Frankreich, Cannes, Februar #3

Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.“ - Mark Aurel  

 

#24.02.15 Frankreich, Cannes, Februar #3 

Noch vor dem Frühstück ging ich eine gute halbe Stunde im Trainingsraum powern. Ich letzter Zeit habe ich fast vier Kilo zugenommen, machte also zu wenig Sport zum Ausgleich und schlemmte zu viel köstliche Speisen. Diese vier Kilo müssen wieder runter, also werde ich mehr Gymnastik und sonstigen Sport machen, mich außerdem bemühen etwas weniger zu essen. Leicht wird mir das nicht fallen, gerade auch hier mit Celestines köstlicher Küche und wo es überall großartige Restaurants gibt. Ich schlemme zu gerne, wenn es sehr lecker ist und leider ist viel zu viel exquisit, delikat, lecker und schmeckt mir so gut, dass ich mehr esse als es zum reinen Sättigen notwendig wäre. *seufz* 

Schon beim Frühstück war ich stark versucht, den guten Vorsatz beiseitezuschieben und schon wieder zu viel zu futtern, riss mich aber zusammen und beherrschte mich. Frisch geduscht und elegant als Gentleman in lockerem Casual Stil hergerichtet, fuhr ich als nächstes runter zum Hafen. Ein mir gut bekannter GC Member, war gestern Abend mit seiner Motoryacht eingelaufen und den wollte ich auch als Sponsor für unsere Pläne gewinnen. 


 

Wir spazierten zum Splendid Hotel, um dort mit einem weiteren potenziellen Förderer zu frühstücken, wobei ich gleich wieder in Versuchung geführt wurde zu sündigen. Doch beherrschte ich mich eisern, trank nur Café und etwas frisch gepressten Obstsaft, paffte auf dem Balkon genüsslich zwei- drei Zigaretten. Die zwei Mistkerle, beide reich und vom guten Leben auch ein wenig zu füllig, grinsten und stichelten wegen meiner Zurückhaltung; sie kennen mich gut genug, um genau zu wissen, wie gerne ich köstlich schlemme. *grins* 

Ein sehr süßes Schnurr- und Schmuse- Kätzchen, sorgte zudem für amüsante Momente und die schöne, junge Mona, vermutlich die Geliebte des Hotelgastes oder vielleicht auch dessen Tochter, keine Ahnung, verursachte sehr ungeniert einige reizende Situationen und bot unseren genießenden Männeraugen, höchst reizvolle Anblicke. Zudem war es sonnig und bereits angenehme 18° warm, mit mildem Lüftchen Mittelmeerklima. Also ein schöner Morgen, wie es fleißige Gentleman doch verdient haben, oder?! *breitgrins* 


 

Dann machen wie gemeinsam einen Verdauungsspaziergang und kamen z. B. an der Gedenk- Skulptur / Büste von Präsident Georges Pompidou vorbei. Cannes, Nizza und viele Gegenden an der gesamten Cote d´Azure, sind nicht nur wegen der malerischen Küsten, ebensolchem Hinterland und mildem Mittelmeerklima, bei vielen Reichen sehr beliebt. Hier können sie sich relativ sorglos frei bewegen, ohne z. B. befürchten zu müssen, als Reiche entführt, ausgeraubt oder sonst wie allzu sehr belästigt zu werden. 

Natürlich gibt es auch hier eine gefährliche Unterwelt, Diebe, Räuber, gelegentlich mal einen Mord, illegales Glücksspiel, Drogen, Prostitution und ähnlich unschöne Vorkommnisse. Aber im Großen und Ganzen ist es, wenn man sich nicht all zu dumm und leichtsinnig benimmt, eine relativ sichere Gegend. Die Einheimischen sind seit langer Zeit daran gewöhnt, dass es die Reichen, Prominenten, Mächtigen und Schönen in diese Region zieht und gehen locker damit um.  

Unser Gespräch verlief in meinem Sinne recht erfolgreich. Beide verlangten noch nach genauer Information über das Talente- Internat, das Anwesen und unseren Plänen, zeigten sich aber wohlwollend geneigt sich vielleicht in den Kreis der Förderer einzufügen. 

Als nächsten fuhr ich zum wunderschönen Chateau d´Phillibelle, einem Anwesen von Baron Marc, welches hier auch als Gold Club genutzt wird. Eine exklusive Residenz und Club Anlage der nach Marktwert ca. 30 Mio. Kategorie. Dort befand sich gerade der aktuelle CEO des GC, der nicht zuletzt durch meine Fürsprache als ehemaliger GC-Chef und Gründer, diesen Posten erreicht hat. Dementsprechend ist er mir etwas verpflichtet und war gerne bereit, eine mögliche, vielleicht auch massive Unterstützung unserer Pläne mit dem Palais Séduisante Beauté zu prüfen.  

Wegen der großartigen Anlage um das GC-Chateau, werden hier in Cannes, eigentlich nicht noch mehr Kapazitäten für den GC benötigt. Andererseits sind Plätze im Chateau sehr begehrt und weitere, exklusive Luxus Gäste Suiten im Palais, wären zumindest in der warmen Jahreszeit, sowie besonders während der berühmten Filmfestspiele, sehr willkommen. Angekommen lief mir die hübsche Yani über den Weg, rannte mir sozusagen in die Arme und knutschte mich heftig ab. *schmunzel* 

Yani ist eine Urkainerin, die sich semi professionell als Akt Model Geld dazu verdient, und die ich kennenlernte, während ich die massive Unterstützung zu Kriegsbeginn dort mit organisierte. Dann freute sie sich sehr, mit mir in den sicheren Frieden des Westens kommen zu dürfen und vermittelte ich ihr einen Job als GC-Hostess / Model. Sie ist zu einfach gestrickt und schafft es auch nicht, sich ausreichend weiterzubilden oder weiterzuentwickeln, um daraus eine sichere Karriere machen zu können. Aber sie ist nett, ehrlich, fleißig, sexy- hübsch und sehr froh, so wenigstens ein paar Jahre ein relativ sorgenfreies Leben, in sehr luxuriöser Umgebung führen zu können; ich mag sie vor allem wegen ihrer unkompliziert- natürlich- sympathischen Art. *smile* 

Bis zum Besprechungs- Mittagessen mit dem CEO und zwei Assistenten, war ohnehin noch Zeit, also konnte ich mit ihr plaudern, Café trinken…  


 

Das üppigen, sozusagen Business Mittagessen mit dem CEO, verlief dann auch richtig gut. All die exzellenten Köstlichkeiten führten mich schon wieder in die große Versuchung, mehr zu futtern als nötig, weil alles äußerst delikat lecker war. *seufz* Aber ich beherrschte mich eisern und machte danach auch gleich wieder etwas Sportgymnastik im Trainingsraum; gönnte mir Im Wellness / Spa Bereich einen Saunagang, eine schöne Massage und entspannte gemütlich. 

