New York, Betrüger und Liebeswirren





#30 New York, Betrüger und Liebeswirren
Montag, 30. Januar 2017 bis Donnerstag, 2. Februar 2017
Verdammt! Oh Nein! Bitte nicht!
Leider doch! In der (eigenen) Falle gefangen?! *seufz*
Was ich da rum jammere? Nun heute ging es ordentlich rund und kamen Entscheidungen zustande, die ich so eigentlich und gar nicht wollte. Da werde ich wohl noch viel länger als gedacht, im Big Apple bleiben müssen. *seufz*
Also folgendes: um 09 Uhr trafen sich bis auf einen, alle verblieben Firmenteilhaber zur Beschlussversammlung… und eine große Mehrheit stimmten dem von Detektiv Mike und mir vorgeschlagenen Weg zu, um den betrügerischen Geschäftsführer inoffiziell zu kassieren.
Das machten wir mit Hilfe der Zugangsschlüssel / Codes von Kimberly, mit welchen wir, Mike, sein Mitarbeiter Dave, Kim und ich unbeachtet ins Gebäude und oben direkt in das Büro stürmen konnten.
Dort ging es dann auch viel schneller als erwartet. Betrüger GeFü „X“, ein kleines, bebrilltes Büromännchen mit verweichlichtem Körper, geriet vor allem angesichts von Mike und Dave, sowie meinen 98 kg trainierter Männlichkeit, sofort in die Defensive und schien bereit alles zuzugeben.
Als dann auch noch die Chefsekretärin / Buchhalterin Esther, die natürlich bemerkt haben musste was ihr Boss so treibt, sichtlich erleichtert sofort bereit war uns auch alles zu erzählen was sie wusste und die Bücher offenzulegen, da knickte „X“ endgültig zusammen.
Esther ist offensichtlich eine mütterliche, ehrliche Haut von 36, die schon befürchtete durch die Machenschaften ihres Betrüger Chefs auch in erhebliche Schwierigkeiten zu geraten. Aus Angst um ihren Job, hatte sie bisher stillgehalten und natürlich auch nicht von all den Betrügereien gewusst. Aber eine Chefsekretärin / Buchhalterin kennt ihren Boss ja fast besser als dessen Ehefrau, gerade auch in einem so kleinen Büro, wo sie oft viele Stunden zusammenarbeiten mussten.
Da kriegt Frau zwangsläufig dies und das mit und sie hatte längst bemerkt, das in dieser Firma nicht mehr alles mit rechten Dingen zugeht. Klugerweise kopierte sie sich zur eigenen Absicherung viele Daten aus dem Büro, auf einen USB Stick, welche jetzt zweifelsfrei bewiesen, das sie selbst nichts mit den Betrügereien zu tun hatte.
Und als jetzt Mr. X auch noch zusammenbrach, immer mehr zugab, da kamen eine Menge Sachen raus. Meine Güte, neben hohen, veruntreuten Geldbeträgen, nutzte er die 15 Mio. Rooftop Villa tatsächlich für sich, hat unten in der Tiefgarage einen 200.000,-$ Maybach S 600 stehen und lässt sich auf einer Taiwanesischen Werft derzeit eine 4 Mio. Yacht bauen.
X ist ja ein durchaus sehr intelligenter Mensch mit vielen Fähigkeiten, großer Erfahrung im Geschäftsleben usw.; aber was er sich dabei dachte, wie er mit all diesen Betrügereien durch kommen wollte, ohne früher oder später aufzufliegen, so das er also gar nicht wirklich etwas davon hat, außer vielleicht ein paar Monate ein tolles Luxusleben zu führen…, ist mir ein Rätsel. Wie kann man sich selbst nur so in die Scheiße manövrieren? Was soll der Mist bringen? *seufz*
Na gut, ich will nicht allzu sehr in die Details gehen, jedenfalls brach X schnell vollständig zusammen, gab alles zu, gestand alles und erzählte uns sogar von einigen Mauscheleien, die wir noch gar nicht entdeckt hatten. Und siehe da, vieles war noch zu retten.
In dem schätzungsweise halben Jahr seit X anfing durchzudrehen und immer mehr für sich abzuzweigen, hatte er in dem bemühen dies heimlich zu machen, um nicht schnell aufzufliegen, noch gar keine Gelegenheit gehabt viel zu verprassen.
Ein erster grober Überblick ergab einen Gesamtschaden, inklusive der ganzen Anwalts und Ermittlungskosten, von ca. 1,2 Mio. Die teure Wohnung ist ja noch da, der Maybach und die Yacht ebenfalls. Das kann alles weiter genutzt, vermietet, verchartert oder verkauft werden und wenn es zurück in die Bücher gebucht ist, entsteht der Firma ja kein direkter Verlust. Der größte Teil der von X abgezweigten Geldbeträge ist ebenfalls noch in Bar und vor allem auf Anderkonten vorhanden, kann also ebenfalls schnell zurück gebucht werden, wenn X dabei mitspielt.
Vor die Wahl gestellt bedingungslos mit uns zu kooperieren, oder offiziell strafrechtlich angeklagt zu werden, also bald im Knast zu landen…, tja war klar wie X sich entscheidet. Natürlich war er bereit alles offenzulegen und uns beim zurückholen zu helfen, wenn wir dafür auf eine Anklage verzichten und ihn nicht in ein brutales, amerikanisches Gefängnis bringen. So ein Büromännchen wir er, würde im Knast gnadenlos untergehen; amerikanische Gefängnisse sind absolut kein Kindergarten, da geht es knallhart zur Sache!
Genau dies hatten wir mit unserem vorgehen erreichen wollen; seine bedingungslose Kooperation. Tatsächlich konnten wir in wenigen Stunden sämtliche, veruntreute Geldbeträge auf den versteckten Konten zurück buchen, womit schon mal ein erheblicher Teil des Firmenvermögens gerettet wäre. Gut!
 Und wo bunkerte der „intelligente Idiot“ die sonstigen Beträge? In Form von einer hohen Bargeldreserve, Gold und Diamanten…, oben in der Dachvilla, wo wir natürlich ebenfalls sofort zugreifen und das sichern können! Sehr gut!
Es schien fast zu leicht. Ich hatte nicht erwartet so einfach und schnell das Meiste zurück zu bekommen…, aber ein großes Problem blieb natürlich. Jetzt muss die Firma über einen noch nicht absehbaren Zeitraum wieder in ruhiges, ordentliches und seriöses Fahrwasser gebracht werden!
Dazu muss ein ehrlicher, zuverlässiger, guter Geschäftsführer, zusammen mit Sekretariat und Buchhaltung, technisch vieles abwickeln; dabei darf der laufende Geschäftsbetrieb nicht aus dem Auge verloren werden und sollten möglichst auch neue Einnahmequellen generiert werden.
Tja und da kam nun das „Verdammt! Oh Nein! Bitte nicht! Leider doch! In der (eigenen) Falle gefangen?! *seufz*“ ins Spiel. Wen wählten wohl die höchst erfreuten Firmenteilhaber aus, wen hielten sie am geeigneten dafür, ihre schon verloren geglaubten Investments wieder in ertragreiche Bahnen zu lenken?
Klaro, mich natürlich. *tiefseufz* Mit dem nicht zu leugnenden Argument, das ich mit dem größten 30% Anteil doch auch das größte Interesse daran haben müsste, alles wieder gut zum laufen zu bringen…, und mit erheblichen Anreizen, sozusagen Köderangeboten, machten sie es mir noch schmackhafter Ja zu sagen..
Unter anderem wurde mir für die Dauer meines Einsatzes, die Prestigeträchtige Rooftop Villa / Penthouse als Dienstwohnung, den Maybach plus Chauffeur, weiteres, notwendiges Personal und ein sehr ordentliches Geschäftsführer- Bonus Gehalt, für die Dauer meiner Arbeit angeboten.
Oh nein, da werde ich wohl viele Wochen in New York hängen bleiben, bevor ich wieder zu meinen geliebten Reisen, Segelabenteuern usw. komme. *seufz*
Am späten Abend, eigentlich schon mitten in der Nacht, hatten wir alles abgearbeitet, vereinbart und geregelt. „X“ wurde unter Bewachung dazu verdonnert, noch so lange hier zu bleiben, bis wir wirklich sicher sein können das alles wieder normal läuft, er nichts verborgen hält und muss dabei mit seinen Kenntnissen als eigentlicher Verursacher des ganzen Haufens Mist, selbstredend auch mithelfen.
Gegen 01 Uhr lag ich endlich in meinem Hotelbett, dachte noch etwas über diesen ganzen Mist nach, telefonierte kurz mit Jenny und pennte dann sofort tief und fest ein.







Dienstag, 31. Januar 2017
Wie vereinbart holte mich um 08 Uhr überpünktlich Chauffeur Ed (Edgar) mit dem Maybach ab und fuhr mich mit allen meinen Sachen hier, in meine neue Unterkunft, der Dachvilla am Central Park West. Jenny wird die nächsten Tage hergeflogen kommen und mir weitere, private Sachen bringen, auch ein paar Tage hier bei mir bleiben, bis sie wieder zurück zu ihren Verpflichtungen ins Austin muss. *freu*
Edgar ist ein ruhiger, offensichtlich seriöser Mann in den 40zigern und seit vielen Jahren daran gewohnt, seinen jeweiligen „Herrschaften“ in einer Art Multifunktionsrolle als Chauffeur & Butler zu „dienen“. Scheint einer der Menschen zu sein, die nicht nur gerne, sondern geradezu als Lebensaufgabe in der Rolle von Bediensteten sehr zufrieden leben.
Ihm und Chefsekretärin / Buchhalterin Esther hatten ich / wir gestern angeboten, sie weiterhin in ihren gut bezahlten Jobs zu halten, da sie offensichtlich keinerlei Mitschuld am Verhalten von „X“ trifft. Das restliche Personal „gehört“ nicht der Firma, ist nicht fest angestellt, weiß von alldem nichts und kann somit im ganz normalen Betrieb einfach weitermachen wie gewohnt.
Dazu zählen z. B. die gelegentlich notwendigen Aushilfssekretärinnen / Bürohilfen, das von der sehr gut arbeitenden Hausverwaltung gestellte Personal, welches das Gebäude, die Dachtrasse, den Pool usw. in Schuss halten. Die Haushälterin / Köchin welche das Penthouse und mich als Bewohner versorgt, wird auf Wunsch und nach Bedarf auch immer von der Hausverwaltung, ebenso wie der Concierge Service ec. pp. zur Verfügung gestellt.
So kann ich mich ganz auf meine Aufgaben konzentrieren und muss mich um den üblichen, typischen, täglichen Kleinkram des Lebens, praktisch gar nicht kümmern. Nun ja, wenn ich schon auf mein sonst gewohntes, geliebtes Leben auf unbestimmte Zeit verzichten muss…, gehört es sich eigentlich auch so! *grins*
Bis 10 Uhr hatte ich mich in der etwas altmodischen, aber sehr gemütlichen und prestigeträchtigen Dachvilla, mit meinen wenigen Sachen gut eingerichtet… und schmunzelte über ein im „Study“ Raum hängendes, schönes, künstlerisches Fotobild von Kimberly. Das kann nicht seit ihres geliebten Opa Zeiten dort hängen, dazu war es viel zu aktuell und zeigte sie in ihrem heutigen Aussehen… nanu?
