es nicht wie Männerneid oder ein Vorwurf klang.
„Nicht wirklich…“ erklärte ich ihm etwas ausführlicher, was ich schon oft in solchen Niederschriften bezüglich Girls und Models genauer erklärt habe.
„Hast du ihr das auch so offen und direkt erklärt?“ Wollte er wissen!
„Natürlich; aber sie ist noch jung genug, um trotzdem ein bisschen weiter zu träumen. Aber ich kann dir auch sagen: Sandy hat es viel vernünftiger aufgenommen, als die meisten Girls welche sich so was von mir erhoffen und die unbequeme Wahrheit gar nicht hören wollen! Keine Sorge, ich denke sie wird dennoch einiges davon haben und nichts bereuen!“ Versicherte ich diesem tollen Menschen, der sich seit Jahrzehnten für die Menschen um sich herum aufopfert. Er schaute noch mal forschend fest in meine Augen und meinte dann überraschend.
„Hmmm…, du hast doch einen passenden Führerschein für den Kasten und auch genug Wissen über die Funktionsweisen oder?!“
„Ja schon, wieso?“ Schaltete ich nicht gleich im Kopf, obwohl eigentlich recht deutlich erkennbar war, worauf er hinaus wollte.
„In höchstens einer Woche dürfte dein Bein gut genug geheilt sein, um mit solch einem Fahrzeug unterwegs sein zu können; fährt sich mit der Vollautomatik und all den technischen Hilfsmitteln so leicht wie eine zugegeben etwas groß geratene Sänfte; das linke Bein brauchst du noch nicht mal zum schalten, könntest es also genauso ausruhen lassen wie in einem Haus und bei Spaziergängen an Land; kein Vergleich zu rollenden, stampfenden und sich ständig im Seegang bewegenden Segelbooten! Bis du wieder auf ein Boot kannst vergehen noch Wochen und du bist doch so ein ständig reisender Globetrotter?!“
„Stimmt, ja…“ begriff ich endlich.
„Na Also! Nimm die Kiste, mit Sandy als Hilfskraft und Pflegerin, lad dir noch Freunde dazu ein wenn du magst; dann macht eine schöne Reise durchs Land! Ich berechne dir nur die reinen Kosten. So wüsste ich den Newmar in guten Händen und für das Fahrzeug selbst wäre es auch besser nicht nur unbenutzt herum zu stehen! Ein Motor muss auch mal richtig benutzt werden und nicht bloß wöchentlich mal ein- zwei Stunden im Standgas laufen; das Gleiche gilt für die anderen Fahrzeugteile ebenso! Wir hätten also alle was davon… und Sandy wäre bestimmt sehr glücklich über diese Abwechslung in ihrem noch so jungen Leben!“ Führte Chris durchaus vernünftig und zutreffend aus. Er weiß ja auch längst, dass ich ihm das Teil sogar locker abkaufen könnte.

„Über was wäre ich sehr glücklich?“ Blinzelte die mit einer Obst- und Gebäckschüssel herein kletternde Sandy. Chris erklärte es ihr mit fast genau den gleichen Worten, wie bei mir.
„Oh…, eine geile…, äh interessante Idee! Also was mich betrifft: ich wär dabei! Sofort!“ Strahlte sie erfreut.
„Was sagst du, Globetrotter, Captain und Highway Lord Steve?“ Grinste Chris.
„Hey, überrumpelt mich nicht so…! *lach* Ja, ist ne reizvolle Idee; ich hätte durchaus Lust zu so was, als Abwechslung vom Seefahrer Leben; ich würde also vorsichtig ja abgemacht sagen, muss es mir aber noch genauer durch den Kopf gehen lassen! Also bitte nicht böse sein, falls ich aus irgendwelchen Gründen doch nicht mitmache!“
“Das ist nur Fair; oder Sandy Mädchen?!“ Lächelte Chris verschmitzt, mit dem berühmten „Katze hat die Maus gefangen und gefressen“ Ausdruck im Gesicht; das hatte er sich wohl schon länger ausgedacht, der raffinierte Hund! *grins*
„Klar! Hey, wär echt geil mit so nem Luxusschlitten durch die Lande zu düsen!“ Ging die Süße aufgeregt offenbar bereits davon aus, dass ich natürlich zusagen würde. *schmunzel*
„Dann verbleiben wir erst mal so!“ Meinte Chris ruhig und wir futterten von dem köstlichen Gebäck und frischen Obst. Inzwischen kam immer öfter die Sonne durch die Wolken und hatten wir an die 20° C, also sehr angenehm. Chris empfahl mir so langsam wieder ein paar Stunden zu Ruhen und mein Bein richtig hoch zu legen, damit nur wenig Blutdruck drauf ist. Genau dies hatte ich auch gerade vorgehabt und so lies ich die beiden sehr sympathischen Menschen allein.
