Türkei, Istanbul, Bosporus: wieder in der Metropole…




Türkei, Istanbul, Bosporus: wieder in der Metropole…
17. bis 19. September 2014
Dienstag am Spätnachmittag verabschiedeten wir uns schweren Herzens von der reizenden Stadt Odessa und gingen endlich wieder auf See. 333 Seemeilen sind es bis Istanbul, wo wir nach ziemlich genau 24 Stunden und einem Schnitt von 14 kn Cruise Speed, ebenfalls am späten Nachmittag ankommen. Leider liefen wir in ein Regengebiet hinein und allgemein muss man langsam auch an Kurse Richtung Süd denken. Immerhin haben wir schon Mitte September und kündigt sich der Herbst an. Der Oktober kann in der Ägäis durchaus noch ganz nett sein, aber spätestens gegen Monatsende sind auch Überlegungen bezüglich der weiteren Kurse angebracht. Dieses Jahr tendiere ich eher zu einem verlassen des Mittelmeeres über Gibraltar, mit Ziel Karibik; schauen wir mal…

Sehr reizen würde mich ja ein erneutes einlaufen ins Rote Meer und weiter in den Indischen Ozean; aber um das Horn in der Piraten versuchten Gegend um Somalia ist, es immer noch brandgefährlich und erscheint es doch angebracht, so ein unnötiges Risiko eher zu vermeiden. Alleine würde ich es vielleicht wagen, aber mit den jungen Leuten und Girls an Bord…, nun auch wenn sie selbst das gerne mitmachen würden, wäre es doch etwas unfair ihnen gegenüber. Sie sind jung, leichtsinnig und wissen Risiken und Gefahren noch gar nicht wirklich richtig einzuschätzen. Außerdem darf auf einem Boot / Schiff auch nie vergessen werden: letztlich ist IMMER und für ALLES ausschließlich der Kapitän verantwortlich und gibt es keinerlei Ausreden a la „aber wir haben demokratisch darüber abgestimmt und die Mehrheit wollte…bla, bla“! Ein Skipper der sich hinter solchen Begründungen versteckten würde, wäre schlicht ein verlogener Feigling, oder bestenfalls ein Weichei, der sich nicht durchsetzen kann. Sorry, ist aber so!
Selbst der Kapitän eines Militär Schiffes oder einer Reederei, welcher Befehlen „von Oben“ natürlich nachkommen soll / muss, hat nicht nur die Möglichkeit, sondern sogar die Pflicht, letztlich vor Ort an Bord seine eigene Entscheidung zu treffen! Das solch eine Handlungsweise diesen Schiffsführern vermutlich den Job kosten würde ist zwar eine unschöne Wahrheit, weshalb auch viele Captain´s immer mal wieder Sachen machen, die sie eigentlich besser unterlassen hätten. Aber es ändert absolut nichts an der Tatsache dass es deren Verantwortungsbereich läge gegebenenfalls auch zu widersprechen! „Druck von Oben“ mag verständlich und die nachgebende Reaktion darauf menschlich nachvollziehbar sein, doch eine Entschuldigung ist es nicht. Vielleicht ist diese uralte Tradition in modernen Zeiten, wo Kapitäne nicht mehr alleinverantwortlich weit weg irgendwo unterwegs sind, sondern permanent mit allen kommunizieren können nicht mehr Fair gegenüber den Schiffsführern (gilt übrigens auch für Flugkapitäne), aber so ist es nun mal und deshalb darf sich ein Captain eigentlich nie herausreden!