„Guuuuuuuuuuuuten Morgen lieber Steve!“ Überfiel sie mich überraschend von hinten und erklärte mir, das sie es gerade erst selbst aufgehängt hatte. Mit Hilfe ihrer Schlüssel und Zugangscodes von damals, hatte sie sich herein geschmuggelt und bis eben in einem verstecken Raum verborgen. Dieses liegt hinter einer so geschickt eingebauten Bücherwand der Bibliothek, das sie unmöglich als Geheimtüre zu erkennen war. Dahinter verbirgt sich so eine Art „Panic Room“ mit allem was du zum kurzzeitigen Überleben brauchst, bis die Polizei kommt und dich von brutalen Einbrechern oder sonstigem, eingedrungenem Gesindel befreit. So was ist sehr beliebt bei den Reichen der Stadt!
„Morgen Kim, na so eine Überraschung!“ Nahm ich die junge Schönheit in die Arme und küssten wir uns.
„Ja wer hätte mit so einer Entwicklung gerechnet?! Jetzt bewohnst du doch tatsächlich meines geliebten Grandpas Hütte… und fast alles sieht noch genauso aus wie damals!“
„Ja ein bisschen altmodisch, aber sehr gemütlich; ich mag das durchaus.“
„Ich hoffe du hast nichts dagegen, wenn ich vorerst meine Zugangsschlüssel behalte und mich hier auch ein bisschen um dich kümmere?“ Lächelte sie äußerst charmant.
„Oho, das würde mich natürlich freuen…“ schlich sich meine Hand unter ihren warmen Pulli und streichelte dort ihren schönen Busen. Wir funkelten uns mit den Augen an, aber Kim blieb ganz vernünftig.
„Schön, ich freue mich auch…, aber du, ich weiß das du viel zu tun hast und unten im Büro bestimmt schon dringend erwartet wirst. Wir telefonieren wenn du fertig bist, dann komme ich vorbei und zeige dir noch ein paar Geheimnisse von Grandpas schöner, alter Dachvilla Ok?“
„Genau so passt das gut…, wird aber bestimmt recht spät werden.“ Lächelte ich und wir küssten uns noch mal etwas länger…,
Aber wir blieben „vernünftig“, und während sie in der Wohnung blieb um dort noch ein bisschen weiblich Hand anzulegen, ging ich über die lange Treppe hinunter in den „versteckten“ Raum, von wo aus wie ich inzwischen ja durch Kim wusste, durch eine weitere Geheimtüre direkt den Büro Lager & Kopiererraum betreten konnte. Von dieser Seite aus sah man die Türe; auf der Büroseite ist diese wieder durch ein sehr gekonnt eingebautes Bücherregal nicht zu sehen. An sich eine etwas sinnlose Spielerei, aber auch lustig.
In früheren Zeiten diente das Büro in anderer Aufteilung, sicherlich mal als Dienstboten Wohnung, schätzte ich, vermutlich ohne Geheimtüre. Oben in der „Herrschafts-“ Penthouse Wohnung ist der Treppenzugang offen frei sichtbar. Nun ja, wer auch immer sich das warum ausgedacht hat…, warum nicht? Wenn man zuviel Geld und Zeit hat, kann man natürlich solche Spielereien machen. *schmunzel*
Im Büro warteten Mr. X, „bewacht“ von Mikes Mitarbeiter Detektiv Dave und die tüchtige Ms. Esther tatsächlich schon sehnsüchtig auf mich. Unterstützt wurden sie von der von Esther bestellten, zusätzlichen Bürohilfskraft Shannon, einer sehr attraktiven, jungen Frau von ca. 23, die ebenfalls einen sehr tüchtigen, kompetenten Eindruck machte. Wie mir Esther versicherte ist Shannon eine sehr zuverlässige Kraft und mit den Arbeitsabläufen dieses Büros seit über einem Jahr vertraut. Speziell alle drei Monate, wenn die Gewinnabrechnungen für die Teilhaber fällig werden, oder zu Steuerterminen usw., braucht Esther immer mindestens eine weitere Hilfskraft im Büro.
Sie waren bereits ziemlich fleißig gewesen und hatten mit den Informationen von Betrüger Ex GeFüh X, schon eine Menge erledigt. Dieses Büro ist normalerweise von 09 bis 16 Uhr besetzt, aber heute waren sie schon vor 08 Uhr gekommen und würden vermutlich auch deutlich länger bleiben, um die ganzen Abläufe wieder in normale, seriöse Bahnen zu bringen.
Die wichtigsten Dinge im finanziellen Sinne sind eigentlich bereits geregelt und aus dem sich resigniert völlig in sein Schicksal fügenden „X“, waren nicht mehr viele nützliche Infos heraus zu holen. Wir dürften bereits alles Bedeutsame wissen, haben den Großteil der veruntreuten Vermögenswerte „gerettet“ und zurück gebucht…, also können wir vermutlich bald, Morgen oder so, auf „X“ verzichten.
Die Hauptarbeit macht nun der ganze Klein- und Papierkram, womit Esther und Shannon wohl noch einige Tage beschäftigt sein dürften. Dann können wir Bilanz ziehen und zusehen, das die Firma wieder die völlig normalen, tagtäglichen Geschäfte erledigt, ordentlich in Fahrt kommt und vor allen Dingen auch wieder so organisiert wird, das es einem zukünftigen Geschäftsführer nicht mehr so leicht möglich sein wird unseriös zu arbeiten.
Dafür den passenden Mann, oder meinetwegen auch eine passende Frau zu finden, wird eine meiner Hauptaufgaben sein. Natürlich wimmelt es in der Finanzmetropole New York nur so von Leuten, welche dem Führen einer kleinen Investmentgesellschaft wie unserer locker gewachsen sind.
Aber wie überall im Leben und speziell auch bei Firmen die Vermögen und Beteiligungen anderer Menschen verwaltet, wo Diskretion und Ehrlichkeit sehr wichtig sind…, tja da finde mal jemanden, dem man wirklich vertrauen kann! Das ist wahrlich nicht so einfach!
In so einem Betrieb ist ein Geschäftsführer sozusagen permanent in Versuchung, da es für jeden der sich mit der Materie gut auskennt, geradezu ein Kinderspiel ist seine Kunden und Anteilseigner zu beschwindeln. Es gibt kaum eine ähnliche Firma, in welcher nicht zumindest ein bisschen geschummelt wird und sich die Leute kleine Extra Vorteile herausnehmen. So was wird ähnlich wie bei Spesenabrechnungen meist stillschweigend geduldet, solange es gewisse Grenzen nicht überschreitet wenn und ansonsten eine gute Arbeit gemacht wird.
Nehmen wir mal nur ein ganz simples Beispiel: der Manager / Geschäftsführer vergibt ja für die von unserer Firma verwalteten Immobilien / Wohnhäuser Aufträge für Reparaturen, Instandhaltungen usw. an Fremdfirmen. Was hindert ihn daran, sich mit dem Boss so einer Firma bei einem Bierchen zusammen zu setzen und mit ihm zu vereinbaren: „du bekommst den nächsten Auftrag sicher von mir, wenn du mir dafür Schmiergeld bezahlst“ oder sie verabreden sogar, das die Fremdfirma einen um deutlich höhere Rechnung stellt als es wirklich kostete und diese Differenz teilen sie sich dann einfach unter der Hand.
Wie willst du solche Dinge überwachen, kontrollieren und verhindern, ohne den gesamten Betrieb und speziell den geschäftsführenden Manager rund um die Uhr von Detektiven überwachen zu lassen…, welche dann auch wieder massig Geld kosten würden und / oder vielleicht auch bestochen werden. So was ist Gang und Gäbe und praktisch unmöglich zu verhindern, wenn jemand der weiß wie es geht tricksen will. Und von ähnlicher Sorte gibt es schier unzählige Möglichkeiten, sich unrechtmäßige Vorteile zu verschaffen. *seufz*
Wir arbeiteten durch und ließen zu Mittag Essen vorbei bringen, was gerade hier in New York und fast überall in Amerika immer sehr leicht und gut funktioniert. Oft sind es nicht nur irgendwelche Imbiss- Lieferservice a la Pizza und so, sondern auch richtig gute Restaurants, von denen man sich mit hochwertigem Essen beliefern lassen kann.
Zum Abend hatte ich eine Haushälterin / Köchin für die Küche oben im Penthouse geordert, welche dort ein gutes Abendessen für uns alle, ab 19 Uhr vorbereitet. Ich beabsichtigte dabei noch so einiges mit den Mitarbeitern zu besprechen; zuerst mit Esther, denn sie ist Mutter von zwei noch jungen Kindern, ich glaube 7 und 9. Also muss sie als erstes nach Hause und kann nur ausnahmsweise mal so lange bleiben.
Ich schlug ihr vor in der Firma mehr Aufgaben zu übernehmen und dafür natürlich auch eine angemessene Gehaltserhöhung zu bekommen. Wenn ich sie mir noch einige Tage länger angeschaut und beurteilt hätte, sie weiterhin meinen sehr guten Eindruck von ihr bestätigt, würde ich sogar erwägen sie wie eine Art zweiten Geschäftsführer einzusetzen; aber das wird vermutlich wegen ihrer Familie ohnehin nicht gehen; eine Mutter sollte richtigerweise andere Prioritäten als Karriere haben. Außerdem scheint sie mir in ihrer ganzen Art eben die typische „zweite Kraft“ zu sein; soll heißen: eine Angestellte / Untergebene die in diesen Positionen ausgezeichnete Arbeit leistet, eine wahre Perle ist…, aber eben nicht für Führungspositionen als Anführerin geeignet ist. 
Das können nur wenige Menschen wirklich gut; die Meisten sind „Mitläufer“, aber keine Anführer, egal wie hoch qualifiziert sie auch sonst sein mögen und welch tolle Arbeit sie leisten…, eigenverantwortlich als Boss einen Laden leiten und aus- oder aufbauen, ist ein völlig anderes Spiel! Was man dazu braucht, haben nur wenige.
Shannon, die ein bisschen aufgeregt erstmals die legendäre Dachvilla betreten durfte, hat viele Talente und Fähigkeiten, macht erstklassig ihre Arbeit und könnte womöglich für eine Führungsposition in Frage komme…, ist aber natürlich noch zu jung, um sie dafür jetzt schon in Erwägung zu ziehen; aber etwas anderes könnte für sie passen.
„Shannon was würdest du davon halten, zukünftig als fest Angestellte nur noch hier bei uns zu arbeiten und auch mehr Verantwortung zu übernehmen? Ich habe den Eindruck, Esther und du sind ein tolles Team, versteht euch auch sonst gut und würdet prima zusammenarbeiten. Hast du andere Pläne?“ Fragte ich die attraktive junge, intelligente und qualifizierte Bürofachkraft. (oder wie auch immer heutzutage die korrekte Berufsbezeichnung lauten mag?)
„Oh Wow, damit hatte ich nicht gerechnet. Vielen Dank für das Angebot Steve. Wie du weißt, belege ich abends noch diverse Fortbildungskurse und arbeite in mehreren Aushilfsjobs. Ich spiele seit einiger Zeit mit dem Gedanken, so in vielleicht 1 – 2 Jahren meinen eigenen Sekretariatsservice aufzumachen, also den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Hmm…, eine Festanstellung mit angemessenem Gehalt an nur einem Arbeitsplatz, gäbe mir mehr Sicherheit; andererseits lerne ich dann nicht mehr so viel in verschiedenen Firmen, wodurch man sehr viel mitbekommt…, also hmm…., ja doch, dein Angebot reizt mich. Aber es wäre schön, wenn du mir noch 1 -2 Tage Bedenkzeit lässt, Ok?“
„No Problem Shannon; überlege es dir und sag mir bescheid, wenn du einen Entschluss gefasst hast.“ Lächelte ich die junge, sympathische Schönheit an.
