Tauchabenteuer an der Südküste





# 12 Papua-Neuguinea, Tauchabenteuer an der Südküste
Mittwoch, 12. Oktober 2016
Dienstag schipperten wir mit dem Diesel knapp 20 Seemeilen hinter dem vor gelagerten Riffgürtel bis zu einer Bucht nahe dem Pfahlbaudorf Barakau; ganz gemütlich mit im schnitt 5 kn, also rund 4 Stunden, um dabei auch Umgebung und Natur genießen zu können.
Wir hatten um die 12 kn Südwind und erträgliche 30°, wären eigentlich gerne gesegelt, aber bei den vielen Riffen in dem Lagunenstreifen hinter dem seeseitigen Riff, oft nicht auf der Karte verzeichnet, wäre segeln einfach zu riskant. Deshalb nutzten wir die Hauptmaschine mit Ausguck im Bug und / oder auch auf Höhe der ersten Saling im Mast; dabei waren wir dann Zeitweise auch nur mit 2 kn oder noch langsamer unterwegs, wenn es uns unterwegs etwas unsicher erschien.
Das klappte alles sehr routiniert gut, auch mit Hilfe der voraus schauenden Top Kamera im Mast. Wir kamen in keinerlei wirklich kritische Situation, konnten stets gut erkennen wohin manchmal vorsichtig zu steuern war.
Gleich nach dem Ankermanöver in der Konebada Bay, sprangen wir natürlich erst mal über Bord ins schön warme aber dennoch erfrischende Meer. Vor ausführlicherem schnorcheln oder tauchen aßen wir etwas Leichtes zu Mittag und nahmen Kontakt zu den Einheimischem im Pfahlbaudorf auf.
Ein Stückchen weiter an Land gibt es so eine Art Entwicklungshilfe- / Missions Station mit einem älteren Australier und dessen Tochter. Bei den lieben Leuten bekamen wir über unsere LunaWLANnet Bordantenne, diese hat bei günstigen Bedingungen eine Reichweite von bis zu 3 sm, sogar eine 1-2 MB Wlan Verbindung; Supi!
Natürlich freuten sie sich generell über den Besuch, auch wenn Barakau nicht so arg abgelegen liegt und sogar eine Straßenanbindung hat. Trotzdem ist es ein ärmliches Dorf mit größtenteils sehr einfach lebenden Einheimischen; logischerweise ist da eine Abwechslung wie unser Besuch immer eine willkommene Abwechslung.
Südlich des Dorfes gibt es auch einen hübschen Sandstrand und die Tauchreviere rundum, bis draußen am Außenriff, sind natürlich wieder fantastisch. Mit den größtenteils freundlichen Einheimischen und süß- frech neugierigen Kids des Dorfes kamen wir auch bestens klar, hatten viel zu lachen und Spaß.
Am Abend hätte ich Cora halb tot knutschen können! Sie hat von daheim leckere Köstlichkeiten der Kroatisch- Italienischen Sorte mitgebracht. Parmaschinken, geräucherte Wurst, schwarze Oliven… *mmmhhh*yummy*… und da wir alles aufessen mussten, fraßen wir uns übermäßig voll.
Bei ihrer langen Anreise über mehr als zwei Tagen, waren die ganzen Leckereien ja mehrmals sehr warm geworden und wir sind hier in den Tropen. Da muss man auch mit Geräuchertem usw. ein bisschen vorsichtig sein, weshalb ich anordnete alles zu verputzen! Jede Behauptung dies wäre nur ein Vorwand um so viel als Möglich schlemmen zu können, wiesen Josie, Branko, Trine und ich weit von uns! *lach* Natürlich lachte Cora gern mit uns und verputzte übrigens auch selbst sehr gerne erhebliche Mengen, schlemmte genauso gerne wie wir mit.









Mittwoch, 12. Oktober 2016
Gleich nach dem Frühstück um kurz vor 08 Uhr, machten wir uns zu einem neuen Tauchabenteuer auf. Genauer gesagt starteten zunächst die anderen Vier mit Pressluftflaschen zum Riff. Ich musste heute dringend eine Menge Arbeit am Laptop nachholen, wozu mir die stabile Wlan Verbindung hier sehr nützlich war; das ersparte mir die schweineteuren Kosten einer Satteliten Kommunikation.
Zum Mittagessen kamen die Vier zurück an Bord und die laut Wachplan eingeteilte Trine machte unterstützt von Cora ein schnelles, einfaches aber leckeres Essen. Panierte Fisch Filets aus von den Einheimischen gekauften Fischen, mit Speck & Zwiebel Bratkartoffeln und viel Salat; danach wie üblich noch Obst und wer Lust hatte Eis aus dem Tiefkühler.
