Sailing, Saltlife, Pacific, French Polynesia, Huahine

 


#23.05.16 Sailing, Saltlife, Pacific, French Polynesia, Huahine

Heute wurde es sehr lustig. Beim letzten Segeltörn in der Karibik, lernte ich dort eine liebe Patchwork Seglerfamilie aus Europa kennen. Die Fünf haben es inzwischen auch über den Pazifik nach Französisch Polynesien geschafft und steuerten heute Morgen Huahine an, ankerten nur einige hundert Meter entfernt von uns. Sie sind ebenfalls mit einem Katamaran unterwegs, der mir sofort bekannt vorkam, obwohl ich ihn nicht gleich erkannte.

Aber wie man es als Segler auf Ankerplätzen halt so macht, schaute auch ich mir die neu in der Nähe ankernde Yacht durch das Fernglas an… und da waren sie dann schnell zu identifizieren. Mutter, Vater, drei tolle Kinder zwischen ca. 7 und 12, davon zwei goldig süß- freche und aufgeweckte Töchterchen, sowie dem etwas pummeligen Sohnemann als Ältesten. Da schwamm ich gleich mal rüber und begrüßte die Neuankömmlinge, was natürlich ein GROSSES Hallo wurde.

Auch wenn die meisten Fahrtensegler auf Weltumseglungstour typischen Routen folgen, ist es heutzutage doch eher seltener geworden, dass man sich zufällig auf irgendeiner Insel wieder begegnet. Die sehr aktiven Töchter, der Junge ist eher ein ruhiger Typ, fielen sofort wild kreischend, lachend und kichernd über mich her. Damals in der Karibik hatte offensichtlich vor allem die Neunjährige einen Narren an mir gefressen, wie man so sagt… und ich musste aufpassen, dass sie mich in ihrer überschäumenden Begeisterung nicht ungewollt in den Fluten des Pazifik ersäuften. Aber bei der amüsanten Wasserschlacht schluckte ich doch etliches Salzwasser. *lach*


 

Die Eltern waren natürlich auch erfreut ein bekanntes Gesicht zu sehen und sie folgten gerne meiner Einladung, auf unserem größeren Cat frühstücken zu kommen. Auch Kristina, Isa, Patty und George mussten diese tollen Leute sofort gerne haben und ein bisschen ins Herz schließen; vor allem die lieben Kinder und die aufgeweckten süß frechen Töchter, die einen unwiderstehlich ständig zum schmunzeln und lachen bringen.

Mit ihrer manchmal überschäumenden, jugendlichen Lebensfreude und tagsüber schier unbegrenzter Energie, können die Mädels gelegentlich ein wenig anstrengend werden, aber gut erzogen sind sie niemals so nervend, dass man böse werden könnte. Der Junge ist für sein Alter erstaunlich nachdenklich, liest viel und dürfte wohl eher mal der intellektuelle Typ werden. Die Girls sind aber eindeutig lieber sportlich aktiv. Trotzdem verstehen sich die Drei miteinander prima wie echte, gute Freunde und zoffen sich untereinander erstaunlich selten.

Patty nahm die beiden Energiebündel dann zum surfen mit, während George und ich mit den Eltern auf deren Cat übersetzten, um ihnen bei ein paar Wartungsarbeiten zu helfen. Sie sind zwar schon vor rund zweieinhalb Wochen in Französisch Polynesien angekommen, aber nach der langen Ozeanüberquerung gibt es typischerweise nicht wenig zu tun, um ihr schwimmendes Zuhause in Form zu halten. Außerdem haben sie es finanziell nicht so dicke, eher im Gegenteil und ist ihr Cat schon an die 23 Jahre alt. Zusätzlich ist es eine typische Freizeit Yacht in Standard- Serien Bauweise, nicht so stabil und gut gebaut wie der Cat von Kristina und George.

Darüber wurde es schnell Mittag und die Frauen bereiteten unterdessen ein kräftiges, leckeres Essen vor. Vorher sprangen wir zur Erfrischung und dem Abspülen von Schweiß und Schmutz noch in die lauwarmen Fluten, plantschten ein bisschen herum und versammelten uns dann alle im achteren Cockpit, unter dem Schatten spendenden Überdach. Patty und die Mädels kamen natürlich auch pünktlich zurück und so genossen wir in munterer Runde auch den Lunch… wobei es typischerweise erneut eine Menge zu Schmunzeln oder mitkichern mit den süßen Mädels gab.