Im Zimmer hörte ich das kräftige Brummen des 600 (!) PS Diesels, als Chris das Riesenteil heraus fuhr; die Zigarette am Fenster zeigte mir das er oder beide nicht nur draußen parkten um den Motor laufen zu lassen, sondern auch vom Grundstück fuhren; sicherlich um eine Runde in der Umgebung zu drehen. Ich legte mich hin… und schlummerte prompt ein bisschen ein.

Sandy trickst…
… und weckte mich knapp zwei Stunden später zum Mittagessen, welches ich inzwischen auch im Kreis der Familie, am typisch riesigen Ami Küchentisch einnahm. Die Kids sind seit Freitag Abend in einem Sommer Feriencamp, also ist es deutlich ruhiger geworden. *grins* Munteres Geplauder über dies und das, dann musste der Doc, zum Glück erst nach dem Essen, zu einem Notfall düsen. Ich machte einen kleinen Verdauungsspaziergang und setzte mich dann an den Laptop, um den üblichen, täglich Routinekram zu erledigen.
Eine Message von Jenny teilte mit, dass inzwischen über das Mittelmeer fliegt; eine weitere von KD & Sergej verriet, dass bei ihnen an Bord alles Ok ist; weitere Mitteilungen von den „Sekretärinnen“ Gigi und Jana, mit größtenteils geschäftlichen Inhalten waren zu beantworten… usw., usf.; das übliche eben. Dann platzte eine mit dicken Unterlagen „bewaffnete“ Sandy herein.
„Ups…, tschuldige den Überfall! Hier sind die Betriebsbücher für das komplizierte Wohnmobil; ich dachte mir darin möchtest du dich schon mal ein bisschen einlesen…, du wirst doch Ja sagen, oder?!“ Blinzelte sie lieb. Als zusätzlichen „Anreiz“ für mich *grins*, hatte sie sich in ein derart knappes Sommerkleidchen gepackt, dass man es auch für ein sexy Dessous oder Nachthemd halten könnte, das raffinierte Bist! *lach*
„Ich denke schon…, du brauchst gar nicht solche Tricks anzuwenden!“ Grinste ich breit.
„Wieso, welche Tricks??“ Kicherte sie frech und tat ganz unschuldig
„Biest! Wo bleibt eigentlich mein „nach Mittagessen Verdauungs- Küsschen plus Umarmung?“ Schmunzelte ich belustigt und natürlich auch dankbar erfreut, über diesen Anblick.
„Oh, Sorry zukünftiger Highway Lord Steve; wie konnte ich nur so Pflichtvergessen sein!“ Spielte sie das aufreizende Spiel zwischen den Geschlechtern nur zu gerne mit!, kam zu mir und umarmte mich wieder eindeutig intimer, länger und stärker als nötig. *schmunzel*
„Hmm…, da komme ich glatt auf „verbotene“ Ideen!“
„Haha…, ach Steve…“
„Was denn?“
„Wenn wir echt ein paar Wochen durchs Land Cruisen…, das wär so Geil! Von so einen richtigen Road Trip hab ich schon oft geträumt! Bitte sag ja und mach mit! Onkelchen wird doch ewig nicht weg kommen; in ein paar Jahren bin ich alt und hässlich, dann ists zu spät!“ Meinte sie Lustig, aber mit sehr sehnsuchtsvollem Ausdruck im hübschen Gesicht.
„Bist noch nicht viel rumgekommen, oder?“
„Eigentlich nur ein bisschen hier in Maine; ein einziges mal zwei Wochen runter bis zu den Carolinas, das wars…!“ Seufzte Sandy.
„Das ist wirklich sehr wenig! Dabei habt ihr so ein tolles, riesiges, schönes Land, müsst noch nicht mal ins Ausland fahren um viel zu sehen!“
„Ja…, aber wenn du kein Geld hast und nicht als Pennerin unterwegs sein möchtest, die mit jedem Schwein schlafen muss um das nächste Essen zu verdienen…; da haste nicht viele Möglichkeiten!“ Guckte sie mit ihren großen Augen voller neugieriger Sehnsucht und auch einigen, weiblichen Rätseln.
„Zugegeben…; na ja, es spricht wirklich nichts dagegen und reizt mich auch ziemlich; mal sehen, aber du darfst dir schon Hoffnung darauf machen.“ Lächelte ich.
„Mmh…, würd mich sooo freuen!“ Lehnte sie sich eine Augenblicke in einer sehr vertraulich- anschmiegsamen Szene weit zu mir herüber und lies ihr hübsches Köpfchen halb auf meiner Schulter, halb auf der Brust ruhen,; fast wie ein junges Mädchen, welches Daddy seine Dankbarkeit zeigen möchte.
