Berry Islands: Aria grübelt


Position
“Dein Boot: ein schwankendes, vom Wind getriebenes,
Stückchen Freiheit!”
„Die letzten Freiheiten dieser Welt, liegen da draußen!“


Bahamas, Berry Islands, Great Harbour Cay: Aria grübelt
Mittwoch, 09. April 2014
Montag Nachmittag schipperten wir etwas nördlicher in die flache Lagune und ankerten nahe einer Sandbank; leider ist diese wundervolle Natur rings um uns herum, also die Lagune, meist zu flacht und derart mit Sandbänken und Riffen gespickt, dass selbst die MANDY mit ihrem „Centerboard“ Lift Kiel und nur 1,5 m Tiefgang, die meisten Bereiche gar nicht ansteuern kann. Mann muss an einer noch einigermaßen sicher zugänglichen Stelle ankern und dann mit dem flach gehenden Beiboot weiter. Das geht ganz gut aber schöner wäre es natürlich, wenn man direkt in der Nähe ankern könnte.
Während Mandy, Sonja und Niko schnorcheln gingen, fing Aria überraschend an zu grübeln und machte sich so ihre Gedanken. Sie ist ja nicht nur bildhübsch und ein toller Mensch, sondern auch ein kluger Kopf, kann verantwortungsbewusst und sehr vernünftig Entscheidungen treffen, sich alles sorgfältig überlegen, usw.; ich meinte zu ihr, sie solle das aufschreiben und andere an ihren Überlegungen teilhaben lassen. Das vergleichsweise ja langsame aufschreiben von Gedankengängen kann sehr hilfreich sein! Deshalb führen viele ein Tagebuch und fing ja auch ich mal mit diesen Reiseberichten an. Manches wird einem klarer und klärt sich im Kopf, wenn man es niedergeschrieben hat und später noch mal nachliest! Ich fand es immer nützlich und hilfreich, auch wenn das langsame Tippen oder früher handschriftliche niederschreiben, manchmal etwas nervend sein kann.
Aria schrieb früher schon vieles auf und führt auch ein privates Tagebuch, weshalb sie das eigentlich gut kann; ich finde ihren Schreibstil sogar besser als meinen, verzettle ich mich doch all zu oft in abschweifenden Sachen und elendig langen, verschachtelten Sätzen. *grins*
Also hier mal was sie aufgeschrieben hat, ohne die intimen Details:
Aria Message: Hi all, -)


So sollte das Leben sein! Ganz genau so wie bei uns! Mit der eigenen, schwimmenden Wohnung, ohne Zeitdruck und Stress unterwegs zu wunderschönen Plätzen; warmes Meer als Badewanne um uns herum; nette, interessante Menschen die ähnlich leben kennen lernen; Partys, gutes Essen, Badefreuden nach Lust und Laune; viel Sonne und angenehme Temperaturen. Liebe Menschen als Crew an Bord und einer davon ist dein Liebster und toller Liebhaber; viel Lachen, Spaß und harmonisches zusammen leben; und wenn du willst täglich neue, wunderschöne Aussichten auf fantastische Natur!
*seufz*
Kann man schöner leben? Wie lange darf man so paradiesisch Eva spielen ohne etwas Sinnvolles und Nützliches zu tun?
Ich habe die letzten Jahre hart gearbeitet und über 30.000,-Dollar gespart; aber das würde ja noch nicht mal reichen um unser Leben auf der schicken und teuren MANDY, mit allen Kosten und was so dazu gehört, auch nur ein halbes Jahr zu finanzieren!
Klar, wir könnten auch billiger leben und mit einem preiswerteren Boot unterwegs sein; dass würde vielleicht nicht ganz so viel Spaß machen, wäre aber auch schön.
Trotzdem würde die Anschaffung eines Bootes, der Unterhalt und das finanzieren eines jahrelangen Seglerlebens nur mit einem ausreichenden Vermögen realisierbar, über welches die meisten nie verfügen können.
 wLuv, von Bord der SY MANDY