Dann teilten wir uns auf; Caro und Josie wollten am Strand faulenzen, wir drei Anderen fuhren mit dem Beiboot zu einem der Riffe und gingen tauchen. Wieder bewunderte ich verträumt die faszinierende, bunte, wunderschöne Natur der Unterwasserwelt.
Korallenlandschaften in unglaublich vielen Formen und Farben, wie sie nicht mal der Fantasie eines Alt Hippies im LSD Rausch entspringen könnten. Ein Gewimmel an bunten Fischen aller Größen im klaren, blauen Meer… einfach wunderschön!
Ja die Natur ist ohne es zu wollen der größte Künstler; nichts was Menschen je erschaffen haben kann auch nur annähernd damit mithalten. Was ist ein Rembrand oder die Skyline einer Wolkenkratzerstadt gegen das, was die Natur über unzählige Jahrtausende und Jahrmillionen erschaffen hat?
Am späteren Nachmittag faulenzten wir auch ein bisschen am Strand und trafen uns dann mit Justina, der Tochter des australischen Entwicklungshelfer- Missionars. Sie bemüht sich vor allem darum den Kindern und Jugendlichen einen Sinn für Umweltschutz beizubringen.
Leider gibt es auch in Papua viele Naturvölker denen der Kontakt mit der westlichen Zivilisation nicht gut bekommen ist. Hin und hergerissen zwischen der alten und den modernen Lebensarten, achten sie nicht mehr darauf was früher ganz selbstverständlich war, nämlich die natürlichen Lebensgrundlagen um sich herum zu erhalten.
Zivilisationsmüll, vor allem die so schrecklich schädlichen Dinge aus Plastik welche sich nicht von selbst natürlich zersetzen und abbauen, Elektroschrott mit giftigen Bestandteilen und ähnliche Sachen, werden leider allzu oft völlig achtlos in der Natur entsorgt; nicht selten direkt neben den eigenen Wohnhäusern in welchen sie leben, kochen, sich ernähren und wo die Kids spielen.
Den Älteren ist diese Unart kaum auszutreiben; es ist eine Generationenfrage, weshalb man vor allem bei den Jungen ansetzen muss und selbst bei diesen ist die moderne Welt westlichen Zuschnitts oft noch nicht so ins Bewusstsein gerückt, das sie diese Notwendigkeiten wirklich verstehen würden.
Man kann den Einsatz und die schier unendliche Geduld von Menschen wie Justina und ihrem Vater nur mit großem Respekt bewundern. Auch die fünf Kids von ca. 4 bis 8 Jahren welche sie heute dabei hatte, darunter ein sehr schüchternes Kind, waren eher an Spaß und Spiel interessiert und verstanden (noch) nicht wirklich um was es geht.
Am Abend waren wir zum Essen bei Justina und ihrem Vater David eingeladen, zusammen mit zwei einheimischen Helfern welche schon deutlich mehr in der modernen Welt angekommen sind und die Veränderungen auch innerlich verarbeitet hatten. Man kann es bedauern und sich wünschen das diese Naturvölker wieder nach ihren alten, kulturellen Regeln so leben können wie Jahrtausende lang zuvor. Aber realistisch betrachtet sind diese schwierigen Anpassungsprozesse über Generationen hinweg unvermeidlich..
Die einzig praktikable Alternative wäre, diese alten, steinzeitlichen Naturvölker ähnlich wie vom aussterben bedrohte Tierrassen, in Zoo ähnliche Habitate einzusperren, was ja in Wahrheit auch keine schöne Lösung für diese Menschen wäre.
Nun gut, darüber müsste man soziokulturelle Abhandlungen in Buchumfang schreiben, um das Thema auch nur einigermaßen verständlich rüber zu bringen, wofür dieser Blog natürlich nicht der richtige Platz ist. Tatsache ist: melancholisches sich „alte Zeiten“ zurück wünschen, welche übrigens keineswegs immer und für alle „gute“ oder „bessere“ Zeiten waren, nützt nichts! Niemand kann die globalen, modernen Veränderungen wirklich aufhalten; diese werden immer weiter gehen, ob wir wollen oder nicht.
Wir gaben noch eine Spende aus der Bordkasse an diese kleine Station der Entwicklungshelfer und lagen gegen 23 Uhr in unseren Kojen; natürlich lies mich Trine wieder nicht gleich schlafen und wir „spielten“ noch ein bisschen rum, bevor wir kurz nach Mitternacht einpennten. *schmunzel*







Donnerstag, 13. Oktober 2016
Kurz vor 08 Uhr saßen wir beim Frühstück zusammen und besprachen ob wir noch einen Tag hierbleiben, oder weiter schippern. Wir beschlossen noch zu bleiben und erneut hauptsächlichen schwimmen und tauchen zu gehen.
