Cote d´Azure, Mai #4

 

#24.05.12 Cote d´Azure, Mai #4 

 

Momentan geht es ziemlich rund hier und wird es etwas hektisch. Morgen beginnen die berühmten Filmfestspiele von Cannes; das Palais ist bereits voll mit Gästen aus der Branche, darunter die zwei Berühmtheiten. Als nächstes werden ein Hollywood Superstar mit Frau, Kindern und einer großen Entourage an Freunden, Mitarbeiten, Personal, Agent usw. usf. ankommen, welche das gesamte, große Jugendstil Gästehaus komplett für sich in Beschlag nehmen.  

Der „Genie und Wahnsinn liegen nahe beieinander“ Typ, hat sogar eigenes Personal, Ernährung Spezialist-(en?) und sowas wie eine Vorkosterin dabei, welche seine Nahrungsaufnahme genauestens überwachen. Von eigenen Astrologischem-, Styling & Outfit- Berater, Masseur, Sicherheitsleuten, Erzieherin für die Kinder und was weiß ich noch alles, ganz zu schweigen. 

Damit nicht genug, gibt es bei uns zwei weitere Geburtstage; die megasüße Madeleine wird 12, feiert aber vor allem mit ihrem geliebten, verehrten Vater. Hauspersonal, Kunstschüler, besonders die an Schauspiel interessierten, drehen bei all dem natürlich auch fast durch und alle hoffen, mal dem einen oder anderen Superstar nahezukommen. 

Uff, uff!  

Ruhende Pole sind neben Virginie, Philippine und Celestine, vor allem ich; das ganze Brimborium um solche und ähnliche Veranstaltungen des Showbiz, tangierten mich schon immer wenig bis gar nicht. Alles ist nur Show und dient der kapitalistischen Vermarktung. Alle Interviews, Reden, Auftritte usw., von Schauspielern, Regisseuren, Produzenten sind sorgfältig eingeübt, von Profis lange ausgearbeitet und somit unechte Show. Es geht um das Verkaufen und Vermarkten von sich selbst, dem Film-Produkt und das blenden des dummen Publikums, damit die „kaufen“ und möglichst teuer das bezahlen, was ihnen dieses Big Business verlockend unter die Nasen hält. 

Die 77. Internationalen Filmfestspiele von Cannes werden vom 14. bis 25. Mai 2024 stattfinden. Sie stehen unter der Leitung von Iris Knobloch, während Thierry Frémaux als Generaldelegierter für die künstlerische Leitung verantwortlich ist. Wikipedia 

 

Gastronomen, Hotels, Pensionen, Luxusressorts, Einzelhandel, die gesamte Stadt und all ihre Geschäftsleute erwarten gute Geschäfte; alles ist plötzlich noch treuerer, als es hier sowieso schon ist. Die Einheimischen nehmen es routiniert und erfahren locker, Fans, Touristen, Paparazzi usw. drehen dagegen auf 180… und was mich betrifft, werde ich froh sein, wenn der ganze Trubel vorbei ist. 

Natürlich kann man sich bei all dem auch gut vergnügen, Spaß haben, tolle Partys feiern, interessante, außergewöhnliche Menschen kennenlernen und die ganze Show genießen. Insbesondere wenn man, wie wir, exklusiven Zugang zu Veranstaltungen und Bereichen hat, wovon der Normalbürger wenig mitbekommt. Dennoch werde ich mich eher freuen, wenn die 12 Tage vorbei sind und wir sozusagen wieder normal wie gewohnt leben können. 

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Heute kam Renees Intimfreundin Bernie / Bernice an und war selbstverständlich auch nicht wenig aufgeregt. Erstmal überhaupt an die schöne, sonnig- warme Cote d´Azuere kommen und in einem wunderschönen Belle Époque Palais leben zu dürfen. Dann auch noch zur Zeit der weltberühmten Filmfestspiele von Cannes und während ebenfalls weltberühmte Superstars bei uns wohnen. 


 

Wie Renee ist Bernie eher einfach gestrickt, eine ganz normale, junge Frau. Nicht so supersüß- frech und hübsch wie Renee, aber nett, freundlich und auf ihre eigene Art auch sehr reizvoll. Ich mag sie durchaus, obwohl sie auch Seiten hat, die mir weniger gefallen. Sie verdient sich ebenfalls als Akt- / Erotikmodell Geld, geht dabei ungehemmt jedoch deutlich weiter als Renee und mag auch Pornografisches; kann sich manchmal ein bisschen wie die sprichwörtliche „geile Schlampe“ aufführen. Dennoch ist sie als Mensch sehr OK. Ob sie länger bleibt und sich im Palais ähnlich lieb, fleißig und zuverlässig nützlich macht wie Renee, wird sich erst noch zeigen, mal abwarten. 

Die übliche Büroarbeit muss natürlich auch erledigt werden, inzwischen und wie könnte es anders sein, mit Katzen- Störeffekt- Unterstützung. Das sehr schicke, elegante Haus Büro, wird derzeit vor allem von den Hausgästen genutzt, die täglich selbstverständlich auch alle diverse Internet-Angelegenheit zu erledigen haben. Sie zahlen unglaubliche Summen dafür, im bezaubernden Belle Époque Palais Séduisante Beauté residieren und sich verwöhnen zu lassen, also bekommen sie alles, was sie wünschen und natürlich nur vom Besten. 

Damit wir unsere Angelegenheiten möglichst ungestört erledigen können, haben wir uns ein einfaches Ausweich- Büro im Souterrain eingerichtet. Gleich mehrere Katzen, darunter ein supersüßes, junges Kätzchen und eine ältere Faulpelz- Katze, fanden das offensichtlich hochinteressant und irgendwie auch sofort Zugang zu diesen Räumlichkeiten…, was sehr amüsante Momente ergab. 



