Istanbul: Hilfs- und Rettungsaktion




Sonntag, 06. July 2014
Wir hatten keine zwei Stunden geschlafen, da klingelte Jennys Handy Sturm; es dauerte ganz schön lange bis sie und nur wenig schneller auch ich, wach genug waren um drangehen zu können. Schließlich fand sie ihr Handy nicht weit neben dem Bett und fragte verschlafen was los sei, hörte kurz zu und wurde recht schlagartig wach. Ich bemerkte, spürte diese Reaktion  bei Jenny genau und ahnte sofort, dass es kein dummer früher Anrufer oder gar jemand sein konnte, der sich verwählt hat; es musste etwas ernstes sein!
„Ok, sag nichts, tu nichts, bleib versteckt und ganz leise! Schick mir über Whats Up ein Foto von dem Straßenschild, damit ich genau weiß wo und warte dort, bis wir dich holen kommen!“ Sprach Jenny sehr ernsthaft eindringlich in ihr Handy und wandte sich mir zu. „Zieh dich bitte schnell an Steve! Wir müssen jemand helfen gehen!“
„Was ist den passiert?“ Wollte ich natürlich wissen.
„Ich erkläre es dir unterwegs; jetzt müssen wir so schnell wie möglich los, OK?!“ Bat Jenny und natürlich tat ich das, denn Jenny ist viel zu klug und vernünftig, um nicht ganz genau zu wissen was sie tut.. Ein bisschen Wasser ins Gesicht klatschen, nachlässig irgendetwas anziehen und schon ging es los. Der arme Chauffeur Burak war erstaunlicherweise schon wach und noch schneller bereit als wir beide, die wir wirklich nicht trödelten und schnell machten. Trotz dieser Hektik und verschlafen aus dem Bett gekrochen, sah Jenny schon wieder damenhaft aus, während Burak und ich ziemlich zerknittert wirkten.
Jenny gab ihm die vom WhatsUp Foto abgelesene Adresse und wir düsten los; unterwegs erzählte sie mir dann ausführlich um was es eigentlich ging, nämlich um die süße Blondine Fiona, welche wir mit Julio im Club kennen gelernt hatten. Wie ich es vermutete, hatte Jenny dieser beim gemeinsamen Gang auf die Toilette doch gehörig den Kopf gewaschen, wie man so sagt, und ihr ihre Handynummer gegeben; die beiden hatten sich auch sehr gut verstanden. Wie gut das war, zeigte sich nun viel schneller als je erwartet; meist tut man so was je eher symbolisch und kommt es nie dazu, dass man je gebrauch davon machen muss.
Was ist nun eigentlich passiert? Ganz genau hat Jenny das von der am Handy aufgelöst schluchzenden Fiona auch nicht verstanden, aber so ungefähr ging es um folgendes: Sie hat mit ihrem Julio noch ordentlich gefeiert, auch ziemlich viel getrunken und irgendwann landeten sie auf einer privaten Party in irgendeinem Haus, irgendwo in der riesigen Metropole Istanbul, wo Fiona sich  kaum auskennt und daher auch nicht weiß wo sie eigentlich ist. Diese Stadt ist ohnehin so groß und chaotisch, dass man sich selbst am helllichten Tage und mit ein bisschen Ortskenntnissen, leicht total verirren kann. Das Mädel kann weder die Sprache, auch kein türkisch lesen, ist erst knapp vier Tage hier und fühlt sich nun rettungslos verloren.