Bei viel Sonnenschein und angenehmerweise nicht all zu heißen 28° genossen wir das Futter, plauderten vor allem über Seglerthemen und erfreuten uns an der schönen Aussicht. Eine Charter Sloop lief mit gesetztem Großsegel gerade aus, in der Ferne ankerten drei weitere Yachten, strahlend blaues, kristallklares Meer, tropisch grün bewachsene Küstenstreifen, blauer Himmel mit vereinzelten, weißen Wattebausch- Wölkchen, gelegentlich kreischende Seevögel und eine laue, salzige Meeresbrise aus NO, sorgten für das von mir so geliebte Wohlfühl- Feeling beim Saltlife in tropischen Gewässern.


 

Nach dem Essen, abräumen und abwaschen, wobei die Mädels fleißig mithalfen, erfrischten wir uns natürlich gleich wieder in den herrlichen Fluten. George und der Vater machten sich dann an weitere Wartungsarbeiten an deren Yacht, welche man als erfahrene, handwerklich geschickte Boatpeople zu zwei halt viel besser und schneller erledigen kann, als alleine. Isa, Patty und die Süßen gingen irgendwas unternehmen, die Mutter und Kristina setzten sich zum schwätzen mit Cafe zusammen, Der Junge ging lesen und ich erledigte Routinekram am Laptop.

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Ach ja, Sailing Saltlife in einer so bezaubernden Weltregion wie Französisch Polynesien, ist einfach schön! Besonders natürlich bei gutem, sonnigem Wetter, wenn alles farbenprächtig noch strahlender aussieht und man das Tropic Life Feeling so richtig genießen kann. *smile*

Nach dem Frühstück gönnten wir uns zunächst Badespaß und sausten mit den Tendern zu einem hölzernen Sprungturm, am Ufer eine nahegelegenen Bucht. Also wir und die sympathische Seglerfamilie mit den süß- frechen Girlies. Obwohl sie noch so jung sind, hatten sie absolut keine Angst auch aus größeren Höhen in die warmen Fluten zu springen. Natürlich und unvermeidlich mit jeder Menge kreischen, lachen und kichern, hatten die Süßen einen Mordsspaß und konnten gar nicht oft genug auf das Holzgerüst hoch klettern, um sofort wieder jauchzend ins Meer zu springen und wild herum zu plantschen. *schmunzel*


 

Wir Erwachsenen ließen es deutlich ruhiger angehen, mussten aber dauernd über die energiegeladene Lebensfreude der jungen Leute lächeln. Einige Einheimische und Touristen Kinder waren ebenfalls dort und machten das Gleiche. So hatten die Kids und Jugendlichen, die typischerweise sofort ganz unkompliziert freundschaftliche Kontakte knüpften, auch genügend Spielgefährten. Da musst du als Älterer nur aufpassen, dass sie nicht all zu leichtsinnig werden und zu große Risiken eingehen. Seglerkinder sind jedoch durch ihr nicht ganz ungefährliches Leben auf Fahrtenyachten gewöhnlich viel besser darin, sozusagen darauf trainiert, Gefahren richtig einzuschätzen.

Später wurde an einem der vielen Korallensand- Traumstrände ein bisschen gefaulenzt, soweit das möglich ist wenn du energiegeladene Kids dabei hast. Dort nahmen wir auch ein leichtes Mittagessen aus mitgenommenen Kühltaschen ein, chillten nach dem Essen noch ein bisschen und schipperten dann mit Pressluft- und Schnorchel- Tauchausrüstung zum Außenriff. Auch bei Schönwetter ist so was nie ganz ungefährlich, jedoch sind Seglerkinder darin ebenfalls deutlich erfahrener und vernünftiger als normale Kinder.

Wir hatten sogar das Riesenglück einem majestätisch einsam dahin gleitenden Walhai zu begegnen, was stets ein ganz besonders beeindruckendes und sehr faszinierendes Erlebnis ist. Es war ein relativ kleines Exemplar, aber verglichen mit Menschen immer noch riesig. Leider kam es nur einmal nahe der Oberfläche und tauchte bald wieder tiefer; zu tief um mit Schnorcheln oder sogar Pressluft noch erreichbar zu sein.