Als nächstes sprach ich mit Chauffeur / Butler / Mann für vieles Edgar / Ed. Dieser arbeitet bisher auch hauptsächlich für einen Chauffeur Service, ist also nicht fest angestellt. Meine Idee ist: wenn ich hier mit meiner Aufgabe fertig bin, wieder mein normales Leben weiterführe und somit auch die Dachvilla an dieser Prestige Adresse zu horrenden Mieten vermarktet wird…, tja da könnte er doch zusätzlich mit dem Luxus Maybach für die Wohnung und das entsprechende High Society Publikum die sich in solche Objekte einmieten, als fester Chauffeur / Butler sozusagen im Paket, mit zum Penthouse dazu gehören.
Damit könnte man dieses Objekt gleich für noch mal deutlich höhere Mieten auf dem Markt anbieten und wäre es auch für diese Sorte Mieter interessanter. Der Maybach ist jetzt ja nun mal vorhanden und ihn nur wieder zu verkaufen um ihn los zu werden, Betrüger X Handlungen rückgängig zu machen, würde genau genommen nicht viel bringen. Ein deutlich erhöhter Mietzins würde dagegen mit Maybach und Fahrer / Butler, auf Jahre eine deutlich bessere Rendite erwirtschaften. Grob über den Daumen gerechnet, müsste diese Investition sich in 1-2 Jahren amortisieren.
Ed bat sich ebenfalls eine Bedenkzeit aus, äußerte jedoch bereits viel Interesse an diesem Vorschlag, wollte es aber zunächst mit seiner Frau besprechen. Wie schon erwähnt, scheint er ein durch und durch konservativ- seriöser Mittvierziger zu sein, der sich in seiner Position als „Bediensteter“ mit sicherem Einkommen für „Herrschaften“ sehr wohl fühlt und der keinen Ehrgeiz entwickelt, mehr aus sich selbst zu machen.
So weit, so gut; Esther war schon längst gegangen, Shannon verabschiedete sich kurz vor 21 Uhr, die Haushälterin / Köchin Fran (Frances), eine sympathische, fleißige Dame von Anfang 50, offenbar auch sehr gute Köchin wie das heutige Abendessen andeutete, räumte noch auf und machte die Küche sauber. Ich bedankte mich freundlich bei ihr, gab ein gutes Trinkgeld und ging eine Runde im Pool schwimmen.
Der überdachte Rooftop Pool, das Glasdach lässt sich im Sommer bei Schönwetter teilweise öffnen, ist wie eigentlich alles in, an und um diese Dachvilla, nach heutigen Standards etwas altmodisch und nicht so schön, wie man es von modernen Installationen dieser Art kennt. Aber er erfüllt seinen Zweck und ist recht groß für einen Dach Pool, so das man auch ordentlich einige Züge schwimmen kann.
Nach einigen Telefonaten und einer guten Stunde Arbeit am Laptop, ging ich gegen 23 Uhr schlafen und pennte sofort tief ein… *schnarch*







Mittwoch, 1. Februar 2017
Kimberly kam für ein kleines Liebesstündchen und gemeinsames Frühstück schon vor 07 Uhr her und erwischte mich nackig auf der Toilette im Bad. Völlig ungeniert und bezaubernd lächelnd kam sie herein und entkleidete sich in kurzer Zeit sehr geschickt ebenfalls.
„Morgen Steve, na wie war deine erste Nacht hier?“
„Morgen du freche Schönheit…, sehr gut. Das riesige Bett ist mir zwar ein klein wenig zu weich, aber ich schlief ganz hervorragend tief und fest durch.“ Lächelte ich amüsiert, erwiderte ihren gefühlvollen Kuss und bewunderte ihre tollen, fraulichen Formen.
Wir sprangen lachend in den Pool, liebten uns im Wasser und am Rand…, dann noch mal im Bett und frühstückten kräftig; also ich, Kim hatte schon bei ihr Zuhause etwas gefuttert, aber auch einige, kleine Delikatessen mitgebracht und knabberte nur wenig davon mit.
Der riesige, amerikanische Kühlschrank in der gemütlich- altmodischen Wohnküche hier, enthielt auch noch eine Menge Zeugs; immerhin einen guten Geschmack hatte der Betrüger X. Über den Concierge / Housekeeper Service kann ich auch jederzeit, nahezu rund um die Uhr, alles ordern was ich brauche… und schwups, bald darauf ist alles da. *smile*
„Du Steve, meinst du mit deiner Firma kommt bald wieder alles in Ordnung?“
„Ich denke doch…, sollte eigentlich kein allzu großes Problem werden.“
„Schön…, ich muss dir was verraten.“
„Na was Kim?“ Hatte ich keine Ahnung was sie meinte.
„Es war mein Vorschlag an die anderen Teilhaber, dir Opas altmodische, aber auch so schön gemütliche Dachvilla, als zusätzlichen Anreiz als Dienstwohnung anzubieten.“ Blinzelte sie auf ihre so charmante Art mit glänzenden, braunen Äugen und SEHR fraulichem Blick.
„So, so Kim…, mit welcher Intention, wenn ich fragen darf?“
„Ach…, es war eine spontane Eingebung; ich würde dir und euch gerne ein bisschen helfen und wenn du sagst das alles wieder Ok ist und seriös läuft…; ich fände es gut, wenn die Firma auch einige Sachen von mir verwaltet und könnte noch einige Upperclass Kunden aus meinem Bekanntenkreis beibringen. Wie du weißt, suchen die immer nach vertrauenswürdigen Möglichkeiten, ihr viel zu vieles Geld anzulegen.“
„Das ist nett von dir Kim; nicht wirklich notwendig, aber auch nicht uninteressant. Doch sag mal: du kennst mich erst wenige Tage; woher willst du wissen, mir soviel Vertrauen entgegenbringen zu dürfen? Ganz schön riskant, findest du nicht?!“
„Ich vertraue auf meine weibliche Intuition; die hat mich eigentlich immer…, na ja, seit ich einigermaßen ein großes Mädchen bin haha, nie getäuscht.“ Lächelte sie verschmitzt.
So plauderten wir noch einige Zeit und räumten dann wieder ab; Kim musste zu einer ihrer Verpflichtungen und ich ins Büro…, doch als wir uns gerade verabschiedeten, klingelte mein Handy.
Jemand von der Rezeption der Conrad Hotels, meiner vorigen Unterkunft, rief an und teilte mir mit, dass mich gerade eben eine gewisse Miss Rose aufsuchen wollte. Richtig, sie weiß ja noch gar nichts von den neuesten Entwicklungen und meinem Umzug…, aber warum rief sie mich nicht einfach an?
„Darf ich was dazu sagen, auch wenn es mich nichts angeht?“ Lächelte Kim.
„Selbstverständlich, was fragst du so was überhaupt?!“
„Rose…, ihr hattet doch eine kurzfristige Liebesaffäre, nicht wahr?“
„Ja richtig…?“
„Wer hat sie beendet, du oder sie?““
„Rose; sie ist sehr stolz und will nicht als „bezahlte Geliebte“ eines wesentlich älteren, reichen Mannes gelten; will es selbst schaffen im Leben, speziell mit ihrer Musik usw. Aber wir gingen freundschaftlich auseinander.“ Erzählte ich kurz zusammen fassend.
„Hmm…, wenn sie dich dann nicht anruft, aber versucht dich Morgens persönlich im Hotel zu treffen…, dann ist da was! Ich finde du solltest sie anrufen und treffen; am besten sofort, auch wenn du eigentlich ins Büro musst.“
„Sagt dir deine weibliche Intuition?“ Schmunzelte ich.
„Exakt der Herr!... auch wenn es mich nichts angeht.““ Streichelte sie mir sanft über die Backe und verabschiedete sich mit einem langen Kuss ihrer sinnlichen Lippen.
Nun im Prinzip hatte ich mir nahezu das Gleiche gedacht und rief Rose einfach an. Sie ging dran, grüßte freundlich und hörte geduldig meiner Erklärung zu, weshalb ich nicht mehr im Conrad bin.
„Wow, bei dir geht’s ja rund.“ Meinte Rose, ohne von sich aus damit rauszurücken, weshalb sie zum Hotel gekommen war.
„Ja tut sich einiges; warum hast du mich denn nicht einfach angerufen?“
„Ach so eilig ists auch nicht…“
„Na komm Rose, sei bitte nicht kindisch; können wir uns treffen? Ich komme dich abholen, egal wo du bist Ok?!“
„Na gut Steve…, ich bin am Irish Hunger Memorial; wie lange brauchst du?“
„Hmm… um diese Uhrzeit, Manhattan runter…, bestimmt eine halbe Stunde;  bis ich hier weg bin, also wohl fast eine ganze Stunde; setzt dich doch in ein Cafe und sag mir bescheid wo du bist. Ich gehe noch kurz ins Büro und sage dem Fahrer bescheid, dann komme ich sofort.“
„Lass nur, die frische Luft tut mir gut; ich bin warm angezogen und möchte ein bisschen spazieren gehen; ruf durch wenn du in der Nähe bist, dann treffen wir uns; ich lauf etwas an der Battery Park City Esplanade lang.“
„Ok bis gleich Rose.“ Ging ich also hinunter ins Büro, wo Esther und Shannon sichtlich guter Laune bereits fleißig waren und mir muntere Morgengrüße zuriefen. Wir sprachen kurz über die heutigen Abläufe und das ich weg musste; Chauffeur Ed saß natürlich längst wartend im Aufenthaltsraum und trank noch einen Cafe.
Wir gingen wieder hoch um den privaten, ausschließlich für diese Penthouse Villa bereit stehenden, direkten Fahrstuhl zu Tiefgarage zu nutzen. Dieser ist zwar auch schon lange etwas alt (-modisch) und rumpelt lustig- gemächlich vor sich hin, funktioniert aber noch einwandfrei und wir natürlich auch technisch 1A gewartet.
Über die 12th Ave. & West St. schafften wir die 5,6 Meilen mit wenigen Staus, in rund 33 Minuten, was für hiesige Verkehrsverhältnisse schon geradezu einer Rennfahrt ähnelt.
Der Maybach bietet dabei einen schier unglaublichen Luxus, gerade auch auf meinem Platz im Fond. Dort gibt es nicht die übliche Rücksitzbank, sondern zwei unbeschreiblich bequeme Einzel- „Sessel“, muss man das schon nennen, mit wahnsinnig weicher Lederpolsterung, Belüftung / Heizung / Massagefunktion usw.
Natürlich auch die üblichen Lüfter der separat regelbaren Klimatronik, Tablet- ähnliche Bildschirme an den Vordersitzen mit Internet Connection und Zugriff auf das Entertainment Equipment. Ausfahrbare Fußstützen wie in einem Fernsehsessel, aber noch viel bequemer, gekühlte Bar hinter der Mittelkonsole und noch unzählige Einstellmöglichkeiten, Features usw. ergänzen den Luxus Pur. Dabei ist der Innenraum so gut isoliert, das du die stets lauten Außengeräuschen der Metropole nur als Hintergrund- säuseln wahr nimmst.