Ich streichelte ihr sanft etwas über die Haare, vermied aber bewusst sonst jeder Berührung, welche als intime Annäherung verstanden werden könnte.

„Übrigens, wenn du gerade hier bist…, schau dir mal diese digital überarbeiteten, älteren Pics von dir an!“ Zeigte ich ihr meine Zeitvertreibs- Arbeit am Laptop.
„Oh…, oho…, Wow, wie hast du das denn hinbekommen? So sehen die ja viel schöner aus…“ staunte sie an einigen Vorher / Nachher Beispielen.
„Das ist nicht besonders schwer; das Programm macht das meiste davon automatisch. Sie erscheinen auch nur dir als Amateur so viel besser; eine Profi würde das erkennen und technisch sind die Pics immer noch nicht so toll. Es sieht nur beim eher flüchtigen betrachten wesentlich besser aus, wobei du darauf mit deiner sexy- süßen Art die Fehler überdeckst.“ Erläuterte ich.
„Dabei kann ich nicht mitreden, keine Ahnung! Ich seh nur das sie insgesamt viel hübscher wirken und auch ich besser aussehe; vor allem die Farben…“ Staunte Sandy immer noch.
„Ja, irgendwie hat dein damaliger Knipser wirklich nahezu alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Das ist ziemlich erstaunlich, denn die modernen Digicams machen doch auch so viel ganz automatisch gut, das ich mich wundere was er da getrieben hat? Derart schlechte Cams gibt’s eigentlich schon lange nicht mehr, selbst die billigsten machen bessere Fotos als das da…“ wunderte ich mich wirklich sehr darüber.
„Oh je…, haha, vielleicht war er zu sehr auf mich fixiert und hat die Cam völlig falsch eingestellt? Echt keine Ahnung, vom Fotografieren verstehe ich auch nichts!“
„Egal, war halt so. vergessen wirs; aber so kann man zumindest einen Teil deiner alten Pics noch verwenden; kostet nur viel Zeit, da man jedes einzelne Pic bearbeiten muss. Ich habe hier ja auch keine Profiausrüstung zur Verfügung…“
„Ist sehr lieb von dir, dass du dir so viel Mühe mit mir gibt’s und mir auch noch was dafür zahlen willst! Ich hab echt ein schlechtes Gewissen deswegen…“ guckte das Mädel mit ihren großen Augen ein bisschen traurig betroffen.
„Stimmt schon! Normalerweise müsstest du mehr für die Bearbeitung der Pics zahlen, als was sie dir einbringen würden. Ist sehr schade, denn deine Art zu posieren ist ziemlich gut. Wäre der Fotograf auch nur einigermaßen gut gewesen, hättest du jetzt tolle Fotoserien und nicht nur so einen Mist. War das der Depp, mit welchem du beinahe auf die schiefe Bahn geraten wärst?“ Fragte ich mehr um zu plaudern, nicht weil es mich wirklich interessierte.
„Ja… und ich doofe war so verknallt, dass ich alles ganz toll fand was er machte; ist also auch meine Schuld! Puh, wie Blöde kann man sein…?“ Seufzte Sandy und schaute um Entschuldigung heischend.
Sandy musste dann ihre Aufgaben im Haus erfüllen und ich schnappte mir die Betriebshandbücher des Mobilhome, um mich ein bisschen schlau zu machen. Natürlich ist alles amerikanisch pragmatisch automatisiert auf mehr Urlaub und weniger Arbeit ausgelegt, dennoch sollte man einige technische Details schon kennen und verstehen; und sei es auch nur um notfalls kleinere Störungen und Probleme selbst beheben zu können, ohne immer gleich nach Hilfe schreien zu müssen! Ein Wahnsinnsteil diese Kiste, sehr beeindruckend; sogar fast ein bisschen Angst einflößend. *grins*

Sonntag, 26. Juli 2015 Maddie
Leider war der ganze Tag ziemlich düster, doch obwohl es fast ständig so aussah als würde es gleich anfangen zu schütten, gab es doch keinerlei Regen; nur so ein paar vereinzelte Tropfen fielen ab und zu. Mit 12 bis 16° C am frühen Nachmittag, wars auch recht kühl, also insgesamt einer eher etwas ungemütlicher Tag.