 

Aus dem Blickwinkel menschlicher Beobachter sehen die Bewegungen diese fantastischen Tiere zwar so langsam wie in Zeitlupe aus; doch wenn man versucht nahe heran und mit dem Tier zu schwimmen, merkt man wie mühelos es sich trotzdem flott durch sein Element bewegt. Die Anstrengung dabei auch nur ein kurzes Stück mitzuhalten ist viel zu groß für menschliche Taucher. Schnorchler verbrennen dabei zu schnell ihren Sauerstoff in den Lungen und mit Pressluft Atemgeräten kannst du auch kaum schnell genug atmen, um deine Muskeln ausreichend mit Sauerstoff- angereichertem Blut zu versorgen.

Etwas länger kann man mit diesen für Menschen völlig ungefährlichen Riesen nur mithalten, wenn sie selbst sozusagen nahe der Oberfläche faul dahin treiben oder vielleicht auch neugierig auf winzige Zweibeiner wie uns sind. Besonders faszinierend ist dabei auch stets, dass sie erstaunlicherweise sogar regelrecht Rücksicht auf Menschen zu nehmen scheinen. So als ob sie genau wüssten, dass durch eine einzige, unachtsame Bewegung mit ihren riesigen Flossen oder das aufreißen ihres gigantischen Mauls, wir kleinen Gestalten schwer oder tödlich verletzt werden könnten. Absolut FASZINIEREND!

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Heute machten wir eine Wander- und Klettertour ins üppig tropisch überwucherte  gebirgige Inselinnere. Schon kurz nach Start begegnete uns eine sympathische, junge Engländerin, die sich nach der High School und vor Beginn des Studiums, ein Jahr Globetrotter Auszeit nahm. Ihr Begleiter musste wegen irgendwelcher Probleme in der Heimat vorzeitig zurück, so dass sie derzeit ganz alleine auf Huahine unterwegs war. Auch sie wollte das Inselinnere erkunden und so schlossen wir uns ganz unkompliziert zusammen, damit sie eben nicht alleine unterwegs sein musste.

Nett, sympathisch, sehr hübsch und gut gebaut, clever und gebildet ungefähr im Alter von Patty und Isa, passte sie völlig problemlos zu uns und verstanden wir uns prima.

Lauren beschrieb ungeniert plaudernd ihre Erfahrungen wie folgt und zutreffend; für nicht Segler Globetrotter sind ihre Hinweise vielleicht ganz nützlich, weshalb ich sie hier mal wiedergebe:


 

-Huahine ist eine der günstigsten Inseln, die ich in Französisch-Polynesien und im Südpazifik im Allgemeinen besucht habe. Nicht so preisgünstig billig wie Süd-Ost Asien; aber dies ist eine paradiesische Insel mitten im Pazifischen Ozean, in einer französisch verwalteten, europäisch geprägten Region, die den Ruf hat eine der teuersten der Welt zu sein. Wenn man das berücksichtigt finde ich, dass Huahine ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis bietet!

Ich übernachte in der Pension Fare Ara>>>, in einem hübschen, sauberen Zimmer, für 43 Dollar pro Nacht, inklusive Frühstück, Abholung vom Flughafen und einem freundlichen Welpen zum Spielen. Das Gästehaus liegt zehn Minuten zu Fuß vom besten Strand der Insel (und wahrscheinlich dem besten, den ich in ganz Französisch-Polynesien gefunden habe!) sowie einem Dutzend großartiger Restaurants entfernt. Der Besitzer ist sehr nett und hat jede Menge Tipps für Aktivitäten abseits der ausgetretenen Pfade; es gibt auch Fahrräder zum Mieten. Ich würde auf jeden Fall wieder hier übernachten und kann es wärmstens empfehlen. Es gibt einen Grund, warum es die am besten bewertete Pension auf der Insel ist!

Für günstigere Übernachtungsmöglichkeiten können Sie auf Camping Hiva Plage>>> campen (12 $ pro Nacht für ein Zelt), dort, wo man auf der Insel am besten surfen kann, und es gibt noch ein paar andere Pensionen, die für etwa 40 $ pro Nacht gebucht werden können. Auch alles andere ist günstig: Ich habe ein Fahrrad für 5 Dollar pro Tag gemietet, das Mittagessen kostet etwa 10 Dollar und das Abendessen 15 Dollar.

