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Warum ausgerechnet Austin?
Warum ausgerechnet Austin?
Montag, 23. Februar 2015
Warum ausgerechnet Austin? Was gefällt uns in dieser Stadt so, dass wir hier hängen bleiben? Diese Frage stellte vor allem ich mich selbst schon öfters und war mir nicht so recht klar, was eigentlich die seltsame Faszination ist, welche uns hier fesselt?! Nun, durch Zufall entdeckte ich einen Artikel bei Spiegel Online, welcher sehr schön zusammenfasst und erklärt, was das besondere dieser hübschen Stadt ist. Mag sie in vielem auch typisch amerikanisch und vor allem texanisch sein, mit allem was das sowohl an positiven wie negativen Aspekten mit sich bringt…,
…Austin IST etwas Besonderes! Toleranter, fortschrittlicher, moderner, ökologischer, „europäischer“, lockerer, „alternativer“ usw. usf. als viele europäische Städte und Länder, wird hier geradezu exemplarisch vorexerziert wie Amerika zur Weltmacht Nummer Eins wurde. Nämlich durch die positive Energie seiner Bewohner, stets bereit neues zu versuchen, neu aufzubauen und sich von niemandem ausstechen zu lassen. Während in Merkel´s Elektromobil Deutschland E Zapfsäulen immer noch mit der Lupe gesucht werden müssen und tausend Bedenken Träger tausend Argumente gegen alles endlos durchkauen…, machen sie es hier einfach, und fertig!
Hier noch der Spiegel Artikel:
Öko-Auto-Hochburg Austin
Tick, Trick, ohne Truck
Aus Austin berichtet Tom Grünweg
Nirgendwo in den USA fahren mehr Pick-ups als in Texas. Die Hauptstadt Austin hingegen steht für grüne Mobilität: Hier boomen Carsharing, Elektroautos und Pkw-Knirpse wie der Fiat 500.
Abends um halb neun in Ozona, einem Kaff an der Interstate 10 in Texas: Alles ist dunkel - nur im örtlichen Saloon tobt das Leben. Jedenfalls ist der Parkplatz bis auf den letzten Quadratmeter belegt, der Hof steht voller Pick-ups. Der "Lone-Star-State" Texas ist Truck-Country, nirgendwo sonst in den USA werden so viele Pick-ups verkauft wie hier.
Sieht es wirklich überall in Texas so aus? Nein. Ausgerechnet in der Hauptstadt Austin herrscht ein anderes Straßenbild. Die Stadt mit rund 900.000 Einwohnern gilt in den USA als Vorbild für alternative Mobilität. An jeder Straßenecke stehen Leihfahrräder. Kleinwagen sind hier völlig normal. "Fiat of Austin" ist der größte Händler für Fiat-500-Modelle in den USA, in guten Monaten verkauft das Autohaus 60 solcher Stadtwägelchen.
Ganze Straßenzüge sind von Zero-Energy-Häusern gesäumt, davor parken meist Elektroautos von Chevrolet oder Cadillac, weil hier in sogenannten Smart-Grid-Projekten die Zwischenspeicherung von Ökostrom in Autoakkus erprobt wird. Auf vielen Supermarktparkplätzen gibt es Ladesäulen für E-Autos, und überall wuseln blau-weiße Smarts umher. Austin war die erste US-Stadt, in der Daimler das Carsharing-Projekt "Car2Go" einführte. Inzwischen sind fast 400 Leih-Smarts auf den Straßen und 51.000 Nutzer registriert.
Die Hippies sind schuld
Auch BMW-Händler Steve Late profitiert von der grünen Stimmung in Austin: Im vergangenen Jahr hat er knapp hundert Exemplare des E-Mobils i3 verkauft, und noch immer gibt es eine Warteliste.
Die Gründe für Austins automobile Ausnahmestellung reichen zurück bis in die Sechzigerjahre. "Damals war Austin eine Hippie-Hochburg", sagt BMW-Händler Late. Heute kämpfen diese Leute und ihre Kinder für Bäume, fahren Fahrrad oder E-Auto und stimmen für die Demokraten.