Ein fantastisches Wahnsinnsauto, das ich jederzeit auch jedem Rolls Royce und ähnlichen Luxusschlitten vorziehen würde. Den 12 Zylinder Motor nimmst du auch gar nicht wahr, die technischen Spielereien und nützlichen Sicherheitseinrichtungen befinden sich natürlich auf dem allerneuesten Stand. So übertrieben es klingen mag, gut 200.000,- Dollar sind für so einen Wagen, sogar ein relativ günstiger, angemessener Preis. Nach oben gibt es natürlich kaum eine Grenze, will man den Wagen noch zusätzlich aufrüsten. Es gibt Superreiche, die fahren mit Maybachs durch die Gegend, welche eine halbe Million und mehr gekostet haben.
Über all diesen Betrachtungen vergaß ich ganz, Rose anzurufen und wollte dies gerade tun, als ich sie schon unter ein paar winterkahlen Bäumen, neben einem jetzt natürlich leeren und abgeschalteten Springbrunnen entdeckte. Bei heute Minus 1-2° C trug sie eine offenbar gut gefütterte, lange Winterjacke in gelb- orange Farbton. Die mit Fell gefütterte Kapuze war zurück geschoben und ihre Haare im Wind zerzaust…, eindeutig, das ist Rose.
Ich lies Ed einfach am Straßenrand kurz anhalten, gab ihm Order irgendwo zu parken und sprang mit einem Wintermantel im Arm hinaus. Während ich mir den über zog, erblickte sie mich auch und lief ruhig auf mich zu.
„Hi Steve, kalt heute.“ Begrüßte sie mich mit einer kurzen Küsschen Umarmung und ich spürte ihre kaltes Gesicht, insbesondere das Näschen an meinem.
„Noch mal guten Morgen, schöne Rose. *bbrrr* frierst du gar nicht?“
„Quatsch, du hast noch keinen richtigen Winter Schneesturm, mit -25° in New York erlebt!“ Lächelte sie schwach und ich sah ihr dann, das so einiges in ihr vorging.
„Zugegeben…, magst lieber ins warme gehen oder noch weiter spazieren?“
„Noch spazieren, wenn du warm genug angezogen bist.“
„Bin ich…, so einigermaßen.“ Reichte ich ihr Gentlemanlike meinen Arm, aber sie zog es vor mit tief in den warmen Jackentaschen vergrabenen Händen, neben mir zu laufen.
Wir spazierten hinunter zum Hudson River und ich wartete ab. Bohrende Nachfragen müssten in Ihren Ohren so klingen, als ob ich in Eile und sie mir lästig wäre. Ich zündete mir und ihr eine Kippe an und erst als wir diese ausgeraucht hatten, fing Rose an zu reden.
„Danke das du gekommen bist Steve; es ist eigentlich meine Angelegenheit, aber ich finde, du hast zumindest ein Recht davon zu wissen…“ fing sie an und in meinem Hinterkopf machte es urplötzlich KLICK.
„Sag bloß du bist schwanger?“ Lächelte ich, auch etwas amüsiert über ihren verblüfften Blick; aber sie fing sich gleich wieder.
„Jetzt hast du mir die Pointe geklaut haha.“
„Entschuldige liebe Rose… und was hast du jetzt vor? Danke das du es mir gesagt hast.“
„Wie ich es dir schon sagte, möchte ich jetzt ganz sicher keine Kinder und werde es abtreiben lassen; das regle ich ganz allein, keine Sorge!“
„Ich habe keine Sorge, liebe Rose, akzeptiere jede deiner Entscheidungen und unterstütze dich bei allem, was du für richtig hältst.“
„Sei nicht so verdammt… generös!“ Fauchte sie ein bisschen scharf zurück.
„Ach Rose…, was soll ich denn sonst sein? Es ist dein Körper und deine Entscheidung als Frau; ich darf dir keine Empfehlungen geben oder gar Vorschriften machen, kann dir eben nur, wie du sagst „generös“, jedwede Hilfe meinerseits anbieten.“ Blieb ich ganz freundlich und ruhig.
„Du verdammter, immer so…, so überlegener Gentleman!“ Fauchte Rose noch stärker und kickte nach einem Aststückchen, als würde sie dieses statt mir treten, um sich abzureagieren.
Oh je…, ich dachte das es jetzt besser wäre erst mal zu schweigen und stellte mich stattdessen mit einem schnellen Schritt direkt vor die „Kleine“, nahm sie ganz fest in die Arme.
„He!“ Strampelte und wand sie sich einige Augenblicke, als wolle sie sich aus meiner „Bärenumarmung“ befreien…, doch dann blieb sie still und schmiegte sich sogar leicht an meine Vorderseite. Ihren Kopf legte Rose seitlich an meine Brust, höher reichte sie an mir ja nicht herauf, und steckte ihr kaltes Gesicht ein bisschen in meinen Mantelaufschlag; so atmete sie in den Mantel und ich spürte die feuchte Wärme ihres Atems darunter. Die 1-2° Minus, fühlten sich durch den frischen Südwind deutlich kälter an. Ich stülpte ihre warm gefütterte Kapuze über ihren Kopf und strich ihr ein paar Haarsträhnen sanft nach hinten.
„Komm Rose, da vorne ist das Le Pain Quotidien (2 River Terrace); die öffnen schon um 07 Uhr. dort können wir uns aufwärmen und was heißen trinken, drehte ich mich Rose los lassend neben sie, schob meinen Arm unter ihren und dirigierte die wenigen Meter. Aus der Hotelzeit, das Conrad liegt praktisch direkt daneben, wusste ich über dieses einfache Lokal bescheid.
„Mmhh…“ lies sich Rose willig von mir steuern und seufzte bei der Wärme in dem belgischen Lokal. Wir bestellten heiße Getränke und ein paar leckere, kleine Snacks. Der Laden hat gute, gehobene Kantinen / Bäckerei Qualität; sagen wir mal so etwa 3,5 Sterne; also nichts besonderes, aber durchaus lecker und gut.
„Hau rein Rose…, oder machst du mir die Freude, später mit mir Mittagessen zu gehen?“ Lächelte ich angesichts ihres gesunden Appetits.
*mampf* „Hab gar nicht gemerkt wie kalt und hungrig ich war!“ *mampf* Lies sie es sich schmecken und schlürfte genüsslich heißen Cafe aus einem großen Becher. Ich nahm nur etwas geschnittenes Obst, in so einem typischen Obstbecher, Cappuccino und Mineralwasser.
„Weichst du meiner Frage aus?“ *grins*
„Was? Ach so…, äh wart mal…, nein ich glaube, ich muss sonst nichts erledigen; wenn du möchtest, können wir nachher was richtiges essen gehen.“
„Schön, ich freue mich! Darüber und dich wiederzusehen!“
„Hör auf mit deinem Gentlemen Casanova Gedöns!“ (schwaches Lächeln ihrerseits)
„Gedöns…???“ Grinste ich etwas breiter.
„Du weißt ganz genau was ich meine!“ Schnippte sie ein paar Krümel auf mich.
„He, versau mir nicht den schönen Stoff!“
„Pah…, probier mal!“ Griff sie herüber und drückte mir geradezu mit Gewalt ein Stück…, so was Ähnliches wie ein gut gewürztes Pizzabrot in den Mund.
„Mmh, nicht schlecht.“ Kaute ich.
„Erzähl doch mal Steve; was ist bei dir alles passiert, dass du plötzlich am Central Park West wohnst und dich länger um ne Firma kümmern musst!“
Also erzählte ich ihr die ganze Geschichte ausführlicher und Rose hörte gespannt zu. Typisch Musikerin / Künstlerin ist sie nicht gerade an geschäftlichen Dingen mit trockenen Zahlen und Finanzen interessiert, macht gerne auf ein bisschen abgehoben cool, wie es viele Künstler tun. Rose ist wahrlich ein cleveres „Mädel“ und als Großstadtpflanze aus Brooklyn auch durchaus in der Lage, im Kapitalismus ganz gut klar zu kommen. Aber eben nur als notwendiges Übel und nicht mit Interesse daran.
Aber die Geschichte um Betrug, Verschwörung, eine tolle, geheimnisvolle Penthouse Wohnung mit Geheimtüren, an einer Prestige Adresse, der Luxus Maybach usw., bietet ja auch spannende, menschliche Aspekte. Dafür hat sie viel mehr Faible, weshalb ich trockene Finanz- Details nur ganz am Rande erwähnte.
„Was du so alles erlebst! Den Luxusschlitten, ich kann mir gar nicht vorstellen das der noch viel toller sein soll, als der vorige… äh…“
„S 550 4matic“ Warf ich ergänzend ein.
„…genau! Der war doch schon Superluxus! Würde ich gerne mal sehen und mitfahren…, die Dachvilla auch! Und Shannon und Esther im Büro kennenlernen!“
„Kannst du doch jederzeit; komm heute einfach mit, oder hast du noch anderes zu tun?“ Lächelte ich amüsiert.
„Und was ist mit Kim? Seid ihr nicht inzwischen ein Paar? Meinst nicht sie reagiert Eifersüchtig?“
„Quatsch Rose! Sei meinte sogar vorhin, das ich dich am Besten sofort anrufe und treffe; Kim war bei mir als ich die Info vom Hotel bekam, das du zu mir wolltest.“
„Oh…, ist sie auch so eine Polyamore…?“
„Keine Ahnung Rose, darüber sprachen wir überhaupt nicht. Könnte gut sein, ja. Aber auf jeden Fall ist sie eine sehr kluge, gebildete, tolerante Upperclass Frau, mit gutem Herz und Charakter!“
„Glaub ich gerne; bei Petes lernte ich sie ja ein bisschen kennen. Hat alles oder? Schönheit, Modelfigur, Intelligenz, Bildung, Geld, tolle Familie und…“ brach Rose ab. Wahrscheinlich wollte sie so was sagen wie: „…ist bestimmt auch fantastisch im Bett“, hielt das dann aber für unpassend und nach neidiger Eifersucht klingend, weshalb sie es nicht aussprach.
Ehrlich gesagt wurde ich nicht recht schlau aus Rose, was ja gerade auch das „Besondere“ an ihr ist und mich fasziniert. Ich meine, normalerweise durchschaue ich die meisten Menschen, insbesondere so junge wie sie, binnen Minuten und bin dann schnell etwas gelangweilt von den immer wieder gleichen, oder sehr ähnlichen Verhaltensweisen, Ansichten, Ideen, Wünschen, Illusionen, Träumen usw.
Einerseits ist Rose in vielem doch eine typische „Unterklasse“ 20 Jährige, die sich stolz bemüht cool interessant zu sein, weshalb sie sich z. B. auch Tätowieren lässt und dämliches Piercing trägt; macht auf Künstlerin, befreundet sich aber auch mit idiotischen Blendern wie diesem Roeg Möchtegerne- „Fotografen“ und merkt gar nicht, was der für ein Hochstapler ist. Also sozusagen alles in allem ganz typische Dummheiten dieser Altersklasse.
Anderseits hat Rose wirklich Klasse, Ausstrahlung, das gewisse Etwas und IST etwas Besonderes, hätte es also gar nicht nötig, sich noch irgendwie interessanter machen zu wollen. Stolz ist eine durchaus gute Sache, aber wie bei allem im Leben, sollte es auch ein gewisses Maß nicht überschreiten und kein falscher Stolz werden. Sie hat innere Qualitäten, Herz, Charakter, Ausstrahlung, ist auf ihre etwas herbe Art auch sehr schön und bezaubernd, versteckt das aber auch gerne hinter äußerlicher Coolness, einem oft ernst wirkenden Gesicht und tut so, als ob sie anders wäre, als sie wirklich ist…, wie ich ja nur zu genau weiß.