Im Laufe der Nacht wurde Julio unter Alkohol und vermutlich auch Drogeneinfluss immer aggressiver und unfreundlicher, versuchte erneut andere zum Partnertausch zu überreden und auf dieser privaten Party ging es hoch her, artete das ganze zu ziemlich wildem und auch ganz schön brutalem Gruppensex aus, was Fiona noch bis zu einem gewissen Grad mit machte. Doch dann verlangte Julio dass sie sich auf ein Bett fesseln lässt und es drei Typen gleichzeitig mit ihr treiben, während er mit deren drei Freundinnen zur Sache kommt. *seufz* Das wollte Fiona nicht mitmachen, doch wurden alle bedrohlich aufdringlich und sie kapierte, dass man sie regelrecht zwingen würde, wenn sie nicht freiwillig mitmacht. Da tat sie clever so als würde sie nachgeben, meinte aber noch schnell zur Toilette zu müssen, schnappte sich auf dem Gang irgendeinen Mantel und verdrückte sich durch eine Hintertüre. Unter dem Mantel nackt, in der winzigen Handtasche nur Handy, Pass und Frauenkram, aber keinen einzigen Cent Geld, nicht nüchtern, verwirrt und erschreckt, in irgendeiner völlig unbekannten Straße der Bosporus Metropole, um sich Sprachengewirr und völlig Fremd wirkende Menschen, geriet Fiona zwangsläufig in ziemliche Panik… und da fiel ihr Jennys gerade erst vor kurzem gespeicherte Telefonnummer ein und rief sie diese um Hilfe flehend an. *seufz*

 Tja, was soll man dazu sagen? Solche Sachen passieren leichsinnigen, jungen Menschen leider gar nicht mal so selten, werden aber meist tot geschwiegen und unter den Teppich gekehrt. Einige Fachleute meinen, dass schätzungsweise ein gutes Drittel jugendlicher Frauen mindestens einmal in ähnliche Situationen geraten und ein weiteres drittel davon auch vergewaltigt wird, es aber nie zugeben. Schlaue Sprüche erfahrener Erwachsener a la „so was muss man sich vorher überlegen“, nützen natürlich überhaupt nichts, bewirken nicht selten sogar eher das Gegenteil, wenn Verbote ausgesprochen werden. Nichts reizt Junge Leute mehr, bei mir war es als Junge das Gleiche, als die Verbote der „doofen Erwachsenen!“ Dann will man es nicht selten erst recht wissen und begibt sich in unnötigerweise in nicht ungefährliche Situationen.
Ich hatte Fiona zwar für Anfang 20 gehalten, also kein dummer Teenager mehr, aber es war ja Nacht, dunkel, in einem schummerigen Club und sie natürlich voll aufgedonnert; gut hergerichtet sehen manche 13 jährigen wie 20 aus und merkt man es erst, wenn sie dummes Zeug plappern. Also vielleicht ist sie doch deutlich jünger und nicht so clever wie es schien, oder erheblich naiver als vermutet. Egal, sie braucht Hilfe und da Jenny ihr nun mal ihre Nummer gegeben hat, sind wir nun auch verpflichtet zu helfen; so sehen wir beide das zumindest in wieder mal wortloser Übereinstimmung durch bloßen Augenkontakt.
Jenny wusste es auch und verzichtete daher auf dummes Geschwätz a la: „tut mir Leid das ich dich da mit reingezogen und geweckt habe“ und ähnlichen Schwachsinn. Wieder reichten wenige, gegenseitige Blicke um in völliger Übereinstimmung diese „ungemütliche“ Hilfsaktion völlig selbstverständlich in quasi harmonisch gleicher Meinung zu erledigen.
Burak fand die angegebene Adresse vom Handyfoto ohne Probleme; Jenny stieg aus um sich zu zeigen, brauchte aber noch nicht mal 10 Sekunden umher laufen, da tauchte schon Fiona unter einer versteckten Treppe an einer Hausecke auf und lief ihr schluchzend in die Arme. Ich überlies die Mädels erst mal sich selbst, ein Mann stört da ja nur; ich schnappte mir aber auf der Rückfahrt unauffällig ihre Handtasche um einen Blick in ihren Pass zu werfen. Aha, kaum 19, richtiger Name Katya und nicht Fiona und laut Einreisestempeln anscheinend zu ersten Mal überhaupt im Ausland; unerfahrenes „Frischfleisch“ aus Belorussland für den westlichen Party Markt. *seufz* Vielleicht sogar gezielt zur Zwangsprostitution her gelockt, wer weiß.