Huahine ist eine der am dünnsten besiedelten Inseln der Gesellschaftsinseln und auch nicht überfüllt mit Touristen. Mit nur acht kleinen Dörfern, die rund um die Insel mit einem Umfang von 20 Meilen und 5.000 Einwohnern verstreut sind, reicht es aus, auf ein Fahrrad zu steigen und nur ein paar Minuten zu fahren, um sich wie auf einer eigenen Privatinsel zu fühlen.

Abseits der Strände ist die Insel ebenso ruhig. Als ich die Gegend mit dem Fahrrad erkundete, waren die Straßen oft menschenleer und nur etwa alle zehn Minuten fuhr ein Auto an mir vorbei. Als ich einige Ruinen besichtigte, hatte ich sie alle für mich alleine. Als ich eine Wanderung machte, traf ich keinen einzigen Menschen.

In mancher Hinsicht ist das gar nicht so überraschend, denn haben Sie überhaupt schon von Huahine gehört? Ich weiß, dass ich das nicht getan habe, bis ich anfing, diese Reise zu planen. Gleichzeitig ist es aber auch irgendwie überraschend, denn Huahine ist 30 Flugminuten von Tahiti und 30 Flugminuten von Bora Bora entfernt. Es ist so einfach, von den wichtigsten Touristenzentren der Region dorthin zu gelangen, aber so wenige Menschen machen sich auf den Weg.

Und ehrlich gesagt, im Gegensatz zu einigen Orten, die ich besucht habe (Maafushi auf den Malediven zum Beispiel), glaube ich nicht, dass sich das so schnell ändern wird. Es gibt absichtlich nicht viel touristische Infrastruktur auf der Insel, es gibt keine größeren Hotels oder Resorts und ich habe keine Bauarbeiten gesehen oder gehört. Sofern Huahine keine größere Publizität erhält, kann ich mir vorstellen, dass es noch viele Jahre lang zugunsten von Tahiti und Bora Bora übersehen wird.

Und das ist definitiv ein guter Grund für mich, wiederzukommen.- from Lauren w Love J

Im Sinne ihrer letzten Sätze, wobei ich all ihre Aussagen bestätigen kann, hat man fast ein bisschen ein schlechtes Gewissen beim teilen dieser Infos. Wünschen wir uns doch alle solche noch nicht vom Massentourismus überlaufenen Regionen und will man gar nicht, dass diese all zu bekannt werden. Man kann nur hoffen, dass sie sich hier den Charme der Insel erhalten und nicht all zu gierig der Tourismusindustrie erlauben, ihr kleines Paradies zu verschandeln.


 

Verschwitzt von der teils sehr steilen, anstrengenden Kraxelei und hohen Luftfeuchtigkeit im tropischen Urwald an den Berghängen, gönnten wir uns bei der Rückkehr natürlich erstmal ein erfrischendes bad in den herrlichen Meeresfluten. Patti und ich schwammen dazu mit Surfboards auch zu einem abgelegenen Strandabschnitt, wo wir in der Abenddämmerung ungestört nackig plantschen und uns romantisch lieben konnten. *smile*

Zum Abendessen kamen heute gegen 1930 Uhr einige Seglerbekannte zu uns an Bord, wo wir eine typische BBQ Grill und Bordparty mit ähnlich lebenden Gleichgesinnten machten. Kristina hatte speziell eine junge, internationale Seglercrew mit sehr knapper Reisekasse eingeladen, um diese sozusagen mütterlich mal mit gutem, gesundem Futter zu mästen. Zwei Amis, eine Holländerin, eine Schwedin, ein Belgier und eine rassige Portugiesin, alle Anfang der Zwanziger, clever, sympathisch, gut informiert und gebildet, teils künstlerisch kreativ, interessiert an maritimen Umweltschutz usw..

Klasse Typen die auf einer kleinen, sehr alten ca. 13 m Ketsch umher segeln. Wir hatten viel Spaß zusammen, führten teils wirklich interessante und intelligente Diskussionen nicht nur über das Seglerleben, futterten lecker mit guten Drinks und so wurde es ein richtig schöner Abend…, wie eigentlich immer bei Bordpartys mit solchen Saltlife Menschen.