Was sie nicht dazu geschrieben hat, ihr aber garantiert auch durch den Kopf ging: “Womit habe ich (Aria) das eigentlich verdient und wie soll es weiter gehen usw.?” Gut und vernünftig das sie über solche Dinge nachdenkt! Egoistische Dummköpfe tun es einfach und glauben eingebildet, sie hätten sozusagen ein natürliches Recht dazu so viel besser als ein Großteil der Welt zu leben! Das sind dann meist genau diese Idioten, welche darüber fluchen das der karibische Bootsboy für seine harte Arbeit doch tatsächlich 5,-$ mehr abkassieren will oder es unverschämt gewagt hat, sie auf ihren „Millionenyachten“ etwas übers Ohr zu hauen. Na ja, ich schrieb früher schon ausführlicher über diese „Plagen der Menschheit“ und will das nicht erneut tun.
Abends grillten wir an Deck und genossen das romantische, ruhige Ankerliegen an diesem leicht abgelegenen Fleckchen ohne Störung anderer; das sanfte schaukeln der MANDY wog uns schon gegen 2230 Uhr in den Schlaf.
DIENSTAG
Tuckerte nach dem Frühstück eine ca. 38 Fuß Charteryacht in unsere Richtung; sie navigierten vorsichtig und gekonnt nahe heran und fragten höflich, ob wir ihnen helfen würden die Einfahrt zur versteckt in dem Inlet gelegenen Marina zu finden; offenbar hatten die zwei sympathischen, jungen Paare an Bord, beide Ladys verdammt hübsch und sexy und alle vier so höchstens um die 25, gedacht unser Boot müsste in der Nähe dieser schwierigen Einfahrt sein. Wie schon erwähnt ist das ansteuern dieses Inletts durch die flache Lagune und das finden des sehr schmalen Kanals, eine recht diffizile Angelegenheit. Wer noch nie zuvor hier war, kann sich trotz guter Karten und Signale leicht etwas verfranzen und falsch steuern.
Selbstverständlich halfen wir gerne und wollte ich ihnen auf unserer Karte zeigen, wie sie steuern müssen; doch als sie erfuhren das wir beabsichtigten noch bis Nachmittag hier zu bleiben und dann auch zurück zu fahren, beschlossenen sie spontan: „Wenn ihr nichts dagegen habt, ankern wir hier und fahren dann euch hinterher?“ Klar, gerne, so netten (und hübschen *grins*) Seglern hilft man doch gerne. Es sind Skandinavier die von klein auf Erfahrungen mit Booten und auf See gesammelt haben; so sind sie trotz ihrer Jugend als Twens gute Segler und sympathische Vertreter der angenehmen Charterboot Crew Sorte.

Wie sich heraus stellte sind sie auch noch typisch skandinavisch – unbeschwerte Anhänger des unbekleideten Baden gehen und herum laufen; da beide weibliche Partner wirklich ausgesprochen hübsch, ja geradezu Schönheiten von Model Zuschnitt sind, hatten Niko und ich ganz sicher nichts dagegen diesen Anblick zu genießen! *grins* Allerdings informierte ich sie und bat um Rücksichtnahme wegen Mandy und Sonja. Beide meinten aber unisono, wir anderen sollten ruhig unserem Nudist Life nachgehen, sie würden dies schon „überleben“! *schmunzel* Sonja scheint sogar überraschend selbst gefallen daran zu finden…, oder genauer gesagt hat das wohl schon früher insgeheim getan. Als sie nämlich plötzlich auch alles ablegte und splitternackig zu uns ins herrliche, türkisfarbene Meer hüpfte, konnte ich an ihrem natürlich sehenswerten, hübschen Körper keinerlei weiße Streifen feststellen! Schau an!
„Selbst Aria, welche ja gerne auch etwas dem Nudist life huldigt, auch wenn sie nicht permanent nackig herum läuft, hat ja ausgeprägte, weiße Streifen an den strategischen Stellen; Ok, bei ihr liegt es natürlich hauptsächlich daran, dass sie diese bewusst und absichtlich so erhält. So bekommt sie Zuhause bei ihren sehr katholischen Eltern keine dummen Fragen gestellt, weil für diese alles „normal“ ausschaut. *grins*
Mittags grillten wir wieder lecker auf dem Kettle am Heck; für neun Leute, die vier Skandinavier bestanden darauf auch Vorräte von sich zu holen, muss man natürlich mehrmals nacheinander Sachen auflegen, um alle zu versorgen. Dabei trugen wir alle leichte Kleidung, nicht nur wegen Mandy, sondern auch in der offenbar gleichen oder ähnlichen Gesinnung, dass man auch als Nudisten nicht  unbedingt zum Essen und gerade auch beim Grillen, ständig splitternackt rumlaufen muss. Deshalb bezeichne ich mich selbst übrigens auch nicht direkt als Nudisten oder FKK ler. Diese Leute halten es ja gewissermaßen für eine Pflicht, wirklich immer und überall ganz Nackt herum zu laufen, was meiner Meinung nach ziemlicher Schwachsinn und z. B. beim Essen auch etwas unästhetisch und unhygienisch ist! Das „muss“ doch wirklich nicht sein!