Von…
 Freitag, 14. Oktober 2016 bis Sonntag, 16. Oktober 2016
… schipperten wir dann innerhalb des Riffgürtels langsam weiter an der Küste entlang. Wo immer es uns gefiel oder wir Lust zum Baden oder Tauchen hatten, gingen wir vor Anker, blieben ein paar Stunden oder über Nacht.
Ein herrliches Seglerleben bei überwiegend schönem Wetter von 26 bis 35°, mehr oder weniger Wolken und Sonnenschein, fantastischen Taucherlebnissen in wunderschönen Unterwasserlandschaften und mit viel lustigem Badespaß, plus reizenden Anblicken kaum bekleideter Girls. *breitgrins*
Manchmal besuchten uns einheimische Fischer mit ihren primitiven Einbaum- Auslegerkanus oder wir besuchten eines der typischen Dörfer an der Küste, mit ebenso primitiven Pfahlbau Hütten.
Alle Kontakte verliefen friedlich und freundlich; auch hierbei und obwohl wir uns selbst gelegentlich mit frischem Fisch direkt aus dem Meer versorgten, kauften wir auch immer bei den einheimischen Fischern zumindest ein paar Fische.
Für uns ist das nur Kleingeld, insgesamt umgerechnet rund 35,-€, doch für die armen Leute ist es ein toller, kleiner Nebenverdienst, worüber sie sich immer freuten. Wie schon des Öfteren erzählt, entsteht dadurch immer eine freundliche Grundstimmung auch bei den anderen Einheimischen der Umgebung, denn die Fischer erzählen natürlich von der Begegnung mit uns westlichen Yachties aus einer ganz anderen Welt.
Man muss das so sehen: für die meist sehr ärmlich lebenden Einheimischen ist das Meer vor ihren Küsten sozusagen ihr Vorgarten, von dem sie leben und überleben. Man stelle sich vor Fremde, viel besser gestellte Menschen kommen in dein Bauerndorf  und nehmen sich einfach so aus Spaß z. B. Früchte aus deinem Vorgarten. Da wären die meisten Europäer aber stinksauer, egal ob in ihren Vorgärten viel mehr wächst als sie selbst verzehren können, stimmts?!
Im Prinzip ist es aber genau das was du als ausländischer Yachtie in solchen Weltgegenden tust, wenn du mit deinem Boot, das nebenbei bemerkt einen größeren Wert darstellt als es ein gesamtes Einheimischendorf in Jahren erwirtschaften könnte, wenn du dann vor der Küste ankerst und dir deine Fische selbst fängst. Ist doch sehr leicht zu verstehen das die Einheimischen nicht gerade erfreut darüber sind, wenn du als aus ihrer Sicht „reicher“ Besucher dich so egoistisch verhältst!
Deshalb bemühe ich mich stets möglichst direkt bei Einheimischen etwas einzukaufen, selbst wenn wir es gar nicht wirklich brauchen. Wohlgemerkt direkt bei den Anwohnern, nicht bei vielleicht vorhandenen, irgendwelchen Handelsketten oder Händlern. Nur so kommt es wirklich denjenigen zugute, die solche kleinen Nebeneinnahmen auch tatsächlich gebrauchen können.
Besonders der Kontakt zu den süß- frechen oder schüchtern zurückhaltenden Kids macht immer viel Spaß. Voll kindlich unbedarfter Neugierde bestaunen sie uns Wesen aus einer anderen Welt, sind vor allem von Trines naturblonder Haarmähne fasziniert, wollen diese berühren und streicheln und sind einfach zu goldig.
Dabei gibt es immer viel zu kichern und zu lachen und wenn wir dann sogar noch kleine Geschenke für sie haben, jubeln die Kinderherzen sichtbar in strahlenden, funkelnden Augen. *schmunzel*
Natürlich sind inzwischen selbst abgelegene Dörfer in Papua daran gewöhnt, hin und wieder hellhäutige Ausländer zu sehen…, aber oft doch sehr selten. In sehr abgelegenen Inlandsdörfern vielleicht nur alle paar Jahre oder 2-3 mal jährlich. Hier an der Küste, z. B. im Dorf Gabagaba, das wir besuchten, gibt es auch wieder eine Entwicklungshilfe Station. Dennoch sind solche Begegnungen für die Kinder meist etwas wirklich Besonderes.











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