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Mit Isa und der Seglerfamilie mit den süßen Girls, besuchte ich nach dem Frühstück eine altpolynesische Ruine an der Küste. So ganz genau wusste anscheinend niemand mehr, wozu diese ursprünglich mal diente. Besonders beeindruckend war sie auch nicht, aber trotzdem nicht uninteressant. Für die Kids natürlich auch wie ein Abenteuerspielplatz, was die kindlichen Fantasien zum überschäumen brachte und die Neunjährige malte sich aus eine polynesische Prinzessin zu sein, die auf diesem Platz mit einem strahlenden Prinzen verheiratet wird. *schmunzel*

Das sehr aufgeweckte, hübsche Mädel spielt schon jetzt, mit gerade mal neun Jährchen, gerne mit ihrem mädchenhaften Liebreiz und flirtet manchmal wie eine Verführerin. Natürlich alles noch kindlich unbedarft und quasi zum ausprobieren wie sehr sie dich um den Finger wickeln kann, ohne sich wirklich bewusst zu sein was genau sie da tut. Aber wenn sie sich beim älter werden nicht arg verändert, dürfte sie als Teengirl und später junge Frau, sicherlich mal für eine Menge „Verwirrung“ beim anderen Geschlecht sorgen.



 Bei so süß- frechen Mädels ihrer Art kann man immer nur hoffen, dass sie nie an den Falschen geraten. Natürlich kann sie sich noch überhaupt nicht wirklich vorstellen, was für gemeine Schweine da draußen in der Welt herum laufen und das ihr tatsächlich jemand ernsthaft weh oder Schlimmeres antun könnte. Da sie auch clever ist, schnell dazu lernt und schon jetzt erstaunlich viel Willenkraft hat, wird sie hoffentlich früh genug kapieren, manchmal auch vorsichtiger sein zu müssen.

Die Eltern erziehen sie sehr gut mit viel Vertrauen und Liebe, wobei sie den Kindern auch nicht verheimlichen, ihnen bewusst zu machen versuchen, dass es nicht nur nette Menschen in der Welt gibt, mit denen sie sorglos herum spielen können. Ganz bewusst zeigten sie den Kindern vernünftigerweise auch schon Nachrichten über Missbrauchsfälle usw., erklärten was das bedeutet und so sind sie recht gut aufs Leben vorbereitet. Aber junge Menschen sind nun mal wie sie sind, trotzdem all zu oft zu leichtsinnig und vertrauensselig. Auch negative Erfahrungen sind sehr wichtig fürs erwachsen werden und man darf Kindern selbstverständlich auch keine Angst vor dem Leben und Menschen machen; so ist das nun mal und lässt sich auch nicht wirklich ändern.

An einem hübschen Strand gönnten wir uns dann Badespaß. Auch andere Segler-, Einheimische- und Touristen- Kinder oder Jugendliche waren dort, also gab es genug Spielgefährten zum herum toben. Darüber war nicht zuletzt ich recht froh, denn wie schon erwähnt hat die Neunjährige doch irgendwie einen Narren an mir gefressen. Soll heißen ich werde gefordert wie ein galanter Freund, der sich gefälligst um „sein Mädchen“ zu kümmern hat, was gelegentlich zu höchst amüsanten, aber manchmal auch ganz schöne anstrengenden Situationen führt. *lach*



 

Patty und Isa gingen später mit einigen aus der wilden Horde Schnorcheln oder versuchten ihnen besseres Surfen beizubringen. Das verschaffte uns älteren Erwachsenen mehr Ruhe zum entspannen, was natürlich auch den Eltern willkommen war. Zum Mittagessen gingen wir zurück an Bord und ich musste danach auch einige Zeit am Laptop arbeiten. Alle anderen waren von Bord irgendwo unterwegs und ich nutzte die Ruhe bei schönem Wetter für ein gemütliches Siesta Nickerchen.

Prompt schlief ich richtig ein und wurde erst wach, als ungefähr eine Stunde später Kristina etwas in einem Schapp meiner Kabine suchte. Zuletzt belegte ihre Tochter diese Kabine und hatte bei ihrem letzten Aufenthalt an Bord irgendwas für ein Teen Girl Wichtiges vergessen. Während Kristina sich für die Störung noch zu entschuldigen versuchte, wankte ich schon an Deck und sprang zum munter werden in die Meeresfluten. Einige Runden kräftig kraulen, für die Fitness und zum Kalorien verbrennen, dann kletterte mein tropfnasser Astralkörper zurück an Bord.