 

Virginie und Philippine wechselten sich ab, damit sich eine auch immer als Hausdame um die verwöhnten Gäste kümmern kann… und beide würden mich kastrieren, sollte ich es wagen die so süßen Schnurrtiger zu verjagen. Nein, wollte ich ja gar nicht. Auch wenn sie manchmal ernsthaft bei der konzentrierten Arbeit stören, so kann man ihnen doch unmöglich böse sein. Und diese lustigen Ablenkungen tun einem gelegentlich auch richtig gut. Lachen und schmunzeln bei der Arbeit schadet nie, tut einem menschlich und ebenso dem Arbeitsklima gut. *smile* 

Heute gab es auch ein erstes, der sogenannten Major events in Cannes. Was Major Events offiziell sind, kann jeder Googeln. Wovon die Öffentlichkeit gewöhnlich nichts erfährt, sind z. B. Multimillionen Geschäftsabschlüsse, die am Rande solcher Events, quasi wie nebenbei vereinbart werden. Und die After Partys im exklusiven Kreis, werden auch streng abgeschirmt.    

„Unser“ „Genie und Wahnsinn“ Superstar Hausgast, respektive sein Agent, bekam z. B. das Angebot, für eine Gage von 60 Mio. USD die Hauptrolle in einem geplanten Blockbuster Film zu übernehmen. Wer nun meint, dass er eine solche Summe, für schätzungsweise 5 bis 6 Monate Arbeit am Filmset sofort glücklich und erfreut angenommen hätte, der irrt und hat keine Ahnung, wie so etwas abläuft. 


 

Empört das man ihm eine solche „Kleingeld“- Gage überhaupt anzubieten wagte, verschwand er wutentbrannt irgendwohin, während sein Agent postulierte, dass das Gagenangebot schon dreistellig ausfallen sollte; absolutes Minimum 80 Millionen, sonst werden sie noch nicht mal darüber verhandeln. Ganz genau weiß man es nicht, aber „Superstar“ hat im Laufe seiner Karriere schätzungsweise bereits fast Milliardär Status erlangt; durch Gagen, Merchandising und sonstige Vermarktung seines „Weltstar“ Image. 

Tja…, so läuft das in diesen egoistisch- skrupellosen Kreisen der High Society, während Abermillionen Menschen elendig dahinvegetieren, dem Hungertod nahe sind oder sich gegen einen mörderischen, genozidalen Angriffskrieg wehren müssen. Und auch wir gehören zumindest teilweise dazu, sind sozusagen ein Teil des Problems. *seufz* 

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Celina / Tiffany, beides „Künstler“- Modelnamen eines sehr ungehemmten Akt-, Erotik- Models, posierte am frühen Vormittag für einen Motor- und E-Roller Hersteller. Allerdings nicht so, wie es für normale Werbung verwendet wird, sondern als „Special Event“ sehr lasziv- provokant und natürlich völlig nackt auf den Rollern. Natürlich gab es auch Champagner, Canapé Delikatessen und weitere schöne, sexy Models, welche die potenziellen Käufer umsorgten. 

Dazu muss man wissen: in den verwinkelten Mittelmeerstädten mit ihren engen Gassen und starken Verkehrsbeschränkungen für Autos, kaum Parkplätzen usw., sind Roller nicht nur bei der normalen Bevölkerung sehr beliebt. Der Anblick von z. B. elegant gestylten Geschäftsmännern, höheren Angestellten oder auch Reichen, die auf Rollern ins Büro fahren, ist hierzulande keine Seltenheit. 

Auch wir haben im Palais einen Fuhrpark von Motor- und Elektrorollern. Die Elektrischen nimmt man vor allem für Fahrten im Stadtbereich, während sie mangels genügend Reichweite für längere Ausflüge über Land noch nicht so geeignet sind. Im Fuhrpark des großen Gold Clubs befinden sich aktuell über 30 Roller, die gerne genutzt werden.  

Solche Leute der gehobenen Schichten, kaufen natürlich meist auch keine Roller, um diese wie die Normalbevölkerung so lange zu fahren, bis sie auseinanderfallen. Die wollen stets die neuesten Modelle, wechseln diese jährlich aus und leasen sie gewöhnlich zusammen mit Serviceleistungen. Das beschert den Verkäufern sichere, regelmäßige Einnahmen, also machen sie regelmäßig auch viel Promotion für ihre Angebote. Für ausgewähltes, exklusives Publikum dann manchmal auch mit so etwas wie splitternackigen, schönen Models, im diskreten, exklusiven Kreis. 

Allein heute verkaufte der Händler, bei einem Publikum von gerade mal ungefähr 30 Personen und nach nur zwei Stunden, über hundert Leasingverträge für neue Roller, wovon einige auch direkt gekauft wurden., mit der Option zum Wechseln auf ein neueres Model, nach spätestens 3 Jahren. Also ein gutes, fettes Geschäft für den Händler, wofür sich die Ausgaben für dieses „Special Event“ locker rentieren. 

Eine wieder mal sehr goldige, hübsche und neugierige Katze fand das Ganze auch sehr interessant und beäugte ihre merkwürdigen, zweibeinigen Untertanen auf sehr amüsante, typische Katzenart. Natürlich bekam sie auch Häppchen vom Büffet und Streicheleinheiten, bis sie zufrieden und gnädig schnurrend erlaubte, dass wir weitermachen.  *schmunzel* 

Danach hielt ich noch ein Schwätzchen mit Model Celina, die ich recht gut kenne. Zurück im Palais gab es bald leckeres Mittagessen und anschließend arbeitete ich mit Philippine im Haus Büro. Erstmals erlaubte sie mir ein Foto, welches sie mit modischer Brille zeigt. Diesbezüglich ist sie ein bisschen eitel und zeigt sich öffentlich nur ohne Brille mit Kontaktlinsen. Dabei sieht sie auch mit solch einer modischen Brille einfach wunderschön aus und bräuchte gar nicht zu verstecken, dass sie ein bisschen kurzsichtig ist. 