Ok, ich schweife mal wieder ab… *grins* Jedenfalls werden wir wohl bis Sonntag hierbleiben, damit Margo und Jean Marc diese fantastische Metropole auch erkunden und zumindest etwas kennen lernen können; beide waren noch nie in Istanbul und finden die uralte Stadt sehr faszinierend. Die Crew wird die Zeit auch nutzen um einige, kleinere Veränderungen in der Inneneinrichtung der Yacht vorzunehmen: z. B. werden die Rundtische in der sogenannten Sky Lounge auf dem Brückendeck aufpoliert und am Boden mit der Möglichkeit zur starren Befestigung versehen.
Ähnliche Vorrichtungen zur sicheren Arretierung beweglicher Teile an Bord, werden nach und nach in der nächsten Zeit ebenfalls eingebaut. Diese tolle Yacht, obwohl ausgestattet für weltweite Fahrt, wurde bisher doch ausschließlich in den relativ ruhigen, „sicheren“ Gewässern rund um die Türkei benutzt. Hier ist jederzeit ein Hafen in kurzer Reichweite um schlechtes Wetter zu vermeiden und wirklich schwerer Seegang ist ebenfalls kaum zu erwarten. Wenn wir jetzt demnächst aber auf „große Fahrt“ gehen und z. B. über den Atlantik müssen um die Karibik anzusteuern, dann können wir natürlich auch in wirklich üblen Seegang geraten! Allein die normalen Bedingungen auf dem Atlantik sind etwas ganz anderes als ein sommerliches umher schippern im Marmarameer! Deshalb muss es dann die Möglichkeit geben, alle beweglichen Einrichtungen an Bord wirklich Seefest befestigen zu können!
Ja, das Boot hat hervorragende Stabilisatoren an Bord, aber wenn du in wirklich schwere Unwetter auf See gerätst, ganz besonders in einer „langen“ Ozeandünung, dann nützen die selbstverständlich nur sehr begrenzt noch etwas. Im Sturm verlieren sogar riesige Frachtschiffe auf den Meeren manchmal ganze, große Container oder Ladungsteile; eine damit verglichen, relativ kleine Yacht ist natürlich noch viel mehr Spielball der Wellen! Wenn dann z. B. die hier nur relativ leicht befestigten Beiboote auf der achteren Badeplattform nicht sicher und sehr fest an Deck verstaut sind, würden sie mindestens kaputt gehauen oder ganz weg gespült. An Bord und vor allem auch unter Deck herum fliegende, nicht sicher befestigte Ausrüstungsgegenstände, können bei starken Rollbewegungen durchaus wie Geschosse herum fliegen und ein Besatzungsmitglied leicht schwer verletzen oder gar töten! Das ist wirklich kein Spaß und darf keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden!
Der ganze Nippes Kram und die hübschen Blümchen Vasen, welche besonderst die Girls so gerne überall aufstellen, wo sie meinen das es der gemütlichen Verschönerung dient…, tja, Ok, oft ist es wirklich hübsch und verschönert das Bordleben; aber selbst ein kleiner Deko Artikel kann in Schwerwetter wie ein Geschoss durchs Boot sausen, dir eine üble Fleischwunde zufügen oder z. B. ein Auge ausschlagen, wenn man ihn nicht seesicher befestigen oder verstauen kann! Auf so einem Boot sammelt sich natürlich auch im laufe der Zeit eine Menge Krims Kram an, von dem man kaum noch weiß wer es eigentlich warum an Bord gebracht hat und all dieses Zeug muss irgendwo sicher verstaut werden können, wenn man z. B. mitten auf dem Atlantik in einen Sturm zu geraten droht!
Da stellt man dann schnell fest, dass es gar nicht so viel Platz in den natürlich bereits ebenfalls gut gefüllten Schränken und Schapps gibt…, wohin also mit dem Zeug, wenn man es nicht über Bord werfen will? Zum Glück haben wir großzügig Platz an Bord und können leicht noch „Seekisten“ und sichere Schränke unterbringen, ohne das es all zu beengt wird. Allerdings sollte man diese zusätzlichen Staumöglichkeiten im normalen Betrieb verschlossen halten, denn drei mal dürft ihr raten was ansonsten passiert: die werden natürlich nach und nach genauso mit allem möglichen Kram zugemüllt und voll gestellt und haben dann irgendwann keinen Platz mehr für all die Sachen, wofür sie ein mal gedacht waren! *schmunzel*
Ok, also viel ist in den nächsten Tagen viel Sightseeing für unsere Gäste angesagt und am Samstag sind wir alle zu einer türkischen Hochzeit bei Freunden im Hinterland eingeladen. Wie man diese Hochzeitsfeiern so kennt, dürfte es tagelang hoch hergehen und werden auch wir sicherlich dort übernachten, vielleicht sogar bis Montag bleiben. Die Hochzeitsgesellschaft soll gut 250 – 300 Personen umfassen und rings um das Landgut der vermögenden Eltern wurde sogar eine kleine „Stadt“ aus Wohncontainern errichtet, damit die meisten dort übernachten können; im großen Landhaus können beim besten Willen kaum mehr als 30 – 40 Personen nächtigen. Na, dass dürfte ziemlich Lustig werden! Jenny ist eine der Brautjungfern und bekommt mit mir ein Aufstellbett in einem kleinen Nebenraum des Hauses; die anderen aber müssen in die Container.
Im Brautjungfern Kleid, ganz gegen ihre sonstigen Gewohnheiten ohne Schmuck und mit wenig Make Up, sah / sieht Jenny aber derart wunderschön aus, dass ich sogar schon ernsthaft überlegte ihr vorzuschlagen, sich doch besser etwas „einfacher“ anzuziehen, weil sie ansonsten der Braut die Show stehlen wird! *grins*
Ganz ohne Kleid sieht sie natürlich noch viel verführerischer aus, meine reizende Liebesgöttin Jenny *schmunzel* aber das bekommen die Leute hier ja nicht zu sehen.








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