Kristina suchte immer noch in all den vielen Ecken im Boot, konnte aber nicht finden was die Tochter vermisste. Ich schloss mich der Suche an, doch auch zu zweit fanden wir nichts und Mama vermutete, Chaos- Teenie Töchterchen habe es irgendwo anders verloren, vergessen oder sogar wieder mit in die Heimat genommen, erst dort verschlampt. Ich kenne die Tochter zwar nicht, aber wenn sie auch nur annähernd den meisten Teenagern ähnlich ist, dürfte diese Vermutung ziemlich wahrscheinlich zutreffend sein. *grins*

Im gemütlichen Cockpit nahmen wir frisch gepresste Säfte mit etwas Tropenobst und Cafe, plauderten locker über dies und das. Direkt von Osten zogen dunkle Gewitterwolken heran, was auch die anderen veranlasste, zurück an Bord zu kommen. Bald darauf blitzte und donnerte es auch schon melodramatisch und begann es zu regnen. Aber nur etwa zwei Stunden lang und mit vergleichbar leichten Schauern, nicht so heftig wie es sonst in den Tropen meist vom Himmel schüttet.


 

Also machten wir es uns wieder mal im Katamaran gemütlich, spielten z. B. Karten, scherzten, lasen ein Buch oder was man halt sonst so macht und wozu jeder Lust hatte. Zum Abendessen nahmen wir ganz frisches, dunkles Brot mit Auflagen nach dem jeweiligen Geschmack; z. B. Butter, Avocadoscheiben, geräucherten Fisch oder Wurst von Einheimischen, Oliven, Peperoni, Zwiebeln, Kräuterquark usw. usf. Ich war ziemlich begeistert von einer dicken Wurst, die George erst heute eingekauft hatte; Geschmack und Machart erinnerten mich an polnische Breslauer Wurst und ich fand sie sehr lecker.

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Für mich gibt es wirklich kaum etwas schöneres, als Saling Saltlife auf einer guten Yacht, vor Anker liegend bei einer paradiesischen Tropeninsel. Laue Luft und kristallklares Meer, in welches man gleich nach dem Aufstehen, sozusagen direkt vom „Balkon“ aus hinein springen kann. Ein paar Runden schwimmen oder auch einfach nur herum plantschen, tropfnass zurück an Bord klettern und beim leckeren Frühstück malerische Aussichten auf Meer und Küste genießen… herrlich! *smile*

An Bord hat man alle gewohnten Segnungen moderner Zivilisation, auch wenn man irgendwo an einer völlig unbewohnten, einsamen Insel, inmitten der endlosen Ozeane ankert. Mit der Ausrüstung und den Vorräten an Bord eines Fahrten- Katamarans wie diesem, könnte man viele Wochen, sogar einige Monate ohne Versorgung von Land auskommen. Schraubt man seine Ansprüche etwas zurück, versorgt sich viel mit frischem, selbst gefangenem Fisch, wild wachsenden Kräutern, Obst, Gemüse, Süßkartoffeln usw. von Land, könnte man tatsächlich über ein Jahr ohne frische Vorräte aus der Zivilisation auskommen.

Direkt notwendig ist das natürlich nicht, denn heutzutage findet man selbst in sehr abgelegenen Weltgegenden Versorgungsmöglichkeiten in nicht allzu weiter Entfernung. Ich kenne Segler Crews die tatsächlich an die zwei Jahre ausschließlich einsame, unbewohnte Inseln ansteuerten, ohne irgendwelche Einkäufe aus der Zivilisation an Bord zu nehmen und trotzdem gut ernährt klar kamen. Natürlich muss man dann auf vieles verzichten und vermisst so manches, aber es ist möglich.

An so etwas denke ich dabei natürlich nicht, denn wozu sollte man freiwillig so spartanisch leben wollen, außer wenn man es als eine Art sportliche Herausforderung sieht, in welcher man sich selbst oder sonst wem beweisen will, dass es möglich ist. Quasi so wie Leute unbedingt auf die höchsten Berge klettern oder z. B. den Südpol erreichen wollen, obwohl das extreme Anstrengungen sind, die keinen echten, sinnvollen Zweck haben.