Zurück in der Stadt am Yachthafen, es war angenehm sonnig mit etwa 18°, schlenderte ich ein bisschen umher und besuchte dann die hübsche, kleine Bar Tabac Le Pantiero, 17 Rue Félix Faure, 06400 Cannes. Dort kann man gemütlich sitzen, dem bunten Treiben zuschauen, gute Drinks für etwa 4,5 bis 9,- Euro nehmen und dabei genüsslich rauchen, ohne dass es irgendjemanden stört. Dort saß ich gemütlich… und tat gar nichts, außer meine Gedanken schweifen zu lassen oder gelegentlich mal einer attraktiven Frau nachzuschauen. *grins* 

Hauptsächlich drehten sich meine Überlegungen um das Gespräch mit dem GC-CEO. Er muss leider schon morgenfrüh weiter, so dass wir zumindest vorerst, nur über Mail, telefonisch oder per Videokonferenz kommunizieren können. Das ist an sich ausreichend, aber persönliche Gespräche von Angesicht zu Angesicht sind halt doch etwas anderes., was ich in solchen Fällen definitiv bevorzugen würde. Morgen kommt Virginie zurück und ich war schon gespannt, wie sie mit ihrer hohen Intelligenz das heute besprochene einschätzen wird. 



 

Natürlich ist sie in Geschäftsangelegenheit noch unerfahren, aber es kann sehr hilfreich sein, mit einer intelligenten Person über so etwas zu diskutieren, ganz andere Sichtweisen und Einschätzungen zu hören, sozusagen die Sicht und Meinung eines Außenstehenden als Feedback zu bekommen. Das hilft häufig auch um die eigene Beurteilung zu überprüfen, die Dinge neu zu durchdenken und zu klären, ob man sich auf dem wahrscheinlich richtigen, besten Weg befindet, oder ob man nicht vielleicht doch etwas anders vorgehen sollte. 

Bis Sonnenuntergang, derzeit hier um 1801 Uhr, spazierte ich noch ein bisschen durch die malerischen Gassen, mit ihren unzähligen Geschäften, Bars, Restaurants, Bistros, Cafés, Boutiquen, Filialen von Dienstleistern usw., usf. Dann traf ich mich mit einem Hoteldetektiv, Fahrer und Bodyguard, den ich aus früheren Zeiten kenne, als er noch für den GC arbeitete. Er ist auch ideal als Automechaniker, Handwerker Hausmeister und zuständig für einen Fuhrpark geeignet.  

Er spricht drei Sprachen flüssig, Englisch, Französisch und Italienisch, sowie Spanisch und Deutsch ausreichend gut, um sich zu verständigen. Auf einem Außenbalkon tranken wir Wein und knabberten dazu ein paar leichte Snacks. Natürlich wollte ich wissen, ob er eventuell bereit wäre den Job zu wechseln und einen Posten in Multifunktion im Palais anzunehmen. Das interessierte ihn durchaus, wobei es letztlich natürlich auch auf das Gehalt und eine längerfristige Zusage ankäme. 

Wenn unsere Pläne funktionieren, könnten wir dort gut einen so vielfach qualifizierten Mann gebrauchen, der als Chauffeur, Sicherheitschef, Bodyguard, zuständig für den Fuhrpark und auch als Hausmeister agiert. Obwohl er als ehemaliger Legionär der französischen Fremdlegion auch mit Anfang 40 noch knallhart fit ist, ist er ein sympathischer Typ, hat ein Herz für Tiere und Kinder, ist recht gebildet und weiß sich gut zu benehmen. In einer Region mit vielen VIP´s, Reichen, Prominenten usw., sind Kerle wie er ziemlich gefragt und bekommen hohe Gehälter. 

 

Zurück im Palais, schaute ich gemütlich im Bett nur noch mal kurz nach Mails usw. im Laptop, Die Mädchen schliefen bereits und auch ich machte nicht mehr lange. *lächel* 

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Frühstück: »Du Steve…« 

»Ja Madeleine?« 

»Wenn du geborener Deutscher bist, heißt du dann nicht eigentlich Stéphane ?« Sprach sie, mega-süß wie immer, dass deutsche Stefan französisch aus. 

»Das ist richtig, liebe Madeleine.« Musste ich schon nur wegen ihrer so liebreizenden Süße, goldig neugierigen Blicken, jederzeit bereit loszukichern, selbst breit lächeln. Wenn sie wirklich loskichert, ist das so mitreißend, dass man schon sehr viel Selbstbeherrschung braucht, um nicht ganz automatisch ebenfalls mit ihr zu prusten. *schmunzel* 

»Aber warum nennen dich dann alle Steve oder Captn Steve?« 

»Na was denkst du wohl warum, süße Maddi?« Zwinkerte ich und prüfte gewissermaßen ihre logische Kombinationsgabe. Sie ist sehr aufgeweckt clever, eindeutig überdurchschnittliche intelligent. 

»Weil du dich wie ein Capitaine um alles kümmerst? Oder so viel auf Yachten Capitaine bist? Oder weil du, hihihi…« kicherte sie auch schon frech los »…als Piraten Capitaine Schätze jagst und Prinzessinnen entführst, hihihi?« Colette und Leticia, welche gerade etwas abräumte, prusteten lachend los. April war schon pünktlich zum Schulbetrieb rüber gelaufen, aber Madeleine hatte noch Zeit, weil ihre ersten zwei Unterrichtsstunden wegen einer kranken, schwer erkälteten Lehrerin ausfielen. 

»Wärst du gerne so eine Prinzessin und möchtest du von mir entführt werden, um dich mit gar schrecklichen Kitzel- Foltern zu meinem Piratenmädchen zu machen, höhöhö?« Gluckste ich ebenfalls höchst amüsiert und musste einfach mitkichern. Her je was ist das Mädel süüüüüüüüüüüüüüüüüüüß! *lach* 

»Jaaaa… hihihi…, aber dazu müsstest du mich erstmal erwischen… hihihi…« machte sich Maddie schon bereit kreischend wegzulaufen, denn es war natürlich völlig klar, dass sie jetzt von mir gejagt und eingefangen werden wollte. 