Lediglich sexy Sandy erfreute mich gelegentlich mit reizvollen Anblicken; nach dem Mittagessen wurde es richtig interessant, denn sie stellte mir ihre sehr sexy- hübsche Freundin Maddie vor. Die schlanke Blondine mit Modelfigur und frechen Zöpfchen hat auch gelegentlich schon mal ein bisschen als Model agiert und ist ziemlich scharf darauf sich von mir auch knipsen zu lassen; neugierig wurde sie natürlich durch Sandys Erzählungen von mir. Sie gehört zwar eher in die Kategorie „für Geld tu ich alles Tussie“, ist also eigentlich nicht so mein Fall, aber verdammt sexy und Fotogen. Also warum nicht zum Zeitvertreib ein kleines Shooting mit ihr machen?
Maddie posierte gekonnt und verlockend, zog sich auch ziemlich schnell auf reizvolle Art und Weise verführerisch aus. Sie präsentierte mehr mir und meinen Männeraugen als der Cam, gerne ihre jugendlichen Reize.  Da sie wirklich ein sexy sehenswertes Girl ist, schaute ich natürlich gerne hin und es gab auch mit Spaß am tun viel zu lachen, denn sie ist sehr locker drauf und hat Humor.
Ansonsten tat ich am Sonntag nicht mehr viel, ruhte mich aus usw.







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Beinbruch statt Mast & Schotbruch (Sailing Break)




Maine, USA; Beinbruch statt Mast & Schotbruch (Sailing Break)
Sonntag, 19. Juli 2015
Verdammt…, aber fangen wir erst mal mit dem Frühstück an. 8 Uhr Morgens, bewölkt bei etwa 18° und fast Windstill, auch kein Regen in sicht; wir stärkten uns gemütlich im Cockpit und genossen die Aussicht auf die hübsche Bucht mit vielen, an Bojen liegenden Booten. Gutgelaunt sprachen wir über das was wir am heutigen Sonntag unternehmen wollten? Wir beschlossen zunächst mal das ca. 1200 Einwohner Küstenstädtchen Sedgwick und die Umgebung zu erkunden.
Ein gutes, halbes Stündchen später brachen wir auf und schipperten mit dem Tender an einen kleinen Anlegesteg um an Land zu gehen. Übermütig hüpfte Tasha mit einem Tritt auf das Dollbord auf den Steg und brachte das Boot dadurch stärker als erwartet zum schaukeln, als ich gerade seitlich auf einen Felsbrocken direkt daneben steigen wollte…
… und rutschte auf einer glitschigen, von Algen bewachsenen stelle heftig aus, knallte seitlich hin und bracht mir dabei den linken Unterschenkel an seiner empfindlichsten, geschwächten Stelle. Verdammt! Praktisch genau an der gleichen Stelle hatte ich als Jugendlicher einen üblen Trümmerbruch. Dieser ist damals zwar sehr gut verheilt und machte mir später keinerlei Probleme mehr. Jedoch musste das fehlende, zertrümmerte Stück damals umständlich geschient werden und brauchte lange Zeit um wieder zusammen zu wachsen. Seither ist diese Stelle mit immer noch zwei eingewachsenen, chirurgischen Schrauben und stützendem Metallstab halt schwächer als die normale Knochenstruktur.

Verdammt! So ein Mist! Natürlich war sich die süße Tasha gar nicht bewusst diesen Unfall mit ausgelöst zu haben, machte sich aber trotzdem selbst Vorwürfe und musste erst mal von mir getröstet werden. Sie kann doch nicht wirklich etwas dafür und vermutlich wäre ich auf dieser so glitschig bewachsenen Stelle sowieso ausgerutscht; dumm von mir seitlich auf den Felsbrocken aussteigen zu wollen, anstatt den anderen auf den Steg zu folgen. *seufz* Ein saudummes Missgeschick halt, wie es immer mal passieren kann und woran niemand direkt „Schuld“ ist!
Der Schock überdeckte zunächst den natürlich erheblichen Schmerz, als mich Sergej und die Mädels entsetzt ein Stück an Land trugen. Ein ganz in der Nähe befindlicher Einheimischer kam auch sofort zu Hilfe und bot sofort an, mich zu einem Doktor zu fahren, was ich dankbar annahm.
Mit vereinten Kräften verfrachteten sie meine 98 kg ins Auto des freundlichen Einheimischen namens Jason und dann in die Arztpraxis, wo sich sofort ein ebenso freundliches Team um mich kümmerte. Ich bedankte mich bei Jason und schickte meine Crew erst mal zur Erkundung der Umgebung; wäre doch blöd wenn sie sinnlos hier warten, bis Röntgen,  das Bein schienen und eingipsen und ich ansonsten verarztet worden bin.