 

»Du Charmeur wieder!« Lächelte sie verschmitzt. »Hast ja recht, aber das ist halt mein Spleen; ich zeige mich ungern mit Brille.« 

»Was dein gutes recht ist, liebe Philli« schmunzelte ich darüber und gab ihr einen ziemlich intimen Kuss, mit ein paar liebevollen Streicheleinheiten. 

»Wollten oder sollten wir nicht arbeiten?« Zwinkerte die Schönheit, küsste mich ebenso zurück und die nächsten 10 Minuten schmusten wir lieber, statt uns an die Computer zu setzen. Einiges war aber nun mal zu erledigen und so rissen wir uns bald zusammen und kümmerten uns darum. 

Das war in gut zwei Stunden erledigt und wir machten noch mit zwei Hausgästen einen kleinen Sightseeing Ausflug. Besuchten z. B. ein Denkmal an der Küste, namens „STELLE COMMEMORATIVE du B24 LIBERATOR US AIRFORCE“. Einer der Gäste ist US-Amerikaner und dessen Großvater war ein B-24 Pilot, wurde im zweiten Weltkrieg über Europa abgeschossen. Es freute ihn, dass zumindest manche Franzosen und Europäer noch der Opfer gedenken, welche Amis damals für die Befreiung Europas vom Nazi Joch erbrachten. 

 

Es handelt sich nur um eine kleine, unscheinbare und unbedeutende Gedenkstätte, aber selbst nach 80 Jahren wehen stets frische Franzosen- und US-Fahnen daneben und wird das kleine Blumenbeet davor gepflegt. Umso trauriger das nach so langer Zeit und so vielen Opfern, unendlich viel Leid und Elend, erneut rechte Kräfte Aufwind bekommen und ein neuer, menschenverachtender Nazi Führer, diesmal in Russland, mörderische Kriege und Eroberungsfeldzüge beginnt. 

Werden die Europäer dieses Mal klüger sein oder müssen wir erneut von den USA gerettet werden? Oder noch schlimmer: fällt dieses Mal sogar das „Arsenal der Demokratie“, dem Trump Narzissmus anheim und gibt es niemanden mehr, der bereit ist große Opfer zu erbringen, um uns zu befreien, sollte Putin nicht rechtzeitig gestoppt werden? Derzeit kann man das leider nicht sicher beantworten und sieht es nicht so gut aus. *seufz* 

Am Abend und nach einem bewusst leichten Essen, besuchten wir das Filmprogramm und nahmen an einer nachfolgenden VIP After Party, in einem sehr schönen, romantischen Chateau teil. Solche Partys dienen vor allem der Selbstbeweihräucherung der Branche und den daran teilnehmenden Leuten, welche sich selbst für die Creme de la Creme der Menschheit halten. Gerne auch benutzt von B-Klasse Stars und Sternchen oder solchen die sich dafür halten oder das werden wollen, um auf sich aufmerksam zu machen.  

Mehr oder weniger unterhaltsam ist es eigentlich immer, manchmal aber auch nervend, wenn sich allzu viele „Möchtegerns“ in den Vordergrund drängen. Nebenher werden natürlich auch Geschäfte gemacht, Rollen versprochen, Kontakte geknüpft usw.; Viele vor allem jüngere, noch nicht so bekannte oder erfolgreiche Nachwuchs- Schauspieler oder auch einfach nur Party Sternchen, sind skrupellos bereit fast oder wirklich alles zu tun, um endlich Erfolg zu haben. 



 

Mehr oder weniger offen und direkt sind so manche bereit mit jedem ins Bett zu gehen, wenn sie glauben das es irgendwie vorteilhaft für ihre Karrieren sein könnte. Nicht wenige Partygänger, gerade junge Frauen, wollen auch einfach so (sexuelle) Abenteuer erleben; bevorzugt mit Berühmtheiten, oder Reichen, oder sonst wie interessanten, ungewöhnlichen Männern. Wollen einfach nur Spaß haben und sich austoben, möglichst viel erleben, solange sie noch hübsch und sexy genug sind. 

Selbstverständlich gibt es auch geschmackvolle Partys mit Niveau und wirklich interessanten Teilnehmern. Aber auf den berühmt- berüchtigten VIP After Partys, gibt es praktisch immer auch eher fragwürdige Gestalten beiderlei Geschlechts. Manchmal ist es nicht ganz leicht, sich diese vom Hals zu halten. Wer diesen Menschenschlag und solche Events nicht kennt, reagiert auch mal richtig geschockt auf die unverblümte, berechnende Skrupellosigkeit, den Egoismus und die Egozentrik dieser „für Geld / Erfolg tue ich alles!“ Menschen. 

Eine amüsante Episode ist wohl ein gutes Beispiel, deshalb möchte ich sie mal etwas näher beschreiben. Ich unterhielt mich gerade angeregt mit einem erfolgreichen Filmproduzenten, den ich zwar nicht gut kenne, aber im Laufe der Jahre schon mehrmals getroffen habe. Als ebenfalls leidenschaftlicher Segler war Segeln in erster Linie unser Gesprächsthema und nicht etwa das Filmbusiness, was andere jedoch nicht wissen konnten, da wir etwas Abseits rauchten und plauderten. 