Also rappelte ich mich übertrieben ächzend und stöhnend, drohend die Zähne fletschend hoch und erfüllte ihren Wunsch, jagte die Süßmaus durchs Haus. Natürlich ist so ein Mädel sehr flink und könnte mir eigentlich entkommen. Aber vor lauter kreischendem kichern, prusten und gackern, kam sie aus dem Takt und selbstverständlich wollte sie sich ja unbedingt einfangen und durchkitzeln lassen, bis sie um Gnade flehen muss. *schmunzel* 

Da das Palais Séduisante Beauté teuer- luxuriös üppig eingerichtet ist, ein nicht ganz ungefährliches Spiel, weil dabei im Überschwang des herumtoben, leicht etwas Kostbares kaputt gehen könnte. Aber wie sollte man(n) diesem supersüßen Mädel solch einen Spaß nicht gönnen und nicht mitspielen? Ziemlich unmöglich, nicht wahr?!  


 

Schließlich erwischte ich sie, oder ließ sie sich von mir im Bereich des Wintergarten- ähnlichen Saloons erwischen und zappelnd kreischend so lange durchkitzeln, bis sie fast keine Luft mehr bekam und kichernd um Gnade flehen musste. Ach ja, diese glücklich strahlenden, funkelnden Äuglein in ihrem süßen, hübschen Gesicht… einfach zu goldig und liebenswert, die Süße. *bigsmile* 

Dann fuhr ich zum War Memorial vor dem Hôtel de Ville, des Mairie de Cannes, also dem Rathaus der hübschen, malerischen Mittelmeer Küstenstadt. Dort war ich mit dem italienisch- französischen Fashion Model Livia verabredet; ein Treffen, auf das ich schon etwas gespannt war. Laut meiner Vorabinformationen soll sie, ähnlich wie Virginie, außergewöhnlich intelligent und ebenfalls eine Frau der Sonderklasse sein. 

Den Job als Fashion Model nutzt sie vor allem, um damit relativ leicht ordentlich Geld zu verdienen. Ansonsten sind wohl auch ihr die Branche und die meisten Menschen darin / drum herum, viel zu oberflächlich langweilig. Ähnlich wie der Vorbesitzer des Palais, ist sie wohl sehr bibliophil und liebt Bücher sehr. Für diesen betreut sie in der Stadt eine exklusive, private Bibliothek, in dem ehemaligen, unscheinbaren Stadthaus des heute auf Intensivstation liegenden Alten. 

Wie das Dossier darüber aussagt, sollen sich in dieser Privatsammler Bibliothek viele kostbare Bücher befinden, darunter auch einige heutzutage kaum bezahlbare Erstausgaben berühmter Werke. Ich hatte es kaum glauben können, als ich in den Informationen darüber las, dass manche Fachleute den Wert aller Werke in dieser Bibliothek auf einen zweistelligen Million Betrag schätzen. Aber ich weiß und traf auch schon einige leidenschaftliche Sammler wertvoller Bücher, dass manche sich tatsächlich Privat- Bibliotheken von unglaublich hohem Wert angesammelt haben. 


 

Diese Sache geht mich eigentlich nichts an und betrifft nicht die Gründe, weshalb Virginie und ich hier sind. Was damit geschieht, müssen die Erben entscheiden, wenn der Vor- oder genauer immer noch aktuelle Besitzer des Anwesens verstorben ist. Respektive wenn er als nicht mehr handlungs- und geschäftsfähig erklärt und entmündigt wird, so dass seine Familienangehörigen und Erben darüber ein Verfügungsrecht erhalten; noch lebt er ja, wenn auch ohne Bewusstsein auf der Intensivstation eines Privatkrankenhauses für die Reichen. Ich weiß auch nicht, ob er eindeutige, notariell beglaubigte, testamentarische Regelungen getroffen hat, wenn so etwas geschieht, wie es jetzt passiert ist. Aber so wie die meisten alten, reichen Menschen nun mal ticken, dürfte das der Fall sein. 

Mit der attraktiven Livia, die sich als sehr sympathisch und intelligent zeigte, hatte ich nur abgesprochen, diese großartige Privatbibliothek mal anschauen zu dürfen, denn auch ich liebe Bücher. Sammelte sie aber nie wie eine Investition als Kapitalanlage oder überhaupt mit Sammlerleidenschaft. Eine großartige Bibliothek mit eleganten, alten, wertvollen Büchern, ist für mich einfach schön und ein intellektueller Spielplatz. So ein altmodisches Buch in der Hand zu halten, Regale voller Bücher, die ich gerne lesen würde anzuschauen, macht mir Freude. Aber im Prinzip wäre es mit relativ egal, ob der Inhalt in billigen Nachdrucken oder digital gespeichert im E-Reader lesbar ist, denn es kommt mir vor allem auf den Inhalt an, nicht auf die Verpackung. 

Doch sagen wir mal so: wir möchten ja auch nicht gerne in einem kahlen, kalten Betonbunker leben und bevorzugen gemütlich schön eingerichtete Wohnungen und Häuser, obwohl beides vier Wände und ein Dach bieten. Insofern ist der Besuch einer altmodischen Bibliothek einfach schön und ein Vergnügen, herrscht dort ein besonderes Feeling, dass jeder spüren kann der auch nur ein kleines Faible für Literatur jeder Art und Bücher hat. *smile* 

Livia und ich verstanden uns auf Anhieb ziemlich gut und gingen erstmal Café trinken, um uns per typischem small talk ein bisschen kennenzulernen. Sie ist typisch Fashion Model hochgewachsen sehr schlank, selbstbewusst locker drauf, mit unterschwelligem Sexappeal und der fotogenen Ausstrahlung von „ich bin etwas Besonderes“, mit diesem konkret kaum zu beschreibenden „gewissen Etwas“. Wie die meisten Italienerinnen und Französinnen, flirtet auch sie gerne unbekümmert sehr charmant und verrät dabei viel Bildung und Intelligenz in einer eleganten, Ladyliken Art.  