Nun gut, logischerweise nahmen wir sie erst mal mit zu uns, wo sie sich in einem Gästezimmer säubern und ausschlafen kann; alles weitere klären wir dann, wenn wir alle ausgeschlafen Frühstücken, oder vermutlich schon Mittag essen; danach sehen wir weiter. Zum Glück hat sie ja wenigstens noch ihren Pass, was schon mal sehr wichtig ist! Alles andere ist Nebensächlich und leicht zu erledigen…, vorausgesetzt natürlich, dass ihre Geschichte auch stimmt und nicht in Wirklichkeit etwas ganz anderes passiert ist; aber auch das dürfte sich relativ leicht klären lassen.
Ok, erst mal wieder ins Bett und schlafen…, wo sich Jenny liebevoll ankuschelte und sie ein leises, an sich überflüssiges, aber halt höflicherweise für angebracht haltendes „Dankeschön“ flüsterte, womit sie natürlich meine Reaktion auf das geschehene meinte; mein Blick und Kuss bestätigte ihr nur, was sie eigentlich längst wusste: Danke ist überflüssig; selbstverständlich tue ich das für und mit ihr genau so, wie sie es fraglos umgekehrt auch getan hätte!
Wir pennten natürlich tatsächlich bis Mittag durch, kuschelten und küssten nur kurz, weil Jenny nach Katya schauen wollte; außerdem hatten wir einen Bärenhunger und bestellten daher bei Özge schon mal Futter für Drei…, was bei unserer Köchin gewöhnlich bedeutet, dass sie mehr als genug für sechs auftischen wird. *schmunzel* Nach schneller Dusche ging Jenny also zum Gästezimmer von Katya, wo diese noch tief pennte; ich ging schon mal nach unten, ließ mir einen Cafe und eine kleine Knabberei geben und setzte mich damit an den Pool, um gemütlich die erste Morgenzigarette zu paffen. Die Mädels werden sicherlich so einiges „unter Frauen“ zu besprechen haben und da würde ich nur stören.
Nach einer halben Stunde erschienen die beiden, Katya mangels eigener Klamotten nur in einem ihr zu großen Long Shirt von Jenny; diese hätte ihr natürlich gerne ein paar Kleider abgegeben, aber die Sachen eines sehr weiblichen, damenhaften Prachtweibes wie ihre, passen einem so zarten, süßen, sehr schlanken Girl wie Katya absolut nicht und sähe sie wohl ziemlich lächerlich darin aus. Ansonsten ist sie auch eine richtige Schönheit mit sehr süßem Lächeln… und von diesem machte sie verlegen und entschuldigend ganz Instinktiv viel gebrauch; den Schreck der Nacht, oder genauer des Morgens, schien sie auch schon ziemlich überwunden und verdrängt zu haben und versuchte sich sehr sympathisch zu geben und uns sehr lieb für die Hilfe zu danken. Nun, ziemlich sympathisch war uns das Mädel ja schon gestern gewesen. Wie es aussieht ist sie da wirklich Naiv in eine dumme Sache gerutscht und wird hoffentlich daraus ihre Lehren ziehen. Da sie offenbar auch kein Dummerchen ist, wird dem wohl so sein und sie es zukünftig wesentlich genauer überlegen, bevor sie mit einem Fremden in eine fremde Stadt im Ausland fliegt!
Wir bedrängten sie zunächst nicht mit all zu viel Nachfragen; soll das Mädel erst mal richtig zu sich kommen und sich dabei sicher fühlen, bevor sie sich klar macht, wie es nun mit ihr weitergehen soll, ohne einen Cent in der Tasche! Natürlich würden ich / wir ihr ein Flugticket heimwärts einfach schenken, wenn es für sie keine andere Möglichkeit gibt. Aber wie gesagt: erst mal in Ruhe abwarten, für Hektik besteht ja keinerlei Anlass! Nach dem Essen, wofür sich Katya auch sehr süß – lieb verlegen bedankte, rief sie mit Jenny dort an, wo sie mit Julio gewohnt hatte…, und siehe da, wen wundert es noch, das Vögelchen war bereits ausgeflogen, mit all ihren Sachen, wie es hieß.