 Hmm, hmm… etwas rätselhaft die „Kleine“! *schmunzel*
„Was grübelst du da gerade so intensiv?“ Unterbrach Rose meine Gedankengänge. Unverbesserlich will ich halt immer „verstehen“ und hinter die Kulissen / Masken andere Menschen schauen; insbesondere wenn mich diese interessieren und faszinieren.
„Über dich…“ erzählte ich ihr einige meiner Überlegungen. Wohlweislich nicht alles, aber genug das sie es einigermaßen verstehen konnte.
„Hahaha…, du bist echt der kopfgesteuerste Denker, den ich je traf. Was machst du es immer so kompliziert? Ich bin, wie ich bin und du bist halt so wie du bist.
„Tja… und so bin ich halt, also mokier dich nicht darüber!“ *grins*
„Mokier? Mokieren?“ Guckte sie nicht verstehend und ich übersetzte ihr umständlich erklärend, was ich meinte.
„Ach so, haha, im Grunde wie sich über jemanden lustig machen?“
„Im Prinzip ja; Shooten wir gelegentlich mal wieder zusammen?“
„Wieso Steve? Klar wenn du möchtest.“
„Weil ich dich sehr schön, unglaublich fotogen und ausdrucksstark finde…, einfach gerne mit dir zusammen bin! Besonders wenn du wenig oder nichts anhast!“ Grinste ich breit.
„Haha…, alter Casanova- Gauner- Gentlemen- Charmeur du…!“ Lächelte sie verschmitzt.
„Schuldig euer Ehren.“
„Was?“
„Ich bekenne mich all deiner Anklagen hoffnungslos schuldig.“ *schmunzel*
„DUUU!“ Hob sie wie warnend die Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger, griff dann aber wieder zu mir hinüber und streichelte mir kurz zärtlich übers Gesicht. Eine schöne, vertraute, lieb gemeinte Geste, die mir ein fast glückliches Lächeln entlockte.
„Duuu?“
„Du alter Spinner du! Ich muss mal auf Toilette…“ sprang Rose auf und ging federnden Schrittes in die entsprechende Richtung. Unter der jetzt natürlich ausgezogenen, dick gefütterten Winterjacke, trug sie warme Thermo Jeans und dieses hübsche Ringel- Rollkragen- Kleid, das ihre zarten, jungen, schönen Formen so reizend betont. Sofort spielte meine männliche Fantasie im Hinterkopf den Film ab, wie ihre wunderschönen Brüste unbekleidet aussehen und sich anfühlen, was ich ja alles schon sehen und fühlen durfte. Ach ja, was sind wir Kerle doch so doof! *grins*
Als sie zurück kam hatte ich schon bezahlt und Ed mit dem Wagen bestellt; der fuhr gerade draußen vor, als ich Rose noch galant in die Winterjacke half und wir liefen nach draußen, um schnell einzusteigen, bevor der Maybach zuviel Verkehr blockierte.
„Wow…, WOW!“ Staunte Rose und versank mit ihrem kleingewachsenen, zarten Körper geradezu in dem Megaweichen Rücksitz. „Hallo ich bin Rose.“ Lächelte sie noch freundlich zu Fahrer Edgar.
„Hallo Miss Rose, nennen sie mich Edgar oder Ed. Ist mir eine Ehre, so eine hübsche, junge Lady chauffieren zu dürfen.“ Lächelte der ganz schön galant zurück und fuhr los
„Haha… noch so ein Charmeur!“ Lachte Rose amüsiert.
„Wie meinen Miss?“
„Ach nichts, vergessen sie es Ed…, Edgar passt besser! Ed kling ein bisschen nach einem Straßengauner.“
„Wie sie meinen Miss Rose; ich mag Edgar eigentlich auch lieber als das kurze Ed.“
„Gut dann ab sofort Edgar, hättest du mir auch sagen können!“ Schmunzelte ich, der ihn bisher kurz Ed nannte.
„Es steht mir aber nicht zu ihnen vorzuschreiben wie sie mich zu nennen belieben; wohin Sir.“ Meinte der stockkonservativ steif wirkende Edgar und ging auf mein Du nicht ein. Im Englischen / Amerikanischen fällt der Unterschied zwischen Sie und Du ja nicht so auf.
„Zurück woher wir gekommen sind.“
„Sehr wohl Sir.“ Kutschierte er zwar mit Navi, aber nur um die permanent aktualisierten Stauanzeigen darauf zu sehen. Ed fährt seit vielen Jahren als Chauffeur in und um New York, kennt somit alle Wege und Tricks wie ein langjähriger Taxifahrer genau.
„Mensch ich saß ja schon in einigen Luxuskisten, aber der hier! Von Außen sieht er wie Jeffs S 550 aus…, sehr ähnlich…, aber hier drin… Hammer! Voll der Oberhammer!“ Plapperte Rose , befühlte alles im Wagenfond und schaute sich fasziniert um.
„Ja ich war auch verblüfft über diese unglaublich softe Lederpolsterung. Ich könnte mir so einen Wagen ja leisten, aber ich finde es übertrieben 200 k für ein Auto auszugeben. Außerdem fahre ich viel lieber selbst; in und um Austin ist ein SUV viel praktischer.“
Zurück brauchten wir auch gut 30 Minuten und Edgar kurvte den großen Wagen gekonnt in die ebenfalls etwas versteckte Einfahrt zum privaten Tiefgaragen Stellplatz, mit Direktzugang zum Fahrstuhl in die Dachvilla. Das ist übrigens auch raffiniert und sicher gemacht. Es gibt ja offizielle Aus- / Einfahrten zu den Tiefgaragen Plätzen unter diesem Block. Dieser hier war jedoch keine normale Zufahrt mit Rampe nach unten, sondern ein relativ schmales Tor. Dieses öffnet sich auf einen PKW Fahrstuhl, welcher den Wagen nach unten befördert und man dort auf einen von zwei abgeschlossenen Stellplätzen manövrieren kann… und umgekehrt.
Das hat mehrere Vorteile: ist einerseits Platzsparend und dient vor allem auch der Sicherheit. Auf der Rampe einer normalen Zufahrt öffnet man meist ein Gittertor mit Schlüssel oder Fernbedienung. Erst einige Zeit nach dem hinein fahren, schließt sich das Tor automatisch… und in dieser Zeit könnte z. B. schnell ein Dieb zu Fuß hinein laufen, während man selbst schon irgendwo viel weiter drin parkt und das gar nicht bemerkt.
Hier bei diesem Ding kann niemand mit hinein kommen, ohne das du es bemerken musst; die hydraulische Fahrstuhlrampe bewegt sich auch erst nachdem  das Tor wieder sichtdicht geschlossen ist und umgekehrt. Zusätzliche Bewegungsmelder und Kameraüberwachung gibt es sogar auch noch, sowie weitere, diverse Sicherheitseinrichtungen, über die ich besser nichts sage.
Klar es gibt nichts und keinen Platz auf der Welt, der 100% sicher wäre; das ist logischerweise unmöglich. Aber hier müsste man schon einen nicht unerheblichen Profi Aufwand betreiben, um so auch nur ins Gebäude eindringen zu können. Unten am Stellplatz hätten Einbrecher dann gleich weitere Probleme, die nicht so leicht zu lösen sind. Der Doppelstellplatz ist komplett gegenüber der restlichen Tiefgarage mit normaler Zufahrt zugemauert. Es gibt nur eine alarmgesicherte Stahltür als Notausgang und eine weitere zum direkten privat Fahrstuhl.
Der Fahrstuhl selbst , alt oder nicht, ist auch ziemlich raffiniert gesichert; damit kann niemand einfach so hoch und runter fahren und man hat nur Zugang unten. Im Ergeschoss hinter dem Portier und oben in der Dachvilla; dazwischen gibt es keine Ausgänge. Ich würde mal sagen, ein unerlaubtes Eindringen dürfte über die Außenfassade auf die Dachterrasse, für gute Kletterer mit Profi Ausrüstung leichter sein, als ein direkter Einbruch in das Gebäude an sich. Und überall gibt es überwachendes Personal, Bewegungsmelder, Kameras…, also für „normale“ Durchschnitts – Einbrecher viel zu aufwändig.
Durchschnittsdiebe abzuschrecken und fern zu halten, ist ja auch der Sinn des ganzen. Bestens ausgerüstete Top Vollprofis kommen sowieso überall rein, die sind unmöglich fern zu halten. Rose versuchte sich cool nichts anmerken zu lassen, war aber sichtlich schwer beeindruckt von alldem… und lachte dann amüsiert über die so schnuckelig altmodische Penthouse Wohnung, die so überhaupt nicht nach irgendwelchem übertriebenen Angeber und Protz- Luxus aussieht. *schmunzel*
„Und ich dachte, ich komme jetzt in einen Gold getäfelten Angeberpalast Marke Trump, statt in eine so gemütlich Bude haha. Hey ich mag das! Hier kann man sich richtig wohlfühlen und… oh WOW!“ Entdeckte sie die Aussicht über den Central Park.
Für New Yorker ist eine Wohnung direkt am Central Park mit Aussicht darauf, so etwas wie eine Legende für Superreiche. Alle haben schon davon gehört oder geträumt, aber kaum ein Bewohner des Big Apple hat jemals die Chance, sich so ein Objekt leisten und bewohnen zu können. Auch in meiner New Yorker Zeit damals wagte ich gar nicht daran zu denken, jemals in einer Wohnung mit direkter Sicht auf den Central Park zu wohnen.
„Ja ich war auch amüsiert und beeindruckt zugleich, als ich das sah; es gibt ja noch massig viele, eigentlich schönere und bessere Wohnmöglichkeiten in der Stadt…, aber das hier hat einen besonderen Charme, den man irgendwie spürt.“
„Stimmt, was kostet so was? Bestimmt mindestens 5 Mios oder?“
„Dieses Objekt hat aktuell einen Marktwert von etwa 15 Mio, trotz der altmodischen Art. Top Moderniesiert läge der wahrscheinlich bei 25 und mehr.“
„15 Mio für so eine relativ einfache Dachvilla? Nur wegen der Lage und Adresse am Central Park? Wow, der Kapitalismus ist ganz schön verrückt!“
„Das kannst du gerne laut sagen Rose!“ Lächelte ich und sie schrie lustigerweise so laut wie sie mit ihrer zärtlichen Stimme konnte, von der Dachterrasse:
„DER KAPITALISMUS IST VERRÜCKT!!!“ Worauf hin wir beide herzlich lachen mussten und bei dieser Gelegenheit gleich draußen eine rauchten. Dann führte ich Rose herum und zeigte ich alles  in und um die Rooftop Villa. In der urgemütlichen Wohnküche, die so ähnlich auch in einem deutschen Bauerhaus stehen könnte, tranken wir etwas und Rose schaute mich mit „merkwürdigem“ Blick an, meinte leise:
„Wie kannst du nur ein so ganz normaler, netter, ehrlicher, lieber Typ sein…, geblieben sein…, wenn du in so einer Welt lebst?“
„Na ja, wohl einfach weil ich das halt bin; Angeberei, protzen, den Snob raushängen lassen und zeigen wie reich und toll man doch ist, war alles noch nie mein Fall; außerdem stamme ich aus armen Verhältnissen und vergesse das auch nie. Ich weiß auch heute noch ziemlich genau, wie es normalen, einfachen Menschen ergeht, die hart arbeiten müssen um einigermaßen gut zu überleben…, hoffe ich doch.“
„Hammer! Aber hart arbeiten musstest du doch auch, um das alles selbst zu erreichen und dabei so furchtbar normal nett zu bleiben?!“ Guckte sie mich mit ihren faszinierenden Augen fest an.