Nicht so auffällig strahlend schön, wie z. B. Virginie, ist sie Aufgrund ihrer Art und Ausstrahlung sich zu geben und zu bewegen, zu sprechen und sich mit Körpersprache und Gesten auszudrücken, doch unmöglich zu übersehen. Insbesondere nicht für Männer meiner Art, welche solche Qualitäten bei Frauen und Männern generell, aber zugeben besonders bei schönen, intelligenten Frauen sehr zu schätzen wissen. Mit Anfang 20 definitiv schon jetzt eine Frau der Sonderklasse, die mir auch ganz persönlich als Mann richtig gut gefiel. 

»Manchmal bin ich so ein ungeschicktes Trampeltier, haha.« Lachte sie mit gesundem Humor völlig locker, als sie sich beim Café trinken die hübsche Bluse bekleckerte. 

»Das bezweifle ich zwar, liebste Livia, aber da du wegen mir hier bist, fühle ich mich verantwortlich. Gerne begleite ich dich in eine Boutique deiner Wahl und bezahle eine neue Bluse deiner Wahl…« grinste ich männlich breit »…vorausgesetzt natürlich, ich darf dir bei der Anprobe zuschauen und meine Meinung äußern, höhö.« 

»Ahahaha… das könnte dir so passen!« Lachte sie herzlich und auf die typische Art selbstbewusster, attraktiver und cleverer Frauen, die es für völlig normal halten, dass Männer nun mal Männer sind und es für sie als Frau nur ein Kompliment ist, wenn Mann sie kaum, knapp oder unbekleidet sehen will. Vorausgesetzt natürlich, Mann macht diese auf eine galante Gentleman Art und kennt die Regeln frecher, aber unverbindlicher Flirtspiele. 

»Stimmt Livia, dass würde mir wirklich passen, hoho!« Gluckste ich. 

»Ja natürlich, was sonst?! Aber ich muss dich enttäuschen. Im Haus der nahegelegenen Bibliothek, habe ich so etwas wie eine Dienstwohnung und mehr als genug Klamotten zum Wechseln. Pech für dich, Monsieur Capitaine.« Zwinkerte sie belustigt. 

»So ein Mist aber auch! Zu schade!« Spielte ich stark übertreibend den Enttäuschten und setzte meinen trüben Dackelblick auf. 

»Das kannst du gut, haha, diesen Dackelblick!« Lachte sie nur. Ich zahlte und wir machten uns auf den kurzen Weg. 

Aus Sicherheitsgründen, damit potenzielle Diebe am besten gar nicht erst irgendwas darüber wissen, wird die Adresse des von außen auch sehr unscheinbarem Stadthaus mit der sehr wertvollen Privat- Bibliothek, kaum jemanden bekannt gegeben. Zudem gibt es hochwertige, moderne Alarmanlagen und besitzt die alt nach Holz aussehende Eingangstüre, eine moderne, massive Stahleinlage.  

Wirklich professionelle Räuberbanden würde nichts davon abhalten. Aber sagen wir mal „normale“ Standard- und Gelegenheits- Diebe dürften es sehr schwer haben, in das Haus einzudringen. Am besten schützt aber definitiv die Geheimhaltung, so dass kaum jemand überhaupt davon weiß und das von außen eher schäbig- alte, sogar etwas Baufällige aussehen. Da dürften die meisten Diebe denken, dass dort sowieso nichts Wertvolles zu holen ist. 

Da es schon über 10 Jahre nicht mehr regelmäßig bewohnt und genutzt wird, ist es auch drinnen eher ziemlich altmodisch und etwas abgenutzt. Fast alles an modern- gemütlicher, elegant- hübscher Einrichtung wurde entfernt und mitgenommen, als der Besitzer in das Palais umzog. Nur Livias „Dienstwohnung“ als Bibliothekarin, wenn sie nicht als Model unterwegs oder sonst wo ist, sondern sich hierher zurückzieht, um sich ganz ungestört mit vielen Büchern vom Stress des Model Lebens zu erholen, ist noch einfach aber hübsch gemütlich eingerichtet. 

Der Bereich für die Bibliothek ist ebenfalls klassisch altmodisch in längst etwas schäbigen Holz Bücherschränken usw. eingerichtet, alle sonstigen, ungenutzten Räume sind kahl leergeräumt. Livia ging sich etwas anderes anziehen, während ich mich schon mal umschaute. Es dürften einige tausend Bücher sein, die meisten davon natürlich oft auch eher alte, etwas zerfleddert mitgenommene Bücher jedweder Art. Das Ganze ist kein Schaustück zum Angeben, sondern wurde wirklich von bibliophilen Menschen genutzt.  

Die wirklich kostbaren Bücher, teils sehr hochwertig Ledergebunden und besonders gepflegt, befinden sich in einem Extraraum, der noch mal zusätzlich mit Bewegungsmeldern, Temperatursensoren usw. gesichert ist. Zudem gibt es eine moderne Feuerlöschanlage, die automatisch schnell genug anspringen sollte, bevor großer Schaden entsteht. Ein paar bequeme, alte, sozusagen eingesessene Sofas und Sessel, stehen hier und dort noch herum. Eine Klimaanlage sorgt für eher kühle, trockene Temperaturen, welche den Büchern am wenigsten schaden sollten. Getränke, Snacks usw., gibt es in einer Art Aufenthaltsraum neben Livias Dienstwohnung oder vielleicht gehört dieser Bereich auch dazu.  

Alles machte den seriösen, unauffälligen, teils sogar leicht schäbigen Eindruck, welcher aussagt: diese Bibliothek existiert(e) nicht, um damit gegenüber anderen anzugeben, sondern für intellektuelle, introvertierte Menschen die Bücher wirklich lieben und sie tatsächlich lesen, wobei ihnen die Umgebung nicht so wichtig ist. 

»Wie gefällt es dir?« Erschien Livia wieder in einem warmen, weiß- bunten Pulli. 

»Faszinierend. Ich liebe Bücher wirklich, das war kein Spruch Livia. Wenn ich Zeit habe, es möglich bleibt und du einverstanden bist, würde ich ehrlich gerne öfters mal zum Stöbern und Lesen herkommen.« Lächelte ich vergnügt. 