Begünstigt wird das grüne Klima zudem von der ungewöhnlichen Struktur der Stadt. Während sich in Dallas oder Houston alles um Öl und Gas und damit immer ums große Geschäft dreht, ist Austin ein Standort für Bildung, Kultur und Hightech. Die University of Texas ist mit 53.000 Studenten die größte im Land, kassiert nach Harvard die meisten Fördergelder und drückt das Durchschnittsalter in der Stadt auf 34 Jahre. Es gibt mehr Plattenstudios als in Nashville und als Heimatstadt des Computergiganten Dell hat Austin mittlerweile so viele IT-Unternehmen von Samsung bis Google angesiedelt, dass sie hügelige Gegend bereits "Silicon Hills" genannt wird.
Die schräge Stadt
Selbst die Wurzeln der Bio-Bewegung reichen zurück bis in die texanische Hauptstadt. Denn nicht in San Francisco, Los Angeles oder New York, sondern in Austin wurde 1980 der erste "Whole Foods"-Supermarkt eröffnet. Heute ist das die größte Bioladenkette der Welt.
"Austin ist einzigartig", sagt Joshua Long. Er ist Professor an der Southwestern University in Gerogetown Texas und hat über die "Weird City", die "schräge Stadt" promoviert. Auch für ihn beginnt die Wandlung der Stadt in den Sechzigern und Siebzigern: "Die Universität hat ihre Studentenzahlen verdoppelt, wie eine Eruption ist die Plattenindustrie entstanden und die Protestkultur dieser Zeit hat alle aufgewühlt."
Parallel dazu habe die Stadt mit der Ansiedlung junger, moderner und weltoffener Hightech-Unternehmen dafür gesorgt, dass dieses progressive Klima nicht abkühlt und die Menschen nicht wieder abwandern. Doch mit dem Boom haben Stadt und Bevölkerung auch erkannt, was sie dabei riskieren: "Je größer und vitaler die Stadt wurde, desto mehr haben sich die Menschen darum gesorgt, dass sie dieses Flair verlieren könnte", sagt Long und erklärt damit den Start der Umweltbewegung in den Achtzigern und Neunzigern.
Eine Stadt fährt voraus
Die Stadt geht deshalb heute noch mit gutem Beispiel voran: "Wir haben 2007 beschlossen, dass Austin eine Vorreiterrolle im Kampf gegen die Klimaerwärmung übernehmen soll", sagt Lucia Athens, Chief Sustainability Officer in der Stadtverwaltung. Die oberste Aufseherin für Nachhaltigkeit hat dafür einen Maßnahmenkatalog aufgestellt, der auch den Verkehrssektor betrifft: Bis 2020 soll die gesamte Fahrzeugflotte der Stadt CO2-neutral unterwegs sein.
Schon 1999 hat die Stadt zum Beispiel begonnen, ihre Fahrzeuge mit Propangas zu betanken. Aktuell verfeuern die Beamten rund 120.000 Gallonen im Jahr und betreiben damit etwa 300 Fahrzeuge: "Die Stadt hat sich verpflichtet, viele alternative Treibstoffe zu nutzen", sagt Bruce Kilmer aus der Fuhrparkverwaltung. "Wir sind deshalb im engen Kontakt mit den Fahrzeugherstellern und probieren ständig neue Techniken aus." Die Stadt müsse so viele verschiedene Treibstoffe nutzen wie möglich, um ihre Ziele zu erreichen.
Dazu zählt auch Strom - der städtische Energieversorger Austin Energy engagiert sich deshalb im Ölstaat Texas vehement für die Energiewende. Schon vor Jahren stellte das Unternehmen in ganz Texas Windräder auf, mit denen die Stadt heute einen Großteil ihres Energiebedarfs deckt.
Boom der Ladesäulen
Austin Energy setzte auch die ersten Autos mit Wasserstoffantrieb in Texas ein und förderte früh die Elektromobilität. Es gibt Zuschüsse für alle, die eine Ladesäule aufstellen, Projektleiterin Shems Duval berichtet stolz von den Erfolgen: Waren 2010 noch 144 Elektroautos in der Stadt zugelassen, seien es mittlerweile weit mehr als 1000. Und mit den rund 300 Ladesäulen zählt Austin einer aktuellen Studie zufolge neben San Francisco, Seattle und San Diego zu den vier US-Städten mit der besten Infrastruktur für Akkuautos.
Wie sich Austin das leisten kann? "Texas ist ein reiches Land", sagt BMW-Frau Fleischer. "Auch Erdöl hat schließlich seine guten Seiten." Quelle: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/austin-elektro-autos-statt-pick-ups-a-1017717.html
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