„Na sicher! 14, 16 und 18 Stunden Arbeitstage, sieben Tage die Woche, ohne Urlaub und Pause kenne ich nur zu gut. Aber am wichtigsten war mir immer: Geld scheffeln, reich werden usw. reizte mich nie wirklich; ich tat einfach das was mir Spaß machte, mich faszinierte und reizte… und hatte schlicht Glück, das ich damit fast schon ungewollt auch noch viel Geld machen konnte. Ob du es glaubst oder nicht, ich könnte auch mit einem kleinen Arbeiter Einkommen durchaus glücklich leben! Natürlich macht es Spaß, praktisch tun und lassen zu können was man will, sich alles kaufen und leisten zu können, aber ich versichere dir, das ist nicht das Wichtigste im Leben!“ Lächelte ich und schenkte uns Getränke nach.
„Echt beeindruckend! Was ist das Wichtigste im Leben? Deiner Meinung nach.“
„Hmm…, erst mal Gesundheit! „Normal“ Menschlich nett und anständig zu bleiben, also anderen Menschen nicht weh zu tun, wenn es nicht unvermeidlich notwendig ist. Echte, gute Freunde zu haben… und was du dir garantiert NICHT von noch soviel Geld kaufen kannst, ist ehrliche, herzliche Freundlichkeit, Liebe, Freundschaft… solche Dinge.“
„Da hast du sicher recht Steve; sehe ich ganz ähnlich. Aber ich bin auch ehrgeizig und möchte aus eigener Kraft etwas erreichen. So wie die Welt und die Menschen sind, musst du dabei auch manchmal hart und unfreundlich sein, oder nicht?“
„Leider ist das so Rose; aber wenn ich dir raten darf: sei halt manchmal hart und kalt gegenüber der Außenwelt, wenn es denn sein muss…, doch verwechsle das nie mit den Menschen, die deine ehrlichen Freunde sind, dich lieben und gern haben. Komm ich zeige dir die restliche Bude.“ Führte ich Rose in der Dachvilla herum, zeigte ihr die verschiedenen Räume, den Pool usw. Und als wir gerade zurück in die Küche kamen, etwas tranken und nach draußen gehen wollten um eine zu rauchen…
…da stolperten wir unbeabsichtigt irgendwie ineinander, berührten uns und plötzlich war es, als würden wir beide an Marionettenfäden hängen und wären ferngesteuert.
Wie von selbst fielen wir sozusagen übereinander her, zerrten uns während und zwischen leidenschaftlichen Küssen die Kleider vom Leib. Roses wunderschöner, junger Körper machte mich eigentlich immer sehr selbstbeherrschten Mann, ein bisschen wahnsinnig…, fast verlor ich die Kontrolle.
Lächelnd, lachend, stöhnend und animalisch seufzend, begannen wir einen sehr heißen, leidenschaftlichen Quickie, sozusagen quer durch die Küche, wobei so einiges kaputt ging und worüber wir in purer Geilheit heftig lachen mussten.
 „WOW!“ Schnaufte ich heftig nach Luft schnappend, als wir schweißüberströmt langsam wieder runter kamen und Rose noch leicht weggetreten war.
„So GEIL! SOO schön…, oh man!“ Seufzte Rose einige Minuten später, als sich unser Atem einigermaßen beruhigt hatte und wir uns, sozusagen ein bisschen über uns selbst verwundert, gegenseitig anlächelten.
„Oh ja…!“ Holte ich uns frischen Fruchtsaft und Mineralwasser, sowie etwas Obst. Nackt im stehen, um die Polster der Sitzgruppe in der Wohnküche nicht mit unserem Liebesschweiß zu verkleben, erfrischten und stärkten wir uns.
Dann gingen wir hinüber in den Pool Bereich, wo es natürlich auch Duschen gibt, säuberten uns und sprangen lachend in die herrlich erfrischenden Fluten. Wir plantschten wie ein verliebtes Pärchen, vielleicht sind wir das ja auch, ein bisschen herum, bespritzten uns lieb- frech, tauchten uns unter und ich bewunderte Roses perfekt gebauten, wunderschönen jungen Körper, ihr schönes, ausdrucksstarkes Gesicht und ihre jugendliche Energie mit unkompliziert netter, geradezu liebevoller „Spiel und Spaß“ Freude an dem was wir taten…
… und unglaublicherweise im Sinne meiner begrenzten Kräfte als Mann, liebten wir uns im Wasser gleich noch einmal. Jetzt langsam und ganz bewusst mit viel Genuss „nagelte“ ich Rose an die Poolwand, an deren Rand ich mich festhielt, während sie mit dem Rücken dagegen lehnte; ihre Arme um meinen Hals und ihre tollen Beine um meine Hüften geschlungen.
„Uffffff!!!“ Stöhnte ich.
„Haha… voll OBERHAMMER GEIL! Lächelte Rose sichtlich absolut befriedigt und ziemlich glücklich, während sie im Wasser immer noch wie ein Klammeräffchen an mir hing und mich immer wieder küsste.
„Mit dir aber auch, liebe Rose. Wahnsinnig schön bist du, ist das was wir tun und ja, hammergeil ist es auch!“ Schmunzelte ich.
„Ja…, aber Steve: mach es jetzt bitte nicht wieder kompliziert! Nimm es… und mich, doch einfach so wie es ist; wie es sich ergibt! Echt, was gerade passiert ist, haben wir doch beide gar nicht bewusst angefangen…, es passierte einfach.“
„Hmm…, ich denke, ich weiß was du meinst. Ehrlich gesagt weiß ich bis heute nicht, was mich an dir so sehr fasziniert; ich meine natürlich abgesehen von deiner Schönheit und Ausdruckskraft. Ich…“
„Pssst!“ Verschloss sie mir lächelnd mit einem sanften Finger die Lippen. „Du mit deiner Manie als durchdenken und verstehen zu wollen!“
„Hast recht Rose…, aber so bin ich halt.“ Lächelte ich zurück und küsste sie lange. Wir küssten uns lange. Sie küsste lange zurück… und beinahe hätten wir noch ein Liebesspiel gemacht. *schmunzel*
Stattdessen duschten wir noch mal, gingen zurück in den Wohnbereich und zogen uns an. Dann gingen wir auf die Terrasse und rauchten. Leider war es stark bewölkt, also ohne Sonnenschein und inzwischen so ungefähr 5-6° kalt, aber wir genossen die frische Luft.
Vom Straßenniveau 16 Stockwerke unter uns, klangen die üblichen Verkehrsgeräusche der Großstadtmetropole New York zu uns herauf. Ein Vogelschwarm vom Central Park, Krähen denke ich, krächzte laut miteinander und bewegte sich Vogeltypisch mit faszinierender Geschwindigkeit synchron in schnellen Richtungswechseln, wie ein einziger, bewusst gesteuerter, schwarzer Wolkenkörper. Wir schauten beide bewundern zu, dann meinte Rose:
„Du, ich komm um vor Hunger; können wir was essen gehen?“
„Klar Rose, ich bin auch sehr hungrig. Aber ich muss noch kurz unten im Büro vorbei. Komm doch mit und dann gehen wir essen Ok?“
„Ok Steve.“ Lächelte sie schwach, aber wie immer faszinierend ausdrucksstark. In Wahrheit lacht sie gerne genauso unbekümmernd strahlend jugendlich wie alle hübschen Girls ihres Alters. Aber in dem bemühen sich ein cooles Image als Musikerin und Künstlerin gegenüber der Außenwelt zu bewahren und auch in der allgemeinen Art junger Menschen, möglichst cool sein und wirken zu wollen…, guckt sie auf Fotos und Fremden gegenüber immer so ein bisschen ernst wirkend. *schmunzel*
Im Büro waren Esther und Shannon unverändert fleißig, begrüßten die ihnen noch unbekannte Rose freundlich… und mit einem Ausdruck im Gesicht der mir sagte: mit weiblichem Instinkt wussten sie sofort was wir gerade gemacht hatten und was sich zwischen uns abspielte. *grins*
Es war inzwischen Mittagszeit; ich unterschrieb ein paar Papiere die sie mir vorlegten und schlug vor, dass wir gemeinsam essen gehen. In der Umgebung gibt es einige passende Lokale oder sogar richtig gute Restaurants. Erfreut stimmten Esther und Shannon zu, schalteten die Telefonanlage auf Weiterleitung zu Esthers Handy, für den Fall das jemand in der Firma anruft und wir gingen zu Fuß ins „The Leopard at des Artistes“, 1 W 67th St.
Das ist ein ca. 4,5 Sterne Klasse Süditalienisches / Sizilianisches Restaurant…, doch mussten wir feststellen, das sie unter der Woche erst um 17 Uhr öffnen; nur am Wochenende machen sie um 1130 Uhr auf; Mist!
Egal, es gibt genug Alternativen im Umkreis. Esther empfahl das Grillrestaurant „Tavern On the Green“, Central Park West & 67th Street, ein Stückchen innerhalb des Parks, wo sie schon einige male Essen war.
Das Lokal liegt etwa auf 4 Sterne Niveau, ist ziemlich groß mit vielen, verschiedenen Sitzbereichen; darunter auch einem überdachten Teil der eigentlich zur offenen, kalten Außenterrasse gehört. Trotz nur 6-7° Winterkälte saßen selbst dort nicht wenige Gäste in Winterklamotten, aßen und tranken. Innen war es auch ziemlich voll, aber wir bekamen ein gutes, hübsches Plätzchen. Offensichtlich ist der Laden sehr beliebt bei den Menschen, sowohl als Ausflugslokal am westlichen Parkrand, als auch zum schnelleren Essengehen von Büroangestellten.
Ich fand es angenehm und gut genug, um es mir zu merken und mal wieder zu besuchen. Natürlich bietet allein Manhattan genug Lokale, um über lange Zeit tagtäglich ein jeweils Anderes besuchen zu können, ohne sich zu wiederholen; darunter auch viele richtig gute Restaurants.
„Übrigens Steve, ich habe mir dein Angebot in Ruhe überlegt… und würde gerne ja sagen; unter der Bedingung das nicht erwartet wird, ich sei deshalb auf Jahre hinaus der Firma verpflichtet.“ Lächelte Shannon munter.
„Das freut mich; natürlich kannst du jederzeit kündigen und etwas anderes machen, ist doch klar. Aber selbstverständlich musst du auch eine Verpflichtungserklärung unterschreiben, nichts von unseren Internas mitzunehmen und ich erwarte schon, das du so…, sagen wir mal mindestens ein Jahr zuverlässig bei uns arbeitest.“ Lächelte ich zurück.