»Meinetwegen gerne Steve, wobei ich jetzt natürlich nicht weiß, wie lange es das so überhaupt noch gibt. Ich denke seine Familie würde am liebsten alles nur möglichst teuer verkaufen, das Geld nehmen und fertig.« 

»Ja so schätze ich seine Familie auch ein, leider. Du kennst natürlich die sehr bezaubernd schöne Belle Epoque Villa, dass Palais Séduisante Beauté?« 

»Gewiss, ich war oft dort; wirklich ein entzückendes Traum- Palais.«  

»Diese wollen sie auch nur möglichst schnell an den Meistbietenden verschleudern, statt das Erbe ihres Familienoberhauptes zu schätzen und zu bewahren.« Seufzte ich. 

»Ich hoffe, es gelingt euch, es zu übernehmen und weiter im ursprünglichen Sinn von Davide zu bewahren. In den Model Kursen des Talente Internats, half ich gelegentlich als Model Vorbild und finde es beachtlich, was dort für junge Menschen getan wird.« Guckte auch sie etwas unerfreut, über die geldgierige Verwandtschaft. 

»Das hoffe ich auch. Du bist weiterhin jederzeit dort willkommen; jetzt und zukünftig, wenn es uns wie geplant gelingen sollte.« 

»Merci Cherie, sehr freundlich von dir. Hier werde ich wahrscheinlich bald raus müssen, dann wäre mir ein anderer Rückzugsort, wie das Palais, an der Cote willkommen; ich bin nicht gerne in Hotels oder so.« Lächelte Livia. »Schade, dass ihr nicht auch die Bibliothek übernehmen könnt. Diese Sammlung würde es verdienen, so wie sie ist bewahrt und erweitert zu werden.« 

»Ja ich würde sie sehr gerne übernehmen, so wie sie ist. Aber das wird wahrscheinlich kaum möglich sein.« 

»Wenn ich irgendetwas helfen kann, lass es mich bitte wissen Steve.« 

»Selbstverständlich Livia; nachher kommt Virginie zurück. Hast du Lust und Zeit, mit uns zu dinieren? Kennst du Virginie?« 

»Wir begegneten uns schon mal auf Society und Model Events, wenn ich mich recht erinnere; aber kennen wäre übertrieben. Heute Abend bin ich schon verabredet, aber gerne ein anderes Mal, wenn es recht ist.« 

»Jederzeit Livia. Ich schätze, du und Virginie dürftet euch sehr gut verstehen. Ihr seid von ähnlichem Typus, beide sehr intelligent und gebildet usw.« Lächelte ich. 

»Komplimente kannst du geschickt sehr gut machen, haha; nach so kurzer Bekanntschaft, willst du mich schon so einschätzen?« 

»Meine Menschenkenntnis war schon immer recht gut; ist heute mit sehr viel Erfahrung meist so zuverlässig treffsicher, dass ich viele Menschen gewöhnlich schon nach kurzer Zeit sehr gut einschätzen kann; sehr selten täusche ich mich Livia.« 

»So, so, das will ich dir mal einfach so glauben…« zwinkerte sie. »…offensichtlich entsprichst du deinem Ruf, der ein bisschen unglaublich ist. So wie ich das bis jetzt sehe und dich einschätze.« 

»Na denn, ich hoffe, wir lernen uns noch besser kennen und sehen uns gelegentlich. Jetzt muss ich leider zurück ins Haus Büro und noch etliches erledigen.« Verabschiedeten wir uns dann und ich fuhr wieder in das Palais. 


 

Zunächst schaute ich drüben im Internat vorbei, wo die Theatergruppe ein kleines Schauspiel übte, womit sie die potenziellen, neuen Sponsoren und Förderer unserem Anliegen gegenüber wohl gesonnen stimmen, sie diese beeindrucken wollen. Daran sollen auch Madeline, April, die Hausmädchen Livia und Monique und das sonstige Haus -und Lehrpersonal teilnehmen; ich ebenfalls in einem Kurzauftritt mit Ansprache. 

Etliche hübsche Girls wechselten gerade die Kostüme und erfreuten meine genießenden Männeraugen mit entzückenden Anblicken junger Weiblichkeit. Ähnlich oder genauso wie bei Davide in Neukaledonien, sind die meisten sehr ungeniert- locker drauf; halt typisch für Schauspieler-innen und ähnliche Leute, welche zur Ausübung ihrer Leidenschaft oder Profession, ja am besten ohnehin etwas exhibitionistisch ungeniert drauf sein sollten. Ein paar kicherten trotzdem auf typische Girls- und junge Frauen Art darüber, dass ich plötzlich auftauchte und natürlich gerne hinschaute, scherzte und freche Komplimente verteilte. *lach* 

Dann gab es wieder ein sehr leckeres Mittagessen von Celestine, wobei ich viel Disziplin aufbringen musste, um nicht mehr als nötig von den Köstlichkeiten zu futtern. Danach machten Colette und ich, bei sonnigen an die 20° einen Spaziergang im schönen Park- Garten, plauderten über dies und das, gingen dann ins Haus Büro, um zu arbeiten. 

Ich arbeitete ziemlich fleißig und einigermaßen konzentriert, an dem was ich noch erledigen wollte, bevor Virginie von Paris ankommt. Colette half mir eigentlich nur mit Handreichungen und tippte geschwind zwei Texte ab, was als Hilfe nicht wirklich notwendig war.  

Colette wird später mit Leticia und Monique ausgehen, Freunde treffen und Spaß haben. Celestine und Bernard sind auch weg oder in ihren Angestellten Wohnungen. Die Mädchen werden an einer klassischen Pyjama Party mit anderen Girls im Internat Spaß haben und dort auf Matratzen, in Schlafsäcken pennen. So haben Virginie und ich die ganze Villa allein für uns, obwohl wir das ja nicht wirklich brauchen. Es hätte völlig genügt, wenn wir uns in unsere Schlafzimmer- Suite zurückziehen, um dort ungestört unser Wiedersehen zu feiern. 

Kurz nach Sonnenuntergang fuhr ich mit Colette und den beiden Hausmädchen in die Hügel um Cannes, um sie zu einem Haus zu bringen, wo sich die Freunde bereits trafen und schon mal Party machten. Eine gute Gelegenheit, für ein malerisches Foto der gerade in Dunkelheit versinkenden Küstenstadt, mit all den Lichtern der Zivilisation. Es ist schon ein bezaubernder Flecken Erde hier an der Cote d´Azure. 


 

Ich blieb nur kurz bei den jungen Leuten, die es typischerweise voller Lebensfreude und Abenteuerlust kaum erwarten konnten, ins Nachtleben zu starten und so Spaß zu haben, sich auszutoben, wie es junge Menschen nun mal gerne tun.  