Der Spaß und das schöne beim Nackt sein ist doch vor allem beim plantschen im Meer oder Wasser und beim Sonnenbaden gegeben; darum geht es eigentlich und nicht darum, nun unbedingt leicht fanatisch einen bestimmten Lebensstil zu praktizieren und dies von anderen zu verlangen, die daran teilhaben möchten. Wie gesagt sehen diese Skandinavier dies sehr ähnlich und insofern hatten wir also überhaupt keinerlei Differenzen. Es sei vielleicht noch erwähnt: bei so jungen, schönen und gut gebauten Menschen wie meiner Crew und den vier Mitte der 20, könnte man das ganze ja ohnehin noch lockerer sehen, da alle in jeder Lebenslage noch bildhübsch anzuschauen sind. Bei mir ist das schon anders und viele Nudisten gehören ja auch nicht gerade zu den attraktivsten und jüngsten Vertretern ihres Geschlechts!
Warum aber sollten also hübsche oder weniger hübsche Nackte ihre Geschlechtsteile der Gefahr aussetzen, z. B. von Glutspritzern des Grills getroffen zu werden oder warum muss man sich unbedingt auch beim Essen unappetitliche Speckrollen und Falten anschauen? Wieso bin ich kein „richtiger“ Nudist mehr, wenn ich mir dazu lieber Shorts und ein leichtes Shirt anziehe? Das erinnert mich dann doch mehr an „Glaubenskriege“ von „Religionen“ anstatt an das möglichst angenehm leichte, manchmal halt auch ganz nackte Leben, so wie es eigentlich sein sollte! Nebenbei bemerkt mochte ich deshalb auch noch nie Clubs, Vereine, Campergruppen, Gartenhäuschen Siedlungen, auch keine Segler Yacht Clubs und ähnliches…, weil es dort immer all zu viele Wichtigtuer gibt die meinen, man müsste alles ganz genau in X Vorschriften festlegen und alle dazu zwingen, dann genau danach zu leben! *seufz* 

Selbstverständlich muss es in jeder menschlichen Ansammlung immer auch gewisse Grundregeln des zusammen Lebens geben, sonst würde es nicht ohne Streit funktionieren! Aber wer sich mal die tausend Regeln z. B. einer typischen, deutschen Gartenlaubenkolonie anschaut (ohne ähnliches wie eben auch Nudistenclubs); der wird zwangsläufig feststellen müssen, dass nur ein Bruchteil davon wirklich notwendig ist und ca. 90% lediglich von den Wichtigtuern erfunden wurden und deren Egotrip dienlich sind!
So, was schrieb ich vorhin über „verzettle ich mich doch all zu oft in abschweifenden Sachen und elendig langen, verschachtelten Sätzen.“? Nun, jetzt bin ich mal wieder genug abgeschweift, wie?! *grins*
Am späten Nachmittag fuhren wir also gemeinsam zum Hafen Inlet und durch den schmalen Kanal ein; verbrachten dann auch den Abend gemeinsam an Land.





-Steve          Mehr / More Pics >>>      

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2 Kommentare:

  1. Wieder einmal fantastisch zu lesen und traumhaft anzuschauen. Wie schön doch das Leben sein könnte...

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