Es erscheint zwar recht fraglich, wozu sollte er ihren Koffer mit relativ wenigen Kleidern und einem bisschen versteckten Reservegeld überhaupt mitgenommen haben? Aber wer soll sich jetzt noch wozu darüber den Kopf zerbrechen, ob wirklich Julio es mitgenommen, oder irgendwelche Angestellten dort es geklaut haben, nach dem er vermutlich ziemlich Eilig abgedüst ist?! Nützt ja alles nichts, weg ist weg, egal wer das Zeug nun hat! Jenny hatte ohnehin gleich eine Notlösung parat, telefonierte mit zwei Freundinnen mit ähnlicher Figur wie Katya und kaum eine Stunde später, schleppten diese gleich zwei große Säcke voll von zwar getragenen, aber noch sehr schönen Sachen an. Sweet Katya konnte ihr Glück kaum fassen und fiel allen begeistert um den Hals, sogar der Köchin. *lach* Selbst Zuhause hat sie nicht derart viele, schöne Sachen von so guter Qualität und so war die süße Maus natürlich höchst erfreut.

Wir fünf sowie ein noch dazu kommender männlicher Freund, also sechs insgesamt, ließen uns dann zu einem hübschen Plätzchen am Marmarameer kutschieren, um dort zu relaxen und das herrliche, nicht zu heiße Wetter zu genießen. Die beiden türkischen Freundinnen sind auch recht hübsch und eher europäisch geprägt, haben also keinerlei Problem im Bikini rum zu laufen, wovon sie gleich mehrere für Katya natürlich auch mitgebracht hatten. So durften wir zwei Männer, Mehdim ist Ende 20 und bereits promovierter Rechtsanwalt, die Gesellschaft von vier reizenden, hübschen Girls genießen. *grins* Die wirklich sehr süße und verdammt gut gebaute Katya fühlte sich ein bisschen wie in einem Traum und bezauberte alle mit ihrem süßen Charme; offenbar kommt sie aus ärmlichen Verhältnissen und da muss ihr das alles hier wohl sehr traumhaft vorkommen. *schmunzel* 
Nun, wir gönnten ihr von Herzen diese Freude. Es ist ein bisschen wie wenn du Kindern Geschenke machst und diese sich dann strahlend, mit funkelnden Augen darüber sehr freuen; ganz automatisch freut man sich mit und muss schmunzeln! Allerdings ist Katya kein Kind, sondern ein verflixt reizendes, sehr süßes Girl, eine junge Frau mit einer Top Model Figur, abgesehen davon das sie zu Klein für ein Model wäre und so war Mehdim sichtlich von ihr angetan; auch andere Männer am Strand warfen ziemlich interessierte Blicke auf die süße Maus!
Natürlich luden wir sie am Abend dann auch mit dazu ein, uns auf eine sehenswerte „Special Orient & Turkish Dinner Show“ zu begleiten, welche wir zusammen mit Ilgaz und deren Freund besuchten. So was ist eigentlich immer recht unterhaltsam und sehenswert, auch wenn ich gestehen muss, dass mir immer nach recht kurzer Zeit das orientalische Musikgedudel auf die Nerven geht. *grins* Katya staunte mit großen Augen, hatte so etwas ganz offensichtlich noch niemals gesehen und war von Julio in ihren bisher vier Tagen hier, wohl nur durch diverse Nachtclubs geschleift worden.

Nun, in Belorussland, wo die Süße her ist, leben die meisten Menschen ohne Mafiöse Beziehungen zur sehr kleinen Oberschicht, ziemlich ärmlich und haben viele kaum 250,- / 300,- € als monatliches Einkommen; außerdem ist es eine strenge Diktatur, wo dich ein falsches Wort leicht in erhebliche Schwierigkeiten bringen kann; wenn ein junges Girl aus solchen Verhältnissen plötzlich das lockere, tolerante, offene Leben der „Reichen und Schönen“ kennen lernt, dort herzlich aufgenommen wird und mit bekommt, dass alleine dieser Abend locker das Monatseinkommen bei ihr kostet, dann ist so in Mädel natürlich beeindruckt und hingerissen. *schmunzel*
Gegen 02 Uhr Morgens gingen wir schlafen, da ich Morgen relativ früh raus muss und einiges zu erledigen habe.



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