Die jüngste Tochter, auch ein bereits richtig hübscher Frechdachs von 9 oder 10 Jahren, maulte typischerweise herum, nicht auch mit den älteren Teen Frauen ausgehen zu dürfen. Das fand sie natürlich „total unfair und gemein“. *lach* Die Hübschen werden später vom schon erwachsenen Bruder, mit dessen Kleinbus, zu irgendeiner Party gefahren und werden sicherlich viel Spaß haben. 

Ich fuhr dann zum Gare de Cannes Bahnhof und besuchte zunächst eine kleine Bar in der Nähe. Bis zu Virginies Ankunft blieb noch Zeit für einen Drink, ein- zwei Zigaretten und ein bisschen plaudern mit Leuten. Wochenende, also war noch mehr los als sonst. Überwiegend einheimische und „einfache, normale“ Besucher oder Touristen. Die nähere Bahnhofsumgebung zieht die Reichen, Prominenten und Schönen eher weniger an. 

Der Zug aus Paris kam, wie hierzulande wohl meistens, pünktlich an und ich erwartete die intelligente Schönheit auf dem Bahnsteig. Wir entdeckten uns fast sofort, obwohl ordentlicher Betrieb herrschte, und sofort begann Virginie so strahlend schön geradezu begeistert zu lächeln, dass sich einige zu ihr umdrehten und sicherlich mit etwas Neid beobachteten, wie sie mir in die Arme lief. *smile* 

 

Wir küssten uns ab, gingen dann aber bald zum geparkten Wagen, da wir beide es nicht so mögen, an Bahnhöfen, Flughäfen usw. noch lange rumzumachen; gleich ob Begrüßung oder Verabschiedung. Ihre knappe Woche in Paris, war recht anstrengend und im Zug war sie nicht zum Schlafen gekommen. Sie war mit einigen Bekannten gefahren, die zwei oder drei Haltestellen vor Cannes ausstiegen und in der Gruppe junger Menschen wurde natürlich viel geplaudert, gelacht, geflirtet und gescherzt.  

Also war sie jetzt, schon nach 22 Uhr, doch etwas erschöpft und müde. Wir fuhren gleich zurück zum Palais, versorgten uns in der hübschen Küche noch mit einem kleinen Snack und nahmen plaudernd ein Gläschen Wein. Dann zogen wir uns in die Suite zurück und machten es uns im superbequemen Luxusbett gemütlich. Ganz ruhig und sinnlich liebten wir uns nur einmal, schlummerten dann bald aneinander gekuschelt hinüber ins Reich der Träume. 

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Gut ausgeschlafen und erholt, ließen wir uns wieder dekadent mit einem Frühstück im Bett verwöhnen. Virginie liebt das und ihr zuliebe machte ich dabei mit. Wir plauderten beim köstlichen Schlemmen über ihre Zeit in Paris und meine hier. Auch sie war recht erfolgreich, hatte gut Werbung für das Talente Internat und unsere Pläne gemacht, welche gut angekommen waren.  

Außerdem hatte sie die Schauspielschule von Jean Laurent besucht und dieser sehr erfahrene, gute Vollprofi war der Meinung, dass ihr die Standard- Kurse nichts mehr bringen werden. Seiner Meinung nach sollte sie die Intensivkurse für Fortgeschrittenen besuchen, um ihre Schauspielkunst zu perfektionieren. Diese finden gewöhnlich drei bis viermal die Woche statt. Virginie war etwas überrascht, dass er sie bereits für so gut hielt, vertraut ihm und würde das gerne machen.  

»Aber das bedeutet, dass ich mindestens einige Monate lang, drei bis fünf Tage die Woche in Paris sein müsste…, statt hier mit dir; was meinst du dazu?« Seufzte sie und küsste mich lustig, mit ihrem gerade von etwas Pflaumenmus verschmierten, schönen Mund. 

»Nun ja Virginie…, zunächst wissen wir ja noch nicht mal ob hier alles funktioniert wie geplant. Doch unabhängig davon: wenn dir diese Ausbildung wichtig ist, es dir etwas bedeutet und du es tun möchtest, dann solltest du es auch machen. Gelegentlich werde ich wohl auch mit nach Paris kommen können, und ansonsten bist du dann halt leider einige Tage die Woche weg. Schade, aber so ist das nun mal im Leben von Menschen wie uns. Diese zeitweiligen Trennungen werden wir schon aushalten.« Lächelte ich und kitzelte ihren schönen Körper an strategisch besonders empfindsamen Stellen. 

»Ahahahihihiduuu…« fielen wir übereinander her, waren aber vernünftig genug, vorher noch die Bett- Frühstückstabletts beiseitezustellen, bevor wir eine Riesensauerei im Bett anrichten. Etwa eine Stunde später, wohlig befriedigt von himmlischen Liebesspielen, erzählte sie mir vom zuckersüßen Baby einer guten Freundin in Paris und zeigte mir Fotos. 

»Sehr goldig, der süße Fratz.« Musste auch ich lächeln. 

»Ich hätte es auffressen können, so süß ist es.!« Strahlten ihre Augen und gingen wir ins Bad, machten uns frisch.  



 

Draußen war es strahlend sonnig und die Vorhersage versprach bis zu 23° im Tagesverlauf. Wir machten einen gemütlichen Spaziergang im wunderschönen, malerischen Park / Garten dieses bezaubernden Anwesens. Liefen dann am Gästehaus / Festsaal Gebäude vorbei bis zum Internat et Ecole des Talents des Beaux-Arts, wo einige Schüler und Lehrkräfte auch am Wochenende freiwillig Kurse durchführten und das schöne Wetter nutzen, den Unterricht im freien abhielten. 

Wir plauderten, scherzten und lachen einige Zeit mit den Schülern und Lehrern. Dann gingen wir zurück in die Villa und das Haus Büro, führten unsere Daten zusammen, schrieben einen Bericht über den Stand der Entwicklungen hier an Davide in Neukaledonien usw. Darüber wurde es sehr schnell Mittag, denn beim konzentrierten Arbeiten verfliegt die Zeit nur so. Madeleine erschien mitreißend kichernd und lachend pünktlich zum Essen, aber April trödelte herum und Virginie schickte mich, die Süße zu holen. 