Dabei fiel mir eine asiatische oder eurasische Schönheit auf, die interessiert in meine Richtung blinzelte. Eindeutig ein Frauentyp, den du als Mann unmöglich übersehen oder ignorieren kannst. Bildschönes Mandelaugen Gesicht, umrahmt von einer schwarzen Haarmähne. Ihr sexy Minikleid zeigte viel zarte Porzellanhaut und eine schlanke Top Figur von Top Model Format. Dazu viel verlockend- weibliche, entzückende und sehr fotogene Ausstrahlung.  

 

Da sie mir völlig unbekannt war, fragte ich den Produzenten nach ihr, welcher sie tatsächlich kannte. Mit Spitz- oder Künstlernamen Ruby ist sie ein Showbiz- Multitalent, in Asien ein echtes Star- Idol mit Abermillionen Followern auf Social Media und sowohl als Musikerin, Model, Schauspielerin, Influencerin, Entertainerin usw. unterwegs. Außerdem sehr clever, selbstdiszipliniert, zielfokussiert, ehrgeizig und somit fraglos eine sehr interessante Person. 

Etwa 10 Minuten später holte ich mir einen Drink an der Büffet Bar und da steuerte Ruby eindeutig gezielt auf mich zu, begann ebenso gezielt charmant mit mir zu flirten und zu plaudern. Warum sie ausgerechnet mich so gezielt anging, wo es auf der Party doch etliche interessante Männer gab die aus Showbiz, Filmindustrie usw. eigentlich viel besser geeignet wären, war mir nicht klar. Aber das klärte sich recht schnell und nun wurde es amüsant. 

Sehr geschickt und raffiniert lenkte sie das Gespräch in bestimmte Richtungen, welche mir verrieten, dass sie mich höchstwahrscheinlich mit jemand anderem verwechselte. Offensichtlich hielt sie mich für einen reichen Film-Finanzier, welcher starken Einfluss auf Produzenten, Regisseure usw. ausüben kann, wenn es um die Besetzung von Rollen geht. Ruby spekulierte wohl darauf, dass wenn sie mich erfolgreich bezirzt und womöglich mit mir ins Bett geht, ich dafür sorgen könne, dass sie die Hauptrolle in einem bestimmten, geplanten Film bekommt, auf welche sie scharf ist. 

Eine verdammt verlockende Vorstellung, muss ich gestehen. Denn sie „hat was“, dass mir als Mann sehr gefiel und mich nicht kalt lies. Aber statt ihr Spiel mitzuspielen, streute ich ebenso gezielt und raffiniert Bemerkungen in unsere charmante Unterhaltung ein, welche ihr bald klarmachten, dass ich nicht der bin, für welchen sie mich gehalten hatte. Sofort veränderte sich ihr Verhalten und der Verlockende Ausdruck in ihren Augen, zu „was für eine dumme Zeitverschwendung von mir“ und suchte sie eindeutig nach Gelegenheiten, unser Gespräch möglichst unauffällig zu beenden und sich zu verdrücken. *lach* 

Nicht dass Ruby irgendwie unhöflich, schroff oder uncharmant wurde, nein dazu ist sie viel zu raffiniert. Ein weniger erfahrener Mann hätte es vermutlich kaum bemerkt. Sie blieb reizend charmant, setzte sich wie angenommen aber bald ab und übersah mich nun geflissentlich. Sehr amüsiert bestellte ich noch ein Getränk nach Geschmack von Virginie und ging damit zu ihr. Sie wurde gerade von einer Gruppe Männer belagert, welche sichtlich fasziniert von ihrer charmanten Intelligenz und Schönheit waren.  

Nach kurzer Zeit setzten wir uns ab und spazierten durch den dunklen, romantisch beleuchteten Garten, des schönen Chateau. Erzählten uns gegenseitig von den Erlebnissen mit diversen Gästen und Virginie musste auch über Rubys so typisches Verhalten kichern. Wenn du nicht mindestens reich und für diese Menschen irgendwie vorteilhaft nützlich bist, zählst du nicht und wirst ignoriert. Natürlich hätte ich mich interessant machen können, ich bin ja nicht arm und habe viele wichtige Beziehungen. *breitgrins* 

»Ein bisschen gemein von dir, sie so auflaufen zu lassen und zu täuschen…« blinzelte Virginie mindestens genauso amüsiert wie ich. 

Es wurde jedoch noch amüsanter, denn irgendwoher erfuhr diese Ruby offenbar doch wer ich bin und nun war ich plötzlich wieder interessant für sie, oder zumindest nicht völlig uninteressant. Nochmal passte mich die beeindruckende Schönheit ab und schmunzelte mit Schmollmund Attitüde. 

»Du bist ein raffinierter Gauner Steve! Mich so vorzuführen und lächerlich zu machen; Gemeinheit!« Wirkte sie keineswegs beleidigt, eingeschnappt oder sonst wie verärgert, sondern offenbar auch amüsiert; sowohl über sich selbst wie mein Verhalten und den Verlauf unseres durchaus reizvollen Gesprächs vorhin. Also hat sie wohl gesunden Humor, kann sich ironisch auch über sich selbst amüsieren und nimmt sich scheinbar nicht so furchtbar wichtig, wie es in diesen Kreisen leider häufig der Fall ist.  

 

Allerdings nahm ich ihr das nicht so ganz ab, sondern vermutete, dass sie auch dies auf raffiniert- weibliche Art eher spielte. Ganz sicher war ich mir jedoch nicht und muss erneut zugeben, dass sie eine verdammt anziehende Wirkung besitzt, die keinen Mann völlig kalt lassen kann. 