Eine Spritze dämpfte meine inzwischen erheblich spürbaren Schmerzen, während sich das ausgesprochen nette Team der Arztpraxis sehr freundlich um mich kümmerte. Ich machte mir unterdessen Gedanken darüber wie es nun weitergehen sollte. Fraglos werde ich mich einige Wochen schonen müssen! Das Leben an Bord eines altmodischen, schaukelnden Segelbootes ist mit einem gebrochenen Bein natürlich auch nicht gerade passend…?! Außerdem sollen / müssen sie in kürze weitersegeln, weil Montag ein alter Bekannter als Bordgast ankommen wird, welcher natürlich Segeln gehen und nicht Krankenpfleger spielen möchte.
Da dieser Karl Heinz ein sehr erfahrener, älterer Segler ist, kann ich ihm und Sergej das Boot in diesen schwierigen Gewässern durchaus anvertrauen; es wäre einfach quatsch und im Grunde sinnlos, wenn sie alle nun Wochenlang im Hafen liegen und sich um mich kümmern, anstatt mit der TAURIA unterwegs zu sein!
Also überlegte ich mehrere Alternativen: hier eine Unterkunft anmieten bis das Bein geheilt ist; Jenny kommt hierher und kümmert sich um mich oder ich lasse mich nach Austin zu ihr transportieren und gesunde dort? Oder…, schauen wir mal wie ich dieses dumme Missgeschick nun handhabe.
Erfreulich bei diesem Ärger war immerhin die Bekanntschaft der süßen Sandy! Ich dachte zunächst das ca. 19 / 20 jährige, sehr süß- frech hübsche und blond gefärbte aber ansonsten natürliche Girl wäre eine Arzthelferin in der Praxis, obwohl sie mit der zwar passenden weißen Jacke, aber unpassend kurzem Schotten- Minirock nicht so recht in eine Arztpraxis zu gehören schien.

„So ein dummes Pech, sie Ärmster!“ Unterhielt sie sich sehr freundlich mit mir und vertrieb mir sozusagen zwischen den einzelnen Behandlungsschritten die Zeit. Ein offensichtlich sehr nettes, sympathisches und herzliches Mädel, mit dem typischen, „unverdorben“ vertrauensvollen Charme von Kleinstadt- oder Dorfbewohnern, wo jeder jeden kennt und sich alle gegenseitig helfen.
Wir plauderten und scherzten ein bisschen miteinander, was mir wirklich viel Spaß machte und mich die Schmerzen vergessen lies, den sie ist auf ihre Art ein bezauberndes und auch recht cleveres Girl, mit dem ein Mann sich einfach gerne unterhält. Sie „bewunderte“ geradezu meine Lockerheit und das ich mich von diesem blöden Unfall und den Schmerzen nicht weiter beeindrucken lies, sondern trotzdem schon fast ein bisschen mit ihr flirtete. Eindeutig macht ihr das herum Flaxen zwischen Männlein und Weiblein selbst auch viel Freude, wobei das natürlich völlig unverbindlich ist.
Einfach nur so freundliches miteinander Späßchen machen, ohne irgendwelche Absichten; so was ist doch wesentlich angenehmer als sich gegenseitig verkniffen Stur anzuöden! Was oder wem würde es nützen, wegen eines solchen, dummen Missgeschick nun sauer durch die Gegend zu laufen und unfreundlich herum zu maulen? Niemandem und mir am allerwenigsten! Deshalb freute mich diese Bekanntschaft sehr!
„Ach halb so Schlimm! So etwas passiert halt und deswegen üble Laune zu haben, nützt niemandem etwas! Außerdem gilt das „think positive“  Motto, in allem das Beste zu sehen… und „das Beste“ hier bist eindeutig du! Ohne den Unfall hätten wir uns vermutlich nie getroffen!“ Grinste ich also mit großer Lust am ablenkenden Flirten.
„Hahaha…, das haben sie aber echt nett gesagt!“ Lachte sie amüsiert über meine männliche Chuzpe.
„Tja, so bin ich halt; einfach unwiderstehlich nett!“ Lachte ich mit ihr und stellte etwas überrascht fest, dass Sandy barfuss herum lief. Jetzt wo sie sich in meinem Krankenraum auf das Fensterbrett hockte und vor dort aus mit mir im Bett, mit bereits vergipstem und hoch gehängtem Bein plauderte, konnte ich auch ihre Füße sehen.
„Sie sind ein Scherzkeks!“ Lachte die Süße sehr belustigt.
„Kann ich nicht bestreiten…, wärst du so lieb mir ein Glas Mineralwasser zu organisieren? Ich bin doch recht durstig?“ Bat ich das süße Mädel. Sofort sprang sie zustimmend auf und lief hinaus. Ich nahm das Handy und telefonierte erst mal ausführlich mit Jenny, während mir Sandy das Wasser brachte und lächelnd neben mich stellte, dann diskret wieder hinaus ging. 