„Natürlich Sir! Du wirst bestimmt nicht von mir enttäuscht sein; ich werde mein Bestes geben.“
„Gut, Esther wird dich in alles einweisen; ich möchte auch, das sie als Mutter von zwei Kindern unter 10 durch dich so entlastet wird, das sie meist früh genug nach Hause gehen kann. Du als junge, ungebundene Frau, ein Freund zählt dabei nicht als Bindung, wirst sicherlich bereit sein nötigenfalls auch bis spät Abends zu bleiben?“
„Na klar…, wird mich bestimmt nicht immer freuen, wenn ich eigentlich anderes vorhatte; aber wenn es sein muss, wichtige Dinge unbedingt erledigt werden müssen, dann mache ich das zuverlässig.“
„Das wollte ich hören Shannon; ansonsten hast du sicherlich schon gemerkt: es geht locker und freundlich bei uns zu; ich bin gewiss klein Sklaventreiber.“
„Yep Boss, ich freue mich echt ab sofort fest bei euch zu arbeiten!“ Lächelte die schöne, junge Frau. Ihre Personalunterlagen sagten mir, dass sie sogar schon 25 und nicht wie gedacht 22-23 ist und ich schätze, sie wird ausgezeichnete Arbeit leisten.
„Ich freu mich auch! Es gab schon einige echt nette, gute Aushilfs- Mitarbeiterinnen, aber du warst mir von Anfang an die Sympathischste; hast immer sehr gut mitgearbeitet!“ Gratulierte die mütterliche Esther Shannon auf herzliche Art und umarmte sie. Auch Rose gratulierte freundlich und wir futterten alle guter Laune, munter plaudernd, das ziemlich gute Essen der Tavern On the Green; ja 4 Sterne Niveau passt.
„Danke Boss, wir werden bestimmt toll miteinander als Team klar kommen!“ Feierten mich sozusagen die Büro Ladys freundlich und dankbar. Jetzt zu Mittag trank niemand Alkohol, aber wir stießen so aus Spaß lachend mit den jeweiligen Getränken an. *schmunzel*
„Ja da bin ich mir auch sehr sicher, sonst hätte ich das nicht so geregelt. Ich werde die Tage noch genauer darüber informieren, was sich gegenüber dem bisherigen Betrieb, bei mir ändert, was genau ich erwarte usw. Generell sei erwähnt, und bitte, das ist bei mir wirklich sehr wichtig, wenn alles gut laufen soll: ich bin ein netter, großzügiger Mensch, werde aber stinkig, wenn ich merke das meine Gutmütigkeit ausgenutzt wird!“
„Verstanden…“ unterbrach mich Shannon und ich gleich wieder sie.
„Moment, ich bin noch nicht fertig! (leicht strenger Blick) Fehler werden überall gemacht, wo Menschen sind; nur Tote machen keine Fehler mehr! Aber ich erwarte das jeder, Pardon jede die irgendeinen Fehler macht, auch offen und ehrlich dazu steht! Ich hasse faule Ausreden, ableugnen, es auf andere schieben usw. Und natürlich sollten auch die gleichen Fehler kein zweites Mal gemacht werden. Generell mag ich keine Ausflüchte. Wenn es irgendetwas gibt das geklärt oder beredet werden sollte, ganz egal was, selbst wenn es etwas aus dem privaten Bereich ist, dann soll das bitte auch ganz offen angesprochen werden und wir werden es gemeinsam klären! Abgemacht? Einverstanden?“
„Ja Boss…, finden wir auch sehr gut und richtig so!“ Sangen die Bürodamen ein bisschen lustig im Chor, gaben aber auch deutlich zu verstehen, das sie es auch im ernsthaften Sinne sehr wohl genau verstanden haben. Sind ja beides kluge, erfahrene Frauen und keine Dummerchen. *smile*
„Ach ja, ich vergaß: und die wichtigste Regel lautet natürlich: DER BOSS HAT IMMER RECHT UND SEINE ANWEISUNGEN SIND WIEDERSPRUCHSLOS AUSZUFÜHREN! Punkt. Ausrufezeichen! Wenn ich also befehle: spring aus dem Fenster! Dann tut das gefälligst sofort… hahaha.“ Lachte ich und gleich darauf lachte die ganze Runde herzhaft so laut, das sich in dem Lokal einige zu uns umdrehten. *lach*
Erst nach 14 Uhr gingen wir gut gelaunt zurück ins Büro. Rose verabschiedete sich schon auf der Straße und wollte mit öffentlichen Verkehrsmitten Heim fahren. Mein Angebot sie zu bringen oder nur von Edgar fahren zu lassen, wies sie als unnötigen Quatsch zurück, küsste mich ungeniert ausführlich auf der Straße und flüsterte mir ins Ohr:
„Hey du kannst echt gut mit Leuten umgehen! Wir telefonieren Ok?“ Lächelte noch mal lieb, streichelte mir über Haare und Gesicht, Küsste mich erneut recht intensiv… und das muss bei dem kleingewachsenen Girl an mir großem Bär für einen Zuschauer ziemlich lustig ausgesehen haben; einige Spaziergänger gingen mit schmunzelnden oder grinsenden Blicken an uns vorbei. Dann drehte sich Rose um und lief zur nächsten, nur wenige Meter entfernten Haltestelle.
Ich folgte den schon voraus gelaufenen Sekretärinnen ins Büro und wir erledigten die anfallenden Arbeiten. Esther ging um 1630 Uhr, Shannon blieb bis 18 Uhr, dann reichte es eigentlich für heute. Es gibt vor allem sehr viel Kleinkram zu erledigen, um die Firma wieder in die ganz normalen Bahnen eines solchen Büros zu lenken. Aber das muss halt nach und nach abgearbeitet werden; da hilft keine Hektik oder in Stress zu geraten.
Ob noch organisatorische Änderungen im allgemeinen Betrieb angebracht sind, werde ich natürlich auch erst nach einigen Tagen abschätzen können. Die ganzen, bestehenden Verträge mit Zulieferern, Handwerkern, Service Gesellschaften usw., z. B. für die von uns verwalteten Mietgebäude und sonstigen Investments…, können auch nur nach und nach auf ihre sinnvolle Notwendigkeit, Seriösität usw, überprüft werden.
Dabei allzu hektisch vor zu gehen bringt nichts; fraglos wird es bestehende Verträge geben, in welchen Betrüger „X“ mit den Auftragnehmern gemauschelt hat und von denen wir bisher noch nichts genaueres wissen. Vielleicht hat sich hier und dort auch nur ganz normaler, allgemeiner Schlendrian ohne direkte Betrugsabsicht eingestellt. All das ist nur nach und nach zu überprüfen und heraus zu finden. Dann müssen konsequente, wohl überlegte Entscheidungen getroffen werden… und genau das sind jetzt meine Aufgaben hier. Das Sekretariat kann mir dabei nur zuarbeitend helfen; entscheiden und vor allem auch überlegen was denn die richtige Entscheidung ist, kann selbstverständlich nur ich.
Detektiv Mike hat mir als Unterstützung noch seinen auch sehr qualifizierten, guten Mitarbeiter Dave hier gelassen, den ich sicherlich noch etliche Tage dafür sehr gut gebrauchen kann. Wer nicht ganz dämlich ist, sieht dem auch mit 61 Top durchtrainierten Ex Cop Dave schon aus 100 m Entfernung an, das der schon alles gesehen hat, jeden Trick kennt und dich sowieso erwischt, wenn du Mist gebaut hast!
Ich nahm noch einen leichten Abendimbiss, telefonierte lange mit Jenny und den Austin Powergirls, schwamm im Pool, schaute sogar ein bisschen Ami Verdummungs- TV und ging  vor 23 Uhr müde pennen. Puh, schon wieder mal in meinem Leben, schafft mich die holde Weiblichkeit ganz schön. *grins*














Donnerstag, 2. Februar 2017
Schon vor 06 Uhr war ich bestens erholt und ausgeschlafen wach, ging eine Runde im Pool schwimmen und nahm dann in der Küche ein ordentliches Frühstück. Das Smart Phone bimmelte eine WhatsUp Message, in der mich Kimberly darüber informierte, das sie für 3 Tage nach Phili (Philadelphia) fliegt. Hmm schade, aber nun na; da habe ich drei Tage ein weibliches „Problem“ weniger am Hals. *grins*
Dem Concierge Service des Hauses schickte ich eine Mail mit Dingen, Leckereien, Sachen zum Knabbern, Toilettenartikeln usw., die sie mir besorgen sollten. Bis Mittag dürfte das Alles erledigt sein.
Ab halb Acht saß ich schon allein im Büro und arbeitete zunächst an meinem Laptop an privatem Routinekram. Dann knöpfte ich mir die Firmenunterlagen vor und kurz darauf erschien auch schon Shannon, die mich munter und leicht überrascht begrüßte. Momentan hatten wir ausgemacht das sie um 08 Uhr anfängt und so lange wie nötig bleibt; Esther kommt um 09 Uhr und geht um 16 oder 17 Uhr, je nachdem.
Natürlich könnte sie in dringenden Fällen auch früher kommen und später gehen, aber wenn es nicht unbedingt sein muss, soll sie natürlich möglichst viel Zeit für Kinder und Familie haben. In „normalen“ Zeiten arbeitet sie auch von 09 bis 16 Uhr, schafft in diesen sieben Stunden, abzüglich Mittagspause, aber sehr fleißig viel mehr als die Meisten. Im Normalbetrieb der Firma ist aber meist auch nicht so arg viel zu tun, so das es nur eine Bürokraft durchaus packen kann, ohne sich halbtot zu schuften.
Wir arbeiteten bis 13 Uhr durch, dann machten die Büro Ladys ihre normale Mittagspause im Büro, mit mitgebrachtem Essen und mich fuhr Edgar mit Dave nach Haarlem ins The Edge Harlem, 101 Edgecombe Ave,, einem laut Google Bewertung 4,6 Sterne Restaurant. Ich sags gleich, es war gut, ist mit dieser Bewertung aber Overrated; max. 4 Sterne sind angemessen, aber ich war durchaus zufrieden.
Dave hatte mich über Ermittlungen informiert; in einem unserer Firmen Objekte in Haarlem, ganz in der Nähe des The Edge, gäbe es Unklarheiten in der Abrechnung. Deshalb fuhren wir dorthin und wollte ich mir diese kleinere Mauschel- Geschichte als erstes vorknöpfen.
In diesem Objekt arbeiten der Italoamerikaner Frederico, mit seiner deutschen Frau Rita, als eine Art Hausmeister- Paar in den Zwanzigern, für unsere Firma. Zuständig für allgemeine Hausmeister Tätigkeiten, Kleinreparaturen, Wartung usw., eben alles was in so einem Job typischerweise notwendig ist.
Nun lassen die Zahlen und Abrechnungen, sowie einige andere Hinweise darauf schließen, das dort deutlich mehr gemauschelt wird, als man noch akzeptieren kann. Genau genommen also ein klarer Fall von Betrug und Veruntreuung. Zu klären ist jetzt vor allem, ob dies alles nur auf Anweisung von ihrem Boss Betrüger „X“ geschehen ist, oder ob auch Frederico dabei ganz bewusst, aktiv und absichtlich seine Finger im Spiel hat.
Deshalb hatte ich das Paar zu einem ersten Vorgespräch in Begleitung von Detektiv Dave und einem zunächst freundlichen Mittagessen als neuer geschäftsführender Gesellschafter, ins The Edge bestellt. Und dort war ich erstmal mehrfach überrascht.
Bei einem Hausmeisterpaar erwartet man ja gewöhnlich ein gesetztes, älteres Ehepaar. Aus den Firmenunterlagen wusste ich zwar das Rita 26 und Frederico 30 sind, dennoch passten beide vom Typ her nicht so ganz in die Hausmeisterrolle. Sie ist eine sehr attraktive, braunhaarige Frau mit beeindruckender Oberweite und er wirkte eher so wie ein Nachtschwärmer Playboy. Jeder der typische, auch jüngere Hausmeister- / Hausverwalter Paare kennt, weiß was da ungewöhnlich und unpassend wirkt; die hellsten sind sie definitiv auch nicht gerade.