 

Für mich ist es einfach angenehm zu wissen, dass wir wochenlang irgendwo hin segeln und uns gut selbst versorgen könnten, wenn wir das wollten; oder halt mal wirklich eine unbewohnte, einsame Insel ansteuern und dort länger bleiben wollen, weil es uns besonders gefällt und dabei keinerlei Abstriche machen müssten. Strom kommt überwiegend aus den Solarpanelen, nur in Ausnahmefällen wird auch der Generator benötigt und Trinkwasser produzieren die Umkehrosmose Entsalzer mehr als ausreichend.

Frische, leckere Lebensmittel können wir in den vorhandenen Tiefkühl- Kapazitäten, bei fünf Personen an Bord, für mindestens 6 bis 8 Wochen mitnehmen. Frischen Fisch kannst du fast überall um solche Inseln herum ebenfalls recht leicht fangen, Muscheln oder an Land z. B. Kokosnüsse und ähnliches Tropengewächs finden. Heutzutage hast du sogar jederzeit und überall Verbindung in die Zivilisation, Internet und Satelliten Kommunikation. Dabei bietet dir dein schwimmendes Zuhause, gerade auf so einem Doppelrumpf Cat, ähnlichen Wohnkomfort wie eine hübsche, kleine Wohnung. Was bräuchte man mehr? Ja für mich ist genau dieser Saltlife Sailing Lebensstil wie ich leben möchte und es am liebsten ununterbrochen dauerhaft tun würde.

Hast du dann auch noch nette, sympathische, clevere, gute und unkomplizierte Menschen als Crew dabei, welches diesen Lebensstil ebenfalls lieben und keine Probleme machen…, zudem sogar gar noch zwei sexy Schönheiten wie Patty und Isabelle, die deine Männeraugen erfreuen…, Seglerherz was könntest du dir mehr wünschen? Nein ich vermisse bei diesem herrlichen Seglerleben wirklich überhaupt nichts und fühle mich rundum wohl. *grins*

Schlechtwetter, gefährliche Stürme, manchmal sehr viel harte Arbeit um dein Boot angemessen Seetüchtig zu halten usw. usf., ja klar gibt es auch das alles. Aber objektiv betrachtet ist jeder Spaziergang durch eine unserer Städte, mit dem überqueren von Straßen usw., definitiv gefährlicher als das Leben auf einer Fahrtenyacht. Jedenfalls dann, wenn du dich an wichtige, seemännische Regeln hältst, nicht leichtsinnig unnötige Risiken eingehst und vernünftig vorgehst.

Wir besuchten heute die traditionelle Pareo Schneiderei „La Passion du Pareo“, wo du als Besucher oder Käufer unbedingt auch den lieben Haushunden die Bäuche kraulen musst. *schmunzel* Pareos sind ähnlich wie Sarongs meist sehr bunt bemalte, dünne Stofftücher, die man sowohl als Strandtuch wie auch als Kleidung um sich wickeln kann.  Manche dieser Tücher sind auch direkt als Kleider geschnitten und sehen insbesondere an gut gebauten Frauen sehr hübsch aus. Natürlich konnten unsere Crew Ladys da auch nicht widerstehen und kauften sich ein paar Teile.

Den Nachmittag verbrachten wir mit Segelbekannten an einem einsamen Strand, mit ansonsten nur drei weiteren Besuchern. Ich requirierte eine Palme für mich, unter der ich sehr gekonnt möglichst lange absolut rein gar nichts tat, sondern nur faulenzte. Die laue Seebrise raschelte in den Blättern, eine ganz leichte Brandung plätscherte an den Strand und verlockte gelegentlich zu einer abkühlenden Erfrischung im Meer. Da das Wasser wärmer als die Lufttemperatur ist, vor allem durch die Verdunstungskälte auf der Haut, wenn man klatschnass wieder heraus kommt, sich von Wind und Sonne trocknen lässt.

In einer großen Kühltasche hatten wir Snacks, Sandwichs, Getränke und Obst dabei, genossen das herrliche, tropische Südsee- Lebensgefühl, plauderten, lachten und taten ansonsten alle nicht viel. Selbst Isa und Patty verzichteten heute darauf, ihre schlanken Top Figuren durch sportliche Betätigung, Gymanstik, Strandspiele oder Ähnliches in Form zu halten. Erst gegen Sonnenuntergang gingen wir nach einer lustigen Wasserschlacht, auch noch sportlich längere Strecken schwimmen.

 



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