Oft ist April in „ich bin 13, bald 14 und also fast erwachsen, behandle mich so!“ Stimmung, doch heute war sie, jedenfalls im Moment, eindeutig in verspielter Mädchen Laune. „Schlimmer“ noch war sie splitternackig und die Blicke aus aufgeregt- neugierig-, abenteuerlustig blitzenden Äuglein verrieten überdeutlich…, auweia, dass ich als erwachsener Mann vorsichtig aufpassen sollte! Ich scheuchte sie an ihren Kleiderschrank und hieß sie sich schnell anzuziehen, denn unten dürfte das Essen schon serviert werden. Andererseits denkt sie sich vermutlich gar nicht viel dabei, denn April ist nudistisch aufgewachsen und liebt es nackig herumzulaufen, in Nudistencamps zu leben und Spaß zu haben. 

 

Endlich am Speisetisch angekommen, tat April plötzlich wieder auf ganz unbedarfte Unschuld vom Lande, doch ihre Blicke verrieten sie und Virginie schmunzelte über den Frechdachs. Leticia hatte frei und Monique wirkte etwas mitgenommen übermüdet; vermutlich hatten die Girls letzte Nacht heftig und lange Party gemacht, so dass sie nicht genügend Schlaf abbekommen hatte. 

Nach dem wie immer köstlichen Mahl, fuhr ich mit Virginie und den Mädchen in die Stadt, wo wir noch Eis schlecken gingen. Dann weiter zu der Villa dieser schwerreichen Witwe mit dem messerscharfen Mundwerk. Die Mädchen spielten mit den zu Besuch weilenden Enkelkindern im Innenhof, während Virginie und ich quasi geschäftlich mit der Witwe Café tranken und plauderten. 

Heute war sie dankenswerterweise in milder Stimmung, wobei ihr scharfer Verstand und das Lästermaul aber trotzdem vergnügt zu gerne lästerten. Die alte Witwe ist schon ein echtes Original und hat, vermute ich, in Wahrheit eher ein goldenes, großzügiges Herz. Ihre schroffe, manchmal sogar etwas beleidigende Art, dient meinem Eindruck nach eher dazu, sich so die Leute etwas vom Hals zu halten; und damit keiner denkt, sie wäre ein leichtes Opfer für all die Typen, die etwas, was von ihr wollen; sie betrügen, ausnützen oder sonst wie übers Ohr hauen möchten. *schmunzel* 

Madame hat sich der Gruppe um den Milliardär angeschlossen, welchen Virginie erfolgreich bezirzt und ein bisschen verzaubert hatte. Wie vor rund einer Woche versprochen, haben diese etwa zwei Dutzend Leute, angeführt von dem Milliardär und der Witwe, die Gründung einer Stiftung vorbereitet, um unsere Pläne mit dem Anwesen um das Palais und das Talente Internat zu unterstützen. Wie genau das aussehen wird und wie viel Geld sie dafür einzusetzen bereit sind, war noch nicht klar. 

Da der Milliardär sich aktuell nicht in Cannes aufhielt, übernahm es Madame heute ein klärendes Vorgespräch und gewissermaßen auch die Verhandlung darüber zu führen. Virginie passte sehr genau auf und auch ich war, trotz der scheinbar lockeren Stimmung, sehr konzentriert. Diese abgebrühte, alte Witwe darf man keinesfalls unterschätzen und sie, wegen ihrem Lästermaul, für eine Schwätzerin halten. Ich schätze, sie weiß besser als so mancher gestandener, reicher Geschäftsmann, wie diese brutal kapitalistische Welt und die Menschen funktionieren. 

Ich darf öffentlich nicht viel darüber schreiben und es würde auch einen kleinen Roman erfordern, um zu beschreiben, wie unser ausführliches Gespräch im Detail verlief. Jedenfalls sogar besser als erhofft, auch wenn es noch keine konkreten Absprachen, Vereinbarungen oder Zusagen gab. Erst nach Rückkehr des Milliardärs, der aus irgendwelchen wichtigen, geschäftlichen Gründen in den Emiraten unterwegs ist, wird es ganz konkret zu Sache gehen. 



 

Anscheinend ist eine umfassende Gesamtlösung, unter Einbeziehung des Gold Club und Baron Marc, in seiner Eigenschaft als Leiter der südwesteuropäischen GC-Clubs beabsichtigt. Ein für mich wahrscheinlich zweischneidiges Schwert, war mir sofort klar; ich bin ja nicht naiv unerfahren oder doof. 

»Aber wäre das nicht eine gute Lösung für das Anwesen und das Internat? Warum schaust du so skeptisch?« Fragte Virginie, als wir zurück im Palais waren und über die stundenlange Besprechung diskutierten. 

»Ja für beides wäre es wahrscheinlich gut…« grübelte ich selbst noch über alles nach. 

»Aber?« Schaute die intelligente Schönheit neugierig gespannt, dabei wie meistens auch ein klein wenig mit französischem Charme lächelnd. 

»Nun ja Virginie, ich weiß noch nichts Konkretes, aber mein Riecher sagt mir, dass es nicht so ganz einfach wird. In dieser Gesellschaftsklasse haben sie stets auch Hintergedanken. Die machen nicht einfach mal so großzügige Geschenke; selbst dann nicht, wenn sie philanthropische Absichten haben.« 

»Stimmt das habe ich auch schon einige Male erlebt. Was meinst du, könnte der Haken sein?« Lief ihr großartig funktionierendes Hirn sichtbar auf Hochtouren. Manchmal strahlt ihre Intelligenz nahezu spürbar wie Scheinwerfer aus den schönen Augen. So wie sie aufgewachsen ist, in gehobenen Gesellschaftskreisen mit einem Politiker Vater, der nicht wenig erreicht hat, kennt sie diese Verhaltensweisen schon von klein auf. Jedenfalls garantiert viel besser als ich in ihrem Alter. 

»Es ist müßig darüber zu spekulieren, solange wir nicht mehr darüber wissen. Aber ich vermute, dass in deren Plänen und Absichten es auch Rollen für dich und mich gibt, die wir erfüllen sollen, sogar müssen, wenn alles gelingen soll. Ob uns, insbesondere mir diese vorgesehenen Rollen passen, wage ich doch eher zu bezweifeln.« 

»Aber wiese denn, mon cher? Vielleicht ist es etwas Gutes oder es macht dir auch Freude.« Küsste sie mich reizend. 

»Mag ja sein, aber wie du weißt, versuche ich seit Jahren eher aus allem auszusteigen und mein geliebtes Seefahrerleben zu führen.« Seufzte ich, küsste und streichelte Virginie zurück. 