Meine Geliebte erschrak natürlich auch ein bisschen über meinen Unfall, aber auch nicht zu sehr. Erstens ist sie zu clever dafür und weiß zweitens nur zu genau, dass ich herum jammern gar nicht mag, weil das niemandem nützt. Schnell unterhielten wir uns ganz vernünftig darüber, wie wir dieses Missgeschick nun handhaben wollten? Wir wurden jedoch von dem herein kommenden Doktor unterbrochen, welcher mit mir sprechen wollte und so beendeten wir das Gespräch zunächst.
Der ebenfalls sehr freundlich- sympathische Arzt von ca. Ende 40 bot mir an, zunächst hier in seiner ambulanten Station zu verbleiben; er hat mehrere hübsche Krankenzimmer, wo Patienten wie in einem Krankenhaus über Tage versorgt werden können und ich nahm dieses Angebot zunächst mal gerne an.
Dann telefonierte ich wieder mit Jenny, welche meinte sofort noch heute herkommen zu können, wozu sie jedoch einige nicht ganz unwichtige Termine ausfallen lassen und verschieben müsste. Das ist aber eigentlich unnötig! So sehr mich ihre Anwesenheit natürlich erfreuen würde, kann sie andererseits in meinem Zustand doch nicht wirklich konkret etwas für mich tun; also einigten wir uns vernünftigerweise darauf, dass sie zunächst ihre Angelegenheiten erledigt und dann vermutlich am kommenden Mittwoch her fliegt. Es folgte noch ein bisschen sehr persönliches Liebes- Geplauder, mit der Absprache am Abend wieder zu telefonieren.
Dann erschien meine sich süß Sorgen machende Crew in meinem Krankenzimmer und wir sprachen ebenfalls darüber, wie es nun weitergehen sollte. Sie würden mir erst mal alle notwendigen, persönlichen Dinge vom Boot holen und die liebe KD bot ebenfalls an, sozusagen als meine ganz persönliche Krankenpflegerin hier bei mir bleiben zu wollen. Aber das wäre genauso unnötiger Quatsch; was soll ein so lebenslustiges, süßes, junges Mädel als Krankenpflegerin hier schon machen? Ist doch spätestens nach 2- 3 Tagen total langweilig für sie!
Ich forderte sie daher wie die Anderen dazu auf, nach Ankunft von Karl Heinz ganz normal weiter zu segeln und wenn ich gut genug geheilt bin, stoße ich weiter südlich wieder zu ihnen. Neben persönlichen Sachen brauche ich vor allem meinen Laptop, die Ladegeräte für diesen und das Smart Phone, einige Papiere und vielleicht noch einige Bücher. Damit würde ich mir schon gut die Zeit vertreiben; mit so was hatte ich noch nie Probleme! Einige Delikatessen, Zeugt zum knabbern usw., würde mir hier sicherlich problemlos jemand organisieren können. Sie sollten also möglichst normal weiter machen wie bisher und wenn ich wirklich etwas spezielles von ihnen benötige, können wir ja jederzeit Kontakt aufnehmen.
Tja, so ist das halt und auch wenn es vor allem den Mädels zunächst schwer fiel diese einfachen Wahrheiten zu akzeptieren, so würden sie es doch schnell verstehen und ebenfalls als richtig erkennen. Zunächst mal wurde ich aber von Tasha und KD so heftig leicht traurig geknutscht, dass ich fürchtete sie würden mir noch mehr brechen. *schmunzel* Natürlich würden sie mir auch noch lecker Essen vorbei bringen, damit ich nicht den Krankenfraß essen muss. Auch das wäre gar nicht wirklich nötig, freut mich aber und stimmte ich vor allem ihnen zuliebe zu, damit sie das Gefühl haben sich gut um mich zu kümmern.
Die Realität ist wesentlich prosaischer und an sich ganz simpel: wenn sie jetzt hier bleiben, geht uns im Grunde schnell der Gesprächsstoff aus. Was soll man schon groß in einem Krankenzimmer miteinander tun? Spiele spielen? Quatsch! Das Beste ist eindeutig wenn sie ganz normal das Seglerleben weiter führen und ich mich hier vor allem gut ausruhe und viel schlafe! „Schlaf ist die Beste Medizin“ heißt es nicht zufällig! Je ruhiger und erholsamer man einen Genesungsprozess ablaufen lässt, desto schneller ist man wieder Gesund und kann weiter machen… ganz einfach! Ein gebrochenes Bein braucht seine natürliche Zeit um wieder gut zusammen zu wachsen und zu verheilen.