Noch unpassender und überraschender war, das sie zu diesem Treffen Ritas viel jüngere und bildhübsch natürliche Stiefschwester Simone mitgebracht hatten. Das auch braunhaarige Mädel, völlig ungeschminkt natürlich mit „weichen“, sanften, schönen Gesichtszügen und vollem Kussmund, trug eine altmodisch wirkende Bluse, warme Stoffhosen und hatte ihre normal wohl über Brustlange, volle Haarmähne so zu einem Zopf zurück gebunden, das Hals und Gesichtsform reizvoll betont wurde.
Meine Fotografen- und Männeraugen waren sofort professionell fasziniert… aber! Aber wer bringt denn zu so einem Geschäftsessen mit ihrem neuen Chef, seine sehr hübsche, junge Schwester mit? Warum und mit welcher Absicht? Um den neuen Boss abzulenken usw.? Rita selbst ist doch schon eine ziemlich reizvolle Frau. Ich meine, würdest du lieber Leser, zu so einem Treffen deine schöne, kleine Schwester mitbringen? Sicherlich nicht!
Und noch dazu: sowohl Ritas als auch Fredericos Gesichtsausdrücke, Körperhaltung und Körpersprache verrieten mir und Dave praktisch sofort, noch bevor wir auch nur erste Begrüßungsworte geäußert hatten, definitiv Schuldbewusstsein. So als ob sie genau wüssten weshalb sie hierher beordert wurden, was sie unrechtmäßig getan haben und das es ihnen jetzt an den sprichwörtlichen Kragen gehen würde.
Nur die junge Simone wirkte völlig unbeteiligt schuldlos und ein bisschen auch so, als ob sie sich selbst ebenfalls sehr darüber wunderte, zu so einem Geschäftsessen mit dem neuen Boss mitgenommen worden zu sein.
Aha, alles sehr vielsagend; ein kurzer Blickwechsel mit Dave zeigte mir, das er so ziemlich genau das Gleiche wie ich dachte und vermutete. Wir ließen uns aber zunächst nichts anmerken und spulten die Begrüßungsroutine ganz freundlich ab. Vor allem Fredericos „Flatterblicke“ speziell auf Dave, den er wohl sofort als Ermittler / Bullen einstufte, verrieten Da schlechte Gewissen. Vermutlich ist Frederico so eine Möchtegerne Typ, der sich selbst für ganz toll hält und sich gewaltig überschätzt…, so lange es keine ernsthaften Probleme gibt. Gibt es die aber, dürfte er sehr schnell wie der typische Blender einknicken und geradezu um Mitleid betteln. Solche Typen kannte ich schon so oft… und selten (nie) wurde etwas Positives daraus.
Nun ich mache es kurz, die Abläufe waren auch absolut typisch für diese Sorte Leute. Beim essen blieben Dave und ich noch sehr freundlich, stellten aber raffiniert scheinbar harmlose Fangfragen und Trottel Frederico verplapperte sich prompt gleich mehrmals. Rita versuchte ihn mehrmals zu bremsen, schaffte das aber nicht immer.
Danach konfrontiert mit den unbestreitbaren Fakten, reagierten Rita und Frederico dämlich trotzköpfig, stritten noch dämlicher und völlig unlogisch erst mal alles ab, verstrickten sich immer mehr in Widersprüche und Lügen… und Frederico versuchte sogar kurzzeitig den „harten, starken“ Macho auf bescheuerte Proletenart raushängen zu lassen. *seufz*
Ein einziger, schneller Griff von dem wirklich knallharten Dave, wozu der noch nicht mal aufstand, beendete diesen  aggressiven Versuch in Sekunden und ließen das Paar resigniert zusammenbrechen. Nun plötzlich ganz kleinlaut fing die ebenfalls typische Jammerei und Bettelei um „Gnade“  an… und erst nach einer guten halben Stunde konnten wir endlich vernünftig zum Punkt kommen und Klartext reden. Oh man, was für Trottel. *seufz*
Sehr leid tat mir natürlich die völlig überraschte, geschockte und offensichtlich von nichts wissende, kleine Schwester. Das hübsche, offenbar sehr sanfte Mädel mit dem so weichen, sprechenden Gesicht fing an zu heulen und lief nach draußen, wahrscheinlich Heim oder zu Freunden, Verwandten oder so was. Armes Mädchen! Rita und Frederico verdienen es eigentlich, noch extra dafür bestraft zu werden, weil sie die Kleine dem ausgesetzt und sie mit hinein gezogen haben.
„Ihr habt eine Zigarettenlänge Zeit euch zu sammeln und ab dann vorbehaltlos ehrlich alles zuzugeben, mit uns zusammen zu arbeiten. Dann kommt ihr vielleicht noch einigermaßen glimpflich aus der Sache raus, ansonsten…, muss ich euch das sagen?“ Stand ich auf und ging mit Dave vor dem Lokal eine rauchen.
„Wenn ich das sagen darf Steve (ich nickte) du bist eigentlich noch zu freundlich zu diesem Pack.“
„Vielleicht hast du recht Dave; warten wir mal ab, wie sie nach meiner Zigarette reagieren und was sie dann sagen; wäre nützlich von ihnen zu erfahren, was und wie genau diese Betrügereien abgelaufen sind und ob das Ganze wirklich erst auf Anweisung von „X“ angefangen hat.“
„Du bist der Boss.“ Meinte Dave nur lapidar. Im Prinzip hat er ja recht, solche Leute muss man oft härter so angehen, wie es nun mal die einzige Art ist die sie verstehen. Andererseits sind sie ja noch relativ jung und leicht zu beeinflussen; wenn „X“ der Initiator war, sind sie vielleicht einfach nur hinein geschlittert, haben sich immer mehr verstrickt und sind dadurch auf die schiefe Bahn geraten.
Laut der Polizeiunterlagen die Dave irgendwie besorgt hatte, sind beide nicht einschlägig vorbestraft; nur Frederico war mehrmals in typische, nächtlich Kneipenschlägereien verwickelt, wie es unter betrunkenen, jungen Möchtegerne- Machos ja weit verbreitet immer mal vorkommen kann. Das zählt in diesem Fall nicht.
Außerdem ist da die hübsche, unschuldige Simone. Ich meine, was wird aus dem Mädel, wenn ich z. B. dafür sorge das ihre ältere Stiefschwester und Frederico im Knast landen? Ist das Mädel überhaupt schon volljährig; von Aussehen her könnte sie wie viele Teenager heutzutage, alles zwischen 15 und 19 sein?! Wenn sie hier bei der Stiefschwester und deren Möchtegerne Mann lebt, statt bei der eigentlichen Familie daheim, gibt es dafür vermutlich auch unschöne Gründe.
A pro pro Simone. Als ich die Kippe ausdrückte war einer der seltenen, ruhigen Momente ohne allzu lauten Straßenverkehr und da hörte man kurz leises schluchzen um die Ecke des Gebäudes. Natürlich schaute ich nach und ja es war die still vor sich hin heulende, kleine Stiefschwester. Da konnte ich nicht anders, als „vorsichtig“ kurz zu dem Mädel zu gehen und ihr tröstend eine Hand auf die Schulter zu legen. Mit dem Blick eines über die gemeine, harte Welt enttäuschten Kindes, auch mit melancholisch trauriger Fraulichkeit, schaute sie scheinbar gar nicht verlegen zu mir auf und schien auf mich auch nicht sauer zu sein; eher sehr enttäuscht über ihre große Schwester und deren Mann. *seufz*
Dave und ich gingen wieder hinein, wo Rita und Frederico wie Häufchen Elend auf ihren Plätzen saßen und schwitzten. Offensichtlich war ihnen ziemlich klar geworden, das wir sie praktisch sofort verhaften lassen könnten und ihr bisheriges Leben sich unvermeidlich radikal ändern müsste.
Rita als eindeutig clevere von den Beiden, gab die Richtung vor. Ja sie wollten mit uns zusammenarbeiten und alles gestehen, auch dabei helfen alles aufzuklären, wenn wir zusagten die Angelegenheit unter der Hand klären, also ohne offizielle Anklage mit dem Risiko im Knast zu landen. Im Prinzip also sehr ähnlich wie auch „X“ eingeknickt war, auf den sie die eigentliche Schuld schoben.
„Was hätten wir den tun sollen, als „X“ Fredo aufforderte anders als normal abzurechnen? Er ist doch der Boss; hätten wir nicht mitgespielt, hätte er uns rausgeschmissen und andere Leute reingeholt.“ Jammerte Rita vermutlich durchaus zutreffend.
Aber wie das im Leben nun mal so ist: „mit gegangen, mit gefangen, mit gehangen“! Da müssen sie nun durch. Wir sammelten Simone um die Ecke auf und gingen hinüber in das von der Firma verwaltete Gebäude, wo sie auch ihre Housekeeper Wohnung hinten im Hof haben. Dort gingen wir alles haarklein durch, stundenlange, langweilige Rechnerei und staunten schließlich über die am Ende zusammen kommende Summe, der durch Mauscheleien veruntreuten Gelder. Trottel Frederico und seine Rita haben natürlich nur Bruchteile davon als Stillhalte- Schweigegelder abbekommen. Sicherlich werden sie oder nur Fredo sich auch hier und da etwas ohne Wissen von „X“ in die Tasche gesteckt haben, aber das dürfte nur Kleinkram gewesen sein.
Nun ja, aber jedenfalls sind sie mit all dem nicht mehr Vertrauenswürdig, müssen die mit dem Job verbundene, günstige Hausmeisterwohnung räumen, Schuldeingeständnisse unterschreiben, zurück geben was noch vorhanden ist usw. und dann am Besten möglichst weit weg irgendwohin verschwinden. Wohin auch immer, leicht wird es nicht für die Drei, die dann ja nahezu Pleite einen neuen Anfang versuchen müssen. Sollten sie irgendetwas verschwiegen haben, was nachträglich heraus kommt, wird doch noch Anklage erhoben und drohen ihnen empfindliche Strafen.
Außer Simone natürlich, die ja nichts Illegales getan hat und von nichts wusste. Armes Mädel; wenn sie schon volljährig ist, sollte sie am besten versuchen ohne Rita und Frederico ihr eigenes Leben aufzubauen; das wäre wahrscheinlich wesentlich besser für sie, auch wenn es selbstverständlich nicht leicht sein wird. Sie hockte die ganze Zeit in ihrem Zimmer, vermutlich heulend und wird sicherlich schwer daran zu knabbern haben, das alles zu verarbeiten. Nur wegen dem unschuldigen Mädel war ich noch gnädig zu Rita und Frederico.
Inzwischen war schon 21 Uhr; Dave hinterlies noch ganz unauffällig Mikrophone zur Überwachung und dem abhören in der Wohnung. Wir fuhren noch zu einem guten Abendessen in ein Steakhaus, sprachen die Angelegenheit unter uns noch mal durch und dann ging er seiner Wege; ich lies mich in die Dachvilla kutschieren, schwamm eine Runde im Pool, telefonierte wie fast täglich mit Jenny, machte etwas gymnastische Übungen und lag etwas nach  23 Uhr bereits schnarchend im Bett.








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