»Ach du…, du kannst doch nicht ewig nur segeln gehen!« 

»Wieso denn nicht? Ich habe in meinem Leben genug gearbeitet, habe so viel erlebt das es für mindestens ein Dutzend normaler Leben ausreichen würde. Es reizte mich nie schwerreich zu werden oder unbedingt großartig Karriere zu machen, damit man mir nach dem Ende Denkmäler baut, oder so was. Aber irgendwie, meist sind schöne Frauen schuld *schiefgrins*, gerate ich immer wieder in irgendwelche Verwicklungen, Geschäfte usw.,« Seufzte ich etwas übertrieben noch tiefer. 

»Ach mein armes Kapitänchen…, ja, ja, die schönen Frauen sind schuld, du Ärmster…« blinzelte sie schon fast am stichelnden Kichern über Männer generell und mich Trottel im Besonderen. Ohne Frage wäre es ohne Virginie eher unwahrscheinlich gewesen, dass ich mich von Davide dazu hätte überreden lassen, diese Angelegenheit hier in Cannes zu übernehmen. 

»Genau Cherie! DU bist schuld, wer sonst?!« Wollte ich eine überraschende Kitzel Attacke starten; doch sie kennt mich längst zu gut und hatte genau damit gerechnet. Flink wie ein springendes, junges Reh, was sie im Vergleich zu mir Bär auch ist, sprang sie auf und davon, bevor ich sie erwischen konnte. 

»Zu langsam, hahaha…, viel zu langsam, mon Capitaine…« 

Lachend spielten wir wie Kinder „fang mich!“ und lies sie sich von mir einige Zeit jagen…, dann aber auch zu gerne einfangen und natürlich führte das zu einem sehr schönen Liebesspiel. Ein gemütliches Siesta Nickerchen, machten wir auch noch. Dann war schon wieder Abendessenszeit und den Mädchen zuliebe, speisten wir mit ihnen im Palais. Madeleine war wieder zuckersüß und kicherte mitreißend viel, plapperte über die heutigen Erlebnisse und brachte auch uns zum Lächeln, Schmunzeln oder Mitkichern. Himmel was für ein supersüßes, superliebes, aufgeweckt cleveres Mädel, dass man einfach von Herzen gernhaben muss. *bigsmile* 

Celestine versprach aufzupassen, dass die Süßen nicht zu viel Blödsinn machen und zu lange herumtoben; vor allem Madeleine nicht zu spät ins Bett zu bringen und auch später zu kontrollieren, dass sie Mädels nicht heimlich irgendwas anstellen. Eigentlich sind beide zu lieb, um irgendetwas allzu schlimmes anzustellen. Aber sie sind halt auch noch sehr jung und schätzen nicht immer genau ab, welche folgen manche lustig gedachten Dummheiten haben können. Alles völlig normal in dem Alter. *lächel* 

Virginie und ich, machten uns schick und gingen aus. Sie in einem auf den ersten Blick einfach wirkenden, aber raffiniert sexy- teuren, dunkelroten Designer Kleid aus hochwertigem Stoff, mit nur einem Schulterträger, dass ihre sehr schlanken Formen fantastisch zu Geltung brachte. Ansonsten nur ganz minimal dezent geschminkt eher natürlich und völlig ohne Schmuck, nur mit einer kleinen, passend dunkelrot glitzernden Handtasche, sah sie für meinen Geschmack einfach umwerfend aus.  

 

Ich mag es bekanntlich nicht, wenn sich Frauen allzu sehr aufdonnern, zu viel Makeup und angeberischen Schmuck tragen, selbst wenn sie sowieso schön sind und das gar nicht nötig hätten. Virginie mit ihrer strahlenden Naturschönheit und relativ jungen Jahren, hat es absolut nicht nötig sich besonders herauszuputzen. Sie fällt auch so auf und pflegt eher einen „elegante junge Lady“ Understatement Stil.  

»Meine Güte, was bist du schön…« bewunderte ich anerkennend ihre Erscheinung. 

»Was du nicht sagst, mon Amour.« Lächelte sie verschmitzt. Natürlich ist sie so intelligent und selbstbewusst, dass sie keine Komplimente braucht. Aber welche Frau mag nicht trotzdem galant- anerkennende, ehrlich erfreute Blicke und lobende Worte von Männern? Nicht gerade viele, würde ich sagen, obwohl sie allzu oft gerne das Gegenteil behaupten. *grins* 

Nun wir besuchten diverse Lokalitäten; zu viele, um alle zu beschreiben, hatten Spaß, unterhielten und vergnügten uns prima. Kein nervender Idiot oder aggressiver Besoffener störte die gute Laune Stimmung. Nur eine Bekannte brachte mich kurz mal zum Stirnrunzeln. Eigentlich eine gebildete und gewiss nicht dumme ca. 35-jährige, attraktive Frau, plauderte sie über einen James Bond Kinofilm, welchen sie kürzlich mit Freundinnen per Streaming angeschaut hatte. Irgendjemand unserer momentanen Plauderrunde an der Theke einer netten Bar, fragte was ihr daran gefallen habe, und da antworte sie doch tatsächlich ernsthaft: 

„Ist spannend zu sehen, wie Agenten so leben und Abenteuer erleben.“ 

Autsch! Das tat weh! Ich verkniff mir höflich jeden Kommentar, fragte mich aber, wie ein einigermaßen gebildeter, cleverer Mensch allen Ernstes glauben kann, eine James Bond Aktion Komödie habe auch nur zu 1% irgendetwas mit dem realen Leben von Agenten zu tun? Ich meine, wäre sie irgendein naiv- junges Durchschnitts- Dummerchen gewesen…, OK dann würde es mich nicht weiter wundern. Aber eine relativ intelligente, gebildete 35-Jährige 

Na gut, ich kenne auch hochintelligente, umfassend gebildete, viel ältere Menschen, die trotzdem z. B. an irgendeinen Esoterik Schwachsinn glauben, oder so was. Für mich immer wieder verblüffend, wie sich eigentlich intelligente Menschen geistig / intellektuell derart in irrationalen Verrücktheiten verlaufen und verirren können?! 

Gegen 0140 Uhr kamen wir zurück in das bezaubernde Palais, duschten nur noch kurz und gingen dann auch gleich gut gelaunt und wohlig müde schlafen. 

 

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