Dank moderner Medizin dürfte ich mit der vorgenommenen Marknagelung bereits in wenigen Tagen nach der Operation wieder die ersten, vorsichtigen Schritte machen können. Schon nach zwei bis vier Wochen kann das Bein  voll belastet werden. Am schnellsten ergibt sich also logischerweise ein gutes Ergebnis, wenn ich viel Ruhe und so dem Körper die Möglichkeit gebe sich zu regenerieren. Je mehr die Bruchstelle in Ruhe gelassen wird, desto besser können die Selbstheilungskräfte des Körpers arbeiten…, so einfach ist das!

Montag, 20. Juli 2015
„Guten Morgen, ich hoffe sie haben gut geschlafen?! Haben sie spezielle Wünsche zum Frühstück? Cafe oder Tee?“ Weckte mich gegen 07 Uhr eine hübsch lächelnde Sandy und verbreitete durch ihre Art gleich gute Laune. Draußen war es noch stärker bewölkt bei ca. 16°, doch soll es bis Mittag sehr sommerlich mit viel Sonne und bis zu 30° warm werden.
„Guten Morgen hübsche Sandy. *smile* Wenn möglich bitte etwas kräftiges, delikates zum Frühstück, sonst lasse ich mir etwas leckeres von meiner Crew bringen. Cafe Bitte; habt ihr amerikanisches Schlabberwasser oder guten Cafe?“ Freute ich mich über ihren Anblick und darüber, anscheinend mal wieder das Glück zu haben, ein sehr nettes, hübsches, freundliches und aufgewecktes Girl kennen lernen zu dürfen.
„Ich kann ihnen klassisch Eier mit Speck braten? Der Cafe aus dem Vollautomaten ist ziemlich gut. Onkelchen, äh der Herr Doktor, mag auch lieber Cafe italienischer Art. (süßes Lächeln). Aber ich muss dazu sagen das Sonderwünsche, also nicht das Standard Frühstück für stationäre Patienten, extra kostet und ihnen berechnet wird?!“
„Kein Problem, her damit! Wenn möglich mach mir bitte eine Art Cafe Crema, der zwar lecker schmeckt, aber nicht so stark ist; ich bin Herzkrank mit diversen Medikamenten und darf keinen allzu starken Cafe trinken!“ Aha, der Doktor ist ein verwandter Onkel; und Sandy ist bestimmt keine normale Arzthelferin! Heute war sie noch mehr sexy angezogen, mit einem sehr hübschen, weit ausgeschnittenen und teilweise durchsichtigen, hellblau / Türkis Oberteil. Der weiße Rock war dagegen über Knielang sozusagen „Normal“. Aber keine „normale“ Krankenpflegerin würde oder dürfte derart sexy gekleidet ihren Job machen! *schmunzel* Vielleicht ist das versorgen von Patienten noch nicht mal ihr Job, sondern ist sie nur zu Besuch und hilft ein bisschen aus, vermutete ich.
Sandy öffnete die Vorhänge und Rollos und verschwand nach draußen, um mir das gewünschte zu organisieren oder zuzubereiten. Ich humpelte vorsichtig ins Bad des hübschen, eher wie ein privates Krankenzimmer eingerichteten Raumes und machte mich fertig. Da klopfte es schon an die Tür und Sandy rief laut.
„Frühstück ist schon bereit. Beeilen sie sich, sonst wird es wieder kalt!“
Also beeilte ich mich und kam gleich darauf heraus, wo schon alles nett auf einem Tischchen angerichtet war. Typisch amerikanische Rühreier mit kräftig gebrutzeltem Speck, ein großer Pott Cafe, etwas Obst und offenbar auch frisch gepresstem Orangensaft… lecker!
Kaum war ich gesättigt wieder ins Bett gekrochen, um dem Bein möglichst ruhig eine hoch liegende Stellung zu geben, da erschien auch schon wieder Sandy, streckte ihr hübsches Köpfchen mit den neugierigen großen Augen durch die Tür und fragte.
„Fertig? Oh alles komplett verputzt! Also hat es ihnen geschmeckt?“ Lächelte sie reizend und kam herein um abzuräumen.
„Ja danke, war gut! Wann kommt der Doktor zu mir? Und bitte duz mich doch so wie ich dich.“
„Ja gerne…, äh gegen 09 Uhr wenn sonst kein Notfall kommt.“
„Prima, danke…“ schnappte ich schnell mein klingelndes Handy. Die Crew fragte an wie es mir geht, ob ich etwas brauche usw. Gestern hatten sie mir natürlich noch Wäsche, Toilettenartikel, persönliche Sachen, Laptop, Ladegeräte, etwas Obst, Süßigkeiten und Chips zum knabbern gebracht. Ich erklärte erst mal gut versorgt zu sein und schlug vor, dass sie zu Mittag herkommen und mir etwas leckeres aus einem Restaurant mitbringen.