»Wer ist hier wirklich raffiniert oder treibt raffinierte Spiele, mit bestimmten Absichten?« Grinste ich männlich konternd. 

»Touché´ Monsieur Capitaine Steve.« Lächelte sie bezaubernd. »Neustart? Tun wir so, als würden wir uns erst jetzt kennenlernen und fangen nochmal an? Einverstanden?« Ließ sie all ihren verlockenden Liebreiz und Charme als bildschöne Frau spielen und ist fraglos daran gewöhnt, dass sie die allermeisten Männer problemlos um die raffinierten Finger wickeln kann. *schmunzel* 

»Hmmmm… und was hätte ich davon, so großmütig zu sein?« Grinste ich noch breiter und ein bisschen herausfordernd. 

»Ahaha… und was für ein Gauner du bist!« Lachte Ruby. »Ich will dir zeigen, was du haben könntest, wenn du tust was ich will.« Zückte sie aus ihrer Handtasche ein Foto und hielt es mir hin. 

»Tue was du willst? Und wer sind diese zwei bezaubernden Hübschen? Die eine bist du, nehme ich an?« Betrachtete ich mir das offenbar Urlaubs- Schnappschuss Pic von zwei reizenden Asiatinnen, die durch ihre Aufmachung, Styling und, hochgesteckten Haare mit Zöpfen, in sexy Mini-Sommerkleidern, bezaubernd jung ausschauen und beide bildhübsch sind. 

»Das sind meine beste Freundin und Kollegin Lisa und ich. Sie hat sich übel den Magen verdorben und ist deshalb leider nicht auf dieser Party.« 

»Sehr hübsch, sexy und bezaubernd…, aber wieso zeigst du mir das, schöne Ruby?« 

»Weil ich, weil wir, meine Schwester und ich wissen, wie sehr wir Männern gefallen.« Blinzelte sie charmant zu mir hoch. Typisch Asiatin ist sie, trotz toller Model Figur, ziemlich klein. Schätzungsweise kaum über vielleicht 163 cm. 

»Wissen das nicht alle Girls, spätestens so ab 13? *grins* Eine so clevere, junge Frau wie du, mit viel Erfahrung im Showbiz, weiß es garantiert noch viel besser. Und wenn deine ebenso schöne Schwester auch nur 10% von dir hat, weiß sie es natürlich auch genau. Aber eine Antwort auf meine Frage, war das nicht wirklich?!« 

»Nein, war es nicht, hihi. Hast du ein Problem damit, wenn Frauen wie wir, wir sind nicht so jung wie wir aussehen, es in dieser Männerwelt ausnutzen, so hübsch, sexy und begehrt zu sein?« 

»Selbstverständlich nicht Ruby; Ich bin doch kein Durchschnitts- Trottel!« 

»Nein, das bist du nicht Steve. Ich gebe zu, dich Anfangs unterschätzt zu haben. Frieden?« Lächelte sie einschmeichelnd… und das kann diese eurasische oder asiatische Schönheit verflucht gut. 

»Ich sah uns zu keiner Zeit im Krieg. *grins* Doch auf was willst du mit all dem hinaus?« 

»Warte…, kannst du dir vorstellen, welche Freuden Lisa und ich dir bereiten könnten?« Wurde sie ungeniert deutlich, denn das kam einem unmissverständlichen Angebot himmlischer, sexueller Freuden schon ziemlich deutlich nahe. 

»Gewiss kann ich mir das vorstellen, ihr schaut beide sehr entzückend aus. Aber …« 

»Kein Aber Steve!« Unterbrach sie mich verschmitzt lächelnd. »Inzwischen weiß ich, wer du bist, wie du lebst und dass du fantastische Frauen wie Virginie und Philippine um dich hast. Mir ist klar, dass du kein nach Frauen wie mir geifernder Dummkopf bist. Doch ich sehe und spüre auch, dass ich dir gefalle und du sowieso die Frauen liebst. Alle schönen Frauen, schätze ich?!« 

»Das zu bestreiten, wäre dumme Zeitverschwendung.« Schmunzelte ich. »So langsam werde ich wirklich neugierig, was du ausgerechnet von mir willst. Gerade jetzt und hier zu den Filmfestspielen in Cannes, gäbe es doch viele Männer aus dem Showbiz usw., die dir viel nützlicher sein könnten?! Also sag schon, worum geht es, was willst du wirklich und wieso willst du es von mir?« Antwortete ich freundlich, denn Ruby ist wirklich sehr bezaubernd.  

Dass sie ihr Aussehen und Sexappeal dazu benutzt, in dieser brutal kapitalistischen Männerwelt ihren Weg zu gehen, Karriere zu machen usw., ist nichts Fragwürdiges, sondern eher eine Notwendigkeit für Frauen aus sehr patriarchalischen Macho Gesellschaften und oft der einzige Weg, mit welchem sie mehr aus sich machen können. Mal ganz abgesehen von der ohnehin vorhandenen Abenteuerlust junger, cleverer, schöner Frauen, die möglichst viel erleben wollen, solange sie noch hübsch, jung, sexy und begehrenswert genug sind.  

Nachdem was mir der Produzent über Ruby erzählt hatte, ist sie ja bereits erfolgreich und hat viel mehr erreicht als 99,99% aller Frauen ihres Alters. Und das weil sie es genauso wollte, schon seit wesentlich jüngeren Jahren ehrgeizig, zielstrebig und clever ihr Karriereziel verfolgt hat. Welche Hilfe oder was auch immer sonst, kann sie da von jemanden wie mir erwarten, der mit ihrer Branche und ihrem Leben so gut wie gar nichts zu tun hat? Ich war tatsächlich etwas gespannt, worauf das ganze Gespräch und kennenlernen nun hinauslaufen wird. 

Statt mir jedoch die Frage zu beantworten, nahm sie mich verschmitzt und verführerisch lächelnd an der Hand und zog mich in eine dunkle, unbeleuchtete Ecke unter Bäumen, im großen Garten des Chateau. Man hörte gedämpft die Geräusche der Party und Ruby ging sofort auf die Knie, nestelte an meinem Hosenbund und... 

Später gingen wir getrennt zu Badezimmern / Toiletten des sehr eleganten Palais, um uns zu säubern und frisch zu machen. Vorher tauschten wir noch Kontaktdaten aus und Ruby bat darum, dass wir uns in den nächsten Tagen oder kurz nach Ende des Filmfestivals nochmal treffen und dann zusammen mit Lisa besprechen, was sie denn eigentlich von mir wollen. Ruby rückte immer noch nicht damit heraus und lächelte nur weiblich geheimnisvoll. *schmunzel* 

Die VIP after Party ging noch lange, bis tief in die Nacht; aber wir aus dem Palais gingen bald nach Mitternacht, weil wir Karten für eine Filmpremiere hatten, die schon um 0830 Uhr beginnt. Also müssen wir relativ früh aufstehen, um noch gemütlich zu frühstücken und uns fertig zu machen. Wir hatten keine Lust, uns übermüdet und womöglich noch verkatert den als Blockbuster eingeschätzten Film anzuschauen. Daher gingen wir auch gleich in die Betten und pennten gut gelaunt ein. 

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Leider schüttete es am Morgen heftig vom dunklen Himmel, bei nur 16°. Laut Vorhersage war den ganzen Tag mit dichter Bewölkung zu rechnen, aber bald mit wenig Regen, höchstens noch kurzen, leichten Schauern. Schade, aber na ja, Wetter halt. Es ist, wie es ist und sich darüber zu ärgern, ist sinnlose Zeitverschwendung. 

Gut gelaunt frühstückten wir sehr lecker, plauderten und machten uns fertig. Chauffeur Mathieu brachte uns zum Grand Théâtre Lumière, wo der Film „Furiosa A Mad Max Saga“, mit Anya Taylor-Joy in einer Hauptrolle gezeigt wird. Ich bin eigentlich kein Fan von den Mad Max Filmen und es war ein typischer Hollywood Blockbuster, mit viel Tempo und beeindruckenden Action Szenen ohne Ende.  


 

Das Premierenpublikum war überwiegend begeistert und auch mir gefiel der Film nicht schlecht. Genau genommen war es keine Premiere, den ndieser Film wurde schon gestern Abend gezeigt, wofür wir jedoch keine Karten bekommen hatten.  

Für mich ein typischer Film der Kategorie: ja beeindruckend, unterhaltsam und toll gemacht, aber auch bald vergessen und nicht interessant genug, um ihn auch zukünftig wieder anzuschauen. Zum Vergleich Filme meines Geschmacks, die ich mir immer mal wieder gerne anschaue: Lawrence von Arabien, Siccario, No Country for old Men, Forrest. Gump, Die Verurteilten, GoodFellas usw.. Aber OK, wie Essen ist es Geschmacksache und jeder hat seinen eigenen. 

Wieder draußen freuten wir uns, dass der Regen aufgehört hatte und sogar vereinzelte Sonnenstrahlen durchkamen. Zusammen mit Livia und weiteren Bekannten, welche sich auch den Film angeschaut hatte, spazierten wir zunächst ums Hafengelände und genossen die inzwischen sehr milde, vom Regen gereinigte, frische Luft von etwa 23°, die Aussichten und das bunte Treiben.  


 

Als große Gruppe besuchten wir dann das L'Assiette Provençale>>>, 9 Quai Saint-Pierre, wo wir Tisch(e) für ein exquisites Mittagessen reserviert hatten. Für die Verhältnisse und Preise in Cannes, kann man es als eine Art Geheimtipp bezeichnen, obwohl es direkt am Hafen nicht zu übersehen ist. Das Restaurant liegt direkt am Hafen mit schönen Außensitzplätzen und Blick auf die luxuriösen Yachten.  

Das Menü ist vorzüglich und preislich vollkommen in Ordnung. Die Qualität der Speisen ist hervorragend und ein absoluter Genuss. Die Auswahl bei der Zusammenstellung des Menüs lässt kaum Wünsche übrig. Hier bekommt man überragend viel für sein Geld. Mit 30-50,-€ wird man auf köstliche Art bester, französischer Küche mehr als satt. Die hohe Google Bewertung mit einem Schnitt von 4,5, würde ich sogar als etwas zu tief bezeichnen, so zufrieden war ich dort nach dem ausgiebigen Schlemmen. 

Einen lustigen Katzenmoment gab es auch mal wieder. Livia kennt die Gastronomen gut und ist öfters hier, kennt also auch die Hauskatze gut. Diese hatte kürzlich Junge bekommen und eines diese sehr hübschen, süßen Schmusetiger wollte partout ihren Arm nicht mehr loslassen. Klammerte sich daran fest und bot einen sehr goldigen Anblick. *schmunzel* 



 

Auf ihre eigene Art war Livia natürlich auch wieder sehr hübsch und bezaubernd, obwohl sie nachdenklich, fast etwas grimmig guckte. Nicht wegen der Katze, sie ist auch sehr tierlieb, sondern wohl weil ihr irgendetwas wichtiges im Kopf herum ging. Manchmal kann sie auf intellektuelle, kopfgesteuerte Art Dinge durchdenken und hat dann weniger Lust auf den typischen, eher allgemeinen Small Talk bei so einer Tisch- Schlemmerrunde.  