Kurz nach Neun erschien der freundlich- kompetente Doktor Chris, auch ein sehr sympathischer Mensch und offenbar ein typischer, herzlicher Landarzt, der sich sehr menschlich um seine Patienten kümmert. Er empfahl mir noch einige Tage hier in seiner kleinen Krankenstation zu verbleiben, bevor ich in ein Hotel umziehe oder mich noch von einem Krankenhaus in einer größeren Stadt untersuchen lasse. Ich stimmte gerne zu, denn so kann er täglich nach dem Bein und seinem Heilungsprozess schauen, noch mal zur Kontrolle Röntgen usw.
Das gesonderte aufsuchen eines Krankenhauses hielt ich für unnötig, da er offensichtlich genau weiß was er tut und dies auch sehr kompetent gut macht. Bei Ärzten merkt man eigentlich sofort ob sie nur rumschwätzen, sich wichtig machen, dich nur als „Nummer“ und Geldquelle behandeln, oder ob der- / diejenige kompetent freundlich wissen was sie tun und einen gut behandeln. Ich habe ja zum Glück ohnehin eine ausgezeichnete Menschenkenntnis und lasse mich nur extrem selten täuschen. Bei Dr. Chris fühle ich mich in guten Händen sehr gut behandelt; sowohl medizinisch als auch menschlich! *smile*
Natürlich muss man sich darüber im klaren sein, das in den USA viel mehr als bei uns Geld eine wichtige Rolle spielt, auch wenn man z. B. gut versichert ist. Ich bin selbstverständlich als Globetrotter für verdammt teure Beiträge weltweit bestens versichert und kann es mir zum Glück auch problemlos leisten, Spezial- oder Sonderbehandlungen welche die Versicherung nicht abdecken, aus eigener Tasche zu zahlen. So hatten wir schon gestern geklärt, dass er mir für die Marknagelung des Knochens die hochwertigsten Titan „Hightech Nägel“ einsetzt.
Klein, aber oho: Nägel sind Hightech-Geräte
Die Marknagelung funktioniert allerdings nur bei Knochen, die eine Markhöhle haben, also einen mit Knochenmark gefüllten Hohlraum. Das sind vor allem die langen Röhrenknochen des menschlichen Skeletts: Oberschenkelknochen, Unterschenkelknochen, Oberarmknochen. Und die Bruchstelle darf nicht zu nahe an den angrenzenden Gelenken, zum Beispiel dem Knie- oder Sprunggelenk, liegen. Früher konnte man nur Brüche in der Mitte des Knochens mit Marknägeln behandeln. Doch mit den modernen Spezialnägeln können heute auch Frakturen verarztet werden, die nahe dem Gelenk liegen. Bolzen verhindern, dass der Nagel sich im Knochen dreht, Klingen fixieren ihn in der kompakten Knochenmasse des Gelenks. Marknägel sind Hightech-Geräte.
Mittlerweile können auch Knochen, die nur über kleine Markhöhlen verfügen, mit Marknägeln behandelt werden: zum Beispiel bei Schlüsselbeinbrüchen.“
Das muss ich gesondert mit einem vierstelligen Betrag aus eigener Tasche bezahlen. Die billigeren Varianten hätte meine Versicherung komplett übernommen und auch diese wären durchaus gut genug gewesen. Aber was solls? Wozu hierbei knausern, wenn ich es mir doch leisten kann? Die mir eingesetzten Edelmetall Teile brauchen auch nicht mehr später, nach Abschluss der Heilung entfernt werden, sondern können praktisch bis an mein Lebensende ohne Probleme im Bein bleiben. Sozusagen eine sicher im Körper befindliche Edelmetall Reserve für Notzeiten. *grins*
Zu Mittag erschien meine Crew mit leckerem Essen aus einem guten Fischrestaurant und brachte auch Karl Heinz mit, welcher am Vormittag angekommen war. Wir futterten kräftig und plauderten über alles. Sandy erschien ebenfalls um zu fragen was ich zum Mittagessen wollte, sah das ich bestens versorgt wurde und nahm gerne die Einladung zum mitessen an. Amüsiert lachend lies sie sich von meiner Crew dazu „verpflichten“, sich gut um mich zu kümmern und scherzte mit uns so vertraut, als würde sie schon lange mit dazu gehören.
Karlo (Spitzname von Karl Heinz) und die Crew beschlossen in Absprache mit mir, noch bis morgen hier zu bleiben und dann weiter zu segeln. Zum Abendessen kommen sie noch mal mit Leckereien her, dann legen sie früh ab. Gemeinsam war das Essens- Chaos und mein Krankenzimmer schnell aufgeräumt und ich machte erst mal ein kleines Ausruh- Nickerchen…






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