Leider zog sich der Himmel dann wieder recht schnell mit dunklen Wolken zu und bald begann es erneut heftig zu regnen. Da hatte niemand so recht Lust, noch viel zu unternehmen und wollte auch ich zurück ins wunderschöne, gemütliche Palais. So ein Regentag ist prima geeignet zum Entspannen, Kuscheln im Bett oder z. B. dem Lesen eines Buches.  

Livia bat mich jedoch sie nach Hause zu begleiten, weil sie Fotos für ihre Social Media Aktivitäten benötigt. Dem war sicherlich so, doch hatte ich auch das deutliche Gefühl, dass da noch etwas anderes war, was sie nicht aussprach. Selbstverständlich ging ich mit, wir beide lachend unter einem Regenschirm. Sie lebt zu nahe vom Restaurant, als das es sich gelohnt hätte zu fahren. Außerdem liegt ihre Wohnung in einem Haus der verkehrsbeschränkten Zone, wo man sowieso nicht direkt hinfahren kann. 


 

10-15 Minuten später waren wir auch schon dort und Livia kochte uns frischen Café, stellte Mineralwasser und ein bisschen Obst bereit. Vom delikaten Mittagessen waren wir noch pappsatt, aber so ein Stück frisches Obst flutscht immer gut runter. Außerdem suchte sie diverse Outfits heraus, in welchen sie sich fotografieren lassen wollte. Vom Typ her und mit großer Model Erfahrung, sowie der sowieso in ihr steckenden Art, sich reizend feminin zu geben, gehört sie zu der Sorte Frauen, die tragen können was sie wollen und immer gut aussehen. *smile* 

»Was guckst du schon wieder so männlich schmunzelnd?« Schmunzelte sie ebenfalls. 

»Ich dachte nur gerade, dass du tragen kannst, was du willst und immer reizend feminin aussiehst.« 

»Charmeur…« zwinkerte Livia »…in Wahrheit meinst du, dass ich am besten aussehe, wenn ich gar nichts anhabe!« 

»Ich fürchte, ich mache mich nur lächerlich, sollte ich das bestreiten, höhö.« 

»Ganz genau, du kannst es ruhig zugeben!« Lächelte sie verhalten, wirkte immer noch eher nachdenklich so, als würde sie ein Problem, oder etwas das sie innerlich beschäftig, im Kopf wälzen. 

 »Ich gebe es ja zu und du weißt selbst nur zu gut, was für eine reizvolle, schöne Frau du bist! Welche Wirkung du unvermeidlich auf Männer ausübst!« 

»Natürlich weiß ich das…« 

»Aber? Das klingt definitiv nach einem aber?!« 

»Aber die meisten Männer, mon Capitaine, sehen nur das Äußerliche und interessieren sich auch nur dafür.« 

»Gewiss Livia, so ticken viele, vielleicht die meisten Männer, aber das weißt du doch sicherlich auch schon lange.« 

»Klar, ich bin doch kein naives Mädchen.« Blinzelte sie. 

»Das klingt schon wieder nach einem „aber“. Mir scheint, etwas beschäftigt dich innerlich stark. Magst du darüber reden?« 

 

»Stimmt…, es ist so Steve. Ich hatte schon lange keinen schönen, guten Sex mehr. Ich meine vor allem körperliche, vertraute Nähe, Gemeinsamkeit, Zärtlichkeit usw., nicht nur einen schnellen Fick. Natürlich sehne ich mich danach und vor einiger Zeit lernte ich jemanden kennen, bei dem ich dachte, dass könnte was werden…« 

»Und dann wurde es eine Enttäuschung, höre ich da heraus?!« 

»Ja. Er schien toll zu sein. Charmant, gebildet, gutaussehend, intelligent, galant, doch dann bekam ich zufällig ein Gespräch von ihm, mit seinen Kumpels über Frauen mit…« verdrehte sie ihre schönen Augen und verzog das gesicht. 

»So schlimm?« 

»Noch schlimmer! Ich hätte nie erwartet, dass ein Mann seiner Art und Klasse, er dürfte so Anfang 30 sein und kam wirklich als galanter Gentleman rüber, so primitiv abwertend über Frauen herziehen könnte. Ich beendete sofort den Kontakt und will nichts mehr mit ihm zu tun haben.« Seufzte sie ein bisschen. 

»O je, tut mir leid…« ahnte ich etwas »…belästigt er dich jetzt etwa und will die Abweisung nicht akzeptieren?« 

»Du bist klug Steve. Und erfahren. Vielleicht sogar zu klug und erfahren. Leider ist es genauso so. Dauernd ruft er mich an, Telefonnummern hatten wir schon zuvor ausgetauscht, nervt mich und Cannes ist nicht groß genug, als dass ich ihm nicht gelegentlich begegnen würde; dann nervt er noch mehr und wird sogar etwas aggressiv. Ein Glück, das er noch nicht weiß, wo ich wohne. Ich fürchte jedoch, dass wird er bald herausfinden und dann…« 

»Und dann könnte es noch viel nervender, vielleicht sogar etwas gefährlich werden, wenn er eine komische Type ist, was deiner Erzählung nach wahrscheinlich ist.« 

»So sehe ich das auch Steve.« Runzelte Livia nachdenklich die Stirn. Direkt besorgt oder ängstlich wirkte sie nicht, ist aber auch nicht naiv oder so leichtsinnig, dass ihr das Verhalten des Typs nicht doch etwas unheimlich wäre. Übrigens schoss ich während des Gesprächs auch Fotos von ihr und wechselte sie dabei mehrmals das Outfit. Locker und wie sie es als erfahrenes Model gewohnt ist, ziemlich ungeniert und ihre entzückenden, tollen Formen kaum vor meinen Männeraugen verbergend, wenn sie ein Outfit auszog und ohne Eile ein Neues anzog. 

»Verstehe Livia. Es ist natürlich deine Entscheidung…, aber ich würde doch dringend empfehlen, dich zu schützen und etwas dagegen zu unternehmen.« 

»Ich fürchte, du hast recht Steve. Aber soll ich ihm Schläger auf den Hals hetzten, die ihn verprügeln und ihm klar machen, mich nicht mehr zu belästigen?« Seufzte sie. 

»Da ich ihn nicht kenne, kann ich schlecht beurteilen, was angemessen und angebracht wäre. Aber ich schätze, auf so etwas wird es hinauslaufen. Du bist eine kluge, erfahrene Frau und Model, die viel mit Männern zu tun hat und damit klarkommen muss, sich diese vom Hals zu halten. Wie schätzt du ihn ein? Ist er wirklich gefährlich oder eher nur ein sehnsüchtig verliebter Trottel, der schlecht mit Zurückweisungen umgehen kann?« 

»Ich bin mir nicht sicher Steve…, habe aber immer mehr den Eindruck, er könnte tatsächlich ein nicht ungefährlicher Stalker sein.« 

»Dann solltest du wirklich etwas dagegen unternehmen. Du weißt doch hoffentlich, dass du dich auf meine / unsere Hilfe verlassen kannst?! Soll ich mich darum kümmern?« Meinte ich etwas nachdrücklicher. Wenn dieser Kerl dem Typ Mann entspricht, wie ich es nach Livias Erzählung stark vermutete, könnte er wirklich ernsthaft gefährlich für eine alleinlebende Frau wie sie werden; und dann wäre es zu spät. 

»Ja ich weiß, danke lieber Steve. Ich hoffte, dass vermeiden zu können und dass er irgendwann einfach aufgibt. Er scheint jedoch immer verbissener zu werden, sich hineinzusteigern, als wäre ich eine Art Obsession für ihn.« Streichelte sie mir mal in einer lieb gemeinten Geste über die Backe. 

»Das klingt immer mehr nach der Sorte Mann, die ich befürchte. Ich schlage vor, du lässt mich diese Angelegenheit regeln, bevor es wirklich gefährlich für dich wird.« Meinte ich noch nachdrücklicher. 

»Ach Merde…, es muss wohl sein, wie? Es ist mir schon etwas peinlich, dich mit so etwas belästigen zu müssen. Was wirst du unternehmen?« 

»Wozu sind Freunde da, liebe Livia?! Nun zunächst mal den Typ identifizieren, was vielleicht anhand der Telefonnummer, mit welcher er dich anruft, leicht wird. Dann genauere Infos über den Typ einholen, eventuell mit ihm reden und schauen, wie er reagiert… und alles weitere hängt natürlich davon ab, wie er insgesamt reagiert oder wer genau er ist. Ist er ein wirklich gefährlicher, harter Typ, könnte es hart werden, sich vielleicht aber auch ganz leicht lösen lassen. Hier im Haus bist du wegen der hochklassigen Sicherheitseinrichtung durch die wertvolle Privatbibliothek sicher, selbst wenn er herausbekommt, wo du lebst. Aber du kannst dich ja nicht dauernd einbunkern und wenn er dich vor der Tür abpassen sollte, könnte es auch schon zu spät sein. Nimm es nicht auf die leichte Schulter und ziehe vielleicht für einige Tage zu uns ins Palais, bis die Sache geklärt ist.« 

»Merde verflucht…, leider schätze ich, dass du recht hast. Also gut, notwendige Entscheidungen sollte man nicht zu lange aufschieben, stimmts? (ich nickte nachdrücklich) Dann kümmere du dich bitte darum und ich hoffe, dass es ohne großen Ärger ausgeht.« Seufzte sie erneut. Livia ist in ihrer ganzen Art der liebe, nette, gute Mensch, welcher eigentlich niemandem etwas Böses will. Als erfahrenes Model und schöne Frau in einer Männerwelt und Branche, weiß sie sie aber auch nur zu gut, dass nicht immer alles nur Friede, Freude, Eierkuchen ist.  

Wie heißt es doch so treffend: -„Es kann der Frömmste nicht im Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.“ Oder so ähnlich. Von Schiller, wenn ich mich recht erinnere. 

 

Livia zog sich erneut um, inzwischen hatten wir genug Fotos und ich gab die Telefonnummer des sie belästigenden Idioten gleich an Mathieu weiter, der mit so etwas viel Erfahrung hat. Er hat als ehemaliger Sicherheitschef auch die entsprechenden Beziehungen, um schnell herauszufinden, wer der Anrufer wirklich ist. Vorausgesetzt natürlich, es ist dessen eigenes Handy. Dann kann man leicht herausfinden, wer genau er ist, was er macht, welchen Ruf er hat und entscheiden, wie man weiter vorgeht. 

»Das sollte sich eigentlich in zwei- drei Tagen klären lassen und ich würde mich wohler fühlen, wenn du jetzt gleich zusammenpackst, was du brauchst und bis zur Klärung bei uns wohnst Livia.«  

»Merde, wie mich das nervt! Aber du hast natürlich recht, es wäre wohl besser.« Packte sie also ihren Kram zusammen und ich bestellte ein Taxi, dass uns gleich darauf zum Palais brachte. Es regnete immer noch, aber schwächer und sollte im Laufe der Nacht aufklaren. Wir machten es uns alle gemütlich und unternahmen heute nichts weiter. 

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